Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Taiwan hatte und hat sehr strenge Regelungen hinsichtlich der Einreise.

Nicht umsonst sind die relativ gut durch die Krise gekommen 😉

Aufgrund pandemiebedingter besonderer Einreisebeschränkungen war es seit dem 19. März 2020 nur noch taiwanischen Staatsangehörigen und Ausländer*innen mit einer taiwanischen Daueraufenthaltsgenehmigung (ARC/APRC, Blaue Karte MoFA), ausländischen Ehepartner*innen taiwanischer Staatsangehöriger sowie ausländischen Fachkräften zur Aufnahme bestimmter Arbeitstätigkeiten gestattet, nach Taiwan einzureisen.

Wenn ich mir die Regelungen für die Ausnahmen in Ruhe durchlese vergeht mir und vielleicht auch anderen die Lust auf eine Reise nach Taiwan ziemlich schnell, zumindest dann, wenn man keine Lust auf drei Wochen Quarantäne hat.

Quelle:

https://www.roc-taiwan.org/de_de/post/8691.html

PS: Visum und Reisepass benötigt man selbstverständlich auch.

@Forester

Danke dir. Du warst schneller als ich, habe auch gemerkt, dass Taiwan unmöglich in Frage kommt.

Aber etwas anderes, das noch nicht erwähnt wurde, fällt mir zu dem Thema ein, und zwar die Menschenhändler-Routen zwischen China und Nachbarstaaten wie Vietnam, Laos, Myanmar!

Die Grenzgebiete Chinas zu den genannten südlichen Anrainerstaaten sind bergig und bewaldet, recht abgelegen und schwer zugänglich. Dort spielt sich eine von der Welt kaum beachtete Tragödie ab.
Junge Mädchen aus den südlichen Nachbarstaaten, zum Bsp. Vietnam, werden nach China verschleppt und zwangsverheiratet.

Berichte darüber sind leicht zu finden / ich kann nicht verlinken mit Handy.

Davon abgesehen, es gibt also Wege, illegal die chinesische Grenze zu überqueren.
Doch dazu hätte Scarlett erst einmal in eins der südlichen Nachbarländer gelangen müssen.

Im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen sind doch sicherlich private Hard-und Software ausgewertet worden, um ein geplantes Verschwinden bewerten zu können. Daher schließe ich das aus. Am plausibelsten ist ein Unfall abseits der offiziellen Etappe. Daher sollte man m.E. die Suche auf mögliche "points of interest" legen, die S. am letzten Tag angelaufen haben könnte - vor allem solche, die offizielle keine sind, aber S. fasziniert haben könnten. Ich bin 2012 auf der kleinen Insel Amrum gewesen. Dort ist ein 10 jähriger Junge am Strand spurlos verschwunden und konnte trotz mehrtägiger intensivster Suche nicht gefunden werden. Am Ende stellte sich heraus, dass er in einem selbst gegrabenen Sandloch durch herabfallenden Sand niedergedrückt wurde und erstickte. Über diese Stelle sind während der Suche Menschen gegangen auch Hunde der Polizei haben nicht angeschlagen. Des Rätsels Lösung war das Foto eines anderen Urlaubers, auf dem der Junge im Hintergrund grabend zu erkennen gewesen ist. Daraufhin wurde an der Stelle nochmals "tiefer" nachgesehen. Lange Rede kurzer Sinn: Vllt. wurde S. auch vom Erdboden verschluckt. Spalten & Höhlen sollte es entlang des Weges einige geben.

NaturalJuice schrieb:Ich denke, ihr großer Vorteil sind noch ihre guten Sprachkenntnisse in Englisch und Chinesisch, die ihr auf Reisen durchaus zu Gute gekommen sind

Wieso Chinesisch?

Ich gehe auch stark davon aus, dass seitens der Polizei alle überprüft wurde. Und offenbar gab es keine konkrete Hinweise oder Spuren, welche auf ein Abtauchen o.a. hingewiesen haben. Sonst wäre die Vermissten Meldung sicherlich nicht nur "national" sondern "international" veröffentlicht worden. (Die Vermissten Meldung erscheint nur national, Thema wurde vor einigen Monaten schon diskutiert). Und da man wohl anhand der Vorhandenen Daten + Zeugen Aussagen nachweisen konnte, dass die Vermissten E1-E5 tatsächlich gewandert ist, und auch einen konkreten Termin für den Folgetag vorlag (und es mit Sicherheit weitere Hinweise gibt, die nicht öffentlich gemacht wurden), gehen die Ermittlungen davon aus das Scarlett E6 angetreten ist.

Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht dass Scarlett E6 ausgelassen hätte, kurz vor dem Ziel, und es wäre auch unlogisch wenn Sie rückwärts gegangen wäre, in dem Sie erst nach Wehr gefahren ist (Bus oder per Mitfahrgelegenheit) und nach Todtmoos gewandert wäre. Den Sie hätte am kommenden Tag dann zu Ihrem Auto nach Stühlingen zurück müssen, Zeitlich gesehen, und auch vom Aufwand her gesehen, spricht es daher dagegen.

Da Scarlett aber auf den offiziellen Wegen nicht aufgefunden wurde, ist halt die große Frage was ist mit Ihr passiert. Woran ich immer wieder denken muss, Sie wäre nicht die erste welche trotz guter Beschilderung einen falschen Weg genommen hätte! Manchmal gibt es auf den jeweiligen Etappen (auch bei E6) Umleitungen mitten während der Wanderung, über diese Wege kommt man auch ans Ziel, bzw umläuft eine jeweilige Sperrung. Es gibt ja nicht nur den einzigen Weg. Und ich kann mir nicht vorstellen das wirklich alles abgesucht wurde bzw vielleicht tatsächlich etwas übersehen wurde.

Natürlich hat die Rettung gesucht, Hubschrauber, Drohnen und Hunde wurden eingesetzt, mehrfach. Freiwillige suchen bis heute. Dennoch man darf echt nicht vergessen, das Gebiet ist groß. Und teilweise gibt's Bereiche diese nicht begehbar sind, auch für Hunde nicht (hierzu gibt's einen Artikel in der BZ Zeitung).

Möglich kann natürlich alles sein, solange Scarlett nicht aufgefunden wurde kann theoretisch jedes Szenario möglich und denkbar sein.

E6 ist nicht die schönste Etappe vom Schluchtensteig, aber dennoch gibt's auch hier Sehenswerte Orte bzw Anlaufpunkte! Und sicherlich gibt's auch die ein oder andere Stelle wo man selbst für sich Interessant empfindet und anschauen möchte.

Es gibt in Google x Beiträge in Foren zu den jeweiligen Etappen, mit Fotos und Beschreibungen, teilweise werden aber Wege mit beschrieben diese nicht zu offiziellen Tour gehören bzw auch Wege wo man einfach meiden sollte. Es gibt Gründe warum manche Pfade und Wege sich selbst überlassen werden, nicht um den Menschen zu ärgern, sondern zum Fernhalten, damit auch die Natur sich erholen kann. Bestimmte Pflanzen sich entwickeln können, Tiere ansiedeln. Nachlesen kann man hierzu einiges bei der NABU. Aber es wird trotzdem immer wieder Menschen geben, diese dennoch solche Pfade und Wege ausprobieren müssen, und sich dann damit aber auch in Gefahr begeben. Weil diese Wege nicht regelmäßig kontrolliert werden (wie z.b. beim Premium Weg, der regelmäßig auch aufgeräumt wird, gesperrt wird bei Gefahren usw.) Und weil bei solchen Wegen kaum bis selten überhaupt jemand vorbei kommt.

Man muss nur mal die Google SuFu nutzen oder Seiten wie FB, Insta, wo man einfach sieht anhand von Fotos + Beschreibung was für Abschnitte teilweise eingestellt werden.

Was jetzt nicht bedeuten soll das Scarlett einen solchen Weg gegangen ist, aber vorstellbar wäre es für mich durchaus.

Derzeit ist ja alles vorstellbar.

PalomaPicasso schrieb:Allerdings kommt mir dann immer wieder der Satz der Polizei in Kopf: das es keine Anhaltspunkte für ein Verbrechen gibt und man annimmt Scarlett habe den Weg verlassen der eigtl. Route.

Und da frage ich mich, was die Polizei da so sicher macht, dass es ein Unfall war.
Dies dürfte jedenfalls die für sie am wenigsten arbeitsintensive Erklärung sein.
Auch Behörden können etwas übersehen bzw einen falschen Ansatz zugrunde legen...

PalomaPicasso schrieb:immer wieder denken muss, Sie wäre nicht die erste welche trotz guter Beschilderung einen falschen Weg genommen hätte!

Dann kehrt man doch eigentlich wieder um, wenn einem dies klar wird. Man merkt doch anhand der mitgeführten analogen oder digitalen Wanderksrte, dass der Weg nicht zur gedachten Himmelsrichtung passt, dass Biegungen und Steigungen anders verlaufen, dass markante Punkte, Wegkreuzungen, Quellen, nicht erreicht werden etc.
Sich durchs Unterholz schlagen um den Weg wieder zu erreichen, hätte S. vermutlich wegen des Rucksacks nicht bevorzugt.

Wenn es keine Anhaltspunkte für ein Verbrechen gibt, welche Anhaltspunkte gibt es dann für einen Unfall? Nur weil es das Naheliegendste und Wahrscheinlichste ist, wenn man die beabsichtige Wanderung zugrunde legt? Hätte es dann nicht an den relevanten Gefahrenstellen irgendwelche Rutschspuren, abgebrochenes Buschwerk o.ä. geben müssen? Und evtl. verstreute Gegenstände, die sie außen am Rucksack befestigt hatte?

CorvusCorax schrieb:Hätte es dann nicht an den relevanten Gefahrenstellen irgendwelche Rutschspuren, abgebrochenes Buschwerk o.ä. geben müssen

Ja - im Fall eines Unfalls gibt es i.d.R. Spuren, die Frage ist wie deutlich erkennbar. Allerdings gehe ich davon aus, dass es an einem Ort geschehen ist der, sich abseits der Etappe befindet - dort sind dann auch die Spuren (gewesen). Ob S. sich dabei verlaufen hat oder bewußt vom Weg abgewichen ist macht da keinen Unterschied.

CorvusCorax schrieb:Hätte es dann nicht an den relevanten Gefahrenstellen irgendwelche Rutschspuren, abgebrochenes Buschwerk o.ä. geben müssen? Und evtl. verstreute Gegenstände, die sie außen am Rucksack befestigt hatte?

Möglicherweise haben die Suchmannschaften ja mehrfach an ihr vorbeigesucht, so wie beim Beerensammler der nach 6 Jahren gefunden wurde, samt Rucksack und Vesperbox. Sein Handy war seinerzeit übrigens an, er wurde dennoch nicht gefunden:

Menschliches Skelett gefunden: Ist es seit 2015 Vermisster?

Oberried - Nahe dem Feldberggipfel im Schwarzwald ist ein menschliches Skelett gefunden worden.

Es handelt sich wahrscheinlich um die sterblichen Überreste eines seit knapp sechs Jahren vermissten Manns aus Schallstadt (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald), wie ein Sprecher der Polizei am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Dafür sprechen demnach Gegenstände, die bei dem Skelett entdeckt wurden: etwa eine Vesperbox, eine Flasche und ein Rucksack.

Diese passten zu den früheren Beschreibungen des zum Zeitpunkt seines Verschwindens 74 Jahre alten Mannes. Er war im August 2015 zum Beerensuchen aufgebrochen und nie nach Hause zurückgekehrt.
...
Laut Polizeisprecher entdeckten ein Forstrevierleiter und seine Mitarbeiterin das Skelett bereits am 9. Juli in extrem unwegsamem Gelände an einem Steilhang in einer Art Felsspalte.

Suchmannschaften seien 2015 wohl nahe dem Unglücksort vorbeigekommen, aber die Leiche sei schon aus wenigen Metern Entfernung nicht mehr zu sehen gewesen.
...

Quelle: 20.07.2021 https://www.tag24.de/nachrichten/regionales/baden-wuerttemberg/menschliches-skelett-gefunden-ist-es-seit-2015-vermisster-2050858 (Archiv-Version vom 20.07.2021)

@JosephConrad
Das war nur wenige hundert Meter von der Klusenhütte entfernt.

Da sind in den ganzen Jahren einige vorbeigekommen.

Hier, mit Video:

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/polizei-freiburg-bestaetigt-skelett-fund-im-zastlertal-100.html (Archiv-Version vom 25.07.2021)

Es gibt leider Stellen, da kommt eben mit etwas Pech überhaupt niemand vorbei, weder Pilzsammler, noch Suchmannschaften, zumindest nicht nah genug um das Opfer zu sehen.

Tragisch,.aber wahr und relativ häufig.

Bsp: Tanja Gräf, Birgit Ameis. Nur um die bekanntesten zu nennen.

Senfdazugeber schrieb:Ja - im Fall eines Unfalls gibt es i.d.R. Spuren, die Frage ist wie deutlich erkennbar. Allerdings gehe ich davon aus, dass es an einem Ort geschehen ist der, sich abseits der Etappe befindet - dort sind dann auch die Spuren (gewesen)

Dann bleibt die Frage, welche Wege sie abseits der E6 gewählt haben könnte, an denen sie verunfallt ist. Die Strecke Todtmoos bis Au fällt für mich persönlich für einen Unfall raus.

Dann bleibt der Steig ab Au und wenn man auf dem Steig ist, gibt es keine Wahl mehr für einen anderen Weg, da ist man dann eben auf diesem Steig. Da hätte sie sich nach dem Einstieg ab Au schon gleich verfransen müssen und wäre dann weiter oben auf einem Waldweg parallel zum Steig gewesen. Einen Weg unterhalb des Steigs gibt es nicht.
Und ab der Wehrabrücke/Hagenmattgraben beim Wechsel auf die westliche Seite gibt es auch keine großen Wahlmöglichkeiten, einen anderen Weg zu wählen, als den Steig. Würde man da noch nach den ersten Metern falsch laufen, ist man eben weiter oben auf einem breiten Waldweg. Und egal wo, fallen wird man ja immer nach unten, dann wäre sie bei weiter oben verlaufenden Wegen runter zum Steig gefallen.

Lediglich auf Höhe Heiterspanbach/Wildenstein gibt es eine größere Freifläche, wo man den Steig verlassen kann, dort steht man dann aber irgendwann vorne am Abgrund beim Wildenstein. Aber selbst dort wurde von oben bis unten gleich zu Anfang alles abgesucht.

JosephConrad schrieb:Möglicherweise haben die Suchmannschaften ja mehrfach an ihr vorbeigesucht, so wie beim Beerensammler der nach 6 Jahren gefunden wurde, samt Rucksack und Vesperbox

Das kann man nicht ausschliessen, 5 m daneben ist auch vorbei. Und das war noch ganz zu Anfang, als man noch mehr gesehen hätte; nach 11 Monaten etwas im Gelände zu sichten und zu finden ist fast noch unmöglicher.

@CorvusCorax
Gibt es in dem Bereich keine provisorischen Wege für/von Holzernte Maschinen, oder ehemalige (ggf auch private) Wege, die man als gehbar einschätzen könnte?

Ich kenne das Gebiet nicht, aber ich habe einige male schon erlebt, dass solche provisorischen Wege im Nirvana landen und man dann nach einigen Kilometern in einer Sackgasse landet, was dazu animiert querfeldein durch den Wald zu laufen,.grob in die gewünschte Richtung, was natürlich alleine sehr gefährlich sein kann.

@Forester

Rückewege und anfangs begehbare Wege, die dann im Nichts enden, gibt es hier überall. Nur ist das dümmste, was man dann machen kann, zu versuchen, sich weiter durchzuschlagen. Wenn ein Weg nicht weiterführt, dann kehrt man dahin zurück, wo man hergekommen ist, um sich nicht total zu verfransen.

Danke @CorvusCorax

Genau diese "Rückewege" meine ich.
Die halte ich für sehr gefährlich und tückisch und genau die haben mich auch schon einige Male an den Rande der Verzweiflung getrieben. Alleine meide ich die, wie der Teufel das Weihwasser, aber zu zweit/zu dritt habe ich schon manchmal das Risiko in Kauf genommen und mich dann "durchgeschlagen".....wenn man schon drei Kilometer gelaufen ist z.Bsp. hat man wenig Lust alles zurück zu laufen.

Wenn dir da alleine was passiert, hast du fast 100% Sicherheit, dass dich niemand findet.

Vielleicht wäre das noch eine Idee für die Suche. Sogenannte "Rückewege" mal abzulaufen in dem Bereich, falls es davon nicht hunderte gibt.

Vielleicht besonders solche, die augenscheinlich für eine unbedarfte Wanderin interessant und harmlos erscheinen.

Wenn man sich Beschreibungen anschaut zu all den Fotos wo die Vermisste eingestellt hat, kommt man auf einen Beitrag, wo Sie selbst beschreibt wie Sie vorgeht. u.a. spontanes Buchen, übernachten im Bus, Öffnungszeiten checken, Blogs und Empfehlungen durch lesen, Handy vergessen lassen (sinnlich wohl gemeint), aber Sie fragt wie man entspannter daran gehen könnte bezogen auf das Reisen.

Ich finde das zeigt schon das Sie sich über alles Informiert hat. Wie wo was. Wann.

CorvusCorax schrieb:Wieso Chinesisch?

Jetzt wo du fragst.. ich hoffe, ich verwechsle es nicht mit einem anderen Fall? Aber ich meinte zu anfangs war die Rede davon, dass sie unter anderem auch des chinesischen mächtig wäre. Hatte sie nicht selbst die Handyeinstellungen auf chinesisch? Oh mann, ich weiß es nimmer genau. Vielleicht war das aber auch nur eine Vermutung, die mir im Kopf hängen geblieben ist..

Gut, also streichen wir chinesisch, bitte!!! Englisch aber auf jeden Fall.

Übrigens war der Freund nun tatsächlich CHINESE oder war der Freund Deutscher, der in China bleiben durfte?

Das Absuchen der Holzrückewege ist eine sehr gute Idee.
Kenne Schilderungen auch aus dem hiesigen Mittelgebirge, wie riskant diese Bereiche sind.

Derzeit klebe ich gedanklich an Asien und welche Möglichkeiten der illegalen Einreise nach China im September 2020 bestanden. Obwohl ich persönlich nicht glaube, dass eine junge Frau einen derart "grossen Plan" entwickelt und durchzieht, und das in aller Heimlichkeit...
Dennoch habe ich mal durchlässige Grenzen zwischen den südostasiatischen Festlandsstaaten recherchiert. Dass es illegale Wege zwischen China und den Anrainern Vietnam, Laos und Myanmar gibt, hatten wir bereits festgestellt.

Weitere (auch in der Coronazeit) durchlässige Grenzen innerhalb Südostasiens:

- zwischen Laos und Thailand
Soweit ich weiss, ist das eine friedliche Grenze, lt. Journalistenberichten allerdings weitgehend ungesichert und von illegalen Grenzgängern frequentiert.

- zwischen Thailand und Malaysia
Auch hier wurden illegale Grenzübergänge gefunden.

- zwischen Myanmar und Thailand
Das Grenzgebiet ist Rebellengebiet. Vertriebene und Gegner des Militärregimes von Myanmar sammeln sich hier, um nach Thailand zu fliehen, und das gelingt auch immer wieder.

- zwischen Myanmar und Malaysia
Diese Route ist ebenfalls eine Flüchtlingsroute, führt aber übers Meer. Sicherlich ist sie auch umgekehrt zu bewältigen, von Malaysia nach Myanmar.

Das sind die Möglichkeiten illegaler Grenzübertritte auf dem südostasiatischen Festland, die von Journalisten berichtet werden und die ich von meiner Kenntnis der Geografie und politischen Situation dort für 100 % zutreffend halte. Kann sein es gibt noch mehr Schlupflöcher.
Man käme ja dann illegal weiter bis nach China.
Allerdings, wieviele Ausländer aus dem Westen haben Zugang zu Infos, Kontakten und ganz realen Chancen des illegalen Grenzübertritts?!
Das sind wohl vor allem oder ausschliesslich Reporter und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen.
Die grösste Hürde bestand aber darin, wie man aus dem Westen im Herbst 2020 überhaupt in eins dieser Länder hineinkommt. Da gab es strenge Regelungen, wegen Corona, bis hin zu Einreisestops.
Sicher bin ich mir nicht, das einzige für Deutschland visafreie Land in der gesamten Region ist wohl das Sultanat Brunei. Aber wie von dort aus weiter in andere asiatische Länder?!
Vor allem sind der eigenen Vorstellungskraft Grenzen gesetzt, dass sich ein junger Mensch aus dem Westen ohne Not den vielfältigen Gefahren aussetzen würde, die illegaler Grenzübertritt und Aufenthalt in Kriegs- und Krisengebieten (wie zum Bsp. Myanmar) mit sich bringen.

Bitte entschuldigt die Abschweifung. Vor einiger Zeit hatten wir ja das Thema der Einreise nach China - ob Scarlett damals diese Möglichkeit gehabt hätte -, und dies ist als Ergänzung gedacht.