Mord an Frauke Liebs

Ocelot schrieb:Es könnte doch aber auch sein, dass der Täter neben der Familienwohnung noch eine weitere Wohnung hatte oder ein Wohnmobil, eine Hütte usw.

Auch dann muss er irgendwie ein, ich nenn das jetzt mal so, "Doppelleben" organisieren.

@Ocelot
wenn das Telefon erst in Paderborn eingelockt war, dann in Niesheim, muss es zwischenzeitlich aus gewesen sein denn dazwischen sind ja noch einige Masten denke ich.

Wann nach nach dem Telefonat war das Handy in Niesheim geortet worden?

pfiffi schrieb:Auch dann muss er irgendwie ein, ich nenn das jetzt mal so, "Doppelleben" organisieren.

Es geht auch ganz einfach. Oft sind Garagen nicht gleich in der Nähe der Wohnung. Vll auch vollgestellt mit Gerümpel, wo dann eh kein Familienauto reingeparkt wird. Vor ner Entführung entrümpeln, zack, da hat man sein Versteck für sein Opfer. Die Ehefrau sucht diese Garage eh net auf.

@Siegessicher
Dienstag, 27.Juni 2006
23.29Uhr, Paderborn Industriegebiet Benhauser Feld
letzter Anruf an Chris ,Schwester Karen war anwesend,Eltern waren gerade gegangen
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nach dem letzten Gespräch
wurde nocheinmal das Handy geortet, in Nieheim
Zeit unbekannt.

Ocelot schrieb:Es geht auch ganz einfach. Oft sind Garagen nicht gleich in der Nähe der Wohnung. Vll auch vollgestellt mit Gerümpel, wo dann eh kein Familienauto reingeparkt wird. Vor ner Entführung entrümpeln, zack, da hat man sein Versteck für sein Opfer. Die Ehefrau sucht diese Garage eh net auf.

Schon möglich, klar. Aber auch dann muss er diverse Zeiten/Abwesenheiten erklären. Kann natürlich sein wie bei Ronny Rieken: Arbeitslos, was zu Hause verschwiegen wird (er gaukelt ggfls Schichtarbeit vor), und schon haste die zeiten zur Verfügung. Resp eben auch Fall Günther K.

Zeit unbekannt ist ja auch cool...ich hoffe nur für uns. Denn eigentlich ist es doch einfach festzustellen, wann es eingelockt war

@pfiffi
ja, da muss man schon sich was einfallen lassen, was die Ehefrau dann auch glaubt... Er ist ja net nur mit FL rumgefahren sondern hat auch wohl Zeit mit ihr im Versteck verbracht.

Ocelot schrieb:ja, da muss man schon sich was einfallen lassen, was die Ehefrau dann auch glaubt... Er ist ja net nur mit FL rumgefahren sondern hat auch wohl Zeit mit ihr im Versteck verbracht.

wenn er Familie hatte... Kann ja auch geschieden sein/getrennt - was ebenfalls für die sozialen Erfahrungen ausreichen würde, die @aberdeen hier annimmt. Rieken hat getötet...aber nicht tagelang/eine Woche lang das Opüfer kontrolliert.

@aberdeen ich gebe zu bedenken, dass es auch Täter gibt, die soziale Kompetenz ganz hervorragend simulieren können. Deine These kann stimmen, muss aber nicht.

Mir fällt gerade noch der Mörder von Mirko Schlitter ein. Höher dotierter Job/mittleres management - da kann man zuhause schon mal erzählen, dass die Sitzung heute "leider" bis 23:30 Uhr ging.

@pfiffi
der Gedanke kam mir nur auf wegen dem einem Sonntag, aber vll war das einfach nur Zufall. Ja, @Aberdeens Denkanstoß is auch ganz gut.

pfiffi schrieb:Mir fällt gerade noch der Mörder von Mirko Schlitter ein

Ist das der Fall, bei dem das Opfer vom Fahrrad abgegriffen wurde?

pfiffi schrieb:@aberdeen ich gebe zu bedenken, dass es auch Täter gibt, die soziale Kompetenz ganz hervorragend simulieren können. Deine These kann stimmen, muss aber nicht.

Natürlich, aber das ist dann fast schon ein erkenntnistheoretischer Streit, ob er die "wirklich" hat oder nur "simuliert". Mir kommt es zunächst auf die Vermutung an, dass er die gezeigt hat (haben könnte).

Was die Familie angeht:
Denkbar wäre, z. B. auch jemand, der sich nur periodisch im Großraum Paderborn aufhält, z. B. jemand auf Montage oder so etwas. Oder ein "Handelsreisender".

Ehefrau/Partnerin die kooperiert hat, halte ich gar nicht für so unwahrscheinlich ....

Ocelot schrieb:Ist das der Fall, bei dem das Opfer vom Fahrrad abgegriffen wurde?

Ja, ist aber keine Besonderheit, das einsam da stehende Kinderfahrrad ist ja nachgerade Symbol für Kindermord geworden. (Levke, Christina Nytsch, weitere Fälle, einmal Spiegel-Titel mit dem eingeschneiten Kinderfahrrad). Der war jedenfalls verheiratet und konnte "Fehlzeiten" beruflich gut "wegerklären". Die Familie fiel aus allen Wolken...Ich nannte ja auch den Fall Günther K., wo die Familie ebenfalls aus allen Wolken fiel.

aberdeen schrieb:Ehefrau/Partnerin die kooperiert hat, halte ich gar nicht für so unwahrscheinlich ....

Für Sklavenspiele? Kann natürlich sein. Ansonsten muss man sagen, dass die (wenigen, aber es gibt sie) Fälle, wo ein Pärchen sich mordend durch die Weltgeschichte bewegt, dieses Pärchen dann schon strange ist und so von der Umgebung auch wahrgenommen wird. Morsmurders zB, Du hattetst ja auch einen referenzfall.

aberdeen schrieb:Natürlich, aber das ist dann fast schon ein erkenntnistheoretischer Streit, ob er die "wirklich" hat oder nur "simuliert". Mir kommt es zunächst auf die Vermutung an, dass er die gezeigt hat (haben könnte).

Für einen Behaviouristen, ja. ;-) Im Ernst: Kann er, er kann sie aber wirklich auch gewaltsam abgegriffen haben; wir wissen es eben nicht.

aberdeen schrieb:Denkbar wäre, z. B. auch jemand, der sich nur periodisch im Großraum Paderborn aufhält, z. B. jemand auf Montage oder so etwas. Oder ein "Handelsreisender".

ich dachte auch mal an einen Holländer/Belgier etc mit Wohnmobil (alle meine Vorurteile ;-) )

Wegen der Ortung von Fraukes Handy und einem anderen Handy, was ebenso immer an dem Punkt eingelogt war, wo es Fraukes Handy war... so klug wird die Polizei gewesen sein, dass sie das kontrolliert hat...

Und wenn der Täter clever genug ist, mit Frauke rumzufahren und sie in Paderborn telefonieren zu lassen, um einen falschen Standort vorzutäuschen, wird er auch so klug sein, sein eigenes Handy auszustellen...

...

Alle Leute kontrollieren, die ein Nokia-Handy haben ist unmöglich, es gibt genug privat veräußerte Handy, weitergegebene und geklaute Handys... da kann man nicht nachvollziehen, wer nun eins hat und wer nicht...

Gleiches gilt fürs Akkukabel...



...

Fraukes Handy wurde ja nur 2x in Nielheim geortet, einmal beim Absenden der ersten SMS und dann ganz am Ende nach dem letzten Gespräch...

Mir kam grade der Gedanke, dass sie das Handy nach dem Gespräch nochmal schnell angeschaltet hat um Hilfe zu holen, es der Täter dann aber vereitelt hat... somit konnte es aber ein weiteres mal dort in Nielheim geortet werden...

Ist schon auffällig, Ortung in Nielheim, als die SMS kam, dann immer nur in Paderborn und wieder in Nielheim am Ende...

Weiß jemand wie groß Nielheim ist?

@Neusser1988

Wikipedia: Nieheim

Etwa 6.400 Einwohner

Hmm unmöglich, da alle zu kontrollieren...

Mein Gefühl sagt mir immer noch...

Täter der eine Kurzschlusstat begeht, Frauke verschleppt, einsperrt, nicht weiß, was er mit ihr tun soll, sie deswegen telefonieren lässt, verhandelt mit ihr, irgendwas passiert und eskaliert und dann legt er sie schnell ab... spricht eher nicht für den kaltblütigen Mörder... vielleicht ein Familienvater... Der Sonntag ist mir nämlich auch direkt aufgefallen...
Dort musste er wohlmöglich nicht arbeiten und konnte daher nicht weg...



Anderseits... dieses "Bin in Paderborn" in Kombination mit der Ortung jedesmal in Paderborn... deutet schon darauf hin, dass er diese Telefonate explizit führen ließ, um eine falsche Fährte zu legen...

Kann auch möglich sein, dass der Täter längst da weggezogen ist..

Neusser1988 schrieb:Mir kam grade der Gedanke, dass sie das Handy nach dem Gespräch nochmal schnell angeschaltet hat um Hilfe zu holen, es der Täter dann aber vereitelt hat... somit konnte es aber ein weiteres mal dort in Nielheim geortet werden...

Dafür müsste er schlicht vergessen haben, nach dem Telefonat Frauke das Handy wieder wegzunehmen. Denkbar wäre es aber, dass Frauke vll nach der Rückfahrt nach Nieheim (sofern dort das Versteck war) dem Täter in die Tasche gegriffen, das Handy geschnappt hat, versucht hat wegzulaufen und dabei das Handy eingeschaltet hat (die PIN-Eingabe könnte der Täter deaktiviert haben).

Ocelot schrieb:Dafür müsste er schlicht vergessen haben, nach dem Telefonat Frauke das Handy wieder wegzunehmen. Denkbar wäre es aber, dass Frauke vll nach der Rückfahrt nach Nieheim (sofern dort das Versteck war) dem Täter in die Tasche gegriffen, das Handy geschnappt hat, versucht hat wegzulaufen und dabei das Handy eingeschaltet hat (die PIN-Eingabe könnte der Täter deaktiviert haben).

Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie neben ihm Saß und sich frei bewegen konnte. Wenn der Täter so klug ist, nach Paderborn zu fahren , um sie dort telefonieren zu lassen, setzt er sich doch nicht dem Risiko aus, dass sie plötzlich handgreiflich wird.

Ich glaube eher, dass der Täter selbst versehentlich das Handy eingeschaltet hat.