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Wo ist Rebecca Reusch?

115.958 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Berlin, Hund ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Wo ist Rebecca Reusch?

Wo ist Rebecca Reusch?

21.07.2019 um 01:01
@Andante hat es schön erklärt, aus genau diesen schutzwürdigen Interessen dürfen die Angehörigen in diesem Strafverfahren Aussagen verweigern, straffrei lügen usw. Das ist rechtlich einwandfrei und genau das macht diesen Fall so besonders.

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21.07.2019 um 01:03
Zitat von OraganiOragani schrieb:Ich finde das unglaublich... Manche Gesetze hier generell. Aber gut, dass ist ein anderes Thema.
Nur für Angehörige bleibt eine Strafvereitelung straffrei, für sonstige Personen nicht. Es ist also nicht so, dass Personen, die dem Täter einer Haupttat dabei irgendwie unterstützend zur Seite stehen, und zwar sowohl vor, bei als auch nach der Tat, generell davonkommen. Das wäre ja auch noch schöner!

Eine ganz anderer Punkt ist, inwieweit man dem Haupttäter und eventuellen Unterstützern ihre Taten nachweisen kann......


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21.07.2019 um 01:06
@Andante
Naja, wozu sollte man überhaupt versuchen Angehörigen das dann noch nachzuweisen,wenn es eh straffrei ist... Den Aufwand kann man sich ja sparen.

Wie gesagt, ich finde es schrecklich , dass Angehörige so etwas dürfen...
Schweigen ok, verständlich je nach Delikt - aktiv helfen danach und straffrei bleiben ist fürchterlich.


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21.07.2019 um 01:19
Zitat von OraganiOragani schrieb:Wie gesagt, ich finde es schrecklich , dass Angehörige so etwas dürfen...
Schweigen ok, verständlich je nach Delikt - aktiv helfen danach und straffrei bleiben ist fürchterlich.
Na ja, auch als Angehörige dürfen sie halt nicht anstiften oder Beihilfe leisten, da werden sie ebenso bestraft wie jeder andere. Was sie halt im Gegensatz zu anderen nur dürfen, ist, dem Täter nach begangener Tat zu helfen, die Tatfolgen zu beseitigen, über die Tat des Angehörigen zu schweigen, wie gesagt Tatwaffe verstecken und ähnliches. Bzw. sie dürfen es zwar strenggenommen nicht, gehen aber, wenn sie entdeckt werden, halt straffrei aus.


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21.07.2019 um 01:46
Bitte unterlasst das Off-Topic. Ebenso die Diskussion um Angehörige oder ob diese in diesen Fall verwickelt sein könnten. Zumindest liest es sich so. Der rote Balken über dem Textfeld ist doch deutlich genug.


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21.07.2019 um 03:06
Ich verstehe das auch so das hier zwischen Haupt- und Nebentaten unterschieden wird. Mir stellen sich da ein paar Fragen.
Wann und wie setzt ein Ermittlungsverfahren (EV) ein? War das am Beispiel von F der Moment ab dem er als Tv geführt wurde und ihm dieses mitgeteilt wurde? Ich meine Nachforschungen bzgl. seiner Angaben wird es vorher schon gegeben haben.
Werden weitere Ev bekanntgegeben?
Und werden Ev überhaupt eingeleitet, wenn z.B. ein Angehöriger verdächtigt wird und abzusehen ist das dieser straffrei bleibt?
Ich bedanke mich schon mal vorab für eine Antwort.


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Wo ist Rebecca Reusch?

21.07.2019 um 10:31
Ich halte, wenn dann auch nur die explizite Erwähnung, dass andere Täter und eine lebende R. möglich sind (in offenbar zwei verschiedenen Interviews) für interpretationswürdige Aussagen. Das können natürlich ungeschickte Antworten auf geschickte Fragen gewesen sein, aber genausogut möglich ist, dass hier eine Abschwächung der bisherigen Sicherheiten ausgesagt wurde. Insgesamt erhöht das also die Wahrscheinlichkeit für Alternativszenarien. Die Worte Haupttatverdächtiger vs. Tatverdächtiger sind wohl einfach synonym und werden je nach persönlicher Vorliebe unterschiedlich häufig eingesetzt, das hat @Andante ja sehr deutlich herausgearbeitet.

Offenbar will sich ja niemand inhaltlich mit der neu bekannt gewordenen Zeugensichtung beschäftigen? Ich finde das weiterhin spannend.
Zitat von digi1digi1 schrieb:Klar gibt es solche Kameras, hauptsächlich zur Gebäudeüberwachung. Dört kann dann rückwirkend festgestellt werden, ob z.B. bei einem Einbruch schon Tage vorher sich jemand auffällig verhalten hat.
Die hier am aussagefähigsten Kameras dürften die Bus-Kameras sein und die sind eben nur für Kurzzeitaufzeichnung bestimmt. Meist schreiben die nur auf eine Speicherkarte, die kontinuierlich überschrieben wird, je nach Betriebszeit des Busses.
Das sehe ich genauso. Dass man tatsächlich verwertbare Infos aus Überwachungskameras gefunden hat scheint mir eher unwahrscheinlich. Da draußen ist die Dichte solcher Kameras auch geringer als in der Innenstadt. Mir ist auch nur bekannt, dass man (selbstredend) nach solchen Aufnahmen gesucht hat, aber nicht dass man definitiv bestimmte Orte dank Nicht-Aufzeichnung durch eine Kamera hätte ausschließen können.
Anderseits werden Zeugenaussagen grundsätzlich in Zweifel gezogen, offenbar je mehr Zeugen desto stärker, dann aber erwartet, dass es noch zig weitere Zeugen geben müsste. Grundsätzlich erhöht sich durch mehr Zeugen natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass mind. einer davon tatsächlich R. gesehen hat. Daran ändert sich auch nichts dadurch, dass nicht alle Zeugensichtungen zusammenpassen (umgekehrt wäre es natürlich extrem verstärkend wenn mehrere Zeugen übereinstimmende Beobachtungen gemacht hätten).
Zitat von cycliccyclic schrieb:Nimmt man mal, trotz der Widersprüche 8:46 für den Empfang der Nachricht und kurz nach 9:00 für die Bussichtung, dann kann man das tatsächlich grob in eine plausible Fahrstrecke einordnen, bei der auch der Empfang der Nachricht außerhalb des Hauses noch möglich gewesen sein könnte. Zwar wäre der M11 schneller gewesen als der X11 um dann in den 171er umzusteigen. Vielleicht kam aber der X11 einfach früher und zudem wäre der M11 direkt bei der Schule vorbeigefahren, was R. evtl. vermeiden wollte, wenn sie nicht vorhatte zur Schule zu gehen. Sowohl mit M11 als auch X11 hätte sie zudem in die U7 umsteigen können um zum von der Zeugin angegeben Ausstiegspunkt Zwickauer Damm zu kommen. Also bleibt das sehr vage und wirft mehr Fragen auf als es beantwortet und es fehlen Indizien für den weiteren Verlauf...
Eine mögliche Antwort auf die Frage, wo könnte R. denn da hingewollt haben, drängt sich allerdings bei näherem Hinsehen auf: Nach Hause. Die Strecke wäre durchaus ziemlich plausibel, wenn sie zurück zum Elternhaus statt in die Schule wollte (ohne dort anzukommen). Um dann noch rechtzeitig in die Schule zu kommen wäre es wohl ein bisschen spät gewesen, wenn man von kurz nach 9:00 für die Sichtung ausgeht. Eine Stunde früher hätte es wiederum dicke gereicht um dann noch um 9:50 in der Schule zu sein.

PS: Ein anderer Grund neben den oft erwähnten, warum die Zeugenaussagen möglicherweise nicht eindeutig auf den 18.02 hinweisen, wäre natürlich wenn R. diese Decke rel. häufig dabei gehabt hätte (wie man aus dem Rat der Mutter, eine Decke immer mitzunehmen wenn man sich draußen hinsetzt, ja ableiten kann).


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21.07.2019 um 11:45
@cyclic
Zitat von cycliccyclic schrieb:: Ein anderer Grund neben den oft erwähnten, warum die Zeugenaussagen möglicherweise nicht eindeutig auf den 18.02 hinweisen, wäre natürlich wenn R. diese Decke rel. häufig dabei gehabt hätte (wie man aus dem Rat der Mutter, eine Decke immer mitzunehmen wenn man sich draußen hinsetzt, ja ableiten kann).
Ja aber diese Decke gehörte nicht R. sondern zum Haushalt der Familie des Tv. Also wird sie genau diese Decke nicht häufig dabei gehabt haben. So habe ich es jedenfalls verstanden.


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21.07.2019 um 11:47
Zitat von Fritz_D1Fritz_D1 schrieb:Wann und wie setzt ein Ermittlungsverfahren (EV) ein? War das am Beispiel von F der Moment ab dem er als Tv geführt wurde und ihm dieses mitgeteilt wurde? Ich meine Nachforschungen bzgl. seiner Angaben wird es vorher schon gegeben haben.
Werden weitere Ev bekanntgegeben?
Wenn eine Straftat bekannt wird oder vermutet wird, un der mögliche Täter nicht von Anfang an feststeht, startet ein Ermittlungsverfahren in der Sache und "gegen unbekannt". Der Übergang vom unverdächtigen Zeugen zum Anfangsverdacht ist fließend. Bestehender Tatverdacht wird den Betreffenden Personen nicht zwingend mitgeteilt, es kann auch Monatelang im Verborgenen ermittelt werden.

Wenn ein Verdächtiger weiter befragt werden soll, müssen die Ermittler dies der betreffenden Person allerdings mitteilen, sie wird dann zum Beschuldigten.

Ein Ermittlungsverfahren kann gegen mehrere Tatverdächtige geführt werden.

@cyclic
Die Worte Haupttatverdächtiger vs. Tatverdächtiger sind wohl einfach synonym
Der "Haupttatverdächtige" ist der deutlich seltenere Begriff und wird von Fachleuten ganz klar in einem bestimmten Kontext verwendet (mehrere Verdächtige). Auch hier im Fall RR wurde ja seitens der StA gesagt, daß auch andere Täter in Betracht kommen, das Zitat hat Ghuron gestern nochmal verlinkt. Es passt alles stimmig zusammen.
PS: Ein anderer Grund neben den oft erwähnten, warum die Zeugenaussagen möglicherweise nicht eindeutig auf den 18.02 hinweisen, wäre natürlich wenn R. diese Decke rel. häufig dabei gehabt hätte (wie man aus dem Rat der Mutter, eine Decke immer mitzunehmen wenn man sich draußen hinsetzt, ja ableiten kann).
Soweit ich mich erinnere, wurde in XY Ungelöst gesagt, die Decke fehle aus dem Haushalt des Schwagers, damit wäre sie kein persönlicher Gegenstand, den Rebecca regelmäßig mit sich führt.

Ich stehe ja hier nicht im Verdacht, die Arbeit der Ermittler übermäßig zu bejubeln, unterstelle aber, daß die Bewertung der Glaubwürdigkeit einer Zeugenaussage zu den ganz elementaren Fähigkeiten der Polizei gehört und neige dazu, den Aussagen der Ermittler an dieser Stelle einfach mal glauben zu schenken.

Dass nach Verteilung der Flyer und dem Zeugenaufruf in XY sich Leute melden, die genau die dargestellte Rebecca mit dieser Kleidung gesehen haben wollen, ist nicht verwunderlich und schon wahrnehmungspsychologisch zu begründen. Die Polizei wird andere Personen befragt haben, die diesen Bus regelmäßig zur gleichen Zeit fahren. Sie werden versucht haben, Rebeccas weiteren Weg nachzuvollziehen und entsprechende weitere Spuren zu finden. Sie werden die Glaubwürdigkeit der Zeugin noch aus weiteren Perspektiven hinterfragt haben. Das Problem des Empfangs der WA im Haus hattest Du ja schon erwähnt, wobei ich immer noch nicht sicher bin, ob der Empfang der WA im WLAN des Hauses gesichert ist; es kommt darauf an, welche Informationen das Unternehmen WA mit Ermittlern teilt und wie schnell das passiert.


Ähnlich verhält es sich übrigens mit den Reiterinnen im Wald, die den Twingo und/oder den Schwager gesehen haben sollen. Was diese tatsächlich beobachtet haben und was sie ausgesagt haben, ist völlig unbekannt. Die Wahrnehmung der Öffentlichkeit ist jedoch: Sie haben mit der Polizei geredet, also müssen sie wohl Zeugen sein, die den Schwager gesehen haben.


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21.07.2019 um 12:25
Zitat von EdelstoffEdelstoff schrieb:Der "Haupttatverdächtige" ist der deutlich seltenere Begriff und wird von Fachleuten ganz klar in einem bestimmten Kontext verwendet (mehrere Verdächtige). Auch hier im Fall RR wurde ja seitens der StA gesagt, daß auch andere Täter in Betracht kommen, das Zitat hat Ghuron gestern nochmal verlinkt. Es passt alles stimmig zusammen.
Ich habe es doch nun gestern im juristischen Sinne korrekt aufgedröselt.

Ers geht um den der Haupttat Verdächtigten, also um den Haupttat-Verdächtigen, nicht um den Haupt-Tatverdächtigen.


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21.07.2019 um 12:55
Zitat von DonatellaDonatella schrieb:Ja aber diese Decke gehörte nicht R. sondern zum Haushalt der Familie des Tv. Also wird sie genau diese Decke nicht häufig dabei gehabt haben. So habe ich es jedenfalls verstanden.
Zitat von EdelstoffEdelstoff schrieb:Soweit ich mich erinnere, wurde in XY Ungelöst gesagt, die Decke fehle aus dem Haushalt des Schwagers, damit wäre sie kein persönlicher Gegenstand, den Rebecca regelmäßig mit sich führt.
Die Diskussion hatten wir ja neulich schonmal. Bisher konnte niemand eine Quelle nennen, die eindeutig die Besitzverhältnisse der Decke klärt. Bekannt sind mir die Fomulierungen "aus dem Haus" / "Haushalt" / "Wohnzimmer". Das beschreibt aber zunächst nur wo die Decke zuletzt war bevor sie verschwand ("Hausrat", "Hausstand" wäre z.B. was anderes).

Das ist aber in diesem Fall auch egal, denn wahrscheinlich ist, dass R eine Decke hatte, die sie relativ häufig dabei hatte, wenn sie dem Rat der Mutter folgte. Dass diese Decke eine ähnliche Farbe hatte, ist aufgrund der Verbindung zu ihrer Lieblingsband (Stichwort: "I purple you") auch gar nicht so unwahrscheinlich. Insofern wären Zeugensichtungen, denen gerade die/eine Decke besonders auffiel eben nicht so spezifisch, sondern könnten auch an einem anderen Tag gemacht worden sein. Dabei ist es aber natürlich auch möglich, dass z.B. jemandem die Decke auffiel, die Farbe dann aber durch eine späteren Quelle im Gedächtnis verfälscht wurde (eben weil sich niemand vorstellen konnte, dass es evtl. um zwei verschiedene Decken geht).

Trotzdem wollte ich diese Zeugensichtung nicht so einfach unter den Tisch fallen, bzw. im HTV-vs-TV-Streit untergehen lassen.
Ich habe neulich auch mal im Fall Sandra Wißmann gelesen (auch hier in einem Parallel-Faden): Da gab es keine direkten Zeugen, obwohl sie direkt in einer belebten Gegend verschwunden ist (ebenfalls Berlin).
Es wäre schon möglich, dass sich im Fall R. diese Zeugensichtung(en) einfach nicht in ein plausibles durch weitere Indizien untermauerbares Szenario einfügen ließen und nicht tatsächlich komplett widerlegt wurden.

Ich wollte auch nur mal wissen, ob da noch jemand irgendeinen Anknüpfungspunkt sieht, den ich übersehen habe. Scheint aber nicht der Fall zu sein...


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21.07.2019 um 13:55
Zitat von AndanteAndante schrieb:Ich habe es doch nun gestern im juristischen Sinne korrekt aufgedröselt.

Ers geht um den der Haupttat Verdächtigten, also um den Haupttat-Verdächtigen, nicht um den Haupt-Tatverdächtigen.
Naja, der eine versteht es so, der andere so. Haupttat-Verdächtiger würde ja implizieren, dass es mehrere Tatabläufe gibt (also einer Totschlag, die Nebentat- Entsorgung der Leiche). Da aber in diesem Fall der Tatablauf bzw. insgesamt die Tat noch gar nicht ansatzweise feststeht, kann man keinen Haupttat-Verdächtigen bestimmen, aber bei mehreren infrage kommenden Personen wohl von einem Haupt-Tatverdächtigen sprechen, nämlich von dem, auf den die größte Wahrscheinlichkeit besteht, dass er die Tat begangen haben könnte (nach Indizienlage und derzeitigem, ersonnenen Konstrukt der eventuellen Tat).


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21.07.2019 um 14:00
Zitat von cycliccyclic schrieb:Es wäre schon möglich, dass sich im Fall R. diese Zeugensichtung(en) einfach nicht in ein plausibles durch weitere Indizien untermauerbares Szenario einfügen ließen und nicht tatsächlich komplett widerlegt wurden.
Das halte ich für höchstwahrscheinlich, direkt zu widerlegen wären Zeugenaussagen ja nur in wenigen, ganz eindeutigen Fällen.

Du hast die Zeugenaussagen doch ausführlich verfolgt, ich selbst bin aus dem Seitenast etwas früh ausgestiegen. Hast Du mal geschaut, ob sich die Zeugenaussagen denn miteinander decken? Es gab doch eine Zeugin, die R. an der Bushaltestelle hat warten sehen. Eine andere Zeugin (die von Dir genannte) sah Rebecca schwungvoll einsteigen. Geht es dabei um den gleichen Bus oder mehrere? Stimmen die Zeitpunkte mit plausiblen Bewegungsablauf überein?

Weitere Zeugen wollen Rebecca nach der Schule in einem Streit gesehen haben; auch diese Sichtung ist ja merkwürdig, da R. gar nicht im Unterricht gesehen wurde und dort wäre sie gewiss aufgefallen.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Ers geht um den der Haupttat Verdächtigten, also um den Haupttat-Verdächtigen, nicht um den Haupt-Tatverdächtigen.
Deine theoretische Herleitung des Begriffs in Anlehnung an die "Haupttat" habe ich gelesen, sie geht allerdings in's Leere, da man sich auf diesem Wege kein Sprachverständnis aneignen kann. Entweder es gibt eine allgemein anerkannte und dokumentierte Definition in den Fachpublikationen - das ist aber hier nicht der Fall. Oder man schaut sich an, wie ein Wort von Fachleuten verwendet wird, beispielsweise in den Polizeimeldungen. Dort taucht der Begriff stets im Zusammenhang mit mehreren Verdächtigen auf.

Das Zitat der Sprecherin der StA ist aber ohnehin eindeutig:
"Zwar sei „nicht auszuschließen, dass die Tat auch von einer anderen Person begangenen wurde“, so die Sprecherin. „Doch der Schwager von Rebecca ist nach wie vor der Haupttatverdächtige“.



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21.07.2019 um 14:04
@cyclic

Dass, wenn die Zeugin Rebecca tatsächlich an dem Montagmorgen im Bus Richtung Zwickauer Damm gesehen hat, das Mädchen nach Hause gewollt hat, war auch mein erster Gedanke. Vielleicht hatte sie etwas für die Schule vergessen?
Was wiederum irritiert (mich jedenfalls): warum hat sie in diesem Fall nicht bei ihrer Mutti angerufen? Da sie zuverlässig war/ist und sie ja - wenn es so war wie von der Zeugin geschildert - eigentlich gesehen haben muss, dass die Mutter vergeblich versucht hat sie zu erreichen, hätte sie sich bestimmt gemeldet und Bescheid gesagt, dass sie auf dem Heimweg ist. Oder ihr Handy war tatsächlich irgendwie kaputt?
Es wäre so schön, wenn unter den Zeugensichtungen brauchbare dabei wären, und wenn es wenigstens eine einzige ist.


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21.07.2019 um 14:06
@digi1

Ich würde mal davon ausgehen, dass die StA den Begriff der Haupttat und den des Verdächtigen der Haupttat, also den des Haupttat-Verdächtigen, richtig anwendet.

Wer nicht glaubt, dass im Strafrecht der Begriff der Haupttat eine ganz bestimmte Bedeutung hat und dass es Teilnehmer als Anstifter oder Gehilfen an dieser Haupttat geben kann (wobei Anstifter oder Gehilfenn aber gerade NICht Täter der Haupttat sind), kann sich ja mal die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs dazu ansehen:

https://www.hrr-strafrecht.de/hrr/2/16/2-362-16-1.php


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21.07.2019 um 14:13
PS: Der Fehler, den hier einige machen, ist, den Begriff „Haupttatverdächtiger“ auf die Person des Tatverdächtigen zu beziehen.

Das ist falsch. Er muss auf die Tat (Haupttat ist hier das Tötungsdelikt) bezogen werden, also auf den „Verdächtigen der Haupttat“.


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21.07.2019 um 14:22
Was ist eigentlich mit dem rosa Shopper? Den hat die neue Zeugin gar nicht erwähnt!?
Wenn Rebecca soviel Schwung hatte und ihr ins Auge fiel, warum hat sie dann nicht angemerkt, dass sie voll bepackt war?


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21.07.2019 um 14:23
Zitat von AndanteAndante schrieb:Das ist falsch. Er muss auf die Tat (Haupttat ist hier das Tötungsdelikt) bezogen werden, also auf den „Verdächtigen der Haupttat“.
Sehe ich auch so...


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digi1 ehemaliges Mitglied

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21.07.2019 um 14:33
Zitat von AndanteAndante schrieb:Das ist falsch. Er muss auf die Tat (Haupttat ist hier das Tötungsdelikt) bezogen werden, also auf den „Verdächtigen der Haupttat“.
Wenn es aber noch gar keine Tat gibt kann dort auch nicht differenziert werden nach Haupttat und Nebentat. Wenn er sie in eine Grube steckt und dort totschlägt, gibt es nur eine Haupttat und keine Nebentat. Da aber noch nicht mal irgendeine Tat oder ein Ablauf nachgewiesen wird, fällt diese Interpretation weg.


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21.07.2019 um 14:35
Zitat von imakebesenimakebesen schrieb:Sehe ich auch so...
Wenn wir also annehmen, dass die StA weiß, was der Begriff der Haupttat juristisch bedeutet, hätte sie, wenn es mehrere Verdächtige gäbe, von mehreren Haupttat-Verdächtigen gesprochen. Sie hat aber nur von einem einzigen Haupttat-Verdächtigen gesprochen, nämlich F.

Interessant ist nur, das sie nicht schlicht vom Tatverdächtigen gesprochen hat, sondern vom Haupttat-Verdächtigen. Das könnte die Vermutung nahelegen, dass es Teilnehmer an dieser Haupttat (dem vorgeworfenen Tötungsdelikt) geben könnte, hier also vielleicht Personen, die Beihilfe zur Haupttat geleistet haben könnten. Da wäre dann mal eine journalistische Anfrage bei der StA zwecks Klarstellung angebracht.


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