MissMary schrieb:Das geht. Du kannst das sogar noch erweitern (je nachdem, wie viel Zeit der Täter hatte). Er kann am ersten Tag die Anreise I Parken und das Loslaufen beobachtet haben. Er kann sogar die erste oder zweite Etappe "falschherum" gelaufen sein und merkte da schon, dass Scarlett alleine unterwegs ist - der Rucksack zeigte ihm ohne Nachfragen, dass sie vorhatte, alle Etappen zu laufen.
Problem: Die Gegend, wo sie verschwunden ist, ist sehr ländlich. Der Täter, wenn er die Gewohnheiten nicht genau kannte, muss ja auch stundenlang auf sie gewartet haben. Wäre das niemandem aufgefallen?
Das Thema hatten wir schon mal und es gab unterschiedliche Meinungen. Ich persönlich denke nicht, dass es besonders auffällig ist. Bei einem Auto mit getönten Scheiben würde es beim Vorbeigehen wahrscheinlich nicht einmal jemandem auffallen, dass da einer drin sitzt. Und selbst wenn man auf einem Parkplatz jemanden in seinem Auto sitzen sieht, ist es wohl eher ein gewöhnlicher Anblick und nichts wo ich mein Handy zücken und vorsichtshalber ein Beweisfoto machen würde.
Davon ab muss es niemand gewesen sein der Scarlett kannte. Es kann ein unbekannter Täter gewesen sein, der zufällig kurz vor Scarlett auf den Parkplatz fuhr.
Und ein Zustieg in ein Auto muss ja auch nicht am Wanderparkplatz erfolgt sein. Das ist nur ein beliebiges Beispiel. Es hätte überall in und rund um Todtmoos oder in der Nähe des Schluchtensteigs passieren können.
Aber selbst wenn ich sehen würde, dass an diesem Wanderparkplatz eine junge Frau mit Rucksack zu einem Mann ins Auto steigt, würde ich mir nichts schlimmes dabei denken. Ich würde vermuten, dass sie aus bestimmten Gründen ihre Wanderung abbricht/beendet und von ihrem Vater/Freund abgeholt wird.
Und für den Fall, dass jemand irgendwo beim Parkplatz heimlich im Gebüsch saß, Zeuge wurde, etwas böses ahnte und sich bei der Polizei mit dem KFZ-Kennzeichen meldet, kann der Täter noch immer davonkommen. Denn solange keine Leiche oder Spuren eines Kampfes gefunden werden, kann der Fahrer sagen, dass er seine Mitfahrerin z.B. in der Nähe des nächsten Bahnhofs abgesetzt hat. Dann könnte nämlich auch wieder die Aussteigertheorie greifen, nach der Scarlett aussteigen wollte und sich in ein anderes Land abgesetzt hat.
MissMary schrieb:Auch ein Problem: Die Verbringung von Leiche + Rucksack. Den Rucksack könnte man ggf. noch irgendwo in einem großen Müllcontainer entsorgen, aber die Leiche. Was tust du damit? Vergraben? Aufwändig. Wenn du die Gegend nicht kennst: Gefährlich, dass du etwas nicht bedenkst.
Je nachdem über welche(s) Grundstück(e) ein Täter verfügt, ist das möglicherweise nur ein kleines Problem.
Ein alleinstehendes Haus oder Gehöft auf dem Lande wäre natürlich ideal und böte viele Möglichkeiten für einen Täter, sich der Leiche zu entledigen, aber selbst ein Reihenhaus mit Verbindung von Garage zu Garten würde reichen, um eine Leiche unbemerkt irgendwo auf dem Grundstück zu verstecken (im Garten vergraben, in Garage/Keller einbetonieren, Gefriertruhe). Hat es alles schon oft gegeben. Um eine derart versteckte Leiche zu finden, müsste die Polizei dann aber schon eine ganz konkrete Spur zum Täter haben.
MissMary schrieb:Und ... sein Auto könnte aufgefallen sein. Radarfalle. Oder wie auch immer. Und das Handy? Also sein Handy?
Ein intelligenter Täter wird während seiner Tat wohl kaum sein Handy eingeschaltet/dabei haben oder schneller fahren als erlaubt.
Aber natürlich muss ein Täter immer ein gewisses Risiko einkalkulieren und in Kauf nehmen. Ohne geht es nicht. Etwas unerwartetes kann immer geschehen, egal wie gut er plant.