Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

Dawn schrieb:Danke für den Link. Ja, gut, das sie DNA nehmen konnten. Was wäre wohl gewesen, wenn sie gar nicht mehr hätte anrufen können. Das sind immer schreckliche Geschichten

Der Vergleich ist auch insofern interessant, als dass hier auch zu spät untersucht wurde und im Magendarmtrakt der Hunde dann nichts mehr zu finden war, obwohl die Polizei konkret die Hunde sogar direkt am Opfer fressen sah.
round about Dauer:
Vorfall Mitte Dezember, Ergebnis Ende Februar.

Solange musste sich die Öffentlichkeit selbst da noch gedulden und die Spekulationen schossen nur so ins Kraut.

Christophe hat unmittelbar nichts mit dem Tod von Elisa zu tun, das wissen wir schon längst, weil er zu diesem Zeitpunkt viele Kilometer weit weg war.
Seine Einlassungen müssen trotzdem nicht alle hundertprozentig den Tatsachen entsprechen. Er hat seine Freundin und damit auch das gemeinsame Baby tot gefunden und sicher einen Schock erlitten, da sollte man nicht alles, was er sagt, auf die Goldwaage legen, finde ich.
Denn selbst wenn Details in seinen Aussagen nicht stimmen, steht immer noch fest, dass Christophe Elisa nicht getötet hat.

Danke für den Hinweis @AVIOLI. Sehr interessant, ein sehr engagierter Auftritt von Mme Richard.
Ich habe mal paraphrasiert, was die Anwältin von Elisas Mutter und Onkel in dem o.g. Beitrag äußert. Etwas lang und sicher nicht perfekt, Korrekturen herzlich willkommen.

Wie geht es den Angehörigen?
Für Mutter und Onkel sei am schwierigsten, dass sie in der ganzen Affaire, wie sie sich in der Öffentlichkeit abspielt, Elisa, sich selbst und ihr Leben gar nicht wiedererkennen, es sei alles Lichtjahre entfernt. Schon räumlich, da E. fast ihr ganzes Leben in dem Dorf nahe Pau verbracht habe, aber auch wegen der Themen. So habe sie (die Mutter) nie mit E. über Treibjagden gesprochen; sei nicht sicher, ob E. überhaupt gewusst habe, dass es noch Treibjagden gibt.

Was für ein Mensch war E. , als Kind, als junges Mädchen…Pferdeliebhaberin, sehr naturverbunden, wenige, aber gute Freunde etc. Deswegen sei es unerträglich, wie sich jetzt alle Welt ihres Lebens bemächtige (ces gens qui s’emparent de sa vie, c’est un peu insupportable) und über sie spreche als sei man ihre beste Freundin gewesen. Das passe laut der Mutter auch überhaupt nicht zu Elisas Charakter.

Die Hypothesen und Agenden v.a. in den sozialen Medien bezeichnet die Anwältin als völlig entfesselt (une déchainement totale) und unethisch.

Andere Punkte, die sie anspricht bzw. die sich aus dem z.T. recht hitzigen Gespräch entwickeln.

1. Sie war nicht bei dem Lokaltermin. Man hätte sie bzw. die Familie vorladen können/müssen (nous aurions du être convoqués), aber es sei ja v.a. um die gegangen, die an dem fraglichen Tag vor Ort waren.

2. Es gab und gibt jede Menge Geschwätz und Gerüchte rund um diesen Lokaltermin wie um die gesamte Untersuchung; sie verweist wiederholt und energisch auf die Geheimhaltungspflicht (sécret d’instruction). Der Staatsanwalt könne natürlich kommunizieren, sie lässt aber durchblicken, dass er sich ihrer Meinung nach zu früh öffentlich geäußert hat.

3. Sie hat keine Hypothesen oder Theorien, über die sie öffentlich reden wird; sie distanziert sich – anlässlich eines Einspielers mit einem Statement von Eric Allingé, dem Anwalt von CE – mE recht deutlich von seinem Auftreten. Sie weigert sich ihrerseits, kategorisch, sich zu Punkten seiner Stellungnahme zu äußern, insbesondere dazu ob Curtis Bisse aufwies.

4. Sehr unwirsche Reaktion, als bei dem Einspieler Alligné als Anwalt von CE und dem Hund Curtis vorgestellt wird: "es gibt keine Hundeanwälte". Darauf kommt sie am Schluss nochmal zurück. Wer immer Ursache des Todes ist, Curtis oder die Jagdhunde oder andere, sie sind nicht Rechtssubjekte, obwohl natürlich vom Recht geschützt. Es gehe darum herauszufinden, welche menschliche Aktion verantwortlich sei.

5. Das Problem sei, das man über alledem zweierlei vergesse: Elisa und die Suche nach der Wahrheit (on oublie Elisa, on oublie la récherche de la manifestation de la verité)

´

Zeralda schrieb:obwohl die Polizei konkret die Hunde sogar direkt am Opfer fressen sah.

Wer sind "die" Hunde? Und gibt es eine Quelle, aus der sich entnehmen ließe, das die Polizei gesehen hat, dass Hunde am Opfer gefressen haben?

Ach ja, Mme Richard noch am Schluss

6. Sie bedauert, dass die Medien jemals kommuniziert haben, dass im Februar Untersuchungsergebnisse vorliegen werden. Das kann niemand vorhersagen, es kann dauern, extrem teuer, sehr schwierig.

https://www.bfmtv.com/mediaplayer/audio/pilarski-verite-imminente-1602-504489.html

RinTin schrieb:Wer sind "die" Hunde? Und gibt es eine Quelle, aus der sich entnehmen ließe, das die Polizei gesehen hat, dass Hunde am Opfer gefressen haben?

Stop, sorry aber bitte nicht durcheinanderwerfen, das gehörte zum verlinkten Beispielfall aus den USA und dort wurden erst dann durch die Cops und noch einen Angehörigen die Hunde gesichert.
Weiteres gern PN da offtopic.
Es ging damit hier nur um den Zeitvergleich und die durchgeführten Untersuchungen.

@kollberg

Es muss fürchterlich sein, wenn man einen geliebten Menschen verloren hat und man statt in Ruhe zu trauern hilflos zusehen muss, wie dessen Tod für politische, öffentliche Schlammschlachten benutzt wird

Ich schrieb letztens schon, dass die Kommentare in den französischen Social Media unterirdisch und von einer Gnadenlosigkeit, Geschmacklosigkeit und dazu Gemeinheit jeweils Andersdenkenden gegenüber sind, die ich so dort noch nicht erlebt habe. Ob Kampfhund- oder Jagd-Freunde, Rechte oder Linke, die nehmen sich da alles nichts.
Für Elisas Mutter muss das furchtbar sein, das eigene, unter tragischen Umständen gestorbene Kind so benutzt zu sehen.

Ich hoffe sehr, dass sie kein Deutsch kann, nicht dass sie am Ende die meiner Meinung nach abscheulichen Diskussionen über Leichenfraß durch Hunde hier auch noch mitbekommt.

Noella schrieb:Ich hoffe sehr, dass sie kein Deutsch kann, nicht dass sie am Ende die abscheulichen Diskussionen über Leichenfraß durch Hunde hier auch noch mitbekommt

Was im Übrigen auch erklärt, warum das üblicherweise so detailliert in den anständigeren Medien auch nicht erläutert wird.

Es wird ihnen aber auch vor Gericht nicht erspart bleiben, es sei denn, sie meiden dann die Tage mit Gutachten usw.

Andererseits finde ich es extrem wichtig, weil nur das letztlich allgemein Hundebesitzer diesbezüglich mal wach macht, die Allermeisten wollen und können sich überhaupt nicht vorstellen, wozu Hunde nun mal leider auch in der Lage sind und wie verdammt leicht das ggf. so gehen kann. Insofern wäre es präventiv und genau das isses für mich wert.
Aber schwieriger Punkt, ohne Frage.

Zeralda schrieb:Es wird ihnen aber auch vor Gericht nicht erspart bleiben, es sei denn, sie meiden dann die Tage mit Gutachten usw.

Es ist ja noch nicht mal klar, ob das, was Christophe so detailliert* schilderte, überhaupt den Tatsachen entspricht, von daher kann es auch nicht stimmen und vor Gericht entsprechend nicht Thema werden.

* Diese detaillierte Schilderung fand ich übrigens der Mutter gegenüber rücksichtslos, zumal vor der Veröffentlichung offizieller Ergebnisse.

@Noella
Für die Scheusslichkeit spielts m.E. nicht so die Rolle ob das nun auch dabei war oder nicht, entsprechende Vorfälle und Befunde sowie Gutachten sind durchweg eher alle kaum zu ertragen, wenn man den Menschen kannte.

Aber ich fand da das sofortige Interview auch "echt nicht gut".
Auch aber vor allem vom entsprechenden Medium nicht!

Akili schrieb:Wie fast immer in solchen Fällen ist es einfach so, dass auch dieser Todesfall aus menschlichem Versagen im Umgang mit Hunden resultierte.

Das sehe ich ganz genauso. Jeder Hund ist das Resultat seiner Erfahrungen. Und manche "Erziehungs"- oder Trainingsmethoden sind einfach schrecklich für die Psyche eines Hundes. (Denn es wird mit Angst und Unterdrückung gearbeitet.)
Das hier von einem/mehreren Hunden als "Täter" gesprochen wird, finde ich deshalb nicht richtig.
Ich würde es (egal, welcher der Hunde es war) als tragischen Unfall bezeichnen, der von einem/mehreren Menschen ausgelöst wurde. Die sind die eigentlichen Täter.

@Lady.Sherlock
wer hat denn mit Angst und Unterdrückung gearbeitet? Die Jäger? Ellul? Elisa?

@Noella
Ja, die arme Mutter und die Familie sind nicht nur am Boden zerstört durch den Verlust, sondern offenbar auch fassungslos angesichts dessen, was da in der Öffentlichkeit abgeht. Hoffentlich können sie sich wenigstens ein wenig abschirmen.

Wobei der Mutter wohl v.a. die Vereinnahmung ihrer Tochter als scheinbar 'beste Freundin' in den sozialen Medien zu schaffen macht, gerade weil Elisa gar nicht so viele soziale Kontakte hatte (ab ca. Min. 29). Die Anwältin nannte das Ganze "impudique" (schamlos).

Da gab es ja noch viel zustimmendes Gemurmel von beiden Moderatoren. Etwas weniger harmonisch wurde die Stimmung, als sich Mme Richard dann in der Folge recht konsequent weigerte, ihrerseits Spekulationen zum Geschehen anzustellen bzw. diese zu bewerten.

Tussinelda schrieb:wer hat denn mit Angst und Unterdrückung gearbeitet? Die Jäger? Ellul? Elisa?

Meine Liebe - woher soll ich das wissen? Ich kenne weder die Hunde von C. und E. - noch die Jagdhunde. (Noch deren Haltung.)
Ich wollte damit nur sagen, ein Hund, der ohne Angst, Druck und Aggression aufwächst, wird kaum einfach ausrasten und einen Menschen auf die Weise angreifen, wie hier (offenbar) passiert.
Mir gefällt es nicht, wenn Hunde als Täter bezeichnet werden. Weil sie einfach das Ergebnis ihrer Haltung/Prägung sind.

@Lady.Sherlock
Hier werden Hunde deshalb als Täter bezeichnet, weil sie zugebissen haben. Verantwortlich sind sie deshalb nicht, es sind ja Hunde und das ist wohl auch den meisten klar. Nicht umsonst werden Menschen zur Verantwortung gezogen, was ja auch die Ermittlungen von wegen fahrlässiger Körperverletzung etc. deutlich zeigen. Es wird wohl kein Hund vor Gericht erscheinen müssen.

Tussinelda schrieb:Hier werden Hunde deshalb als Täter bezeichnet, weil sie zugebissen haben.

Das ist jedoch sowohl juristisch als auch ethisch falsch. Weshalb dann ja auch die Halter verurteilt werden. Und nicht die Hunde.
Die Hunde zahlen jedoch im Extremfall mit ihrem Leben.
Ich werde es jedoch weiterhin korrekterweise "den betreffenden Hund" nennen. Wir sind hier ja nicht bei der "Bild-Zeitung" ....

Lady.Sherlock schrieb:Ich werde es jedoch weiterhin korrekterweise "den betreffenden Hund" nennen. Wir sind hier ja nicht bei der "Bild-Zeitung" ....

hat das jemand verboten?

Lady.Sherlock schrieb:Das ist jedoch sowohl juristisch als auch ethisch falsch.

sie haben nun einmal zugebissen und es handelt sich hier weder um einjuristisches, schon gar nicht um ein Ethik-Forum. ich verstehe nicht, wieso man sich an der Bezeichnung über mehrere posts aufhängen will, das trägt null zur eigentlichen Diskussion bei.

Tussinelda schrieb:Es wird wohl kein Hund vor Gericht erscheinen müssen.

Stimmt, bei BFM TV heißt es aber halt z.B. trotzdem: "M. Eric Alligné, avocat de Christophe Ellul et de son chien Curtis".

Wie gesagt, Mme Richard war darüber not amused. Sie nahm das zum Anlass, um darauf hinzuweisen, dass da in der allgemeinen Wahrnehmung etwas schiefläuft.

kollberg schrieb:Wobei der Mutter wohl v.a. die Vereinnahmung ihrer Tochter als scheinbar 'beste Freundin' in den sozialen Medien zu schaffen macht, gerade weil Elisa gar nicht so viele soziale Kontakte hatte (ab ca. Min. 29). Die Anwältin nannte das Ganze "impudique" (schamlos).

Da gab es ja noch viel zustimmendes Gemurmel von beiden Moderatoren. Etwas weniger harmonisch wurde die Stimmung, als sich Mme Richard dann in der Folge recht konsequent weigerte, ihrerseits Spekulationen zum Geschehen anzustellen bzw. diese zu bewerten.

Sich nicht an den überall grassierenden Spekulationen zu beteiligen, ist meiner Meinung nach das Beste, was sie machen kann. Später, wenn es Ergebnisse gibt, wird sie sich ja vielleicht konkret äußern, aber im Moment nur auf das zu verweisen, was ihr falsch vorkommt, ist ja auch genug.

Auch dass sie keine Namen nennt, sondern es dabei belässt, falsche Freunde oder Freundinnen generell anzuprangern, finde ich gut. Diejenigen, die gemeint sind, werden sich hoffentlich ertappt fühlen und die Klappe halten.

Genau wie hoffentlich auch die, die ständig versuchen, die lange Dauer der Untersuchung zum Anlass für Verschwörungstheorien und Spekulationen über die Ermittler zu benutzen. Wenn die Mutter - die außerdem bereits früher erklärt hatte, warum die Auswertungen so lange dauern - es verständlich und nachvollziehbar findet, dass und warum die Analysen ihre Zeit brauchen, sollten Außenstehende das doch nun wirklich auch hinbekommen.

@kollberg
ja, weil er Spezialist für Tierrecht ist, deshalb. Nicht weil Curtis tatsächlich vor Gericht stünde. Es geht ja auch darum, Curtis zu retten, aus dem Tierheim oder was auch immer es ist rauszubekommen und besser unterzubringen zum Beispiel.