Vermisster Fabian aus Güstrow tot aufgefunden
um 00:39Ich hab mir mal einen Prozess angeschaut, in dem der Angeklagte über 1 1/2 Jahre abgehört worden war. Das war wirklich erschreckend...Zaunkönigin schrieb:Dazu würde mich wirklich mal interessieren, wie diese Aufnahmen ausgewertet werden.
Ich habe da heute schon einmal drüber nachgedacht, weil es in einem anderen Fall hier im Forum auch gerade um Abhörmaßnahmen ging.
Läuft das irgendwie Software gesteuert und die Software springt dann bei bestimmten Wörtern an? Oder muss sich das irgendjemand Wort für Wort anhören?
Es dürfte ja bei den überwiegenden Telefonaten der TV um andere Dinge gegangen sein, als um die Straftat.
Je nachdem wie viel die jeweilige Person telefoniert, kann das durchaus eine umfangreiche Arbeit sein.
Es waren im wesentlichen zwei Polizisten, die die Abhörungen gemacht haben. Und zwar live, also die haben nichts anderes gemacht, als am Gerät zu hocken und mitzuhören. Alle Telefonate wurden verschriftlich (was aber eine extra schreibkraft gemacht hat).
Das krasse war, dass der Mann Baggerfahrer war, der den ganzen Tag gebaggert hat und fast ununterbrochen mit Freunden telefoniert hat, während er da auf dem Bock saß. Die Freunde, mit denen er gequatscht hat, mussten alle als Zeugen antanzen und wurden Gesprächen befragt, die meisten konnten sich an nichts erinnern, weil es für sie damals sehr belanglose Gespräche waren. Denen wurden dann diese Gespräche vorgespielt und sie mussten was dazu sagen.
Das krasse war. dass es auch Beifang gab. Ein Freund hat dem Angeklagten erzählt, dass sein Hund schon ein paar Tage krank ist und wenn dass bis in zwei Tagen nicht besser wird, müsse er den wohl erschießen. Zwei Tage später stand die Polizei vor seiner Tür und hat sein Haus nach Waffen durchsucht (und tatsächlich ein Gewehr aus dem 1. WK gefunden, dass sein Vater vom Opa und dann er vom Vater geerbt hatte, aber von dem ihm gar nicht bewusst war, das er es besitzt, lag irgendwo auf dem Dachboden). Der hatte dann gleich ein Problem wegen illegalem Waffenbesitz. Das mit dem Hund war nur ein blöder Spruch gewesen.
Da war es so, dass das immer für 3 Monate genehmigt wurde, und weil nichts rausgekommen ist, es noch mal und noch mal und noch mal und nochmal von der StA beantragt wurde. Beim 3. Antrag hat das Amtsgericht es nicht genehmigt, woraufhin die StA beschwerde beim Landgericht eingereicht hat, das es dann wieder genehmigt hat.


