Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

MettMax schrieb:Das würde nach der inzwischen vergangenen Zeit nur zu diversen Fehlsichtungen führen.

Damit muss man rechnen, aber die Möglichkeit der Aufklärung des Schicksals einer vermissten Person wiegt ja schwerer als mögliche Falschmeldungen, so wurden in den letzten Folgen ja auch Fälle behandelt, bei denen das Verschwinden bzw. das leblose Auffinden einer Person über 30 Jahre zurückliegen.

Insoweit würde man bei Scarlett durchaus noch in einem Zeitrahmen liegen, in dem weiterführende Hinweise zu erwarten sind.

Ventil schrieb:ich glaube nach wie vor an einen Unfall, sehe hier auch null Anzeichen für ein Verbrechen, hoffe sie wird gefunden,

Ich sehe ebenso null Anzeichen für einen Unfall und sage nur, daß man durch Suchaktionen im Gebirge natürlich keine Indizien für ein Verbrechen finden könnte, wenn die Wanderung an dem Tag gar nicht angetreten worden wäre. Fixiert man sich also im Geiste einzig auf das Gesuche im Wald, so käme man damit im Falle, daß ein Verbrechen (z.B.nach Mitnahme in einem Auto) passiert sein sollte (was natürlich keiner von uns weiß) der Aufklärung keinen Millimeter näher.

Es ist doch klar, daß die Wahrscheinlichkeit für einen Unfall umso mehr abnimmt, je intensiver man erfolglose Suchaktionen betrieben hat. Es bestreitet ja niemand, daß all das einen Unfall nicht gänzlich ausschließt. (Der Fall Tanja Gräff könnte ein Beispiel dazu sein, wenn man mal vereinfachend für bare Münze nimmt, daß sie tatsächlich schon zum Zeitpunkt der Suche da lag, wo ihre sterblichen Überreste viel später gefunden wurden. Auch das ist ja nur eine von zwei Alternativen!)

Deswegen wäre es einfach dämlich von der Ermittlerseite, sich "auf die Unfalltheorie festzulegen" (wie hier z.T. formuliert wird), wo diese einfach nichts anderes ist als eine von zwei Möglichkeiten. Ich glaube daher auch nicht, daß die Ermittler das wirklich tun. Mit abnehmender Wahrscheinlichkeit für die eine wächst die Verpflichtung, der anderen genauer nachzugehen, auch wenn man sie im ersten Anlauf für die weniger wahrscheinliche gehalten hat.

snowdon schrieb:Deswegen wäre es einfach dämlich von der Ermittlerseite, sich "auf die Unfalltheorie festzulegen" (wie hier z.T. formuliert wird), wo diese einfach nichts anderes ist als eine von zwei Möglichkeiten. Ich glaube daher auch nicht, daß die Ermittler das wirklich tun.

Meiner Ansicht nach hätten die Ermittlungsbehörden in Freiburg den Vermisstenfall nicht nach Paderborn zurückgegeben, wenn sie momentan auch nur ansatzweise noch die Möglichkeit eines Verbrechens sehen würden. Ansonsten wäre das in der Tat dämlich.

Fridolin31 schrieb:Meiner Ansicht nach hätten die Ermittlungsbehörden in Freiburg den Vermisstenfall nicht nach Paderborn zurückgegeben, wenn sie momentan auch nur ansatzweise noch die Möglichkeit eines Verbrechens sehen würden. Ansonsten wäre das in der Tat dämlich.

Ganz im Gegenteil... wenn man nämlich Anlaß hätte zu denken, das persönliche Umfeld könne eine Rolle gespielt haben. Dann säße man in Paderborn natürlich viel näher an der Quelle. Hingegen leuchtet es überhaupt nicht ein, die Ermittlungen von Paderborn aus zu führen, wenn der Vorgang, um den es geht, im Schwarzwald passiert wäre. Jedenfalls wäre das nicht gerade ein Vorteil, auch wenn moderne Kommunikation heute viel weniger an lokaler Bindung hängt als vor 20 Jahren noch.

snowdon schrieb:wenn der Vorgang, um den es geht, im Schwarzwald passiert wäre.

Egal welcher Theorie man folgt: Scarlett ist im Schwarzwald verschwunden und zwar nicht mit ihrem eigenen Auto. Also hätte ein Vorfall mit kriminellen Hintergrund in jedem Fall im Raum Todtmoos seinen Ursprung gehabt. Trotzdem wurde der Fall nach Paderborn abgegeben und das sehe ich als gewichtigen Hinweis, dass nunmehr nur noch in Richtung Unfall ermittelt wird, nachdem sich keine Ansätze für ein anderes Tatgeschehen ergeben haben.

Wir müssen auch davon ausgehen, dass die Ermittlungsbehörden im Gegensatz zu uns das Komminkationsverhalten von Scarlett nach dem Verlassen des EDEKA detaillierter kennen als wir und daher zu ihrer Einschätzung kommen.

Fridolin31 schrieb:Also hätte ein Vorfall mit kriminellen Hintergrund in jedem Fall im Raum Todtmoos seinen Ursprung gehabt.

Seinen Ursprung? Das ist doch gerade die Frage, wenn dieser, wie ich bereits andeutete, im persönlichen Umfeld zu suchen sein sollte. Du meinst wohl nur den technischen Verlauf.

Ich bin darauf auch gar nicht fixiert. Jedoch verstehe ich diese Überlegung nicht:

Trotzdem wurde der Fall nach Paderborn abgegeben und das sehe ich als gewichtigen Hinweis, dass nunmehr nur noch in Richtung Unfall ermittelt wird

Angenommen, es passiert etwas in Hamburg. Dann werden auf einmal die Ermittlungen statt in Hamburg in München geführt. Wieso spricht das dafür, daß nur noch in Richtung Unfall ermittelt wird?

snowdon schrieb:Angenommen, es passiert etwas in Hamburg. Dann werden auf einmal die Ermittlungen statt in Hamburg in München geführt. Wieso spricht das dafür, daß nur noch in Richtung Unfall ermittelt wird?

Das hat etwas mit örtlicher Zuständigkeit in Kriminalfällen (Tatort) zu tun.

Wenn eine Person verschollen ist und kein Verbrechen zu befürchten ist, gibt es ja keinen Tatort.
Dann steht die Person und nicht die Umstände des Verschwindens im Vordergrund und der Vermisstenfall wird am Heimatort bearbeitet. Die gesetzlichen Vorschriften müsste ich raussuchen.

Fridolin31 schrieb:Die gesetzlichen Vorschriften müsste ich raussuchen.

Nein, das brauchst Du nicht. Ich danke Dir für Deine Erklärung, durch die ich wenigstens weiß, wie Du es gemeint hattest.