Zaunkönigin schrieb:Die Kinder haben einen Vater, der bereit und in der Lage ist, sie zu versorgen, warum sollten sie ins Heim?
Eine Inobhutnahme/ Fremdunterbringung gegen den eigenen Willen ist für Kinder traumatisierend. Das wird auch nicht gemacht, wenn ein Elternteil die Kinder versorgen kann.
Ich habe das doch recht klar auch geschrieben:
nocheinPoet schrieb:Die hätten dann aktiv werden müssen und ermitteln, um das Wohl der Kinder zu schützen, hätten die sagen müssen, die Kinder dürfen erstmal nicht zurück zur Mutter. Eventuell nach Deutschland, da in eine Obhut, Heim, Pflegeeltern, oder aber auch, sie bleiben vorläufig kurze beim Vater, man versucht die Vorwürfe schnellstmöglich zu klären. Hier hätte das in maximal zwei Monaten geklärt werden müssen. Der Vater hätte in der Zeit alleiniges Sorgerecht beantragen können, die Mutter auch.
"Oder" ist doch wohl klar, natürlich wäre das wohl auch eine der Möglichkeiten gewesen. Aber eben nicht für Jahre, bis was geklärt ist. Die Kinder wurden aus ihrem sozialen Umfeld gerissen, dass ist wichtig, das sollte so schnell wie eben möglich wieder hergestellt werden. Wenn der Verdacht gegen die Mutter bis dahin nicht ausgeräumt werden kann, dann eben Inobhutnahme. Ich sage nicht, dass das toll ist.
nocheinPoet schrieb:... gutes Personal selten, wirklich engagierte und auch qualifizierte Mitarbeite die Ausnahme.
Zaunkönigin schrieb:Ziemlich dreiste Behauptung. Gibt es da irgendwelche Belege oder ist das gefühltes Wissen?
Habe ich erlebt, wird mal vermutlich nicht mehr viel finden, Kinderhaus Kiel, war so um 1995 würde ich sagen, Heimleiter Rudolf G. Diplompsychologe, seit 2009 glaub ich verstorben. Hat zuerst in dem Jugenddorf Rendsburg gearbeitet, Diakonie, große Einrichtung, gibt es noch immer. Dann hat Rudi sich mit einem Millionär aus Kiel (Johannsen?) wohl ein Reeder zusammengetan, der meinte, er wolle was an die Menschen zurückgeben, wurde so mal gesagt. Richtig, der hies , Die haben dann das Kinderhaus Kiel aufgemacht, war dann mal die größte Einrichtung in Schleswig Hollstein. Die Verwaltung war gegenüber vom alten Bahnhof, in dem Gebäude wo es noch einen Paternoster gab. Rudi war unglaublich intelligent und charismatisch, und auch wohl lange Zeit mal ein guter Mensch. Wir waren gut befreundet, er hat viel gutes für mich getan, von 14 bis ich so 23 Jahre alt war ungefähr.
Wenn man es nicht erlebt hat, kann man es sich nicht vorstellen, Kinder waren damals zumindest ein gutes Geschäft, Berliner Jugendamt hat pro Kind so bis zu 5.000 € im Monat für die Unterbringung gezahlt, zum Teil sogar bis über 6.500 €. Die Einrichtung hat später also pro Monat, und das waren dann so knapp 1.000.000 DM, welche ja jeden Monat aus Berlin gekommen sind, bei so max. 126 Jugendlichen. Rudi hat dann ehemalige Jugendliche aus dem Jugenddorf Rendsburg als selbständige Betreuer eingestellt, ich weiß das sehr gut. Und alles schon sehr fragwürdig, er hat Immobilen angemietet, und dann betreutes Wohnen eben.
Wie gesagt, wenn man ihn nicht gekannt hat, kann man es nicht verstehen, er ist nach Berlin "Kinder einkaufen", und er war schon immer ein großer Kiffer, darum nun auch tot. Er hat sich auf dem Jugendamt in Berlin hingesetzt, in so einem Gespräch über Jugendliche und einfach eine Tüte gedreht und geraucht, die haben das "übersehen". Er war eben auch mächtig. Tja und dann wurde er wohl größenwahnsinnig, kann man nicht alles jetzt aufzählen, gäbe ein Buch, er fing erstmal an große Mengen zu koksen, das Zeug lag da im Büro rum, unglaublich, er hat ehemalige Mitarbeiter vom Jugenddorf Rendsburg mit reingezogen. Dann fand er Heroin ganz cool, ehemaliger Jugendlicher, der lange bei ihm gewohnt hat, hat ihn damit versorgt. Richtig, da war ja noch der Bahnhof in Jübek, den hatte er sich damals gezogen, für Jugendliche:
Original anzeigen (0,3 MB)Bildquelle:
Wikipedia: Datei:Jübek Bahnhof 3648.jpg Oben die Fenster in der Mitte, hab ich mal gewohnt, Jugendliche betreut, unten gab es auch einige Wohnbereich, wurde renoviert und wir haben das oben selber renoviert. Wir haben dort einige Jugendliche betreut. Unglaublich was so damals alles passiert ist, gut, ich kürze mal ab, Rudi ist immer mehr abgedreht und hat sich dann Mädels unter 15 mit auf eine Reise nach Schweden genommen, eine war glaub ich 13 und man kann sich das ja dann schon vorstellen. Ich habe dann "gekündigt", auch die Freundschaft und mit dem NDR Kontakt aufgenommen, ging damals durch die Presse, Kinderhaus Kiel hat dann kein Jahr mehr überlebt.
Dann kam die Einrichtung von Elke B. was ich nun wieder erlebt habe, genug für ein zweites Buch. Die Einrichtung wurde dann von Jan Peter H. aus Schleswig übernommen, und ja, es wurde nicht besser.
Also ja, um Deine Frage zu beantworten, Belege, mehr als genug. Ob sich da nun nach 1998 was geändert hat, mag sein, wir haben auf jeden Fall dafür gesorgt, dass man nicht einfach irgendwen ohne Ausbildung als freiberuflichen Betreuer einstellen kann und dem eine Wohnung geben und drei oder mehr Jugendliche in die Hütte setzen.
Noch was, ich habe hier keine vollständigen Namen genannt, ich kann das aber alles was ich gesagt habe belegen, ich habe noch Unterlagen hier, auch Briefpapier von der Einrichtung.
nocheinPoet schrieb:... erniedrigt, generell fertiggemacht und schikaniert.
Zaunkönigin schrieb:Einen 6 jährigen aus dem Auto zu werfen und zu Fuss laufen zu lassen, weil er mit Essen gespielt hat, ist ziemlich erniedrigend. Ein Kind im Regen vor der Tür stehen zu lassen und nicht reinzulassen -sofern das stimmt- auch.
Ach was, mit sechs fahren die alleine zur Schule, wir wissen nicht wann und wo es war und wie weit. Da wird schon richtig tief gegraben, um was zu haben, meine Güte, er stand mal vor der Tür, ja, echt, schwere Misshandlungen. Ganz im Ernst, wenn man nur so was vorbringt, wird man was richtiges nicht gefunden haben, nichts was auch nur im Ansatz ausreicht, die Kinder der Mutter zu entziehen.
nocheinPoet schrieb:Es ist also nicht so, dass ich hier ohne jede Ahnung vor mich hin brabble.
Zaunkönigin schrieb:Nun ja, viel Substanz hat das nicht. Obwohl du behauptest, dich auszukennen, liegst du z.B. mit der Heimunterbringung ziemlich daneben. Deine Behauptungen zu den Mitarbeitenden im Hilfesystem sprechen auch nicht dafür, dass du dahingehend groß vernetzt bist/warst.
Was Du laberst und mir glaubst oder nicht, was Du über mich behauptest, geht mir echt so was von vorbei, keine Ahnung wie weit Du Dich auskennst, ich weiß aber von was ich spreche. Ist ja nicht so, dass ich dann keine Ausbildung gemacht hätte, in welcher Form auch immer. Wie gesagt, ich spreche so von eigenen Erfahrungen in dem Bereich bis 1998 rum. Und ja, es mag sich inzwischen vieles geändert haben, auch zum Positiven, dennoch ist es nicht wirklich gut. Man kann großes Glück haben und kommt als Jugendlicher in eine Familie, betreutet Wohnen und die Leute sind qualifiziert und nett und es läuft, aber so ein Glück haben nur wenige. Leben im Heim ist auch heute keine tolle Sache, und viele Erzieher sind weder qualifiziert noch kompetent, noch haben sie genug Raum für gute Arbeit. Ich sage damit nicht, dass es auch gute Einrichtungen gibt, die Ex von Rudi hat viele Jahre eine solche betrieben.
Und nur mal so, wenn es seit 2000 so viel besser gelaufen wäre, wäre so was kaum möglich:
https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/der-kinderpsychiater-die-macht-des-dr-winterhoff-folge-1-100.html
nocheinPoet schrieb:Wenn er wirklich Angst um das leibliche Wohl der Kinder gehabt hat, hätte er hier die Ämter (...)
Zaunkönigin schrieb:Vielleicht liest du dich mal ein. Er hat sich ans Jugendamt gewandt.
Hat wohl nicht geklappt. Wie schon gesagt, ich glaube die Story mit der Gefahr für die Kinder nicht, mag sein, sie wollten nicht zurück, waren sie wirklich bei der Mutter in Gefahr? Glaube ich nicht, dafür gibst es nichts an Belegen, oh er musste mal nach Hause laufen, oh er stand vor der Tür, ja, klar, ganz schrecklich.