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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

18.992 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, September ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

26.09.2020 um 21:51
Zitat von stagfishstagfish schrieb:Daraus könnte man gewisse Szenarien stricken... was wenn sie doch damit geplant hat, zumindest für den Notfall, den Bus auf halber Strecke im Wehratal nehmen zu können, hat sich deswegen viel Zeit gelassen ? Dort bei der Haltestelle dann ist jedenfalls definitv kein Handyempfang, also stünde sie mitten im Tal ohne Netz und Bus, vielleicht mit Zeitdruck, es könnte auch schon spät sein ...

Dann fängt man entweder an zu hasten, und die jetzt folgende Wegstrecke ist nun die wo man wirklich teilweise auf jeden Tritt achten muss, das vielleicht schon bei sich anbahnender Dunkelheit, oder man würde doch versuchen eine Mitfahrgelegenheit zu finden, Autos konnten hier nämlich durchfahren ...
Vielleicht kam das wirklich unerwartet für sie. Ich finde das sehr plausibel und eine Situation, in der man eventuell wirklich dann die Schnauze voll hat und eher mal Unvorsichtiges tut.

Den Daumen raushalten, oder vielleicht im Dunkeln zu Fuß gehen.
Da allerdings würde ich nicht den schwierigen Wanderweg nehmen, sondern eher der Straße folgen.

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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

26.09.2020 um 22:16
Man hat ja die zurückgelegte Route Mithilfe ihrer Handydaten ermitteln können. Kann man daraus auch herausfinden, wo und wann sie in Funklöchern unterwegs war? Dass das Handy bis abends noch in der zuletzt gesichteten Ortschaft eingewählt war, sollte zu denken geben.

Oft liegt es auch am Mobilfunkanbieter, ob ich in einer Gegend guten oder schlechten Empfang habe. Dies könnte man nachprüfen. So könnte man ermitteln, wie weit sie gekommen sein könnte.aber da das Handy ja bis abends IN Todtmoss eingeloggt war, muss da irgendwo was passiert sein

Ich denk sie ist ein Mädel, dass doch sehr an ihrem Handy hängt. Sie würde nicht ohne Handy wohin oder auch mal 1 ganzen Tag nicht am Handy irgendwas machen. Sie hält es auf den Aufnahmen in ihrer Hand. Macht Selfies hin und her....


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

26.09.2020 um 23:04
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Das mit dem Handy dachte ich auch. Umso erstaunlicher das kurz danach das Signal weg war.
Ja! Ein sehr guter Gedanke! Dann war das wohl aufgeladen und möglicherweise hat sie auf eine Nachricht gewartet.
Verrückt, dass es sich dann beim Steinlabyrinth zum letzten Mal einloggt ....


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

26.09.2020 um 23:45
Wie kommt ihr auf das Steinlabyrinth? Steht das in irgendeiner Facebook-Gruppe?


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.09.2020 um 00:17
Kann man denn nachvollziehen, ob sich das Handy in ein ausländisches Netz eingeloggt hatte? In so einer grenznahen Gegend? Sprich, ist das bei den Daten sicher berücksichtigt, oder wäre es möglich, dass deshalb kein Einloggen in ihrem eigentlichen Netz mehr erfolgte?


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.09.2020 um 00:31
@Tita1992
Zitat von Tita1992Tita1992 schrieb:Kann man denn nachvollziehen, ob sich das Handy in ein ausländisches Netz eingeloggt hatte? In so einer grenznahen Gegend? Sprich, ist das bei den Daten sicher berücksichtigt, oder wäre es möglich, dass deshalb kein Einloggen in ihrem eigentlichen Netz mehr erfolgte?
Ich denke man kommt nicht von Todtmoos ins Ausland ohne vorher noch in einer anderen Funkzelle eingeloggt zu sein. Außer man macht das Handy aus, was eher unwahrscheinlich erscheint auf Basis dessen, was wir über Scarlett wissen.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.09.2020 um 00:57
Also wir waren vor 2 Jahren ein kurzes Stück durch die Wutachschlucht "wandern", wir hatten da unten beide null Empfang. Ich hab mir jetzt aus Interesse mal die googledaten rausgesucht, komischerweise hat Google recht viel aufgezeichnet wo wir definitiv keinen Empfang hatten. Einige Teile der Strecke die eingezeichnet ist sind wir aber nicht gegangen. Diese sind allerdings in grau eingefügt, hellblau sind die Wege die wir tatsächlich gelaufen sind. Dazwischen fehlen aber auch Teile die Google dann wieder selbst durch graue Linien ergänzt haben muss, also für besonders zuverlässig halte ich die Aufzeichnungen jetzt nicht. Auch bei Wegen der letzten Tage die ich mir angeschaut habe sind oft total komische Routen entstanden, viel Zickzack hin und her wie ich definitiv nie gelaufen bin und das bei allerbestem Empfang im und nahe des Ortes. Wenn man das durch Nachrichten der Familie und den Zeugen ergänzen konnte, ergibt das vllt. schon ein recht gutes "Bild" aber Google allein kann man wohl vergessen.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.09.2020 um 01:03
Sorry mit Handy blöd, zweiter Versuch:


Screenshot 20200927-005922 MapsOriginal anzeigen (0,2 MB)

Korrektur: die obere blaue Linie sind wir nicht gelaufen.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.09.2020 um 01:32
Zitat von SeidenfadenSeidenfaden schrieb:komischerweise hat Google recht viel aufgezeichnet wo wir definitiv keinen Empfang hatten
Das Handy hat wohl trotzdem das GPS-Satellitensignal empfangen und mit dem Senden der Positionen gewartet, bis es wieder Mobilfunkempfang hatte.
Zitat von SeidenfadenSeidenfaden schrieb:Auch bei Wegen der letzten Tage die ich mir angeschaut habe sind oft total komische Routen entstanden, viel Zickzack hin und her wie ich definitiv nie gelaufen bin und das bei allerbestem Empfang im und nahe des Ortes.
Mobilfunkempfang muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass sich das Handy präzise über GPS orten kann. Gerade im Gebirge sind solche scheinbaren Zickzack-Routen bestimmt häufig zu beobachten. Selbst in den Häuserschluchten in meiner Nähe.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.09.2020 um 01:39
Ja so wird es wohl sein. Ging mir auch mehr darum zu veranschaulichen, wie diese Aufzeichnungen aussehen und welche Wege man tatsächlich zurück gelegt hat - wurde ja vorher auch mal gefragt.
Noch ein Bild davon wie wir (grob) wirklich gelaufen sind:
20200927 013221

Der Rest der Route zurück in die Schlucht, über die Wutach, bis zum Ausstieg/Parkplatz fehlt komplett. Also an sich wohl nicht ungewöhnlich, dass ein kompletter "Abbruch" entsteht und es den Eindruck erweckt der Empfang endete dort..


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.09.2020 um 10:02
Ich lese schon die ganze Zeit mit, da ich die Gegend (leider aber nicht den Abschnitt) relativ gut kenne. Ich war erst vor kurzem in der Wutachschlucht (Beginn Schluchtensteig) unterwegs. Meine Gedanken:

(a) Im Schwarzwald war dieses Jahr (coronabedingt) ziemlich viel los. Neben den normalen Touristen waren auch noch "stay home" Touris da. Die Hotels waren ziemlich gut ausgelastet, z.T. >90%, die Zeltplätze auch. Allerdings muss man einschränkend sagen, dass v.a. die wohlbekannten Tourihotspots völlig überfüllt waren (Titisee, Schluchsee, Wutachschlucht, ....), wandern konnte man auf den nicht gehypten Strecken ziemlich gut, allerdings ist der Schluchtensteig ziemlich bekannt. Die Wutachschlucht war so überfüllt (v.a. am Wochenende), dass Einheimische gezielt aufgefordert wurden, die Schlucht zu meiden (sie war während des lockdowns komplett gesperrt, da man es nicht schafft, den geforderten Abstand zu halten).

Ich kann das als Tagestour machen, aber ich würde mal behaupten, dass man, um sicher ein Hotel zu bekommen (ohne Auto ist man nun auch nicht mobil) hätte vorbuchen müssen. Das heißt nicht, dass es gar nicht geht (wobei Einzelgäste sowieso nicht so gerne gesehen sind, da mit kleinen Doppelzimmern mehr Geld zu verdienen ist). Gerade Studenten "on budget" machen es oft so, dass sie nur jede zweite Nacht ins Hotel gehen (warme Dusche, warmes Essen) und sich in der zweiten Nacht mit wildcamping versuchen - auch auf dem Westweg. Dadurch ist man natürlich gezwungen, etwas vorzuplanen und vorzubuchen. Wenn man das nicht mag, muss man jeden Tag schauen, was verfügbar ist, was irgendwann wegen dem Duschen (die öffentlichen Bäder haben ja zu) auch doof wird.


(b) Der Schluchtensteig hat es vom Anspruch ganz schön in sich, wobei es Leute gibt, die sich gerne damit brüsten, dass sie 2 Etappen an einem Tag gelaufen sind. Die Wanderzeiten, die angegeben sind, würde ich für realistisch halten. Ich persönlich wandere viel und liege immer deutlich drüber (z.B. kürzlich für 12km statt der angegeben 4 Stunden 6 Stunden gebraucht und nur kurz Pause gemacht). Klar gibt es immer Leute, die schneller sind, es gibt aber v.a. einige Leute in einschlägigen Wanderforen, die da auch gerne etwas beschönigen, was die eigene Performance (Zeit, Kilometerzahl) angeht. Es sind oft sehr steinige und enge Wege, es kommen Leute entgegegen, man muss warten, es gibt tolle Fotooptionen, mitunter kommt man nicht in einen Rhythmus, weil der Weg recht holprig ist.

Wie gesagt - den Streckenabschnitt kenne ich persönlich nicht, aber z.B. die Wutachschlucht (die sehr populär ist) - da gibt es immer wieder enge Stellen, wo man nicht aneinander vorbei kommt, man muss warten, mitunter über Felsspalten etc. klettern, warten, bis Leute ein Foto geschlossen haben, etc. Dabei ergeben sich oft kurz kurze Gespräche, Blickkontakte, man schaut, ob der Gegenüber wartet, daher sehr seltsam, dass es so wenige Sichtungen gibt.


Daraus ergeben sich ein paar Dinge:
In diesen Schluchten wird es schon 1-2 Stunden vor Sonnenuntergang dämmrig und auch unangenehm klamm, d.h. eigentlich versucht man als erfahrener Wanderer, rechtzeitig loszukommen, weil man am Anfang den Zeitaufwand nicht realistisch abschätzen kann. Daher irritiert mich persönlich der Aufenthalt bei Edeka um 10 Uhr etwas. Das hängt nicht nur mit der erwarteten Endzeit der Wanderung zusammen, sondern auch, dass früh morgens die Natur wirklich am schönsten ist, man weniger Leute trifft und man auch weniger Leuten ausweichen muss.

Was mir so spontan eingefallen ist: Wir haben auch schon beim Wandern Leute getroffen, die irgendwie "seltsam" waren und die dann versuchen, sich anzuhängen. Unsere Taktik ist, dass wir dann spontan eine lange, ausgedehnte Essenspause machen um den Leuten einen großen Vorsprung zu verschaffen, so, dass wir sie auf der Strecke sicher nicht mehr treffen. Vielleicht hat sie am Vortag schon jemanden getroffen, der irgendwie seltsam war, dem erzählt, dass sie gaaaannnz früh los möchte und hat zur Sicherheit noch abgewartet, im Vertrauen, dass sie das mit ihrer Kondition wieder reinholt (am 6. Tag wusste sie ja, wie ihre persönliche Performance im Vergleich zur angegebenen Wanderzeit ist).

Da das die letzte Etappe war - der Schluchtensteig hängt an einem Wanderbus, der einen zu einem Verkehrsknotenpunkt und damit ggf. zum eigenen Auto bringt. Auch daher macht die späte Zeit keinen Sinn, da der Bus nicht regelmäßig fährt. Es gibt keinen rationalen Sinn, morgens zwei Stunden ungenutzt verstreichen zu lassen, die abends dann fehlen.


(c) Der Schluchtensteig ist zumindest in dem Teil, den ich kenne, gut erschlossen und wird auch fleißig beworben - gut markiert, Drahtseile an Gefahrstellen, gute Schilder, Brücken, klare Wege. Da kann man sich nicht verlaufen. Man hat jedoch auch wenig Alternativen in der Weggestaltung. Du steigst ja morgens in die Schlucht und abends wieder aus der Schlucht auf - das ist klar definiert, die 22km sind das, was das Maximum ist, was der Durchschnittswanderer gerne wandert - daher trifft man vermutlich auch öfter mal die gleichen Leute. Es gibt wenig und oft keine Alternativwege. Es ist oft so, dass, wenn man in die empfohlene Richtung läuft, einen massiven Aufstieg ab Ende spart - nach 22km ist kaum jemand böse, wenn er nicht am Ende noch mehrere hundert Höhenmeter überwinden muss, daher laufen die Leute oft in die angegebene Richtung.

Es gibt aber immer wieder Leute, die den Steig auch verkehrt herum wandern (z.B. bei uns im Freundeskreis ist es oft so, dass man mit zwei Autos losfährt, an Start- und Endpunkt parkt, sich auf der Mitte trifft, Schlüssel tauscht, mit dem Handy verständigt und dann wieder trifft, um die Autos zurückzutauschen, um vom Bus unabhängig zu sein). Daher etwas seltsam, dass sie niemand getroffen hat. Eigentlich trifft man immer Leute, v.a. in der letzten Ferienwoche bei gutem Wetter. Man überholt Leute oder wird überholt und eine junge Frau mit vollem Marschgepäck würde im Gedächtnis bleiben.


(d) In der Wutachschlucht hast du über weite Strecken keinen oder sehr sehr schlechten Handyempfang. Ich würde mal behaupten, dass das an anderen Stellen des Schluchtensteigs auch so ist. Die Wutachschlucht ist auch in Rettungssektoren eingeteilt, weil es oft sehr schwer ist, ohne GPS genau zu sagen, wo man ist - man überquert viele Brücken und Stege und irgendwann weiß man auch nicht mehr, wie lange man gelaufen ist - manche Streckenabschnitte schafft man viel schneller als andere ...


(e) Wir sind in der Wutachschlucht in einen kleinen Steinschlag geraten - nichts, was man dann hinterher gesehen hätte, es knallte und es krachten einige Felsbrocken herunter - die in unserer Nähe einschlugen. Auch so etwas sollte man bedenken. 10 Sekunden früher und wir wären eventuell getroffen worden.

Die Waldwege werden rutschig und matschig, auch wenn es ein paar Tage nicht geregnet hat (die Schluchten bekommen wenig Sonne, d.h. sie trocknen selten komplett ab) und der Matsch frisst sich dann auch ins Profil der Stiefel und man rutscht gerne mal. Dieses Jahr sind bestimmt viele Leute gewandert, nachdem die Schluchten wieder freigegeben waren.

Wir sind kürzlich auf einem Weg gelandet, wo man ziemlich eindeutig gesehen hat, dass einige Leute an verschiedenen Stellen ins Rutschen kamen. Der Weg hat uns auch ziemlich gebremst, da man langsam gehen musste, immer wieder blockierten umgestürzte Bäume vom Sturm am Anfang des Jahres den Weg und man musste eine Alternative finden - was nicht so einfach war. Mitunter hatte man an den Stellen selbst gar keine Probleme, aber an völlig anderen Stellen, daher würde ich nicht sagen, dass es klar definierte Problemstellen gibt.

In der Wutachschlucht stürzen immer wieder Leute ab, auch an sehr ungewöhnlichen Stellen. Ich erinnere mich z.B. an einen Gedenkstein für ein Kind, das wirklich auch zu Tode kam, obwohl es sehr leicht war und die Stelle ziemlich bewaldet und man gedacht hätte, dass es irgendwie aufgefangen wird. Also ausschließen würde ich es nicht. Zudem ist doch einiges an Bodenvegetation da, da kann man mitunter auch einen roten Rucksack übersehen.


(f) Schwarzwald TV würde ich persönlich nicht als verlässliche Quelle betrachten, da ist viel Effekthascherei dabei.


(g) Es ist gar nicht so einfach, im Schluchtensteiggebiet wild zu campen - die Hänge sind ziemlich steil, du brauchst ja eine einigermaßen ebene Stelle. Die Ranger/Förster/Jäger sehen das auch überhaupt nicht gerne, da es doch immer wieder Leute gibt, die im trockenen Wald ein Feuerchen machen oder ihren Müll zurück lassen. Man muss m.E. eher aus der Schlucht "aufsteigen".

Zudem ist es sicher sehr mühsam, den Weg mit einem 20+ kg Rucksack zu wandern (Zelt und Schlafsack brauchen ja ziemlich Platz, du brauchst Wasser und Proviant für den Tag, Kleidung, Regenschutz ....). Das zeigt auch die Entscheidung, dass sie zwei Nächte in einem Hotel verbrachte (zudem ist es so, dass St. Blasien aufgrund des Doms auch ein beliebter Tourihotspot ist und diesen Sommer war).

Man muss irgendwann wieder aus der Schlucht raus, Abfall entsorgen, Duschen, neu einkaufen, Trinkwasser auffüllen ... oder man macht das an den Gasthöfen (wird aber auch nicht gerne gesheen, da kann man auch schlecht Brotzeit/ Vesper für später kaufen), v.a. nicht als Vegetarierin (oft kleine fleischlastige Vesperkarte mit Wurstsalat, Gulaschsuppe, ....)


Ich persönlich kann mir wirklich zwei verschiedene Szenarien vorstellen: Das eine ist Szenario Unfall. Es reicht wirklich eine kleine Unaufmerksamkeit und man rutscht/ stürzt ab, ein kleiner Steinschlag.

Der Bergwacht kann man da keinen Vorwurf machen - es ist ja nicht klar, ob sie wirklich auf der Strecke unterwegs war (Sichtungen fehlen) - es gibt gerade im Spätsommer viel Vegetation und man sieht nicht unbedingt Rutschspuren. Als wir in der Wutachschlucht waren, sind uns auch Leute mit Flip-Flops entgegen gekommen, es waren vielleicht <1% ohne Wanderschuhe, aber man hat sich schon sehr gewundert.

Abseits der Wege ist das Gelände sehr unwirtlich, da kann man sich auch nicht abseilen und eine alternative Strecke gehen und die Schlucht von unten absuchen (zumal da meist ein Wildbach fließt). Es kann gut sein, dass sie wirklich verunfallt ist und dann im späteren Herbst gefunden wird, wenn die Gräser, Farne, etc absterben und die Pilzsucher ausschwärmen. Ich würde das für das realistischere Szenario halten.

Vor einigen Wintern ist nachts ein einheimischer Jäger, der seinen Wald wie eine Westentasche kannte, in seinem Waldstück erfroren, weil sein Auto nicht mehr ansprang, das Handy keinen Empfang hatte und er so unglücklich über eine Wurzel stolperte, dass er sich das Becken oder die Hüfte brach, als er einen Schleichweg nach Hause laufen wollte. Der Mann hattte großes Pech - trotz seiner Erfahrung. Gestern hat es hier das erste Mal geschneit, auch ein Mittelgebirge hat sehr unwirtliche Seiten.


Oder aber wirklich, dass sie jemand abgepasst hat, der sie am Tag vorher schon gesehen hat. 22km ist das, was die meisten Wanderer gerade sh schaffen, Der große Tourenrucksack hat ja bereits verraten, dass sie mehrere Tage unterwegs war, z.T. wild campte, ohne dass sie das jemanden auf die Nase binden musste.

Das muss dann aber (meine persönliche Meinung) vor dem Einstieg gewesen sein - auf der Strecke ein Verbrechen zu begehen und dann noch ein Opfer ggf. verschwinden zu lassen ist hochriskant, da die Strecke in den Ferien doch ganz ordentlich frequentiert ist (dennoch nicht ganz unmöglich, auch je nachdem, wie ortskundig man ist). Allerdings ist dieser Teil des Schwarzwaldes nun kein Verbrechenshotspot. Wir treffen oft einzelne Wanderer ... man redet kurz und geht dann weiter.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.09.2020 um 10:15
P.S. Das soll überhaupt nicht pietätlos klingen, aber zum Thema, was Leute übersehen können (Startpunkt Schwarzwald), praktisch als Illustration.

Während eines Wintersturms vor einigen Jahren geriet eine kleine Pferdeherde (Offenstall) am Rande des Schwarzwaldes in Panik - ein Pferd verschwand. Die Koppel war nach drei Seiten eingezäunt, auf der vierten war ein Fluss, der Hochwasser hatte, das in den nächsten Tagen wieder ablief.

Es gab drei mögliche Szenarien: (1) Diebe hatten die Möglichkeit genutzt und das Pferd gestohlen, weil es keine Zeugen gab (2) das Pferd war in den Wald geflüchtet und hatte sich mit dem Halfter verfangen (3) das Pferd war im Fluss ertrunken.

Es gab mehrere Experten, die #3 für sehr unwahrscheinlich hielten, da das Pferd sich nicht von der Herde entfernen würde (Herdentrieb), den Fluss kannte und der Fluss fließt dann über 100km durch verschiedene kleine Dörfer und Städte - das Hochwasser war schnell vorbei. So wurde das Pferd mit Drohnen gesucht und in Pferdeforen davor gewarnt, es zu kaufen.

Tatsächlich taucht es 14 Tage nach dem Verschwinden über 100km nördlich im Rechen eines Klärwerks wieder auf - es war wirklich unbemerkt fast 14 Tage lang durch verschiedene Ortschaften getrieben worden, ohne, dass es irgendjemand bemerkt hätte - und wir sprechen hier nicht vom Rhein, sondern einem eher überschaubaren Fluss.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.09.2020 um 10:30
@MissMary
Danke für den Bericht.

Ich möchte allerdings darauf hinweisen, dass um den 10. September und auch noch mindestens 14 Tage danach, genau das Gegenteil von Hochwasser im Schwarzwald vorzufinden war.

Manche Bäche und Flüsse haben, aufgrund der langen Trockenheit, fast gar kein Wasser mehr geführt.

Erst seit dem 23. September hat es wieder angefangen zu regnen und seit drei Tagen auch wieder ergiebiger.

Von daher ist das Abtreiben im Bach/Fluss im Zeitraum um den 10. herum eigentlich auszuschließen, zumindest in dem Bereich.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.09.2020 um 11:17
Es macht einfach KEINE Lust mehr hier irgendwas zu posten, entweder es wird direkt gelöscht, oder kurz darauf. Ich kann verstehen das FB hier nichts zu suchen hat, aber Links zur Presse. Ne, also ich muss sagen, nervend. Da gibt's bessere Möglichkeiten über das Thema zu schreiben als hier, zumal die Schwester hier nicht mit kommentiert wo anderes hingegen schon. Und viele Fragen schon schon längst beantwortet hat, und hier man echt zurück liegt. Bye bye


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.09.2020 um 11:18
Zitat von SeidenfadenSeidenfaden schrieb:Der Rest der Route zurück in die Schlucht, über die Wutach, bis zum Ausstieg/Parkplatz fehlt komplett. Also an sich wohl nicht ungewöhnlich, dass ein kompletter "Abbruch" entsteht und es den Eindruck erweckt der Empfang endete dort..
Kurz gesagt sind die Google-Geo-Tracks nicht zuverlässig.
Ich erleb es auch oft dass die Daten ziemlich verspätet in der Zeitachse eintrudeln.
Außerdem dass sie oft dann sehr akkurat sind, und auch schnell auf den Server gepusht werden,
wenn man was mit dem Handy macht.
Z.B. Ich geh wandern. Im Wald mach ich 5min Pause und schicke was per WA oder telefoniere.
Wenn ich später auf die Achse gucke, sind diese 5min ganz genau getrackt - also auch die Bewegungen, fast metergenau, wenn ich da z.B. an dem Rastplatz rumgelaufen bin.
Der Weg vorher und nachher kann aber recht grob sein, z.B. einfach gerade Linien.
Das muss nicht einmal an Funklöchern liegen, kann auch "Faulheit" des Apps sein, die Koordinaten immer synchron zu halten.
Wenn man Google Maps als Navi verwendet, dann sind die Daten wiederum super genau, da kann man dann sehen ob man die Strasse schräg überquert hat oder mit 90°. Aber das verwendet macht ja kaum jemand beim Wandern, zieht auch sehr viel Strom und vermiest den Naturgenuss.

Außerdem sind oft auch die Zeitangaben inkorrekt.
Wenn ich irgendwo mit dem Auto los fahre so 15 min, dann geh ich 2 h wandern kann es sein, dass Google daraus 45 min Auto und den Rest wandern macht. Oder andere Verteilung. Ausserdem verlegt es gerne den Anfang einer Bewegung.

Die verwendete Technik spielt auch eine Rolle. Da wird ja zumindest GPS und optional noch WLAN verwendet, ob GSM-Funkzellen-Einwahlen verwendet werden weiss ich nicht. WLAN macht die Angaben eigentlich genauer, weil Google wohl weiss wo auf der Welt welcher Router steht und wenn es die Router-ID erkennt weiss es recht genau wo man ist. Wenn's gleich mehre Router drum rum sind, wird es wohl Signalstärken mit einbeziehen.
Allerdings "zickt" die WLAN-Unterstützung auch und kann bewirken, dass man falsch lokalisiert wird. Teils sind die Daten am Ende genauer wenn man WLAN-Ortung deaktiviert und nur GPS nimmt.
Das werden aber die meisten nicht machen, weil man dann Warnmeldungen bekommt.

Wenn die vermisste S.S. nach dem Labyrinth, wie erst einmal zu erwarten, in den Schluchtensteig eingebogen ist und das Handy dann einfach in der Tasche hatte, kann es jedenfalls gut sein, dass das nicht gleich auf den Server "gepusht" wurde. Und später als die App sich aktualisieren wollte kein Netz da war. Daher das Labyrinth als letzter Eintrag.
Auch den Zeitraum, dass sie von 10.15 bis 10.48 an dem Labyrinth war Laut Google-Maps-Zeitachse kann man nicht unbedingt "wörtlich" nehmen mMn, speziell den Beginn.
Eigentlich weiss man nur dass sie ggn 10.30 da vorbei kam, und evtl eine kurze Pause gemacht hat (WA-Nachricht an die schwester geschickt). Ob sie dann oben oder unten dran vorbei gelaufen ist und ggf abgekürzt hat, kann man daraus nicht 100% ablesen.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.09.2020 um 11:20
Zitat von LieselottelaLieselottela schrieb:Ich kann verstehen das FB hier nichts zu suchen hat, aber Links zur Presse. Ne, also ich muss sagen, nervend.
absolut richtig und auch für mich völlig unverständlich und nicht nachvollziehbar! danke für den link, habe den bericht gelesen ... sehr interessant.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.09.2020 um 11:23
@twisted

Ich finde ein link zur Presse, wo im link schon steht worum es geht, muss nicht noch ausführlicher beschrieben werden zumal der link echt interessante war, was dieses Thema aber auch andere Fälle betrifft.

Hier wird über dinge geschrieben, die die Schwester in der Gruppe in FB schon längst beantwortet hat, demnach ist man hier mit vielem hinten dran.

Zumal dieses Therad eigtl hatte eröffnet werden sollen wenn es neue Hinweise gibt, und die gab es in der Presse nicht sondern nur in FB direkt von der Schwester.

Demnach absolute Zeitverschwendung


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.09.2020 um 11:24
Zitat von stagfishstagfish schrieb:Es gab ab dem 03.09. eine Sperrung zwischen Todtmoos und Todtmoos-Au, was zur Folge hatte, dass die Bushaltestelle auf halber Strecke Wehratal nicht angefahren wurde, bis heute.
https://www.wtv-online.de/aktuelles/termine/Baustellenmeldung-SBG.php (Archiv-Version vom 20.09.2020)
Wird nicht auch der Autoverkehr zwischen Todtmoos-Au und Todtmoos deshalb umgeleitet?
Ich mein man muss aktuell durch den Wald fahren, auf der Seite des Wehratals wo auch der Wanderpfad verläuft (also in dem Abschnitt westlich des Tals).
Und man kommt, wenn man von Au kommt, in Todtmoos im Bereich der Reha-Klinik raus, wo der Steig beginnt.
Wäre evtl eine Idee zu prüfen, ob die Umleitung im Wald - das sind wirklich nur so sehr kleine asphaltierte schmale Waldwege - auch an anderen den Schluchtensteig-Pfad kreuzt.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.09.2020 um 11:24
Was ich mir noch vorstellen kann, was sehr viel der "mysteriösen" Vorkommnisse erklärt:

1. Wenn die Hotels so stark ausgebucht waren, hat Scarlett möglicherweise von anfang an zwei Übernachtungen in Todtmoos geplant, weil sie dort eben noch eine Übernachtung bekommen hat, d.h. die Rückfahrt nach St. Blasien war geplant. Alles weitere war ebenfalls nicht erratisch. Bisher hat die Polizei auch an keiner Stelle von "Planänderungen" etc. gesprochen.

2. Da sie ja erst am Freitag zurücksein musste, hatte sie für die letzte Etappe 2 Tage. Evtl. gab es in Wehr ebenfalls keine Übernachtungsmöglichkeiten und Scarlett wusste das. Sie plante also so, dass sie den entspannten ersten Teil der letzten Etappe am Donnerstag noch läuft, dort auf einer Wiese etc. wild campt und dann am Freitag früh die Schlucht bis zum Ende läuft.

Das würde erklären, warum sie so spät losging - wer nur 10 km laufen muss, kann das ganz entspannt tun. Sie musste am Abend ja gar nciht in Wehr sein. Warum ihr Handy noch bis Abend in Todtmoos eingeloggt war: sie hat sich nie aus der Funkzelle hinausbewegt bis fast zum Ende ihrer Donnerstagsetappe. Dann war ihr Handy entweder leer oder das Netz weg oder sie hat es ausgeschaltet für die Nacht, um Akku zu sparen. Dann zelten und Abstieg am nächsten Morgen. Ein Unfall in der Schlucht ist damit recht wahrscheinlich.

(Ich könnte mir das gut vorstellen, wir haben so etwas beim Wandern oft gemacht, Etappen umgeplant, wild gezeltet, Etappen anders eingeteilt als vorgeschlagen, einfach auch, um antizyklisch zu den anderen Wandern zu laufen und um Übernachtungsplätze zu haben. Es macht manchmal Sinn, woanders zu übernachten, weil es dort leerer, günstiger etc. ist und die Wege entsprechend zu planen. Zeit hätte sie jedenfalls dafür gehabt.)


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.09.2020 um 11:39
Laut einem Bericht von heute morgen, von der badischen Zeitung, wurde nicht nur die Suche nun eingestellt, sondern auch die Ermittlungen:
Nach dem Abbruch der Suche nach Scarlett S. übernahm die Polizei in Paderborn vor einer Woche wieder die Ermittlungen. Aufgrund der Fahndungsaufrufe der Polizei in Bad Säckingen und Paderborn hatten sich einige Zeugen gemeldet, die Scarlett S. auf dem Weg oder morgens oder abends in den Etappenzielen gesehen hatten. So etwa Wanderer, die die Gesuchte am Abend vor ihrem Verschwinden in einem Imbiss in Todtmoos antrafen. Die Polizei nahm mit allen Zeugen Kontakt auf und befragte sie zu ihrer Begegnung mit Scarlett S. Auffällige Beobachtungen waren keine darunter. Somit gibt es keine Hinweise auf eine Straftat und damit waren die Ermittlungen auch in Paderborn zu Ende.
Quelle:

https://www.badische-zeitung.de/wenn-die-suche-zu-ende-geht--194816287.html?fbclid=IwAR3BsE7D7FZ3OtcgLusHgYCu8bTVbN08OCZRfaHVUGkSSFmIOik9BsoTGtE

Neue Hinweise wird's wohl nach über zwei Wochen nun nicht mehr viele geben.


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