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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

13.757 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Club, Getötet, Rosenheim ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Hanna W. tot aus der Prien geborgen

03.06.2025 um 13:38
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Ich nehme an, aus meinem Bericht.

fassbinder1925 schrieb am 03.11.2023:

"Dann ging es über zu einer Party, wo er von sich erzählte, dass er sich jetzt bei der Polizei gemeldet hat und Zeuge im Eiskeller-Fall ist. Worauf die Mutter, direkt entgegnete, dass er sich einen Anwalt nehmen soll. Woraufhin er sich zurückgelehnt habe und gesagt hat „Mei, ja gut, dann war ich es halt!“ Dies imitierte sie anschaulich, aber eher in einem saloppen und witzigen Unterton. Sie war aber sehr betroffen, warum er so redet."

Verena hat es zumindest bei ihrer zweiten Vernehmung so geschildert.
Danke, genau, hatte das im Kopf aber im Urteil auch gerade nicht gefunden. Ja, wieder mal ein gutes rechrspolitisches Argument für Wort oder Videoprotokolle im Strafprozess... Aber das wäre ein Exkurs.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

03.06.2025 um 13:44
Zitat von XluXXluX schrieb:Das ist mir auch schon aufgefallen - da war ja noch die Rede von ZWEI Partys. Und auf der ersten hat die Mutter was von "Anwalt" gesagt.
Woher nimmst du das mit zwei Parties? Kann ich so aus dem Berichten und dem Urteil (bis auf, dass die Mutter allgemein sagt, es gäbe bei ihnen öfters Hausparties ihrer Töchter mit irgendwelchen "Spetzls") nicht entnehmen.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

03.06.2025 um 13:49
Zitat von XluXXluX schrieb:Die Mutter hat ST hinterher bei ihrer Tochter V übernachten lassen und V hat ihm Eimer zum Übergeben hingestellt. Soo ernst hat sie das Geständnis wohl nicht genommen.
Wenn die Mutter auch nur annähernd ähnlich tickt wie ihre Töchter, kann man auch sie aus meiner Sicht nicht wirklich ernst nehmen aus meiner Sicht.
Dazu:
Zitat von AusLeipzigAusLeipzig schrieb:Dann: wieso Spaßgeständnis? Das ist natürlich auch schon seit Ewigkeiten ein Thema hier. 469 sagt nur dass der Zeuge das nicht ernst genommen hat, weil er ST das nicht zugetraut hat, nicht weil es der Form nach als Spaß empfunden wurde. Auch die Mutter wird ihn danach wohl nicht als Mörder angesehen haben, aber sie hat ihm einen Anwalt empfohlen, was jetzt auch nicht gerade dafür spricht dass das ganze der Form nach sehr spaßig war. Die Mutter wird wohl kaum davon ausgegangen sein, dass der liebe Freund ihrer Tochter jemanden umgebracht hat. Würde ich ehrlich gesagt auch nicht. Aber von einem Spaßgeständnis würde ich deswegen nicht sprechen, denn uns interessiert ja hier nur die Täterschaft STs und insofern ist nur relevant wie er sein Geständnis gemeint hat. Es scheinen aber keine Eindrücke in STs Verhalten dazu geführt haben, dass man es das Geständnis abtat (von Spaß ist auch keine Rede) insofern kann man hier in Bezug auf STs Intentionen eigentlich nur dann von einem Spaßgestandnis sprechen, wenn man weiß, dass er nicht der Täter war und es deswegen nur ein Spaß gewesen sein kann.
Überfordert war sie doch einfach von S Ts Geständnis. Zu der Spaßfrage habe ich jetzt ja schon einiges geschrieben.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Man darf nicht vergessen, dass es keine wortwörtliche Protokollierung in solchen Strafprozessen gibt.
Das ist bei deinen Mitschriften aber auch nicht der Fall. Vs Darstellung weicht zudem ja stark von den anderen ab und es gibt ja doch starke Hinweise darauf dass sie nicht die beste Erinnerung hat. Ich bleibe da doch eher bei den beiden im Urteil zitierten Äußerungen.
Zitat von XluXXluX schrieb:Wenn die Mutter auch nur annähernd ähnlich tickt wie ihre Töchter, kann man auch sie aus meiner Sicht nicht wirklich ernst nehmen.
Wie ticken denn die beiden Töchter? Also ich sehe ehrlich gesagt gar nichts was jetzt gegen Leas Vertrauenswürdigkeit spricht oder dafür, dass sie ganz komisch tickt und finde das jetzt ohne Argument auch ein bisschen steil.
Zitat von abgelenktabgelenkt schrieb:Das sehe ich etwas anders. Der Polizei fiel bereits bei der ersten Vernehmung auf, dass ST angab, am 3.10. von dem Vorfall durch seine Mutter gehört zu haben, worauf sie ihn hinweisen und er daraufhin relativierte (vielleicht doch erst später) (Rn. 321).
Mir ging es da um den Kontext in der
Zitat von AusLeipzigAusLeipzig schrieb:Es ging zuvor um die Vernehmung zweier Personen als Zeugen (398 und 469). Nichts ging in Richtung Verdacht auf ST.
Dazu wie ST die Befragungen zu diesem Zeitpunkt bewertet haben dürfte hatte ich mich ja schon eingelassen. Die Schlussfolgerung dass die Polizei Anfang November einen Verdacht hatte finde ich gegen die Zeugenaussagen recht dünn belegt.
Zitat von abgelenktabgelenkt schrieb:Woher nimmst du das mit zwei Parties?
v spricht tatsächlich von zwei Partys:
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb am 03.11.2023:Dann ging es über zu einer Party, wo er von sich erzählte, dass er sich jetzt bei der Polizei gemeldet hat und Zeuge im Eiskeller-Fall ist. Worauf die Mutter, direkt entgegnete, dass er sich einen Anwalt nehmen soll. Woraufhin er sich zurückgelehnt habe und gesagt hat „Mei, ja gut, dann war ich es halt!“ Dies imitierte sie anschaulich, aber eher in einem saloppen und witzigen Unterton. Sie war aber sehr betroffen, warum er so redet.

Generell meinte sie, sei T. ständig bei ihnen gewesen, als wolle er sich „verstecken.“ Beziehungsweise sie hat es direkt so bezeichnet, dass er sich bei ihnen versteckt habe. Woraufhin der Angeklagte leicht lachte. Hat eher nicht zustimmend gewirkt.

Am Tag vor der Festnahme, haben sie wieder gefeiert und Pfeffi eingekauft, was der Angeklagte gern trinkt. Er habe es wohl aus großen Coca-Cola Werbegläsern getrunken und sei sich erbrechen gegangen. Woraufhin sie an die Badezimmertür klopfte und er sich lange nicht rührte und sie überlegte einen Sanka zu holen. Auch das schilderte sie wieder detailreich. Sie seien dann alle schlafen gegangen und weil T. in diesem Zustand war, habe sie ein Kübel ans Bett gestellt. Auch dass sie sich wegdrehte die ganze Zeit, wohl aus Angst vor neuem Erbrechen, so habe ich es verstanden, wusste sie noch sehr gut
Wohl wieder ein Hinweis darauf, dass sie da sehr unzuverlässig ist und Abläufe etc total vermischt. Bei den anderen Aussagen ist das ja klar die Party vor der Vernehmung.


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03.06.2025 um 13:57
Zitat von abgelenktabgelenkt schrieb:Woher nimmst du das mit zwei Parties?
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb am 03.11.2023:Dann ging es über zu einer Party, wo
Zwei Absätze weiter:
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb am 03.11.2023:Am Tag vor der Festnahme, haben sie wieder gefeiert
Ich interpretiere das so: die erste Party war direkt, nachdem er sich als Zeuge gemeldet hatte, die zweite die vor der Festnahme.


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03.06.2025 um 14:04
@XluX
@AusLeipzig
OK, ja die Aussage von Verena gemäß @fassbinder1925 's Bericht kann man wirklich so verstehen, dass es mehrere Parties gab und die "ich war' s" Bemerkung sowie der Anwaltsratschlag vielleicht schon vor dem 17.11. erfolgte. Vielleicht hat sie auch nur sehr unchronologisch durcheinander erzählt.

Leas Aussage scheint auf den ersten Blick stringenter aber auch irgendwie etwas lückenhaft. Wenn, was wohl übereinstimmend so gesagt wurde, er in der Zeit sehr häufig bei der Familie von Verena und Lea abhing, warum gibt es nichts dazu, was zwischen dem 3.-5.10. und 17.11. passiert ist und besprochen wurde (und auch keine Chatnachrichten etc aus der Zeit)?


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03.06.2025 um 14:07
Zitat von abgelenktabgelenkt schrieb:Ja, wieder mal ein gutes rechrspolitisches Argument für Wort oder Videoprotokolle im Strafprozess... Aber das wäre ein Exkurs.
Darüber habe ich auch schon nachgedacht und noch kein einziges Argument gefunden, was gegen ein Videoprotokoll spricht. Mir würde nur der Datenschutz einfallen, aber die Videos müssen ja nicht öffentlich einsehbar sein.

Im Fußball ist ein Videobeweis kein Problem (woran liegt's?) - aber wenn es um "lebenslänglich" geht, ist es nicht so wichtig?


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03.06.2025 um 14:10
Jetzt nochmal zu 641
11:42:33 Uhr: … an S.: Machma um 7 beim E.
Erstmal geht es darum sich um 7 beim Eiskeller zu treffen.
Dann heißt es:
11:45:14 Uhr: S. an … Jetzt warad so schönes Wetter
Also wollen sie jetzt schon früher was machen.
11:46:31 Uhr: … an S.: Machma dann später trotzdem was mit … auch!
Hier ist aus meiner Sicht R gemeint und so sehen das ja auch:
Beitrag von XluX (Seite 703)
Beitrag von rabunsel (Seite 703)

Lea kommt hier also gar nicht vor! Mit der wollte sich hier erstmal niemand treffen. Zugleich gehen die meisten hier ja davon aus, dass sie wegen Corona nicht dabei war und man sie dann um 18 Uhr dazuholen wollte. Doch dann hätte man ja irgendwie mit ihr Kontakt aufnehmen müssen, während man zu zweit beim Federball war, was wohl nicht passiert ist. Sonst hätte die Verteidigung das ganze Treffen ja super einfach widerlegen können.

Nur wenn Lea einfach mitkam sehe ich hier keinen Widerspruch. Danach brachte V sie dann wegen Corona nach Hause, wie Lea es auch ausgesagt hat:
Zitat von AusLeipzigAusLeipzig schrieb:369
Dass das am 03.10.2022 gewesen sei, mache sie daran fest, dass es der Feiertag gewesen sei und; … nur an Feiertagen Zeit habe, am Nachmittag was zu machen. Danach habe sie sich krank gefühlt (Corona gehabt).
Das mit dem Corona wusste sie ja ziemlich sicher richtig. Dennoch gehen hier anscheinend einige davon aus dass diese Aussage ganz offensichtlich falsch ist. Was ist da der Hintergrund?
Zitat von XluXXluX schrieb:Ich interpretiere das so: die erste Party war direkt, nachdem er sich als Zeuge gemeldet hatte, die zweite die vor der Festnahme.
Ich säge es als fragwürdig an in Bezug auf Ablauf und Formulierung des Geständnisses Vs Aussage zu übernehmen und dann die ihrer Mutter (und des zweiten Zeugen) zu verwerfen weil V unzuverlässig ist.
Wenn wir alle einig sind das V unzuverlässig ist wieso dann nicht einfach die Aussagen der anderen, der von V vorziehen?


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03.06.2025 um 14:15
Zitat von AusLeipzigAusLeipzig schrieb:Wie ticken denn die beiden Töchter?
Du hast Recht, das kommt eventuell falsch rüber. Ich ersetze es durch "wenn es der Mutter genauso geht bei den Befragungen wie ihren Töchtern" - also wenn sie unter Druck genauso reagiert, von der Berichterstattung etc. unbewusst genauso beeinflusst war und die Situation sie ebenfalls überfordert hat.

Mir tun alle drei leid, in so einer Situation will niemand sein.


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03.06.2025 um 14:20
Zitat von abgelenktabgelenkt schrieb:Das sehe ich etwas anders. Der Polizei fiel bereits bei der ersten Vernehmung auf, dass ST angab, am 3.10. von dem Vorfall durch seine Mutter gehört zu haben, worauf sie ihn hinweisen und er daraufhin relativierte (vielleicht doch erst später) (Rn. 321).
Bei der Rn 321 geht es doch bereits um die zweite Vernehmung, als er die Aussage bzgl seiner Mutter tätigte.
Dazwischen war die von Aussage Verena, die ja felsenfest davon überzeugt war, sich Montags mit ST getroffen hat.

Und ich bin mit ziemlich sicher, dass die Ermittler bei ST bzgl des Datums nachgehakt haben, und er vermutlich in diesem Moment dachte, wenn sie sich so sicher ist, dann wird das eben auch der Montag gewesen sein.
Ohne zu wissen in was er sich da gerade hineinmanövriert.

Denn Grund für die zweite Vorladung war ja letztendlich Verenas Aussage, indem er angeblich Täterwissen preisgab, darauf zielte doch dann die ganze Befragung wahrscheinlich auch ab.
Vermutlich wollten sie ihm durch Suggestivfragen etwas entlocken, was das "Täterwissen" bestätigen sollte.


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03.06.2025 um 14:23
Zitat von AusLeipzigAusLeipzig schrieb:Wenn wir alle einig sind das V unzuverlässig ist wieso dann nicht einfach die Aussagen der anderen, der von V vorziehen?
Weil die drei eine Familie sind. Auch wenn sie sich daran vielleicht /angeblich nicht erinnern, sie werden bei lebensnaher Betrachtung oft - sehr oft spätestens nach STs Meldung als "der Jogger" und noch öfter nach dessen Verhaftung über die Sache geredet haben. Selbst erlebtes und besprochenes kann sich gedanklich vermischt haben. Bei ihren ersten Vernehmungen am 22.11.-kurz nach STs Verhaftung - wussten weder Lea noch ihre Mutter groß ungewöhnliches über die Party am 17.11. zu berichten. Dies hat zB Leas Mutter erst später - wohl nach einem Gespräch mit Max, der den Kontext und Wortlaut etwas anders in Erinnerung hatte,
Zitat von abgelenktabgelenkt schrieb:vor ihrem inneren Auge gesehen,
(Rn. 401 des Urteils).

Abgesehen davon, kann man Verenas Aussagen ggf nicht zulasten des Angeklagten werten, wenn man der Ansicht der letzten Kammer darin folgt, dass diese dem ggf nicht gewachsen war, um sie (insbesondere eine mildere Formulierung des "Geständnisses") nicht zugunsten des Angeklagten zu verwenden, bräuchte man dagegen eine höhere Sicherheit, dass sie sich da irrt. Gerade so Feinheiten wie Formulierungen, die man gehört haben will, kann man kaum je für sicher hinnehmen (ich habe ja zB auch gerade verwechselt, was im Urteil stand und was "nur" in @fassbinder1925 's Bericht).


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03.06.2025 um 14:32
Zitat von karajanakarajana schrieb:Und ich bin mit ziemlich sicher, dass die Ermittler bei ST bzgl des Datums nachgehakt haben, und er vermutlich in diesem Moment dachte, wenn sie sich so sicher ist, dann wird das eben auch der Montag gewesen sein.
Ohne zu wissen in was er sich da gerade hineinmanövriert.
Gut möglich.
Zitat von karajanakarajana schrieb:Denn Grund für die zweite Vorladung war ja letztendlich Verenas Aussage, indem er angeblich Täterwissen preisgab, darauf zielte doch dann die ganze Befragung wahrscheinlich auch ab.
Vermutlich wollten sie ihm durch Suggestivfragen etwas entlocken, was das "Täterwissen" bestätigen sollte.
Nein, ST wurde am 10.10. und 21. 10. "als Zeuge" vernommen, da gab es Verenas Aussage mE noch nicht (war erst am 17.11.). Danach wurde er belehrt, verhaftet und schwieg.

Wenn du den Eindruck hast, man wollte ihm jedenfalls am 21.10. "durch Suggestivfragen etwas entlocken" (naheliegend), dann hätte man ihn mE vorher schon als Beschuldigten belehren müssen, so behandelt man keine Zeugen.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

03.06.2025 um 14:32
Zitat von AusLeipzigAusLeipzig schrieb:Diese Ausführungen zum inneren Druck finde ich allerdings in der Gesamtheit schon Recht eindrücklich.
Ich finds immer wieder spannend wie weit Wahrnehmungen zu einem Thema auseinander gehen können, denn gerade die Ausführungen zum „inneren Durck“ fand ich besonders offensichtlich konstruiert.

Zu 1312: Inwieweit soll eine offizielle Pressemeldung beweisen, dass ST sich nicht als Tatverdächtiger behandelt gefühlt hat.

Zu 1313: Wenn man eine offensichtlich nervöse Freundin beruhigen will, soll das beweisen, dass man selbst keinen Druck durch die Vernehmungssituation verspürt?
Der Druck auf ST, der durch die emotionale und panische Reaktion von V auf ihre eigene Vernehmung, entstanden ist, der wird vernachlässigt. Im Prozess versucht sie aber genau mit dieser Emotionalität von V s Druck auf ST auszuüben und ihn zu einem Geständnis zu bringen. Ihr dürfte also bekannt sein, dass man durch Gefühle von anderen unter Druck gesetzt werden kann.

Zu 1315: Ich finde es gibt einen Unterschiede zwischen, er
hatte den Eindruck, dass dieser Druck ein eigener, von T. selbst ausgehender Druck war.
und er stellt weder in Abrede, dass der Druck von innen, noch dass er vonaußen gekommen sein könnte.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb am 12.11.2023:Er wurde gefragt, ob er vllt seinen eigen inneren Druck gemeint haben könnte, der Zeuge sagte dass das gut sein kann. Auf Nachfrage der Verteidigung, ob sich der Angeklagte aus seiner Sicht verdächtigt gefühlt haben könnte und sich deshalb ungerecht behandelt empfunden haben kann, meinte der Zeuge auch dass es sein kann.
Zu 1316: In der Aussage vom Arbeitskollegen Rn 451 – 462, wird die Zeit der Reparatur und des Streits nicht angegeben, es wurde auch nicht nachgefragt wann die Reparatur statt gefunden hat. Ich finde es gewagt aus den einzigen Zeitangabe zum Telefonat (Rn: 455
Vielleicht 3/4 Tage nach dem Mord (der sei ja am Feiertag gewesen ) habe T*** ihn angerufen, weil sein
Auto kaputt gewesen sei.
) auf den Zeitpunkt der Reparatur zu schließen. Und dass die Reparatur vor der Zeugeneinvernahme gewesen sein soll. Ein wichtiger Teil der Aussage des Arbeitskollege, die sich bei fassbinder findet:
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb am 16.11.2023:Er hat grundsätzlich mitbekommen, dass sich Sebastian durch die Vernehmungen belastet fühlt, hat dies habe er auch selbst angedeutet, habe dem Zeugen aber nie mitgeteilt, dass er sich als Hauptverdächtiger fühlt.
wird zwar in den Rn 451 – 462 ausgelassen, aber und Rn 1316 dann als unglaubwürdig widerlegt dargestellt.

Zu 1317 – 1319: Hier werden noch nur noch Indizien für einen inneren Druck beschrieben, aber keines dieser Indizien ist dazu geeignet (da zeitlich nah zur Festnahme), auszumachen ob der Druck durch die Vernehmung oder die Schuld entstanden ist.


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03.06.2025 um 14:33
Zitat von rabunselrabunsel schrieb:Zu 1312: Inwieweit soll eine offizielle Pressemeldung beweisen, dass ST sich nicht als Tatverdächtiger behandelt gefühlt hat.
Das stimmt, die Stelle fand ich auch besonders amüsant (wenn es nicht so tragisch wäre).


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

03.06.2025 um 15:05
Nochmal ganz kurz hierzu:
Zitat von AusLeipzigAusLeipzig schrieb:AusLeipzig schrieb:
369
Dass das am 03.10.2022 gewesen sei, mache sie daran fest, dass es der Feiertag gewesen sei und; … nur an Feiertagen Zeit habe, am Nachmittag was zu machen. Danach habe sie sich krank gefühlt (Corona gehabt).
Mir ist jetzt nochmal aufgefallen, dass sich Lea ja hier nicht mal im Zeitpunkt geirrt haben kann. Sie hatte auf jeden Fall am 3. Corona, wenn sie nicht deswegen an dem Tag Abends nach Hause ging wird sie kaum danach an einem anderen Tag nach Hause gegangen sein, weil sie gemerkt hat, dass sie Corona hatte. Das wusste sie ja schon.

Für eure Sichtweise müsste man also sagen:
sie erinnert absolut richtig, dass sie am 3. Corona hatte
aber sie erinnert definitiv falsch, dass sie nicht nur am 3., sondern überhaupt von irgendeinem dieser Treffen wegen Corona nach Hause ging. Sie verwechselt das also nicht nur oder wirft Sachen zusammen, nein: einen solchen Ablauf hat es zumindest in dem Herbst wohl gar nicht gegeben.


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03.06.2025 um 15:07
Zitat von AusLeipzigAusLeipzig schrieb:Diese Ausführungen zum inneren Druck finde ich allerdings in der Gesamtheit schon Recht eindrücklich.
Es fehlt eine wichtige Überlegung bei dieser Aufstellung. Das Gericht behauptet, dass der Angeklagte keinem äußeren Druck unterlegen war, weil er noch vor der Befragung von Verena noch von einer netten Ermittlerin sprach.
Traf dese Einschätzung am Tag des möglichen Geständnisses noch zu?
Verena wurde befragt, wie sie sich dabei gefühlt hatte, sind den WhatsAps an ihre Mutter zu erkennen. Wahrscheinlich viel aus diesem Grund auch die Empfehlung an den Angeklagten einen Anwalt zu nehmen.
Die Lage des Angeklagten war wahrscheinlich allen bewusst und wurde ihm auch weiter gegeben. Der Rat einen Anwalt zu nehmen zeigt das.
Warum das Gericht diese doch außergewöhnliche Situation nicht berücksichtigt hat, ist mir schleierhaft.
Stattdessen zählt es einfach eine Reihe von Ereignissen auf, die schon länger zurückliegen, ignoriert jedoch das naheliegende.


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03.06.2025 um 15:07
Zitat von rabunselrabunsel schrieb:Hab ich doch eh im zweiten Teil des Satzes, den du zitiert hast, ausgeführt, aber hier nochmal der ganze Satz.
Langt mir nicht. Die Seltenheit kann andere Gründe haben. Und ich frage mich auch, wie oft jso ein Szenario überhaupt vorkommt, bei dem es auftritt in der Form. Weshalb sollte der Täter auf Hannah drauf springen? Mordlust? Da erscheint mir ein Schubsen, uetsche, Drücken und Zerren wahrscheinlicher.


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03.06.2025 um 15:11
Zitat von rabunselrabunsel schrieb:Zu 1312: Inwieweit soll eine offizielle Pressemeldung beweisen, dass ST sich nicht als Tatverdächtiger behandelt gefühlt hat.
Da steht aber:
Zitat von AusLeipzigAusLeipzig schrieb:Dass entgegen der Mutmaßung der Verteidigung gegen S. T. nach der Vernehmung am 21.10.2022 kein Tatverdacht bestand
Da geht es also erstmal nur um die Frage wie es war, nicht wie er sich fühlte.
Zitat von rabunselrabunsel schrieb:Ich finde es gewagt aus den einzigen Zeitangabe zum Telefonat (Rn: 455Vielleicht 3/4 Tage nach dem Mord (der sei ja am Feiertag gewesen ) habe T*** ihn angerufen, weil seinAuto kaputt gewesen sei.) auf den Zeitpunkt der Reparatur zu schließen. Und dass die Reparatur vor der Zeugeneinvernahme gewesen sein soll.
Das finde ich an sich einen guten Punkt. Aber ist da der Bezugspunkt überhaupt Rn 455? Aus 1316 geht das ja nicht hervor, oder? ich kenne mich ehrlich gesagt mit Urteilen nicht so aus, was hat es mit solchen Verweisen auf sich: 
(Ziff. D. II. 14.10.)
?
Zitat von rabunselrabunsel schrieb:Zu 1313: Wenn man eine offensichtlich nervöse Freundin beruhigen will, soll das beweisen, dass man selbst keinen Druck durch die Vernehmungssituation verspürt?
Also ich fände es wenig hilfreich, wenn mir jemand vor einer Polizeivernehmung sagt, die vernehmende Beamtin sei voll nett, aber in Wirklichkeit stimmt das überhaupt nicht. Das hätte für mich etwas von ins offene Messer laufen lassen, gerade bei einer emotional nicht so stabilen Freundin würde ich nicht einfach lügen, dass das alles voll nett ist.
Zitat von Rigel92Rigel92 schrieb:Wahrscheinlich viel aus diesem Grund auch die Empfehlung an den Angeklagten einen Anwalt zu nehmen.
Die Lage des Angeklagten war wahrscheinlich allen bewusst und wurde ihm auch weiter gegeben. Der Rat einen Anwalt zu nehmen zeigt das.
Der Rat einen Anwalt zu nehmen kam aber erst nach dem Geständnis, wird also nicht ursächlich für dieses gewesen sein.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

03.06.2025 um 15:28
Zitat von AusLeipzigAusLeipzig schrieb:Das mit dem Corona wusste sie ja ziemlich sicher richtig.
Wann wusste sie das mit Corona? Schon also sie mit V im Auto saß und zu ST fuhr? Das glaube ich nicht, damals war Corona noch präsenter als jetzt und alle sind zuhause geblieben. Abgesehen davon hätte V doch dann eher von "wir" gesprochen in ihren WA-Nachrichten.
Aber gehen wir mal davon aus, L saß trotzdem im Auto und wusste es noch nicht zu dem Zeitpunkt. Wann hat sie dann erfahren, dass sie Corona hat? Als sie mit ST und V (und natürlich R) nach dem Strandbad + TT nach Hause fuhr und dort den Test gemacht hat?
Und dann fährt V noch ST nach Hause, R bleibt im Auto sitzen (der wohnt nämlich woanders) und sie ruft R an, um ihm zu sagen, dass L Corona hst?

Nein, so kann es nicht gewesen sein.


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03.06.2025 um 15:33
Zitat von AusLeipzigAusLeipzig schrieb:Also ich fände es wenig hilfreich, wenn mir jemand vor einer Polizeivernehmung sagt, die vernehmende Beamtin sei voll nett, aber in Wirklichkeit stimmt das überhaupt nicht. Das hätte für mich etwas von ins offene Messer laufen lassen, gerade bei einer emotional nicht so stabilen Freundin würde ich nicht einfach lügen, dass das alles voll nett ist.
Das war vielleicht wirklich seine ursprüngliche Ansicht, warum soll das eine Lüge gewesen sein? Beamte sind in Befragungen geübt und sie kann auch wirklich einen "netten" Eindruck hinterlassen haben. Nach Verenas Aussage kann diese Ansicht vollständig ins Gegenteil umgesprungen sein. Die Anwaltsempfehlung wird das verstärkt haben.


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03.06.2025 um 15:34
Zitat von AusLeipzigAusLeipzig schrieb:Doch dann hätte man ja irgendwie mit ihr Kontakt aufnehmen müssen,
V und ST sind nach dem Federballspielen zu V nach Hause gefahren, s. Geodaten.


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