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Der Yogtze-Fall

14.583 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Yogtze-Fall

Der Yogtze-Fall

24.09.2019 um 00:56
Zitat von dreizehnerdreizehner schrieb am 08.09.2019:Seltsam, da die LKW Fahrer ja bezeugen der Mann sei davon gerannt. Das wäre doch Anlass genug nach ihm zu suchen gewesen oder? Er hätte ja auch verletzt sein können oder wirr im Kopf vom Unfall usw.
Wenn es Hinweise zu einer oder mehreren von einem Unfallort abgängigen Person(en) gibt, muß zumindest mal die Absuche der erweiterten Umgebung das Mittel der Wahl sein. Nur die Sträucher ableuchten ist da nicht genug. Verletzte/verwirrte Personen kann man schließlich nicht einfach herumirren und ihrem Schicksal überlassen. Doch es waren noch andere Zeiten damals. Wer weiß wieviele Polizeikräfte überhaupt in der Region zu jener Stunde zur Verfügung standen ? Da hätte ggf. schon die Feuerwehr mithelfen müssen, die wahrscheinlich ebenfalls nur begrenzt Fahrzeuge/Kräfte zur Verfügung hatte. Damals war das alles nicht so engmaschig und gut ausgestattet wie heute. Bei weitem nicht. Die Hilfsfristen von heute gab es damals so noch nicht. Heute würde man vlt. sogar mit Hubschrauber und Hundestaffel suchen. Damals undenkbar.
Zitat von dreizehnerdreizehner schrieb am 08.09.2019:Dann müsste er an einer Telefonzelle oder irgendwo per Festnetz telefoniert haben. Mobiltelefon gab es nicht.
Richtig. Oder fast richtig. Es gab schon "Mobiltelefone". Die hatten aber keine Ähnlichkeit mit Handys oder Smartphones von heute. Völlig ungeeignet also.
Zitat von dreizehnerdreizehner schrieb am 08.09.2019:Wobei evtl. wäre noch Funk eine Möglichkeit. Ich weiß nur nicht ob so etwas möglich wäre und wie handlich bzw. unhandlich die Gerätschaften damals waren.
Für die zivile Nutzung waren damals nur CB- und Amateurfunk vorgesehen. PMR, LPD usw. gab es noch nicht. Amateurfunk war sicher nicht im Spiel. Aus verschiedenen Gründen. So bleibt alternativ nur CB-Funk. Der wurde hauptsächlich zwischen in Fahrzeugen fest eingebauten Geräten untereinander sowie mit/von Heimstationen betrieben. Natürlich gab es auch Handfunkgeräte. Das waren aber ziemlich schwere, dicke "Brocken" mit einer teilw. 2 Meter langen Teleskopantenne. Es gab auch Kleingeräte (walkie-talkies), die jedoch nur eine sehr begrentzte Richweite (maximal einige hundert Meter bei theoretischem Sichtkontakt) hatten und darüber hinaus oftmals nichtmal über eine Rauschsperre verfügten (bedeutet dauerhaftes, lautes Rauschen zwischen dem Senden und Empfangen). Ich würde daher Funkgeräte nahezu ausschließen. Zur Info mal ein Link zu Bildern und Infos einer "guten" Stabo CB-Handfunke mit geeigneter Reichweite :

https://www.radiomuseum.org/r/stabo_cb_handfunkgeraet_sh_7000.html

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28.09.2019 um 18:41
@Slaterator
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb am 24.09.2019:Heute würde man vlt. sogar mit Hubschrauber und Hundestaffel suchen.
Ich bezweifle, dass man auch heute, und das gleich mit Helikopter und Hundestaffel, nach jemanden suchen würde, der immerhin in der Lage war, sich selbst zügig zu bewegen, offensichtlich nicht schwer verletzt, nicht (stark) blutend und auch nicht alleine war.


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28.09.2019 um 23:36
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Ich bezweifle, dass man auch heute, und das gleich mit Helikopter und Hundestaffel, nach jemanden suchen würde, der immerhin in der Lage war, sich selbst zügig zu bewegen, offensichtlich nicht schwer verletzt, nicht (stark) blutend und auch nicht alleine war.
Deshalb habe ich meine Aussage mit "vlt. sogar" relativiert, da der Umfang von Suchmaßnahmen immer auch von Faktoren wie Verfügbarkeit von Gerät bzw. Staffel und Personal, Witterung usw. abhängt. Es gibt keine verbindliche Regel, die den Einsatz zwingend vorschreibt. Die Entscheidung ist lageabhängig. Nichts desto trotz war ein bloßes "Ableuchten" des direkten Umfeldes mMn eher zu wenig. Eine Person im akuten Zustand von Panik, Verwirrtheit etc. könnte auch an anderer Stelle wieder auf eine vielbefahrene Straße/die BAB laufen, ist also eine akute Gefährdung für sich selbst und andere Personen. Sie kann im Schockzustand auch den eigenen Zustand nicht korrekt einschätzen. Also kurz: Man sollte da niemanden einfach sich selbst überlassen. So nach dem Motto: Der/die taucht/tauchen schon wieder auf....


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29.09.2019 um 00:17
@Slaterator
Seinerzeit hat man ds glaub ich etwas lockerer gesehen.
Da hat man die Umgebung abgeleuchtet, dabei vielleicht mal 10 Minuten die nähere Umgebung mit Taschenlampen abgeleuchtet und gerufen.
Wärmebildkameras standen damals den "normalen" Polizeidienststellen wohl eher nicht zur Verfügung.


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29.09.2019 um 00:40
@Nightrider64

Genau das hatte ich in meinem ursprünglichen Beitrag ja auch geschrieben. Damals waren die Möglichkeiten weit begrenzter als es heute der Fall ist. Mit dem Hubschrauber-/Hundestaffeleinsatz, so wie er heute teilweise praktiziert wird, wollte ich die Priorität deutlich machen, mit der heute auf so eine Lage teilw. reagiert wird. Damals waren wir davon noch weit entfernt. Es war sicher kein Hubschrauber in der Nähe, der sinnvoll hätte eingesetzt werden können. Zur Nachtzeit und mit damaliger Technik hätte ein Einsatz ohnehin nicht viel gebracht oder war garnicht erst möglich. Trotzdem war ein Ableuchten des unmittelbaren Umfeldes sehr wenig. Auch für damalige Verhältnisse. Natürlich entzieht es sich unserer Kenntnis, welche Möglichkeiten für eine ausgedehntere Suche überhaupt bestanden. Vlt. hatten sie nur diese Möglichkeit. Das möchte ich garnicht bestreiten.


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29.09.2019 um 06:02
Dem kann ich zustimmen. In meiner Ausbildung 1982 wurde uns eingeschärft, an Unfallorten, wenn wir nicht zweifelsfrei jedes mögliche Opfer lokalisiert hatten, immer auch die Umgebung im Auge zu behalten und wenn möglich kurz abzusuchen, da sich Opfer im Schockzustand auch mal vom Unfallort entfernen. Der Ausbilder hat das mit einigen drastischen Beispielen aus der Vergangenheit unterstrichen, an deren Details ich mich aber nicht mehr erinnere. Das bedeutete, dass in der Vergangenheit das nicht immer getan wurde und somit Fälle existierten, in welchen Unfallopfer zunächst von den ersten eintreffenden Einheiten nicht wahrgenommen wurden.

Natürlich beschränkten sich auch unsere Möglichkeiten in der Regel nur auf eine kursorische Absuche von 100-200 m rund um einen Unfallort. Vor allem nachts hatten wir nichts weiter als Handscheinwerfer.

Eine regelrechte Suchaktion auszulösen, mit zusätzlich angeforderten Kräften wie z.B. freiwilliger Feuerwehr, stand im Ermessen eines Einsatzleiters, aber dafür wäre wohl eine begründete Annahme notwendig gewesen, dass hier tatsächlich ein weiterer Unfallbeteiligter vermisst würde, der verletzt sein könnte.

Hier gab es zwar die Aussage der LKW Fahrer, eine Person rund um das verunglückte Fahrzeug gesehen zu haben, aber da man auch einen Verletzten fand, war den an der Einsatzstelle anwesenden Kräften wohl gar nicht klar, dass man von einer "weiteren" Person ausgehen musste. Das eingesetzte Rettungspersonal hatte bereits alle Hände mit voll, Stoll zu versorgen, und die vermutlich zwei Polizeibeamten, die vor Ort waren - eine typische Streifenbesatzung der Autobahnpolizei - sahen zunächst ja nur Anzeichen eines typischen Alleinunfalls.

Die Merkwürdigkeit in diesem Fall, dass Stoll unbekleidet und so schwer verletzt gefunden wurde, dass es unwahrscheinlich war, dass er noch kurz vorher um das Fahrzeug lief, ist den Beamten vermutlich erst einmal gar nicht bewusst geworden. Vor allem dann nicht, wenn sie erst nach dem RTW eintrafen und am Anfang nicht wissen konnten, wer Stoll wann entkleidet hat. Die typische Vermutung wäre sicherlich gewesen, dass es das Rettungspersonal gewesen ist.

Die Schlussfolgerung, dass es sich hier um einen Alleinunfall mit nur einem Beteiligten handelte, lag nahe und ist daher nicht überraschend. Und daher wurde an diesem Abend erst einmal wohl nicht weiter gesucht. Ich denke, der Fall hat erst eine Wendung genommen, als im Krankenhaus festgestellt wurde, dass die Verletzungen nicht zu dem Unfall an der Böschung passten, und dann war es freilich zu spät.

Ich erinnere hier nur an einen Fall, der sich kürzlich in der Nähe von Kassel ereignet hat: der Mord an Lübke. Auch hier gingen Rettungspersonal und Polizeibeamte vor Ort erst einmal ganz naheliegend von einem medizinischen Notfall aus, und erst die genauere Untersuchung im Krankenhaus ergab klare Spuren von Fremdeinwirkung. Daher wurde der "Tatort" zunächst einmal auch nicht weitgergehend untersucht oder gesichert.


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29.09.2019 um 06:47
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:eine typische Streifenbesatzung der Autobahnpolizei - sahen zunächst ja nur Anzeichen eines typischen Alleinunfalls.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Die Schlussfolgerung, dass es sich hier um einen Alleinunfall mit nur einem Beteiligten handelte, lag nahe
Naja, typischer Alleinunfall, wenn einer nackt auf dem heruntergekurbelten BEIFAHRERSITZ liegt? Da könnte schon der Gedanke aufkommen, dass da noch einer im Wagen war.


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29.09.2019 um 06:55
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Die Merkwürdigkeit in diesem Fall, dass Stoll unbekleidet und so schwer verletzt gefunden wurde, dass es unwahrscheinlich war, dass er noch kurz vorher um das Fahrzeug lief, ist den Beamten vermutlich erst einmal gar nicht bewusst geworden. Vor allem dann nicht, wenn sie erst nach dem RTW eintrafen und am Anfang nicht wissen konnten, wer Stoll wann entkleidet hat. Die typische Vermutung wäre sicherlich gewesen, dass es das Rettungspersonal gewesen ist.
Du musst schon den Zusammenhang lesen, @mattschwarz


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29.09.2019 um 13:35
@Rick_Blaine
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Daher wurde der "Tatort" zunächst einmal auch nicht weitgergehend untersucht oder gesichert.
Das habe ich einmal auf einem Kurs erfahren,, dass das größte Problem vor Ort immer ist, dass die Ermittler, sei es Rettung oder Polizei, nicht sofort alles erkennen können. Das ist auch einer der Gründe, warum Tatorte oft für Unfallsorte gehalten und daher nicht sofort abgesichert oder gründlich untersucht werden.

Ebenso sind die größten Spurenzerstörer die Ersthelfer und die Rettungskräfte, denen es ja nicht um kriminalistische Erhebungen geht. Die sind deswegen aber weder blöde, noch beseitigen/vertuschen sie Spuren für irgendeine geheime Verschwörung, sondern sie setzen eben andere Prioritäten, Menschenleben retten, zB.

Ein weiteres Problem stellt das Erkennen dessen, was eine Spur oder nur ein Zufall wäre, dar. Was soll man alles an Beweismittel einsammeln? Was könnte ein Täter dagelassen haben, was aber nur ein harmloser Besucher oder gar einer der ermittelnden Beamten? Der Vortragende meinte, am schwierigsten seit das Einsammeln von Beweismitteln und Spurenlesen auf öffentlichen Plätzen oder gar in Wäldern. Nicht jeder Zigarettenstummel gehört nämlich einem Täter.
Und nicht jede übersehen Spur ist gleich eine verdächtige Vertuschung.
So schick lassen sich Fälle nur in TV-Krimis und Filmen lösen.


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30.09.2019 um 01:37
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Eine regelrechte Suchaktion auszulösen, mit zusätzlich angeforderten Kräften wie z.B. freiwilliger Feuerwehr, stand im Ermessen eines Einsatzleiters, aber dafür wäre wohl eine begründete Annahme notwendig gewesen, dass hier tatsächlich ein weiterer Unfallbeteiligter vermisst würde, der verletzt sein könnte.
Vollkommen korrekt. Es war und ist -glaube ich- heute noch so, dass der Einsatzleiter die Entscheidung nach Lage trifft. Vorgeschrieben ist es freilich nicht. Davon abgesehen waren in dieser Gegend und mitten in der Nacht sicher keine Polizei-/Rettungs-/Einsatzmittel im Überfluss vorhanden, die man zeitgerecht zur Verstärkung hätte alarmieren können. Allerdings gab es schon Anhaltspunkte, die auf abgängige, möglicherweise verletzte Personen hinwiesen. Da war z.B. der Beifahrersitz, der beblutet gewesen sein dürfte. Möglicherweise sprachen die LKW Fahrer auch nicht nur von der EINEN Person, welche gesehen wurde, sondern gaben auch die Aussage Stolls über dessen "Nichtfreunde" weiter, was ich für durchaus wahrscheinlich halte. Ich denke also schon, dass sie zumindest von EINER abgängigen Person hätten ausgehen können.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Vor allem dann nicht, wenn sie erst nach dem RTW eintrafen und am Anfang nicht wissen konnten, wer Stoll wann entkleidet hat. Die typische Vermutung wäre sicherlich gewesen, dass es das Rettungspersonal gewesen ist.
Natürlich, wenn die Einsatzkräfte nach dem RTW am Einsatzort eintrafen, war die Fundsituation (entkleidet auf Beifahrersitz) nicht sofort ersichtlich. Aber ich denke schon, dass die LKW Fahrer diese ungewöhnliche Fundsituation weitergaben. Schließlich findet man ja nicht häufig ein verunfalltes Fahrzeug mit einer entkleideten Person auf dem Beifahrersitz, der von Nichtfreunden faselt und nur noch weg möchte...


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30.09.2019 um 02:05
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Natürlich, wenn die Einsatzkräfte nach dem RTW am Einsatzort eintrafen, war die Fundsituation (entkleidet auf Beifahrersitz) nicht sofort ersichtlich. Aber ich denke schon, dass die LKW Fahrer diese ungewöhnliche Fundsituation weitergaben. Schließlich findet man ja nicht häufig ein verunfalltes Fahrzeug mit einer entkleideten Person auf dem Beifahrersitz, der von Nichtfreunden faselt und nur noch weg möchte...
Das macht schon Sinn, aber stellen wir uns mal die Lage aus der Sicht der beiden Autobahnpolizisten vor. In NRW gab es damals eine dezidierte Autobahnpolizei, deren Wachen meist direkt an der Autobahn lagen (anders als z.B. im benachbarten Hessen). Die Beamten, die dort Dienst taten, wurden überwiegend mit Verkehrsdelikten konfrontiert, vom tödlichen Unfall bis zum Fahren mit abgelaufener TÜV Plakette.

Da werden nun zwei dieser Beamte in der Nacht zu einem Unfall gerufen, bei dem es ein offensichtlich allein beteiligtes Fahrzeug, einen Verletzten und keine direkten Unfallzeugen gibt. Im Laufe ihrer Anwesenheit am Unfallort erfahren die Beamten, dass der Verletzte unbekleidet ist bzw. vorgefunden wurde. Zusammen mit den anderen Faktoren, der Alleinbeteiligung (also dass kein zweites Fahrzeug offebar involviert gewesen ist), der Art des Unfalls: Abkommen von der relativ geraden Fahrbahn in die Böschung, möchte ich wetten, dass den Beamten sofort der Gedanke: "der ist stockbesoffen" in den Sinn gekommen ist.

Diese Annahme liegt weitaus näher als hier mysteriöse andere Täter zu erwarten. Mit ihr könnte auch die Entkleidung erklärt werden, denn Besoffenen traut man alles zu.

Die LKW Fahrer berichten von einer Person, die sie am Fahrzeug gesehen haben, und eine Person wird dann auch vorgefunden. Auch hier ist es nicht schwer nachzuvollziehen, dass, wenn die Polizeibeamten die LKW Aussage überhaupt weiter beachtet haben, sie diese gesehene Person auf Stoll beziehen.

Es ist allerdings auch müssig das weiter zu diskutieren, denn es wurde nun einmal der Unfallort nicht weiter nach anderen Personen abgesucht und daran lässt sich nun nichts mehr ändern.


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30.09.2019 um 02:15
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Da werden nun zwei dieser Beamte in der Nacht zu einem Unfall gerufen, bei dem es ein offensichtlich allein beteiligtes Fahrzeug, einen Verletzten und keine direkten Unfallzeugen gibt. Im Laufe ihrer Anwesenheit am Unfallort erfahren die Beamten, dass der Verletzte unbekleidet ist bzw. vorgefunden wurde. Zusammen mit den anderen Faktoren, der Alleinbeteiligung (also dass kein zweites Fahrzeug offebar involviert gewesen ist), der Art des Unfalls: Abkommen von der relativ geraden Fahrbahn in die Böschung, möchte ich wetten, dass den Beamten sofort der Gedanke: "der ist stockbesoffen" in den Sinn gekommen ist.
Ich bin da absolut bei Dir. Es spielten am Ende ja zwei Dinge eine Rolle. Zunächst konnten die Beamten die Fundsituation mit den eigenen Erfahrung in Einklang bringen und vermuteten deshalb bevorzugt einen Alleinunfall. Wer hätte schon ahnen können, dass der Mann an Verletzungen erliegen würde, die nicht von diesem Unfall stammen und dazu noch bis zu vier Personen (wahrscheinlich sogar die Täter in einem äußerst skurilen Kapitaldelikt) vom Unfallort abgängig sind ? Dieses Szenario dürfte ihnen damals völlig abwegig vorgekommen sein, wenngleich man heute eben schlauer ist.

Zweitens wären vermutlich ohnehin nicht genug Einsatzmittel/Kräfte für eine Suchaktion alarmierbar gewesen.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Es ist allerdings auch müssig das weiter zu diskutieren, denn es wurde nun einmal der Unfallort nicht weiter nach anderen Personen abgesucht und daran lässt sich nun nichts mehr ändern.
D´accord


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30.09.2019 um 10:02
Nochmal kurz zum Grund des Abkommens von der Straße. Bisher wurde hier zwei Varianten diskutiert:

1.
Der Fahrer kam unbeabsichtigt von der Straße ab. Evtl. war er stark betrunken oder er erschrak, weil Stoll z.B. ins Lenkrad griff.

2.
Der ganz Unfall war fingiert, d.h. freiwilliges Abkommen von der Straße, um den Eindruck zu erwecken, es läge

a)
ein "normaler" Verkehrsunfall vor, bei dem Stoll leider verstarb oder

b)
ein Suizidversuch des Stoll vor, der absichtlich in die Botanik raste um sich zu töten.

Eigentlich gäbe es aber noch eine dritte Möglichkeit:

Wäre es denn so ausgeschlossen, dass der Fahrer Stoll tatsächlich retten wollte, dies aber verhindert werden sollte? Die Möglichkeit, dass Stoll absichtlich überrollt wurde, steht ja nicht nur im Raum, sondern wird ganz offenbar von den Ermittlern als sehr wahrscheinlich angenommen. Könnte es nicht sein, dass jemand (evtl. sogar einer der Gruppe, dem das doch alles zu "heiß" wurde") Stoll helfen wollte und tatsächlich versuchte ihn aus der Gefahrenzone in ein Krankenhaus zu bringen? Dass die Gruppe aber beschloss, diesen Versuch zu stoppen? Hierfür gäbe es ja durchaus Gründe, weil die Gefahr bestand, das Stoll überlebt und Hinweise auf die Überroller geben hätte können. Konkret: wäre es denkbar, dass Stolls Golf von der Autobahn abgedrängt wurde und deshalb in der Botanik landete?

Wieso floh dann der Helfer? Dies könnte eben dann logisch sein, wenn er ursprünglich Teil der Gruppe war, die Stoll überfuhren.

Wieso komme ich auf den Gedanken des Abdrängens? Für mich sind sowohl der "freiwillige Abflug", als auch ein "versehentliches Abkommen von der Straße" eher unwahrscheinlich. Die Straße ist hier doch fast gerade. Für mich kaum erklärlich, dass man hier abkommt. Selbst, wenn Stoll irgendwie versucht hätte, "ins Lenkrad zu greifen" (ich bezweifle, dass er dies überhaupt hätte tun können zudem bliebe unklar, warum er dies hätte tun sollen), wäre dieser Eingriff doch leicht zu überwinden gewesen, Stoll lag ja bereits im Sterben und hatte mit Sicherheit keine Riesenkräfte. An ein Erschrecken kann ich auch kaum glauben, weil der Fahrer ja wusste, dass Stoll neben ihm war und wohl auch, dass er noch lebte.

An sich wäre das ganze Szenario auch dann denkbar, wenn das Überrollen unabsichtlich geschehen wäre. Gegend das unabsichtliche Überrollen sprechen meines Erachtens aber zwei Dinge:

1.
Die Polizei geht wohl fast sicher von einem Verbrechen aus.

2.
Bei einem unabsichtlichen Überrollen wäre eigentlich zu vermuten, dass zumindest später einer der vier Nichtfreund auspackt. Schließlich hätte ja eigentlich nur den Fahrer des Überrollers eine Schuld getroffen.


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30.09.2019 um 12:28
Entweder habe ich es überlesen oder es auf 402 Seiten nichts davon zu finden.

Hat man eigenzlich die ungefähre Geschwindigkeit feststellen/ableiten können, die der Golf hatte, als er in die Böschung fuhr?

Die Frage ist ganz sicher nicht unwichtig, denn die von @mattschwarz als möglich gehaltete These eines fingierten Unfalls wäre ja realistisch betrachtet nur dann zu halten, wenn die Geschwindigkeit schon deutlich reduziert war.

Und mit "deutlich reduziert" meine ich schon deutlich unter 80 km/h - eher SEHR deutlich darunter.

Ein erfahrener Polizist, der dutzende von Unfällen gesehen/aufgenommen hat, müsste bei diesem Anblick

1019724YOG

doch eigentlich eine ganz klare Meinung haben, ob das mit einem Autobahntempo 80 - 120 Km/h oder mit ca. 50 km/h entstanden ist.


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Der Yogtze-Fall

30.09.2019 um 12:44
Was gegen ein bewusstes fahren in die Botanik spricht, ist dass Risiko für das Leben des Fahrers, auch bei deutlich weniger als 80 Kilometer pro Stunde. Schaut man sich beispielsweise die Crashwerte eines Golf 2 an, wird einem bewusst wie gefährlich ein Unfall in diesem Golf 1 sein konnte.


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30.09.2019 um 14:35
Zitat von Mc_ManusMc_Manus schrieb:Hat man eigenzlich die ungefähre Geschwindigkeit feststellen/ableiten können, die der Golf hatte, als er in die Böschung fuhr?
Offizielle Angaben wie schnell er Golf gefahren ist gibt es meinens Wissen nicht.
Aber es gibt die Meldung, dass der Golf ca. nach 60 Metern zum stillstand kam.
Bremsweg bei idealen Verhältnissen aus 60Kmh 42 Meter.
Ich schätze mal 60 max. 70kmh dürft der Golf gefahren sein als er von der Fahrbahn abkam.


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Der Yogtze-Fall

30.09.2019 um 14:53
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Bremsweg bei idealen Verhältnissen aus 60Kmh 42 Meter.
Wobei ich jetzt Gestrüpp/Sträucher nicht als "ideale Verhältnisse" bezeichnen würde.

Mit anderen Worten:
Das Fahrtende des Golf in der Böschung dürfte dürfte wohl kaum als Normstrecke dienen, um einen Bremsweg und/oder Geschwindkeit daraus abzuleiten.


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30.09.2019 um 16:49
Nicht zu vergessen sind die Witterungsverhältnisse in dieser Nacht die evtl. auch zu einer Verlängerung des Bremsweges beigetragen haben könnten.


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30.09.2019 um 17:02
Ebenso könnte auch der technische Zustand des Wagens erhebliche Auswirkungen gehabt haben, wenn z.B. die Bremsen relativ an der Verschleissgrenze oder schon darunter sind oder die Reifen wenig Profil haben oder ausgehärtet sind. Für den Fahrer der das Fahrzeug evtl. vorher nie gefahren ist, kann dies fatal gewesen sein.

Es ist zwar nur ein Gedankenspiel, aber ganz so abwegig finde ich es nicht, da man als arbeitssuchender i.d.R. nicht gerade Geld im Überfluss hat.

Wenn ich beispielsweise ab und zu über unseren Firmenparkplatz schaue, stelle ich fest, dass sogar Personen mit hohen Gehältern an Reifen sparen.


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01.10.2019 um 14:02
Natürlich ist es sehr schwierig nur auf Grund einer einzigen Datenangabe ihr auf die Geschwindigkeit zu schliessen mit welcher der Golf von der Fahrbahn abkam. Aber so 50Kmh würde ich als das aller Unterste betrachten wollen. Ich mein so Büsche bremsen die Geschwindigkeit schon richtig gut ein. Zumal noch was überfahren wurde was den Blechschaden am Golf verursacht hat.

Aber ob der Golf letztlich mit 50 - 60Kmh von der Fahrbahn abkam ist letztlich nur zweit ranging. Jedenfalls kann man da nicht von üblich gefahren Autobahngeschwindigkeiten sprechen. Und dass die Wetterverhältnisse so schlecht waren, dass kein höheren Geschwindigkeit gefahren werden konnte glaube ich nicht. Von sowas wäre berichtet worden.

Von daher beschäftigt mich die Frage, warum da nicht deutlich schneller gefahren wurde. Und genau da bin ich der Auffassung, dass der Golf bewusst in die Botanik gelenkt wurde.


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