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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

04.09.2014 um 11:03
Aber gerne nochmal. Den Pin deaktivieren konnte NUR, wer einen Provider hatte, der auf der Sim-Karte kein Sicherheitsmodul gespeichert hat und wer ein Handy hatte, das diese Funktion auch zuliess.

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Mord an Frauke Liebs

04.09.2014 um 11:24
Zitat von z3001xz3001x schrieb:Das kann auch grausamer Motivation entsprungen sein das Gestatten der Kontaktaufnahme, und das Versorgen mag auf's Notwendige reduziert gewesen sein. Also klare Zeichen für Güte seh ich nicht.
Das passt nicht zusammen. Sadistisch motivierte Täter objektivieren ihr Opfer. Sie degradieren es und machen es sich und ihrer eigenen Welt zueigen. Gespräche Fraukes mit der Familie geben ihr ein menschliches Antlitz und machen sie für den Täter dreidimensional, also das genau Gegenteil dessen, was ein sadistisch motivierter Täter möchte. Reduziere bitte Sadismus nicht auf die Gewaltausübung, diese ist letztlich Mittel zum Zweck.

Ich sehe sowohl in den Fahrten als auch in den Anrufen an sich und in der langen Aufbewahrung Fraukes eine Form der Güte. Wohlgemerkt nicht innerhalb unseres Wertverständnisses, sondern innerhalb der deformierten Wertewelt des Täters. Der Täter "führt sie aus", erlaubt ihr Kontakt und "bewirtet" sie.

Ich bin mir auch recht sicher, dass trotz der fortgeschrittenen Verwesung der Leiche, starke Folterspuren hätten nachgewiesen werden können.

Sadismus ergibt in diesem Fall also keinen Sinn, solange man nicht unterstellt, dass das eigentliche Ziel die Familie war (aber in diesem Falle ergibt es keinen Sinne, dass der Täter sich nach der finalen Tat nicht nochmal gemeldet hat um das Opfer wissen zu lassen, was er getan hat). Wenn er Frauke psychisch oder körperlich hätte foltern wollen, hätte er sie isoliert, schon im Sinne seines Machtwunsches.

Ich denke der Täter hat die gemeinsame Zeit als Zusammenleben verstanden, innert derer er aus seiner Sicht liebevoll und aufopferungsvoll gehandelt hat. Dass die Fahrten dabei durchgeplant und abgebrüht erscheinen ist meines Erachtens eher eine Folgeerscheinung des psychisch gestörten Systems des Täters. Liebe bedeutet für ihn Kontrolle und Macht, die er aber mit Fürsorge gleichsetzt.

Das kurze Ja von Frauke ob sie gegen ihren Willen festgehalten werde könnte dieses System zum Einsturz gebracht haben, eine narzistische Kränkung, welche die "Fürsorge" des Täters kippen lässt. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sie direkt im Anschluss aus dieser Kränkung heraus getötet wurde (eventuell sogar unabsichtlich durch einen Sturz).


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Mord an Frauke Liebs

04.09.2014 um 11:30
@vivere1980

Frauke kündigte 3 mal an, nach Hause zu kommen. Was könnte der Täter nach deiner Meinung damit bezweckt haben?


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Mord an Frauke Liebs

04.09.2014 um 11:33
@vivere1980
Da du dich aus privaten Gründen ja mit Serienmördern beschäftigt hast und nun aber auch hier zugegen bist... siehst du in diesem Fall auch die Möglichkeit, dass der Täter noch einmal aktiv werden könnte oder bezieht sich die Tat lediglich auf Frauke, was eine wiederholende Tat ausschliessen würde?

Ich frage mich das, weil... solch kranke Seele doch irgendwie, irgendwann einmal auffallen muss...


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Mord an Frauke Liebs

04.09.2014 um 11:45
@vivere1980
Güte?


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Mord an Frauke Liebs

04.09.2014 um 11:52
@Ocelot
Sehr gute Frage. Ich bin der Ansicht, dass der Täter in der gemeinsamen Zeit eine Freiwilligkeit Fraukes gesehen hat und der Ansicht war ihre Gemeinsamkeit noch vor der Öffentlichkeit verstecken zu müssen. Vergleichen wir den Fall Kampusch, da hat Priklopil sie auch zunehmend in sein Privatleben integriert, später sogar in das öffentliche Leben. Ich halte es für vorstellbar, dass er auf Frauke einen gütigen Eindruck gemacht hat und er ihr glaubhaft vermitteln konnte, dass sie wieder nach hause gehen wird wenn die Zeit reif ist. Damit hat der Täter aber dann ein gemeinsames "nach Hause" gemeint, eine Integration von Fraukes Welt in seine eigene, Frauke hingegen es als "der beruhigt sich schon wieder" aufgefasst.

Täter mit starken psycho-sozialen Kontaktstörungen, die unauffällig in der Gesellschaft vor sich hin kümmern (im emotionalen Sinne) streben nach vollständiger Integration in jene Gesellschaft, in der sie sich täglich bewegen müssen. Das Opfer ist in einem solchen Falle das (Status-)Symbol für diese Integration. Ich bin daher der Ansicht, dass er Frauke gekannt hat, besser als sie ihn. Er wird seit langem emotional auf sie fixiert gewesen sein, sie ihn hingegen nur am Rande wahrgenommen haben. Aus diesem Geflecht entsteht eine Schein-Vertrautheit. Das Opfer nimmt den Täter zunächst falsch war, empfindet ihn nicht als Bedrohung und die Gefangenschaft hat zunächst den Anstrich einer Freiwilligkeit. Frauke wird angenommen haben sie ist zunächst freiwillig bei ihm, der Täter hat dies aufgenommen und damit die Vorstellung eines freiwilligen Beieinanderseins empfunden.
Schon nach kurzer Zeit kippt dieses Konstrukt allerdings, wenn dem Opfer die Merkwürdigkeit der Situation bewusst wird.

Frauke würde in einem solchen Fall versucht haben zaghafte Andeutungen zu machen die Situation verlassen zu wollen, dieser wäre der Täter dann mit Zugeständnissen unter Ausnutzung und Manipulation eines sozialem Gewissens/Mitleid nachgekommen, eben dem Herumfahren und den Telefonaten. Denkbar auch, dass der Täter hier bereits in Form von unwissentlich verabreichten Drogen nachgeholfen hat.
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:ass der Täter noch einmal aktiv werden könnte
Das halte ich durchaus für denkbar, aber nicht in zeitlicher Nähe zur ersten Tat. in einem solchen Falle müsste der Täter zunächst wieder eine lange Obsession auf ein neues Opfer aufbauen, bis er sich genug "Vertrautheit" einbildet um an das Opfer heranzutreten.

@Einstein.
Nochmal: Wir bewegen uns hier außerhalb unserer normalen Begrifflichkeiten von Ethik. Der Täter mag dies in der Tat als gütige Handlung innert seines Werteverständnisses verstanden haben. Die anschließende Gewaltausübung gegen das Opfer (höchstwahrscheinlich in Form eines impulsiven Ausbruchs) ist dann die Bestrafung für die Zurückweisung dieser Güte und Aufopferung.


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Mord an Frauke Liebs

04.09.2014 um 11:58
@vivere1980
z3001x schrieb:
Das kann auch grausamer Motivation entsprungen sein das Gestatten der Kontaktaufnahme, und das Versorgen mag auf's Notwendige reduziert gewesen sein. Also klare Zeichen für Güte seh ich nicht.
Grausame Motivation wurde meiner Meinung nach von @z3001x gar nicht unbedingt mit Sadismus gleichgesetzt. Das, was du als dreidimensionale Wahrnehmung Fraukes wahrnimmst (und was auch durchaus so sein könnte), könnte aber auch ganz anders interpretiert werden. Der Täter hatte ja auch einen Nutzen aus den angeblichen "Zugeständnissen" - und zwar nicht ausschließlich auf der persönlichen Beziehungsebene zu Frauke.


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Mord an Frauke Liebs

04.09.2014 um 12:00
@Merricat
Du meinst, dass der Täter daraus den Nutzen zog die Familie zu beruhigen und eine Fahndung zu verzögern?


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Mord an Frauke Liebs

04.09.2014 um 12:01
@vivere1980
Ich glaube zu verstehen was für ein Täter Dir vorschwebte. Bei mir entsteht da allerdings das Bild, das er total beschwört war, auch im Sinne von psychisch krank. Also nicht nur sozial gestört. Ein andererTäter, der es als Zusammenleben und nette Gefälligkeiten empfunden hätte, hätte nicht bis Donnerstag gewartet. Er wüste von wartenden Angehörigen. Ich vermute der Täter handelte aus der Not seiner Situation. Dadurch entstanden die Anrufe. Nicht aus dem Gefälligkeit Stefan ken.


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Mord an Frauke Liebs

04.09.2014 um 12:02
@vivere1980
Ganz klar um die polizeiliche Arbeit zu stoppen. Sonst hätte er nicht auf die Länge der Telefonate geachtet.


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Mord an Frauke Liebs

04.09.2014 um 12:02
@vivere1980

Zum Beispiel, auch wenn er dafür ja quasi ein neues Risiko eingegangen ist.


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Mord an Frauke Liebs

04.09.2014 um 12:08
Da spräche aber eine sehr große Naivität aus dem Täter, wenn er glaubt eine junge Frau aus stabilem familiären, sozialem und beruflichem Umfeld zu entführen, die nicht dafür bekannt ist auszubrechen und die polizeilichen Ermittlungen dadurch zu stoppen, dass er ein paar Anrufe zulässt. Diese Naivität wäre nur dann möglich, wenn er die Verhältnisse Fraukes nicht kennt, wir es also mit einer zufälligen Opferwahl zu tun haben. Ein solcher Täter wäre nicht mit psycho-sozialen Schwierigkeiten behaftet die seinem rationalen Handeln im Weg stehen (also einer gewissen Kaltblütigkeit). Dann stellt sich aber die Frage warum ein so planvoll handelnder Täter nicht planvoller bei der Opferwahl vorgeht (sich beispielsweise ein sozial schwieriges Mädchen aus instabilen Verhältnissen sucht, welches seine Tat erleichtert). Und wenn der Täter so planvoll vorgeht, warum verbringt er sein Opfer dann nicht nach den Ablenkungsanrufen an einen anderen Ort weit außerhalb des Fahndungs-Radius? Mit welchem Zweck hat er sich dann diesen scheinbaren Zeitvorsprung erkaufen wollen?


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Mord an Frauke Liebs

04.09.2014 um 12:09
@vivere1980
Beschwört=bescheuert


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Mord an Frauke Liebs

04.09.2014 um 12:15
@vivere1980
Er ging bei den Anrufen nicht wirklich planvoll vor. Er nutzte seine Ortskenntnisse, sein Basiswissen zur Mobilfunkortung. Er reagierte mit den Anrufen auf Zeitungs- und Medienmeldungen. Diese ließen ihn glauben, das mit Hochdruck geortet und gefahndet wird. Und er hatte Erfolg. Nach dem ersten Anruf wurde aufgeatmet.


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Mord an Frauke Liebs

04.09.2014 um 12:15
@vivere1980

Die Naivität sehe ich gar nicht unbedingt als so extrem an. Die Opferauswahl ist ja nicht nur vom stabilen/instabilen Umfeld des Opfers abhängig, sondern auch von Gelegenheit und persönlichen Präferenzen. Aufgrund der Fakten kann man aber eine zufällige Opferauswahl oder ein nur oberflächliches Kennen nicht wirklich ausschließen. Dann wären wir tatsächlich bei instrumenteller Planung. Wobei auch proaktiv aggressive Täter Kontaktschwierigkeiten haben können. Es gibt ja nicht nur die beiden Extremfälle aus impulsiver und instrumenteller Aggression. Selbst bei deiner Theorie unterstelle ich dem Täter eine zumindest minimale Kaltblütigkeit und Planung.


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Mord an Frauke Liebs

04.09.2014 um 12:15
@vivere1980
ich finde deine Sicht schlüssig ausser den Punkt dass du meinst Frauke könnte anfangs gemeint haben sie wäre freiwillig bei dem Täter. Ich denke sie war müde, es war spät, sie musste nach hause, wusste nach dazu dass Chris wartete. Von daher schließe ich aus dass sie noch aus Spaß und Dollerei ein paar Runden sinnlos mit irgendeinem Typ rum gefahren ist.


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Mord an Frauke Liebs

04.09.2014 um 12:18
@Einstein.
Die Intensivierung der "Güte" also der "Gefälligkeiten" gegenüber dem Opfer intensivieren sich, je mehr dem Täter die Situation an sich real bewusst wird.

1. Phase: Die ersten gemeinsamen Stunden. Der Täter hat das Opfer in seine Wohnung, sein Leben, gelockt und nach der langen Phase der Obsession (eventuell sogar Jahren) damit erfolgreich erobert. Endlich beginnt das gemeinsame Leben.

2. Phase: Der erste Tag ist vergangen. Das Opfer beginnt mit zaghaften Abwehrversuchen, welche der Täter unter der Ausnutzung der Persönlichkeit des Opfers (hier wird unbewusst ein Opfer mit sozialem Gewissen, mit Fürsorge, Empathie gewählt bei welchem der Täter sich verstanden fühlt) abblockt.

3. Phase: Das Opfer wird sich endgültig der Unfreiwilligkeit der Situation bewusst. Es beginnt sich zu wehren, Unsicherheit im verhalten tritt nach außen, der Täter bemerkt dies und steuert mit Intensivierung seiner "Güte" gegen -> Anrufe und Ausfahrten, gleichzeitig der Schritt des Täters die Beziehung in das öffentliche Leben zu integrieren.

4. Phase: Das Opfer wird panisch, es kommt zu Konfrontationen. Dem Täter entgleitet die Kontrolle, seine verdrängten Gefühle und narzistischen Kränkungen nehmen Überhand, es kommt eventuell zu ersten Gewalthandlungen, welche der Täter unter dem verzweifelten Versuch die Kontrolle zurück zu erlangen mit erneuter "Güte" wiedergutzumachen versucht.

5. Phase: Eskalation. Ein Funke reicht zur emotionalen Explosion des Täters, welcher nicht versteht bei allem was er für das Opfer getan hat zurückgewiesen zu werden. Es kommt zum Mord, respektive Totschlag.

6. Phase: Wiedergutmachung des Täters. Ablegung des Opfers, eventuelle Grabbeigabe (aufgefundenes Kreuz?)


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Mord an Frauke Liebs

04.09.2014 um 12:21
@vivere1980
Wo hast Du denn das her?
Ich sehe die Anrufe trotzdem wie oben von mir schon beschrieben.


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Mord an Frauke Liebs

04.09.2014 um 12:26
Phase 1 ist sehr unrealistisch, wie hätte er sie denn locken sollen? Sie wurde von Anfang an fest gehalten, habe ich oben schonmal geschrieben und erklärt, @vivere1980 geht aber nicht darauf ein.


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Mord an Frauke Liebs

04.09.2014 um 12:37
@Syrah
Ich kann nicht auf alle im Minutentakt eingehenden Nachrichten gleichzeitig antworten, etwas mehr als einen Satz zu schreiben braucht seine Zeit, möchte hier keine Antworten hinrotzen ;)

Wie ich oben schrieb fühlt sich ein solcher Tätertypus zu einem Opfer mit sozialem Gewissen hingezogen. Er fühlt sich in der Empathie des Opfers geborgen. Dies sorgt gleichzeitig unbewusst dafür, dass eine Verbringung des Opfers in die eigene Wohnung unter Vorwand erleichtert wird.
Ich bin mir recht sicher, dass der Täter Frauke kannte, seit langem, dass er sich in ihrem näheren Umfeld aufhielt. Allerdings wird Frauke andersherum ihn nur am Rande gekannt haben, allerdings genug, als dass es sich um ein vertrautes Gesicht handelte.
Möglich, dass er sie des öfteren beobachtet hat und sie an diesem Abend in seinen Wagen einlud um sie nach Hause zu fahren und im Gespräch unter Ausnutzung von Mitgefühl Frauke in die Wohnung lockte. Das ist aber nur eine Möglichkeit von vielen.


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