Wo ist Rebecca Reusch?

falstaff schrieb:Denn warum sollte sie das tun? Selbst beim verbotensten Fotoshooting hätte keinerlei Gefahr bestanden, dass jemand versucht ihre Bewegungsdaten zu ermitteln.

Das nicht, aber sie könnte ungewollte Anrufe damit abblocken wollen... und Handy ausschalten könnte auch dazu dienen, der Mutter vorzuspiegeln, sie sei in der Schule.
Man muss immer bedenken, dass die Mutter von einem regulären Schulbeginn ausgehen würde. Dass die Mutter vom verspäteten Schulbeginn erfahren hat, konnte Rebecca ja nicht wissen. Deshalb war sie sicher überrascht, dass die Mutter per WhatsApp anfragte, ob sie gut bei der Schule angekommen ist. Sie kann die Nachricht am Sperrbildschirm gelesen haben und in Panik das Handy ausgeschaltet haben, wie sie es vielleicht immer im Unterricht tut.

falstaff schrieb:Die Frage ist eher, warum sich eine 15 jährige Schülerin überhaupt im Winter, rund um Berlin irgendwo auf den kalten Boden setzen will, warum sie ihr Handy dazu nach Verlassen des Hauses ausgestellt haben soll, warum sie nach dem Sitzen nicht einfach wieder aufgestanden und zur Schule gegangen ist und warum keine ihrer engsten Freundinnen etwas wusste von einem geplanten, frühmorgendlichen Winterpicknick.

Dem kann man nur zustimmen, gerade in dem Alter erzählt man seinen Freundinnen doch von sowas. Und selbst wenn RR ein "heimliches" Treffen gehabt hätte, hätte man mit großer Wahrscheinlichkeit irgendwo digitale Spuren gefunden.
Auch wenn RR ein Zweithandy angeschafft hätte (wofür es keine Anhaltspunkte gibt), hätte in der Vergangenheit eine Kontaktaufnahme über die bekannten Kanäle erfolgen müssen. Sie hätte online die Person in den sozialen Medien gecheckt usw.

digi1 schrieb:Man muss immer bedenken, dass die Mutter von einem regulären Schulbeginn ausgehen würde. Dass die Mutter vom verspäteten Schulbeginn erfahren hat, konnte Rebecca ja nicht wissen. Deshalb war sie sicher überrascht, dass die Mutter per WhatsApp anfragte, ob sie gut bei der Schule angekommen ist. Sie kann die Nachricht am Sperrbildschirm gelesen haben und in Panik das Handy ausgeschaltet haben, wie sie es vielleicht immer im Unterricht tut.

Sie hätte ganz einfach antworten können "bin schon am Weg in die Schule, alles gut" und die Sache wäre bis Schulende wohl erledigt gewesen.

gusti schrieb:Sie hätte ganz einfach antworten können "bin schon am Weg in die Schule, alles gut" und die Sache wäre bis Schulende wohl erledigt gewesen.

Das konnte sie eben nicht, da sie bei regulärem Schulbeginn schon hätte im Unterricht sitzen müssen.

digi1 schrieb:Das nicht, aber sie könnte ungewollte Anrufe damit abblocken wollen... und Handy ausschalten könnte auch dazu dienen, der Mutter vorzuspiegeln, sie sei in der Schule.
Man muss immer bedenken, dass die Mutter von einem regulären Schulbeginn ausgehen würde. Dass die Mutter vom verspäteten Schulbeginn erfahren hat, konnte Rebecca ja nicht wissen. Deshalb war sie sicher überrascht, dass die Mutter per WhatsApp anfragte, ob sie gut bei der Schule angekommen ist. Sie kann die Nachricht am Sperrbildschirm gelesen haben und in Panik das Handy ausgeschaltet haben, wie sie es vielleicht immer im Unterricht tut.

Auch hier gilt wieder: Kontext.

Wenn man ein verschwörerisches Treffen plant ist es doch von beiden Seiten absoluter Irrsinn dafür einen Zeitpunkt zu wählen, bei dem man davon ausgehen muss dass es auf jeden Fall auffällt. Und mindestens Rebecca hätte wissen müssen, dass die Schule zuhause anruft wenn sie fehlt.
Aber auch für sich genommen wäre der Zeitpunkt für ein Date oder ein Fotoshooting denkbar ungünstig gewesen.

Tinker schrieb:Bezüglich der Decke denke ich aber nicht, dass es eine Schutzbehauptung der Mutter ist. Wenn man sich mal die vielen Webseiten ansieht, die es über BTS und die Farbe Lila gibt, finde ich den Gedanken gar nicht so abwegig. Zudem hatte auch noch an dem Tag ihres Verschwindens ein Bandmitglied Geburtstag.

Und sie hatte eine zusätzliche Kamera mit - insoweit macht die Überlegung der Mutter schon Sinn. Aber wenn sie so offen war, das Verhältnis zur Mutter bestens und alles völlig harmlos, hätte Rebecca doch sicher etwas davon erzählt?

digi1 schrieb:Das konnte sie eben nicht, da sie bei regulärem Schulbeginn schon hätte im Unterricht sitzen müssen.

Zum Zeitpunkt der ersten Kontaktaufnahme hätte sie noch nicht Unterricht gehabt. Außerdem haben wir doch alle in der Schule/Arbeit schon auf Nachrichten geantwortet.

sweetpoison schrieb:Interessant finde ich in dem Bericht das die Hunde nicht bei Tieren anschlagen,hieß es nicht,ein Hund hätte angeschlagen,wäre aber nur die Spur eines Tieres gewesen.

Ja so hieß es. Das war am Storkower Kanal und was dabei nach meiner Meinung recht interessant sein könnte, ist folgendes: folgt man dem Kanal weiter in östlicher Richtung, kommt man an den Großen Storkower See und von dort gibt es auch eine Verbindung zum Scharmützelsee. Gab es dort nicht auch eine größere über Tage gehende Suchaktion? Bin gerade nicht sicher, aber vielleicht weiß das noch jemand. Die große Suchaktion ab der Autobahnabfahrt in Richtung Scharmützelsee auch weil ein Hund etwas gewittert hat. Ich weiß zwar nicht mehr was das für ein Hund war, meine aber, dass in Richtung See dort mehrere Tage gesucht wurde. Wer weiß schon, ob vielleicht die Suchtrupps nicht viel näher dran waren wie wir es uns vorstellen können?

falstaff schrieb:Wenn man ein verschwörerisches Treffen plant ist es doch von beiden Seiten absoluter Irrsinn dafür einen Zeitpunkt zu wählen, bei dem man davon ausgehen muss dass es auf jeden Fall auffällt. Und mindestens Rebecca hätte wissen müssen, dass die Schule zuhause anruft wenn sie fehlt.
Aber auch für sich genommen wäre der Zeitpunkt für ein Date oder ein Fotoshooting denkbar ungünstig gewesen.

Für ein Treffen in den ausgefallenen Stunden wäre es nicht aufgefallen, sicher hatte sie vor, anschließend in die Schule zu gehen.
Der Zeitpunkt wäre ideal gewesen, nur ihre Schwester hätte vom späteren Schulbeginn gewusst, und die konnte nicht wissen, wie zeitig Rebecca weggeht, weil sie 7 Uhr zur Arbeit musste.

digi1 schrieb:Für ein Treffen in den ausgefallenen Stunden wäre es nicht aufgefallen, sicher hatte sie vor, anschließend in die Schule zu gehen.
Der Zeitpunkt wäre ideal gewesen, nur ihre Schwester hätte vom späteren Schulbeginn gewusst, und die konnte nicht wissen, wie zeitig Rebecca weggeht, weil sie 7 Uhr zur Arbeit musste.

Das stimmt für sich genommen, lässt aber wieder mal unberücksichtigt dass es dann keinen Grund gegeben hätte, das Handy nach verlassen des Hauses auszuknipsen. Es reicht einfach nicht sich immer nur die Aspekte herauszupicken, die jeweils zum gewünschten Szenario passen.

falstaff schrieb:Das stimmt für sich genommen, lässt aber wieder mal unberücksichtigt dass es dann keinen Grund gegeben hätte, das Handy nach verlassen des Hauses auszuknipsen. Es reicht einfach nicht sich immer nur die Aspekte herauszupicken, die jeweils zum gewünschten Szenario passen.

Doch, hab ich doch oben schon beschrieben, um unliebsame Anrufe der Mutter abzublocken. Sicher war Rebecca das Telefonverhalten ihrer Mutter bekannt, drum wird sie das Handy im Flugmodus gelassen haben, als wie aus dem Haus ging. An einem anderen Punkt mit freiem WLAN hat sie dann die WhatsApp der Mutter empfangen und das Handy ganz ausgeschaltet, so als ob sie im Unterricht wäre.

In dem neusten Interview vom Münchner Merkur sagt die Mutter, dass Rebecca für sie so lange lebt, bis eine Leiche gefunden wurde. Auf der anderen Seite wird betont, wie zuverlässig Rebecca war und dass sie sich immer gemeldet hat. Das passt für mich nicht zusammen: Wenn mein Kind immer zuverlässig war, und nun ein Jahr verschwunden ist, muss ich doch vom allerschlimmsten ausgehen (unabhängig davon, ob der TV was damit zu tun hat). Ich denke auch, dass sie sich in einem Hoffungs-Kokon eingewickelt haben.

@falstaff
Für mich macht das mitschleppen einer fusseligen Sofa-Decke morgens gegen 8 Uhr schon mal per se keinen Sinn und ich habe auch noch nie Leute mit Wohnungsdecken durch die Gegend laufen sehen. Zum hinsetzten für draußen besitzen die meisten Menschen extra Decken, die man eben zum Picknicken o.ä. nutzt. Ich verstehe nach wie vor nicht, wieso dieser Aspekt immer relativiert wird, gerade mit dem Hintergrundwissen, dass fehlende Decken bei Tötungsdelikten in geschlossenen Räumen keine Seltenheit sind.
Abgesehen davon bedeutet dies, dass Rebecca sich einfach mal im Haus ihrer Schwester bedient hätte, und einen Gegenstand aus dem Haushalt ohne zu fragen mitgenommen hätte. Bei einem heimlichen morgendlichen Treffen ziemlich kontraproduktiv, denn sie wäre bei ihrer Rückkehr wahrscheinlich gefragt worden, warum sie die Decke mit in der Schule hatte.

@Fritz_D1
Im Interview von Täter Opfer Polizei (04.12.19) redet die Mutter sehr ernüchtert von den Sichtungen.

sooma schrieb:Und sie hatte eine zusätzliche Kamera mit - insoweit macht die Überlegung der Mutter schon Sinn. Aber wenn sie so offen war, das Verhältnis zur Mutter bestens und alles völlig harmlos, hätte Rebecca doch sicher etwas davon erzählt?

Eben, das denke ich auch. Sie hätte es ihrer Mama einfach erzählen können. Trotzdem kann ich den Gedankengang der Mutter verstehen, BTS, die Farbe Lila, eine Kamera mit dabei und das Umgestalten der Fotoecke.
Würde ja Sinn machen. Ich würde das bei einer 15 jährigen durchaus für möglich halten. Egal welche Temperaturen an diesem Tag waren. Schließlich war sie ein großer Fan der Band und einer hatte Geburtstag.
Hab im selben Alter bei strömenden Regen 4 Stunden auf Kim Frank gewartet:)
Da finde ich ein paar Fotos mit lila Decke nicht ganz abwegig.

Aber gut, lassen wir das, denn das erklärt keineswegs ihr dauerhaftes Verschwinden.

digi1 schrieb:An einem anderen Punkt mit freiem WLAN hat sie dann die WhatsApp der Mutter empfangen und das Handy ganz ausgeschaltet, so als ob sie im Unterricht wäre.

Und hier denke ich, würden uns alle Ermittlungsergebnisse vorliegen, würde diese Theorie schon zusammenbrechen.
Ich bin mir bis heute sicher, dass die EB genau verifizieren konnten, dass die Nachricht der Mutter über das heimische WLAN zugestellt worden ist und nicht über ein fremdes.

digi1 schrieb:Doch, hab ich doch oben schon beschrieben, um unliebsame Anrufe der Mutter abzublocken. Sicher war Rebecca das Telefonverhalten ihrer Mutter bekannt, drum wird sie das Handy im Flugmodus gelassen haben, als wie aus dem Haus ging. An einem anderen Punkt mit freiem WLAN hat sie dann die WhatsApp der Mutter empfangen und das Handy ganz ausgeschaltet, so als ob sie im Unterricht wäre.

Das macht so Recht keinen Sinn, denn das Handyverhalten Rebeccas hat die Mutter an diesem Morgen ja so beunruhigt, dass die regelrecht ein kleines Telefonlawinchen gestartet hat. Wenn man also unterstellt Rebecca habe sich bewusst so verhalten um sich ihre Mutter vom Halse zu halten muss man auch feststellen, dass sie mit diesem Plan krachend und vorhersehbar gescheitert wäre.
Mal davon abgesehen dass sie das konspirative Treffen nicht nur vor der Mutter, sondern auch vor all ihren Freundinnen, insbesondere ihrer Lieblingsschwester verheimlicht hätte - auch dafür müsste man noch einen plausiblen Grund finden.

rhapsody3004 schrieb:Und hier denke ich, würden uns alle Ermittlungsergebnisse vorliegen, würde diese Theorie schon zusammenbrechen.
Ich bin mir bis heute sicher, dass die EB genau verifizieren konnten, dass die Nachricht der Mutter über das heimische WLAN zugestellt worden ist und nicht über ein fremdes.

Wie soll das gehen, ohne im Router eingeloggt zu sein und ohne Mobilfunkverbindung?

DieMichi schrieb:Abgesehen davon bedeutet dies, dass Rebecca sich einfach mal im Haus ihrer Schwester bedient hätte, und einen Gegenstand aus dem Haushalt ohne zu fragen mitgenommen hätte. Bei einem heimlichen morgendlichen Treffen ziemlich kontraproduktiv, denn sie wäre bei ihrer Rückkehr wahrscheinlich gefragt worden, warum sie die Decke mit in der Schule hatte.

Ich habe mir gerade überlegt, was passieren würde, wenn ich mit meiner Decke von der Couch hier auf die Straße gehen würde.
Vermutlich würde mich jeder anstarren, weil kein normaler Mensch mit so einer Decke rausgeht. Das wär also für ein heimliches, unauffälliges Treffen verdammt blöd.

Zudem ist die Wahrscheinlichkeit, dass RR mit einer lila Decke jemandem aufgefallen wäre sehr hoch. Ich denke, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass das jemand beobachtet und sich dann gemeldet hätte.

gusti schrieb:Zudem ist die Wahrscheinlichkeit, dass RR mit einer lila Decke jemandem aufgefallen wäre sehr hoch. Ich denke, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass das jemand beobachtet und sich dann gemeldet hätte.

So lange keiner weiß, was sie in Tasche und Rücksack hatte, könnte die Decke auch z.B. in der Tasche gesteckt haben, muss also nicht über dem offenen Arm gewesen sein und große Plastbeutel gibt es auch noch...

digi1 schrieb:Wie soll das gehen, ohne im Router eingeloggt zu sein und ohne Mobilfunkverbindung?

woher wissen wir das? Gibt es dazu eine Quelle? Meines Wissens nach haben die Ermittler ausgesagt, dass Rebeccas Handy in keinem anderen Netz mehr eingeloggt war...

Ich habe hier lange nicht geschrieben. Weil sich alles im Kreis dreht.

Aber ich habe diesen einen Fall wieder gefunden, wo genau auch ein Mädchen auf dem Weg zur Schule abgegriffen wurde.
Nicht in Berlin aber es zeigt ein Szenario auf, wie schnell es geht, wenn ein Täter es darauf abgesehen hat und eventuell angestachelt durch solche Berichte zum Nachahmer wurde?

Wenn das hier natürlich schon verlinkt wurde dann bitte ich um Verzeihung. Es soll nur als Beispiel dafür dienen, dass es der Täter im Falle einer Entführung a) nicht gezielt auf Rebecca abgesehen haben muss, sie also ein Zufallsopfer war, und b) er eventuell auch sehr nah sein kann, sprich in der unmittelbaren Nachbarschaft sich befinden könnte und sie noch am leben sein kann. Nur dass er eventuell die "Fehler" dieses Täters durch bessere Planung nicht macht und Rebecca deshalb noch nicht gefunden wurde..

Ich hoffe mir wird nicht gleich der Kopf abgehackt, weil ich das hier verlinke..

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-48826326.html

@Maira

Wenn Sie hoffentlich schlafend in einer Decke eingeschlummert war, wird Ihr Handy bestimmt nicht unterm Kopfkissen gelegen haben....sogesehen wird wie bei der Fahrzeugnutzung das eine oder andere versehentlich verwechselt geworden sein. Wenn man die grosse RTLDoku vom 26.März 2019 und die Sendungen von Täter Opfer Polizei im März 2019, aber auch die hier oft zitierte vom 04. Dezember 2019 gesehen hat, könnte das Wiki hier zumindest ergänzt werden.