Familie in Weitefeld ausgelöscht - Täter auf der Flucht

Was die Rekonstruktion des Tatablaufs angeht hakt es hier inzwischen doch ganz erheblich. Es ist mit den vorhandenen Informationen einfach nicht so recht weiter zu kommen. Was sind den eurer Meinung nach Fragen die ihr noch beantwortet wissen wollt, damit hier ein Durchbruch gelingt? Letztendlich hält uns ja niemand auf, die Dinge in Erfahrung zu bringen.

Also ich fang mal an: ich wüsste gerne wem der Helm gehörte, der im Tatortbereich gelegen haben soll.

So, jetzt seid ihr dran. Welche Fragen brennen euch unter den Nägeln?

NilsSchröter schrieb:Also ich fang mal an: ich wüsste gerne wem der Helm gehörte, der im Tatortbereich gelegen haben soll.

Der Helm wurde außerhalb des Hauses gefunden.

„Ein Motorradhelm wurde außerhalb des Hauses gefunden. Noch wissen wir nicht, ob er dem Täter oder einem Familienmitglied gehört“, sagt ein Polizeisprecher.

Quelle: https://m.bild.de/regional/rheinland-pfalz/drei-tote-im-westerwald-floh-der-killer-aus-diesem-fenster-67f2c5300f565a7463b0e1b0

Und da muss man sich die Frage stellen: Würde ein Bewohner des Hauses seinen Motorradhelm, im April zumal, üblicherweise außerhalb des Hauses aufbewahren (vom Helmfach des Motorrollers einmal abgesehen)? Wohl kaum.

Der Helm könnte eine Art Maskerade darstellen. Wenn jemand einen Motorradhelm aufgesetzt hat, erkennt man denjenigen nicht (außer man kennt halt Motorrad und/oder Helm und zieht daraus seine Schlüsse).

Ob die Polizei wohl inzwischen schlauer ist und weiß, wem der gefundene Helm gehört hat? Ich denke schon.

sören42 schrieb:Und da muss man sich die Frage stellen: Würde ein Bewohner des Hauses seinen Motorradhelm, im April zumal, üblicherweise außerhalb des Hauses aufbewahren (vom Helmfach des Motorrollers einmal abgesehen)? Wohl kaum.

Da würde ich als erstes die Frage stellen, ob die Opferfamilie im Besitz eines Motorrades bzw. -rollers ist.

Da gibt es wohl einige Möglichkeiten, wenn der Helm draußen lag:
Kilian könnte so spät mit dem Motorroller heimgekommen sein, und das war dann das zufällige Aufeinandertreffen draußen, von dem die Ermittler sprechen dass es nicht unwahrscheinlich ist. (Dorffunk außen vor gelassen). Kilian könnte ja Meisner dabei ertappt haben wie er ums Haus schleicht und spioniert.
Meisner könnte den Helm als Maskerade verwendet haben, deshalb brauchte er ihn aber nicht draußen liegen zu lassen (außer es kam schon an der Tür zu einer Auseinandersetzung).
Meisner könnte den Helm beim Weggehen fallenlassen haben, als er sah, dass er vor der Polizei flüchten musste und dachte der Helm ist ihm hinderlich, wenn er dann durch ein Fenster das Haus verlassen muss.

tombarnaby schrieb:Da würde ich als erstes die Frage stellen, ob die Opferfamilie im Besitz eines Motorrades bzw. -rollers ist.

Wenn die Opferfamilie nicht im Besitz eines Motorrades bzw. Motorrollers wäre, würde der Polizeisprecher dann öffentlich in Erwägung ziehen, dass dieser Helm einem Familienmitglied gehört haben könnte?

Für einen 16jährigen Jungen auf dem Dorf ist der Besitz eines Motorrollers nicht ganz unwahrscheinlich. Stichwort Mobilität...

sören42 schrieb:Für einen 16jährigen Jungen auf dem Dorf ist der Besitz eines Motorrollers nicht ganz unwahrscheinlich.

Das lässt sich sicher in Erfahrung bringen. Ganz allgemein kenne ich das aus alten XY-Sendungen so, dass der letzte Tag des Opfers (in diesem Fall drei) zu rekonstruieren versucht wird. Hierzu ist leider gar nichts bekannt. Auch wann Meisner das letzte Mal vor der Tat gesehen wurde. Kann ja auch sein, dass er sich den ganzen Samstag in Weitefeld bei irgend jemandem aufgehalten hat, nur als Beispiel. Und quasi auf dem Nachhauseweg sich dann in diese Situation begeben hat bzw. geraten ist. .. .. ach ja, jetzt spekuliere ich selbst schon wieder.

https://www.zdfheute.de/panorama/kriminalitaet/dreifach-mord-westerwald-aktenzeichen-xy-weitefeld-fahndung-100.html

Also Donnerstag vor der Tat hat er scheinbar noch ne Pita bestellt. Letztes Video müsste das sein.

sören42 schrieb:Für einen 16jährigen Jungen auf dem Dorf ist der Besitz eines Motorrollers nicht ganz unwahrscheinlich. Stichwort Mobilität...

@sören42
Ich hatte früher einen Helm, obwohl ich keinen eigenen Motorroller besaß.
Bin öfters bei Freunden hinten drauf mitgefahren. Und in der Regel haben die keinen zweiten Helm für Mitfahrer.

Dr.Edelfrosch schrieb:Ich hatte früher einen Helm, obwohl ich keinen eigenen Motorroller besaß.
Bin öfters bei Freunden hinten drauf mitgefahren. Und in der Regel haben die keinen zweiten Helm für Mitfahrer.

Beides wird die Polizei aber mittlerweile wissen: Von wem der Helm ist und ob in der Familie jemand Motorrad-/Rollerfahrer war.

FrauMing schrieb:Also Donnerstag vor der Tat hat er scheinbar noch ne Pita bestellt. Letztes Video müsste das sein.

Der Imbissbudenbesitzer sagte, A. M. sei an diesem Donnerstag verwirrt und unfreundlich gewesen.

Quelle: https://www.zdfheute.de/panorama/kriminalitaet/dreifach-mord-westerwald-aktenzeichen-xy-weitefeld-fahndung-100.html (wie @FrauMing schrieb: letztes/unterstes Video 00:35).

Und es gab weitere entsprechende Hinweise auf seine auffällige psychische Verfassung (Zitate unten).

Es wird öfters über psychisch kranke oder unter Drogeneinfluss stehenden Personen berichtet, die Fremde attackieren. (U. a. aus Paranoia, oder weil eine "Stimme" es befohlen habe.)
Dass wäre auch eine Möglichkeit von vielen, dass A. M. zumindest ein Familienmitglied in wahnhaften Vorstellungen für eine feindliche Bedrohung* hielt, die er töten musste. Was ich nicht weiß ist, ob man in solch einem Zustand Verdeckungstaten begehen, also rational handeln würde.
*"Bedrohung", weil in manchen Fällen die Opfer nicht mehr als Mensch wahr genommen werden.

watnu schrieb am 10.05.2025:Bezüglich der letzten Wochen vor der Tat heißt es:

Weitere Nachbarn berichten im Gespräch mit RTL, Meisner sei psychisch auffällig gewesen, habe Medikamente genommen. In den letzten zwei Wochen habe er sich in Facebook-Videos inszeniert – tanzend, mit Tuch um den Kopf, tagelang dasselbe Lied.

Melanie [...] zu RTL: „Und da merkte man: Es ist jetzt wieder was im Anmarsch. Es kommt was. (…) Weil er ist halt nun mal psychisch sehr labil und er braucht nur ein, zwei Triggerpunkte und dann ist Ende. Dann rastet er komplett aus.”

watnu schrieb am 10.05.2025:Nachtrag zur o. g. Verhaltensänderung und Videos, in denen sich A. M. inszenierte.
Laut u. g. Focus-Artikel deuten seine Internetprofile auf keine konkreten Mordpläne hin. Die unten beschriebenen Inhalte finde ich auch relativ harmlos. (Auf AFD und Putin gehe ich hier nicht ein.)
Dennoch könnte man seine Botschaft als Horrorclown vor dem Hintergrund seiner 2011 begangenen Gewalttat interpretieren. Spätestens im Prozess wegen des Messerangriffs erfuhr A. M., was sich evtl. schuldmindernd auswirken könnte (Hervorhebung durch mich):

Mögliche harmlose Erklärungen für die Videos stehen auch im Post:
Beitrag von watnu (Seite 114)

Details zum Horrorclown-Video:

Lanza schrieb am 10.04.2025:Dort wird deutlich, wie krank seine Wahrnehmung und seine Welt waren! So postete er Mitte März ein angsteinflößendes Video, in dem er eine Horror-Clownsmaske trägt. Hier richtet er sich mit einer irren Stimme an eine „Liliya“. Es handelt sich vermutlich um seine Lebensgefährtin Liliya R., mit der er im Westerwald wohnte!

Quelle: https://m.bild.de/regional/rheinland-pfalz/obduktions-ergebnis-so-grausam-starben-opfer-des-westerwald-killers-67f78ea4ef5fe908d62ae9c2?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2F

Auch seine Mutter berichtete,

dass der 61-Jährige in letzter Zeit Drogen genommen hätte und seltsam geworden sei. Beging er den dreifachen Mord in der Gemeinde Weitefeld im Rausch?

Die Polizei betonte zuletzt, dass die Ermittler noch keine Erkenntnisse zu dem Verdächtigen hätten, "welche Gewalt-, Sucht- oder möglicherweise sexuell motivierten Neigungen ihn treiben".

Quelle: https://www.tag24.de/justiz/mord/polizei-jagt-alexander-meisner-nach-dreifachem-mord-im-westerwald-3376970

watnu schrieb:Was ich nicht weiß ist, ob man in solch einem Zustand Verdeckungstaten begehen, also rational handeln würde.

Sagen wir mal so, dass es ja kein rationales Handeln sein muss, damit es im juristischen Sinne als Verdeckungstat gewertet wird.
Er könnte ja vollkommen wahnhaft gehandelt haben und weniger zielgerichtet, was aber zunächst die juristische Seite nicht betrifft.
Ich denke, selbst wenn ein psychologisches Gutachten verminderte Schuldfähigkeit oder Schuldunfähigkeit feststellen würde, würde es bei Heimtücke und Verdeckung bleiben ungeachtet des psychischen Zustandes.

Alexander Meisner ist in Nowokusminka geboren, Kasachische SSR. Ich lade mal den Fahndungsaufruf im Aushang der Kripo:


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Quelle : Foto, Aushang Polizeiwache

watnu schrieb:Der Imbissbudenbesitzer sagte, A. M. sei an diesem Donnerstag verwirrt und unfreundlich gewesen.

Die Aussage wäre etwas wert, wenn AM diort Stammgast gewesen wäre und man einen Vergleich hätte.

Ich bin auch schonmal verwirrt und habe schkechte Laune, deshalb nehm ich aber weder Drogen noch bring ich 3 Leite um.

oneeightseven schrieb:Die Aussage wäre etwas wert, wenn AM diort Stammgast

Könnte der Imbissmann das denn beurteilen, wenn er ihn zum ersten Mal gesehen hätte? Fraglich auch, ob er ihn denn wiedererkannt hätte, wenn er nur einmal vor der Tat im Imbiss gewesen wäre. Dann wäre es wahrscheinlich nur irgendein Gast gewesen, der mal ne Pita bestellt hätte. Wahrscheinlich hätte es sich auch nicht mal gemerkt, was er bestellt hätte.