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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

16.936 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Club, Getötet, Rosenheim ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Hanna W. tot aus der Prien geborgen

15.10.2025 um 14:23
Zitat von abgelenktabgelenkt schrieb:@Origines wird dir wahrscheinlich gefallen.
Es bestätigt mein Credo, dass eben unterschiedliche Auffassungen möglich sind.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Die Beschreibung kratzt schon ziemlich an der Grenze zum Unseriösen.
Ist es unseriös, eine andere Tendenz zu vertreten? Oder ist der Podcast als Solcher unseriös? Ich kann dazu nichts sagen, habe ihn mir noch nicht angehört. Ich frage mich nur, ob man heute als Staatsanwältin so wenig zu tun hat, dass man noch Zeit dazu findet, eine Podcast-Reihe zu produzieren. Oder verdient man so wenig beim Staat, dass das Salär aufgebessert werden muss?


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

15.10.2025 um 14:23
Zitat von abgelenktabgelenkt schrieb:Kritik an RAin Rick und Berichterstattung der SZ, insgesamt dennoch noch einigermaßen differenziert, wenn auch zum Teil unkritisch betreffend einiger Indizien.
Ist ja ähnlich bei der ,,die Zeit" für die ein gewisser Dr. Yves Georg übrigens als freier Autor tätig ist/war *hust*


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

15.10.2025 um 14:32
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Ich frage mich nur, ob man heute als Staatsanwältin so wenig zu tun hat, dass man noch Zeit dazu findet, eine Podcast-Reihe zu produzieren. Oder verdient man so wenig beim Staat, dass das Salär aufgebessert werden muss?
Wusste gar nicht, dass man neben einer Tätigkeit bei der StA keinen Hobbys nachgehen darf.
Ist es genauso verwerflich, wenn ein Mathelehrer in seiner Freizeit Mathe Youtube Videos produziert?
Finde es eher löblich, wenn Menschen mit Expertise diese teilen und im Optimalfall einfach bzw. verständlich widergeben können.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

15.10.2025 um 14:32
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Die Beschreibung kratzt schon ziemlich an der Grenze zum Unseriösen.
Das Vorschau-Bild mit den beiden Hosts auch.


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15.10.2025 um 14:33
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Oder verdient man so wenig beim Staat, dass das Salär aufgebessert werden muss?
Gehe davon aus, dass sie damit nichts verdient aber vermutlich ihren Podcaster/Journalisten-Mann ein bisschen unterstützen will. (Aber super viel verdient man in der Justiz im Vergleich zu anderen juristischen Berufen mit ähnlicher Qualifikation auch nicht.)

Vermutlich ist es vorwiegend Hobby. Von den zB hier mitschreibenden werden ja auch einige einer beruflichen Tätigkeit nachgehen und sich mit solchen Themen dann dennoch die Freizeit vertreiben.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Ist es unseriös, eine andere Tendenz zu vertreten? Oder ist der Podcast als Solcher unseriös?
Nur die Einführung. "Der Täter ist der gleichaltrige Sebastian..." "verurteilt - und dann doch wieder frei gelassen. Nicht weil er es nicht war. Sondern, weil die Justiz einen schweren formellen Fehler begangen hat..." klingt halt, als würde wegen eines Formfehlers ein eindeutig schuldiger Mörder frei rumlaufen und ist so schon sehr reißerisch und auch prozessual unzutreffend /zu stark verkürzt.

Aber, wie gesagt, sie relativiert und korrigiert diese wohl vom Mann stammende Einführung noch.
Zitat von mjk-17mjk-17 schrieb:Finde es eher löblich, wenn Menschen mit Expertise diese teilen und im Optimalfall einfach bzw. verständlich widergeben können.
Da stimme ich zu.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

15.10.2025 um 14:41
Zitat von mjk-17mjk-17 schrieb:Ist ja ähnlich bei der ,,die Zeit" für die ein gewisser Dr. Yves Georg übrigens als freier Autor tätig ist/war *hust*
Ich weiß jetzt nicht, was der Podcast dazu sagt, aber die Berichterstattung der „SZ“ mit der „Zeit“ zu vergleichen, kann ich nicht nachvollziehen.

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mir die Artikel von Frau Rückert nicht gefallen und ich nicht in fast allen Punktn übereinstimme, aber sie sind tendenziös. Ich glaube zwar, nach bestem Gewissen, aber natürlich, sie war im alten Prozess nicht anwesend und pflegt wahrscheinlich gute Kontakte zu Rick und Georg.

Bei Warmbrunn bin ich mir aber sicher, dass er zur seiner Meinung von selbst gekommen ist. Er war immer anwesend und hat absolut neutral und offen berichtet. Gab ja auch die bekannte Reportage mit Hannas Eltern und Freunden. Lange bevor es offensichtlichen Kontakt zu Sebastians Familie gab.

Kurz nach dem Urteil hat er ein Kommentar geschrieben, dass er an der Schuld zweifelt.

Das sind Fakten.

Argumentiere ich auch nicht zum ersten Mal in dem Thread damit.

Bei Ippen hat es dir keinen Huster entlockt;)


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15.10.2025 um 14:58
@Origines
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Ein und der selbe Sachverhalt kann von zwei Gerichten unterschiedlich gewertet werden.
So bewertest du unsere Gerichte? Ich dachte der Unterschied liegt im Strafmaß und nicht in der Bewertung von Beweisen und des Sachverhaltes.
Hier wurde ein Urteil einkassiert, entweder kommt das jetzige Gericht zum gleichen Ergebnis oder es war eine fehlerhafte Bewertung vom vorigen Gericht.
Es gab einige Urteile, die einkassiert worden und das nächste Gericht, genau wie die vorige zum gleichen Urteil kam.
Du meinst das Gerichte, einfach individuelle Entscheidungen treffen? Mich stört diese Auffassung.

Ist es nicht so, das du so überzeugt bist, von der Bewertung des Sachverhalt vom vorigen Gericht, das du bis heute daran festhälst? Die Besorgnis der Befangenheit, wurde nicht vom Angeklagten beurteilt, es wurde Einstimmung BGH Richtern festgestellt.


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15.10.2025 um 15:01
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Ich weiß jetzt nicht, was der Podcast dazu sagt, aber die Berichterstattung der „SZ“ mit der „Zeit“ zu vergleichen, kann ich nicht nachvollziehen.
Hab ihn gerade angehört.
Ist relativ bekömmlich und kritisiert eben die sehr einseitige Berichterstattung.
Das fehlen wichtiger Fakten, welche die Kammer als Indizien herangezogen hat etc.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mir die Artikel von Frau Rückert nicht gefallen und ich nicht in fast allen Punktn übereinstimme, aber sie sind tendenziös. Ich glaube zwar, nach bestem Gewissen, aber natürlich, sie war im alten Prozess nicht anwesend und pflegt wahrscheinlich gute Kontakte zu Rick und Georg.
Geschrieben sind die absolut Super, da kann ich nichts zu sagen.
Mir persönlich ist das eben zu einseitig beleuchtet. Ob das jetzt rein ihr empfinden ist, oder mit der Nähe zur Verteidigung zu erklären ist das weiß ich nicht.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Bei Warmbrunn bin ich mir aber sicher, dass er zur seiner Meinung von selbst gekommen ist. Er war immer anwesend und hat absolut neutral und offen berichtet. Gab ja auch die bekannte Reportage mit Hannas Eltern und Freunden. Lange bevor es offensichtlichen Kontakt zu Sebastians Familie gab.
Ich finde es absolut legitim seinen Standpunkt zu der Thematik zu haben und diesen auch gerne journalistisch darzulegen.
Mir persönlich gefällt es nur nicht, wenn (bewusst) Fakten unterschlagen werden, welche nicht unerheblich für die Entscheidungsfindung der Kammer waren.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Bei Ippen hat es dir keinen Huster entlockt;)
Hilf mir kurz auf die Sprünge :D


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15.10.2025 um 15:37
Zitat von mjk-17mjk-17 schrieb:Hab ihn gerade angehört.
Ist relativ bekömmlich und kritisiert eben die sehr einseitige Berichterstattung.
Das fehlen wichtiger Fakten, welche die Kammer als Indizien
Ich kann ihn mir immer noch nicht anhören, aber grundsätzlich:

Die gesamte Berichterstattung, ist ja gar nicht einseitig.

Die eine Hälfte ist halt „Pro-Verteidigung“ und die Andere „Pro Justiz“. Ist ja auch nichts Neues, dass da eine Spaltung bei großen Prozessen ist, siehe Kachelmann.

Ein gewisses Unwohlsein, hatte ich diesbezüglich , als die gesamte Berichterstattung fast nur aus Ippen und AZ bestand.
Zitat von mjk-17mjk-17 schrieb:Ich finde es absolut legitim seinen Standpunkt zu der Thematik zu haben und diesen auch gerne journalistisch darzulegen.
Mir persönlich gefällt es nur nicht, wenn (bewusst) Fakten unterschlagen werden, welche nicht unerheblich für die Entscheidungsfindung der Kammer waren.
Das ist jetzt hier natürlich schwierig auszudiskutieren, aufgrund der Forenregeln.

Nur so viel, dass in Kommentaren und Reportagen, die Dinge im Vordergrund stehen, die einen Vorwurf beleuchten sollen, ist ja logisch.

Ich rede von der gesamten Berichterstattung über die Beweisaufnahme. Das sind zig Artikel. Ich war deswegen über den ersten Kommentar sogar ernsthaft überrascht, dass die SZ sich so kritisch nach dem Urteil positioniert hat.
Zitat von mjk-17mjk-17 schrieb:Hilf mir kurz auf die Sprünge :D
Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb am 30.09.2025:Der Artikel ist wirklich allerübelste Stimmungsmache jenseits aller Rechtsstaatlichkeit.

Es geht in einem Strafverfahren einzig und alleine darum, einem Angeklagten die individuelle Schuld nachzuweisen, nicht um die Gefühle von irgendwem, auf die man Rücksicht zu nehmen hätte und schon gar nicht zulasten desjenigen, dem man diese Schuld zweifelsfrei nachweisen muss.
Zitat von mjk-17mjk-17 schrieb am 01.10.2025:Pressefreiheit ist by the way auch ein hohes Gut der Rechtsstaatlichkeit.



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15.10.2025 um 17:43
Zitat von abgelenktabgelenkt schrieb:Nur die Einführung. "Der Täter ist der gleichaltrige Sebastian..." "verurteilt - und dann doch wieder frei gelassen. Nicht weil er es nicht war. Sondern, weil die Justiz einen schweren formellen Fehler begangen hat..." klingt halt, als würde wegen eines Formfehlers ein eindeutig schuldiger Mörder frei rumlaufen und ist so schon sehr reißerisch und auch prozessual unzutreffend /zu stark verkürzt.
Man darf dabei auch nicht vergessen, es ist fraglich, ob man den Podcast überhaupt so lange hört, bis der Grund der Freilassung aufgeklärt wurde. Da muss man schon 5 Minuten am Ball bleiben, ehe die Aufklärung beginnt. Es wird viele geben, die dann schon weiter gezappt haben. Auch wenn es im PodCast selber aufgeklärt wird, das hätte niemals in dieser Form in der Zusammenfassung stehen dürfen. Daher finde ich das ebenfalls als höchst unseriös.

Außerdem wird die Rolle des JVA-Zeugen nicht richtig wiedergegeben. Im PodCast wird behauptet (um 15:00), dass der Zeuge kein Nutzen davon gehabt hätte, weil es ja kein Deal im deutschen Recht gäbe und er keine Erleichterungen bekommen habe. Einmal weiß man nicht, ob das Gericht, das ihn verurteilt hat, das doch (evtl. auch unbewusst) bei der Straffestsetzung berücksichtigt hat.

Zum anderen steckt dahinter ein grundsätzlicher Denkfehler. Es kommt nicht auf die rechtlichen Fragen an sondern was der Zeuge subjektiv sich davon versprochen hat. Und da wissen wird, dass er sich definitiv auch für sich etwas positives versprochen hat.und nur darauf kommt es an.

Eigentlich sollte man meinen, dass so etwas StA klar sein sollte, aber offenbar weit gefehlt!

Auch die alte Kammer macht fast den identischen Denkfehler bei der Bewertung des "Geständnisses" vom 17.22.22 (ab 1305 im Urteil). Dort hat die Kammer ebenfalls behauptet, dass es keinen objektiven Anfangsverdacht gegeben habe und es daher keinen Grund für einen externen Druck gegeben hätte. Das ist der gleiche Denkfehler, denn es kommt nicht auf den Stand der Ermittlungen an, sondern die subjektive Sichtweise des Angeklagten.

Da er an diesem Abend mit Sicherheit über Verena mehr über ihre Befragung gehört hat und schon Verena in den WhataApps von Verdächtigungen in dramatischer Weise gesprochen hat (Urteil ab 698), ist klar, dass ein starker äußerer Druck vorgelegen hat. Aber kein Wort darüber von diesem Gericht. Klar, verstänlich, wenn man diesem Denkfehler unterliegt. Dann ist die Bewertung eben falsch bzw. zumindest schwerwiegend unvollständig.

Sollte so ein Denkfehler mit der sogenannten "freien richterlichen Beweiswürdigung" vereinbar sein, dann leben wir in keinem Rechtsstaat. Ich denke, dieser gedankliche Fehler (und weitere) hätte mit zu einer erfolgreichen Revision geführt, zumindest hoffe ich es.

Davon abgesehen, verstehe ich immer noch nicht, dass da ewig über das nicht vorliegen der DNA-Spuren geredet wird. Auch hier steckt ein Denkfehler dahinter, fehlende DNA-Spuren sind keine Täterwissen sondern reines Ermittlerwissen.

Auch das sollte einer StA klar sein. Warum ist das einfaches so schwer zu verstehen?


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

15.10.2025 um 19:13
Zitat von Rigel92Rigel92 schrieb:Auch hier steckt ein Denkfehler dahinter, fehlende DNA-Spuren sind keine Täterwissen sondern reines Ermittlerwissen.

Auch das sollte einer StA klar sein. Warum ist das einfaches so schwer zu verstehen?
Ja, wobei sie bei dem Täterwissen - Argument sinngemäß schon die Einschätzung abgegeben hat, dass das "schwierig" sei und sie hat es wohl letztlich auch nicht für überzeugend gehalten (wenn auch mit der nicht ganz oder allein den Punkt treffenden Erklärung, dass der Zeuge sich an diesen Stellen auch einfach was ausgedacht haben kann, was dann zufällig gepasst hat).

Die Argumentation mit dem nach deutschem Recht nicht möglichen Deal fand ich auch zu kurz gegriffen, denn er hatte sich ja nach eigener Aussage etwas in der Art zunächst erhofft. Die Motivation im jetzigen Prozess bei der Geschichte (mehr oder weniger) zu bleiben ist ganz offensichtlich, nicht als Lügner da stehen zu wollen.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

15.10.2025 um 19:24
Zitat von abgelenktabgelenkt schrieb:Die Motivation im jetzigen Prozess bei der Geschichte (mehr oder weniger) zu bleiben ist ganz offensichtlich, nicht als Lügner da stehen zu wollen.
Ich könnte mir vorstellen, dass sich eine Aussageverweigerung auch auf die Frage einer vorzeitigen Haftentlassung ausgewirkt haben könnte, zumindest könnte er das befürchten. Prof. Steller hat ihm da den Weg geebnet, in dem er sagte, dass es sein kann, dass der JVA-Zeuge selbst daran glauben könnte.
Zitat von abgelenktabgelenkt schrieb:Die Argumentation mit dem nach deutschem Recht nicht möglichen Deal fand ich auch zu kurz gegriffen, denn er hatte sich ja nach eigener Aussage etwas in der Art zunächst erhofft.
Eben. Es fragt sich langsam, was sie von dem Verfahren wirklich wissen. Die Vorbereitung dürfte jedenfalls nicht ausreichend gewesen sein.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

15.10.2025 um 20:30
Zitat von Rigel92Rigel92 schrieb:Davon abgesehen, verstehe ich immer noch nicht, dass da ewig über das nicht vorliegen der DNA-Spuren geredet wird. Auch hier steckt ein Denkfehler dahinter, fehlende DNA-Spuren sind keine Täterwissen sondern reines Ermittlerwissen.

Auch das sollte einer StA klar sein. Warum ist das einfaches so schwer zu verstehen?
Dir ist aber schon klar, dass es hier um "Täterwissen" auf zwei Ebenen geht?

Zum einen gibt es in der vorliegenden Konstellation Täterwissen, das nur der Täter wissen kann. Das ist Täterwissen im klassischen kriminalistischen Sinne. Davon hat Basti bisher nichts ausgeplaudert. Aber im Fall des Basti muss man ja auch ehrlich sagen, dass es überhaupt nur wenig Details gibt, die ausschließlich der Täter wissen kann und die die Ermittler mit ihren Ermittlungsergebnissen abgleichen können. Denn dieser Aspekt gehört ja auch zum Täterwissen, zumindest wenn es juristisch bedeutsam werden soll: man muss das Gesagte anhand von Ermittlungsergebnissen verifizieren können oder es darf durch das was die Spuren erzählen zumindest nicht ausgeschlossen sein.
Wenn Basti also den Ermittlern erzählt hätte, er habe Hanna wie Kai der Hitchhiker mit einem Beil "Smash, smash, SUH-MASH!" auf den Kopf gehauen, dann wäre das ohne Probleme als Lüge entlarvt worden. Wenn er rumspekuliert, vielleicht habe "einer ihr eins drauf gegeben, mit einem Stein oder so", dann ist es schon schwerer zu beurteilen, weil es theoretisch zu den Verletzungen passt, er offiziell ja aber nur gemutmaßt und nicht aus seiner eigenen Erfahrungswelt berichtet hat.
Da die gesamte Tat nur sehr kurz war, der Täter die Tat in wenigen Augenblicken durchgezogen hat und Hannas leblosen Körper dann gleich in den Bärbach verbracht hat, und sich dann schnell vom Tatort entfernt hat, also nicht mehr sehen konnte, was mit dem Körper passierte, existiert hier eben wenig Täterwissen, das der Täter exklusiv ausplaudern könnte. Von Laien wird ja immer gerne die Zahl der Schläge oder Stiche als Täterwissen angeführt, aber in der Realität wissen viele Täter gar nicht, wie oft sie zugeschlagen/gestochen haben. Sie hauen/stechen vollgepumpt mit Adrenalin drauf los und denken dabei an alles, aber nur nicht dran, mitzuzählen, wie oft die Hand denn jetzt niedersaust.
Der Täter konnte genau genommen nicht mal wissen, ob Hanna tot war, ob sie an den Schlägen auf den Kopf gestorben ist oder ertrunken, oder ob sie nicht auf eine Sandbank gespült wurde und da wieder zu sich gekommen ist.
Was an Täterwissen hätte der Basti also Deiner Meinung nach denn ausplaudern können?

Auf der anderen Ebene geht es ja aber im konkreten Fall um die Frage, ob Adrian M. irgendwas wusste, was er nur vom Basti erfahren haben kann. Das muss nicht mal unbedingt Täterwissen im "klassischen Sinne" sein, zumal ja selbst der Basti wie gesagt davon nicht allzuviel gehabt haben kann. Aber es reicht, wenn der Basti ihm irgendwas geplaudert hat, was nur der Basti wissen konnte, z.B. Inhalte aus den Ermittlungsakten oder aus Gesprächen mit seinem Anwalt um festzustellen, dass es zumindest ein Gespräch zwischen dem Basti und dem Adrian zum Thema Mord an Hanna gegeben haben muss. Und so eine Info ist die Tatsache, dass am Tatort und an der Leiche keine DNA-Spuren gefunden wurden


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

15.10.2025 um 20:50
Auch, dass keine DNA-Spuren von Sebastian T. gefunden wurden, war schon öffentlich, bevor sich die beiden im Gefängnis trafen. Richterin Heike Will hält fest: Das „spielt der Verteidigung in die Hände“. Und die Glaubwürdigkeit des „Knast-Zeugen“ ist damit einmal mehr angekratzt.
Quelle: https://www.ippen.media/netzwerk/lokales/bayern/tag-im-hanna-prozess-in-laufen-was-sagen-sebastian-anwaelte-zum-knast-zeugen-93976682.html

Dann schauen wir uns oben einmal an, was in der Presse dazu stand und was Du jetzt daraus machst:
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Aber es reicht, wenn der Basti ihm irgendwas geplaudert hat, was nur der Basti wissen konnte, z.B. Inhalte aus den Ermittlungsakten oder aus Gesprächen mit seinem Anwalt um festzustellen, dass es zumindest ein Gespräch zwischen dem Basti und dem Adrian zum Thema Mord an Hanna gegeben haben muss. Und so eine Info ist die Tatsache, dass am Tatort und an der Leiche keine DNA-Spuren gefunden wurden
Es war also bereits öffentlich und kein Exklusivwissen von ST als beide im Gefängnis aufeinander trafen.


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15.10.2025 um 21:28
Da es zuletzt ja um die Glaubwürdigkeit des A. M. ging, bin ich jetzt schon mal ordentlich gespannt wie das NEUE Gericht die Aussage der L. im verstoßenen Verfahren bewertet und ob nicht die Verteidigung diesbezüglich bei L. auch einen Gutachter beantragen wird :
357

Zum Ablauf des 03.10.2022 befragt, äußerte sie, dass sie sich nicht an alle Details des Tagesablaufes erinnern könne, aber noch wisse, dass sie gemeinsam mit ihrer Schwester … dem S. T. und dem … (= …) am späten Nachmittag, glaublich zwischen 16:00 Uhr und 18:00 Uhr beim Tischtennisspielen am Chiemsee gewesen sei. Wie der Ort genau heiße, wisse sie nicht. Da sei ein großer Kiesparkplatz, eine Wiese, im Sommer glaublich Badeplatz, und dann eben der Tischtennisplatz gewesen.

358

Nachdem sie etwa 1-1 1/2 Stunden dort gespielt hätten, seien sie zurück zum Parkplatz, hätten zu viert am Auto ihrer Schwester gestanden.

359

Nach Aufforderung durch das Gericht stellte die Zeugin … dies nach und platziert die 4 Personen in dem Abstand, wie er sich am 03.10.2022 dargestellt habe. Der Abstand betrug danach ca. 1-1,5 m zu jeder Person.

360

Sie hätten geredet, worüber genau wisse sie nicht mehr. S. T. habe dann spontan gesagt: „Habt ihr schon gehört, da ist in A. ein Mädl umgebracht worden.“ Er habe keinen Namen genannt, auch nicht irgend etwas Konkretes über das mögliche Geschehen.

361

Ob … und … das auch gehört hätten, wisse sie nicht. Sie habe das angenommen, dass die beiden das gehört hätten, aber sie wisse es eben nicht, weil die glaublich gerade was anderes miteinander geredet hätten. Deshalb habe sie auch bei ihrer Vernehmung am 22.11.2022 – dies betonte die Zeugin nach entsprechendem Vorhalt – geäußert: „Ja, das haben die …, der … und ich so mitbekommen. Die anderen beiden, wie gesagt, … und … müssten das auch gehört haben, die waren bei diesem Gespräch definitiv mit dabei“.
Quelle: Urteil

Wenn ich für mich jetzt die Aussage des A. M. im Vergleich zu L. `s Aussage setze und dies mal im Vergleich betrachte darf jetzt mit Spannung erwartet werden, ob man der L. im Verhältnis genau so zusetzt wie dem A. M. ???

Es gibt EINIGE so Detailaussagen wo ich annehme, da kann ja das NEUE Gericht garnicht DRÜBERSTEIGEN wenn man es im GESAMTEN sieht ! Dass wird spannend !


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15.10.2025 um 21:31
Zitat von LanzaLanza schrieb:Es war also bereits öffentlich und kein Exklusivwissen von ST als beide im Gefängnis aufeinander trafen.
Noch interessanter, es war mehreren Insassen durch ST persönlich bekannt.

Aber die sagen alle, dass „Basti“ ihnen gegenüber die Tat bestritten hat.

Adrian, weiß genauso viel oder wenig, bloß ihm soll Sebastian die Tat gestanden haben. Trotz der Entblößung von Adrian, wollte er ihm nichts extra zukommen lassen, als Beweis der Blutsbrüderschaft.



Kann jeder seinen Schluss daraus ziehen.


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15.10.2025 um 22:28
Zitat von taranehtaraneh schrieb:Wenn ich für mich jetzt die Aussage des A. M. im Vergleich zu L. `s Aussage setze und dies mal im Vergleich betrachte darf jetzt mit Spannung erwartet werden, ob man der L. im Verhältnis genau so zusetzt wie dem A. M. ???
Ich frage mich nur, wieso ausgerechnet der Basti so ein Pech hatte, sich mit lauter Personen zu umgeben, die alle behaupten, er habe ihnen gegenüber die Tat eingeräumt oder zumindest Täterwissen preis gegeben, obwohl er ja gar nicht der Täter ist. Wollen die ihn alle hinhängen? Ist doch ein netter Typp, der Basti, wieso sollten sie das also tun wollen? Oder täuschen die sich alle? Und dann ausgerechnet noch zu seinen Ungunsten? Oder hat er am Ende doch geplaudert, weils ihm so auf der Seele lag?


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15.10.2025 um 22:30
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Was an Täterwissen hätte der Basti also Deiner Meinung nach denn ausplaudern können?
Bei Erzählungen ist die Sprache recht bildlich. Man beschreibt den Vorgang deutlich stärker. Meistens sagt man eben, ich habe ihr mit dem und dem Gegenstand mehrfach auf den Kopf geschlagen, bis sie sich nicht wehrte usw. usw.. Daraus ergibt sich dann normalerweise durchaus ein Fülle von Täterwissen, was man nachprüfen könnte. Die Richterin hatte ja ähnliches erwartet, wie "ich wollte sie f...." oder so etwas ähnliches. Stattdessen kamen abstrakte Dinge mit der Behauptung, dass es der Angeklagte so gesagt haben soll.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Auf der anderen Ebene geht es ja aber im konkreten Fall um die Frage, ob Adrian M. irgendwas wusste, was er nur vom Basti erfahren haben kann. Das muss nicht mal unbedingt Täterwissen im "klassischen Sinne" sein, zumal ja selbst der Basti wie gesagt davon nicht allzuviel gehabt haben kann. Aber es reicht, wenn der Basti ihm irgendwas geplaudert hat, was nur der Basti wissen konnte, z.B. Inhalte aus den Ermittlungsakten oder aus Gesprächen mit seinem Anwalt um festzustellen, dass es zumindest ein Gespräch zwischen dem Basti und dem Adrian zum Thema Mord an Hanna gegeben haben muss. Und so eine Info ist die Tatsache, dass am Tatort und an der Leiche keine DNA-Spuren gefunden wurden
Dumm nur, dass es mittlerweile klar ist, dass er das mit den fehlenden DNA-Spuren auch aus der Presse haben konnte.

Außerdem hatte der Angeklagte mit anderen über seinen Fall gesprochen und hatte ihnen Details aus den Akten mitgeteilt. Ihnen gegenüber hat er immer angegeben unschuldig zu sein. Selbst wenn er es nicht aus der Presse haben sollte, er konnte es von anderen Häftlingen mitbekommen haben.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

15.10.2025 um 22:35
Zitat von Rigel92Rigel92 schrieb:Ihnen gegenüber hat er immer angegeben unschuldig zu sein.
Ah, danke für den Hinweis, das hatte ich ja gar nicht auf dem Schirm. Also wenn der Basti allen anderen gegenüber gesagt hat er sei unschuldig, dann wird das natürlich auch stimmen.


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15.10.2025 um 22:53
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ah, danke für den Hinweis, das hatte ich ja gar nicht auf dem Schirm. Also wenn der Basti allen anderen gegenüber gesagt hat er sei unschuldig, dann wird das natürlich auch stimmen.
Die spannende Freage ist ja nicht, ob das stimmt, was Dein Basti anderen erzählt, sondern ob das stimmt, was AM darüber erzählt, was ihm Basti erzählt haben soll.

Und ausgerechnet einem Borderliner mit Geltungsbedürfnis und Belastungseifer gegenüber alles und jedem und Verurteilungen wegen Manipulation von ihm unterlegenen Personen soll Basti irgendwas exklusiv erzählt haben?

Ich glaube AM aufs Wort, dass er das so wiedergibt und vielleicht auch so empfunden haben will. Denn es entspricht eins zu eins meiner persönlichen Erfahrungen im Umgang mit Borderlinern. Sie sind anders, sie sind besonders, nur sie haben Zugang zu Dingen, nur sie durchdringen andere und ihre Motive, nur ihnen vertraut man sich wirklich an. Glauben und behaupten sie. Der Großteil davon ist aber leider kompletter Bullshit. Noch nicht mal unbedingt vorsätzlich im rationalen Sinne.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich frage mich nur, wieso ausgerechnet der Basti so ein Pech hatte, sich mit lauter Personen zu umgeben, die alle behaupten, er habe ihnen gegenüber die Tat eingeräumt oder zumindest Täterwissen preis gegeben, obwohl er ja gar nicht der Täter ist.
Keiner von seinem Umfeld behauptet, er habe Täterwissen preis gegeben. Diese Bewertung hat keiner der Zeug:innen vorgenommen, sondern die Staatsanwaltschaft und ein befangenes Gericht.

Und diese vermeintlichen Geständnisse sind durch die mangelnde Reaktion bzw. durch den Mangel an Reaktion, die man normalerweise erwarten würde, wenn einem Freunde auf einmal Morde gestehen, auch sehr sehr wackelig. Und die Zeug:innen wirken zudem auch generell, ohne dass ich jemandem persönlich zu nahe treten möchte, nicht wie die hellsten Kerzen auf der Torte.


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