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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

28.06.2019 um 08:54
Zitat von LissyBLissyB schrieb:Also tippt der Täter die SMS und schickt sie ab. Dann fährt er das Fahrzeug an einen anderen Platz und parkt wieder. Dann steigt er aus, geht ums Fahrzeug herum, öffnet den Kofferaum und wartet auf einen Rückruf, von dem er nicht weiß, ob er kommt. Und das alles in maximal 2 Minuten?
Fs Bruder ruft an, er entfernt schnell den Knebel und hält F den Hörer hin und sie redet mit ihrem Bruder. Wobei sie völlig normal klingt, obwohl sie Sekunden vorher noch geknebelt im dunklen Kofferraum lag?
So muß es dann deiner Meinung nach abgelaufen sein.
Nö. Zum einen kann er ziemlich sicher sein, dass ein Rückruf kommt, wenn er das Handy an lässt. Möchte nicht wissen, wie viele erfolgslose Rückrufversuche es gegeben hat, ein einziger davon hat geklappt, und der Täter wusste nicht, dass er kommt? Bereits zum Abschicken der SMS dürften etliche Benachrichtigungen über erfolglose Anrufversuche eingetrudelt sein.
Zudem kann er FL bereits vorher instruiert haben, und ob sie im Kofferraum oder im Wohnmobil, Kastenwagen oder was auch immer lag, und es dort dunkel war, wissen wir nicht, und letztlich auch nicht, ob sich das Fahrzeug überhaupt bewegt hat, Letzteres wird dann gerne von dir wieder auf- und angenommen, um FLs Freiwilligkeit anzudeuten, weil du es offen ja nicht mehr aussprechen darfst.

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Mord an Frauke Liebs

28.06.2019 um 09:38
Mensch wächst mit Recherchen. Danke @OpLibelle.
Mich beschleicht wieder das Gefühl, dass der Fraukes Eltern kennt. Frauke ihn jedoch nicht kannte.
Frauke nahm früh Bezug, mit: "Sag Mama und Papa Bescheid."

Die Kontakte 3, 4 und 5 zeichnen dadurch, dass sie in allen Paderborn sagte und im Letzten der 3, sogar dreimal - also ausdrücklich. Da, wo sie sich am nächsten von ihrem Wohnort befand.
Welch ein A........!

Dazu die `unglücklichen` Umstände der Ermittlungen. Da waren ja auch noch die `vergessene` Filmerei des zweiten Ausgangs der Kirche bei der Beisetzung - ach Leute.......


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2019 um 16:39
Zitat von raydenrayden schrieb:Nö. Zum einen kann er ziemlich sicher sein, dass ein Rückruf kommt, wenn er das Handy an lässt. Möchte nicht wissen, wie viele erfolgslose Rückrufversuche es gegeben hat, ein einziger davon hat geklappt, und der Täter wusste nicht, dass er kommt? Bereits zum Abschicken der SMS dürften etliche Benachrichtigungen über erfolglose Anrufversuche eingetrudelt sein.
Zudem kann er FL bereits vorher instruiert haben, und ob sie im Kofferraum oder im Wohnmobil, Kastenwagen oder was auch immer lag, und es dort dunkel war, wissen wir nicht, und letztlich auch nicht, ob sich das Fahrzeug überhaupt bewegt hat, Letzteres wird dann gerne von dir wieder auf- und angenommen, um FLs Freiwilligkeit anzudeuten, weil du es offen ja nicht mehr aussprechen darfst.
Warum so aggressiv, liegt das an der Wärme?
User auf Verbote hinzuweisen, ist nicht deine Aufgabe, da sind andere zuständig. Wenn ein Beitrag gegen die Regeln verstößt, melde ihn und gut.
Zitat von raydenrayden schrieb:...die SMS vom Täter verfasst war, er anschließend das Fahrzeug umparkte, und FL bis zum Rückruf geknebelt hinten drin lag.
Die Umparkerei und das geknebelte hintendrin liegen war dein Einfall, nicht meiner. Ich habe lediglich versucht, mir auszumalen, wie du dir das vorstellst. Außerdem habe ich gefragt, was du dir vorstellst, wozu ein Täter selbst eine SMS verfasst, dann sein Fahrzeug umpackt um dann F, die bis dahin im Kofferraum lag, das Telefon ans Ohr zu halten?

Was du da nämlich geschrieben hast, ist für mich nicht plausibel. Wenn derart viele vergebliche Anrufe auf Fs Handy eingingen (was anzunehmen ist), wozu dann überhaupt die SMS? Wäre es nicht einfacher gewesen, F das Handy zu geben, und einfach einen der zahlreichen Anrufe entgegen nehmen zu lassen?

Jetzt mal weg von irgendwelchen Standortwechseln, da man es nicht wissen kann und es auch zu nichts führt.
Es hat sicher Dutzende von Versuchen gegeben F zu erreichen. Wäre es nicht leicht gewesen, einen Anruf entgegennehmen zu lassen, ohne vorherige SMS?
War die Annahme des Anrufs geplant, spontan oder ein Fehler? Wozu überhaupt den Anruf annehmen? Wieso klang F gerade da völlig klar? Usw., Usf..
Ein kurzer Anruf, so viele Fragen.


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2019 um 19:01
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Verstehe ich Dich richtig, dass diese Möglichkeiten einer genaueren Standortbestimmung nur während der Telefonate (Peilung) oder im eingeschalteten Zustand des Handys (stille SMS) gegeben waren?
Während eines Telefonates wird ein CDR generiert, der wie im aktuellen Fall, nur sehr grobe Daten liefert und keinen genauen Rückschluss auf den Aufenthaltsort des Teilnehmers zulässt. Lediglich der Versorgungsbereich der im CDR gelisteten Zelle steht zur Verfügung!

Im eingeschalteten - aber nicht aktiven Zustand - hätte es die Möglichkeit gegeben, über ein Tracing (die Sache mit der stillen SMS) eine genauere Feststellung des Aufenthaltsortes durchzuführen.

Ferner hätte durch Einbeziehung der BNetzA eine Peilung während der SMS-Versendung und der Telefonate bzw. stillen SMS versucht werden können. Das aber auch nur, wenn das Mobiltelefon im Einzugsbereich eines bzw. mehrerer Festpeiler war, was bei einer kleineren Stadt wie Paderborn schwer vorstellbar ist.

Mister-X


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2019 um 19:32
@Mister-X

Vielen Dank für Deine Antwort.

Vielleicht täusche ich mich, aber hast Du nicht auch mal mobile Peilstationen (z. B mit entsprechender Technik ausgerüstete Wagen) erwähnt?

Kannst Du abschätzen, wie schnell nach einem Versand einer stillen SMS die Angaben über den Standort vorliegen?


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2019 um 19:54
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Vielleicht täusche ich mich, aber hast Du nicht auch mal mobile Peilstationen (z. B mit entsprechender Technik ausgerüstete Wagen) erwähnt?
Ja, diese Möglichkeit gibt es auch. Dazu muss aber der mobile Peiler im Senderadius des Mobiltelefons stehen.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Kannst Du abschätzen, wie schnell nach einem Versand einer stillen SMS die Angaben über den Standort vorliegen?
Ja, liegt im Bereich weniger Minuten.
Das Mobiltelefon wird über die stillen SMS mehrmals zum Senden aufgefordert.
Dann wird über den TA die ungefähre Position ermittelt. Umso mehr Nachbarzellen das Mobiltelefon erreichen kann, umso genauer wird es.
Eine TA-Stufe sind 540m (wenn ich mich jetzt nicht irre).

Mister-X


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2019 um 19:59
@OpLibelle

Vielen Dank für die Mühe, die Du Dir mit der Karte gemacht hast. Es ist fabelhaft, dass wir jetzt eine genauere Skizze haben.

Im Themen-Wiki sind die Standorte aufgeführt, die Du übernommen hast. Mich irritiert nur, dass @Kangaroo mal schrieb, der Anruf vom Sonntagabend sei dem Funkmast Berliner Ring zugeordnet worden.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb am 23.11.2018:Sonntag kam ein Anruf vom Berliner Ring (Funkmast)
@Kangaroo

Daher zur Abklärung die Frage an @Kangaroo:

Woher stammt Deine Information vom Berliner Ring? Ist nicht auszuschließen, dass die Angaben im Themen-Wiki etwa falsch sind?

@Mister-X
Vielen Dank für Deine schnelle Antwort.


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2019 um 20:20
Zur Frage, ob Fraukes teilweise scheinbar inadequaten Antworten in ihren Telefonaten darauf zurückzuführen sind, dass sie unter Drogen oder Medikamenten stand, oder ob sie verschlüsselte Botschaften enthalten, ist eigentlich schon alles gesagt worden. Nur nicht von jedem. Ich habe mir daher mal ihr letztes Telefonat vorgenommen:


Frauke: „Hallo Chrissy. Mir geht es gut."

Frauke antizipiert die erste zu erwartende Frage und beantwortet sie sogleich vorauseilend. Das ist zwar keine intelektuelle Meisterleistung, wäre aber so von einer Person unter Einfluss von sedierenden Mitteln nicht zu erwarten

Chris: „Wo bist du?"
Frauke: „Kann ich nicht sagen."
Chris: „Komm doch nach Hause."
Frauke: „Nein, das geht nicht."
Chris: „Warum denn nicht?"
Frauke: „Kann ich dir nicht sagen."
Chris:„Wirst du festgehalten?"
Frauke: „Ja... Nein! Nein!"
Chris: „Hast du Angst?"
Frauke: „Nein."
Chris: „Wer ist bei dir?"
Frauke: „Kann ich dir nicht sagen."
Chris: „Bist du müde?"
Frauke: „Ja, sehr müde."

Nach einer nunmehr fast einwöchigen Verschleppung, halte ich einen körperlichen und gesitigen Erschöpfungszustand für völlig normal und sein Eingeständnis für keinen Hinweis auf verabreichte Drogen.

Chris: „Weißt du, dass die Polizei nach dir sucht?"
Frauke: „Ja, ich weiß."
Chris: „Woher weißt du das?"
Frauke: „Ich bin ja fast eine Woche weg."

Sie ist zeitlich orientiert. Fragt man z.B. Psychiatrie-Patienten, die unter dem Einfluss stark dämpfender Mittel stehen, wie lange sie schon im Krankenhaus sind, wir man regelmäßig falsche Antworten bekommen. Zumeist wird die Zeit drastisch unterschätzt, z.B. "zwei Tage" statt richtig "zwei Wochen".

Chris: „Warum bist du denn weg?"
Frauke: „Das weißt du doch, Chris."

Mir ist an dieser Stelle nicht ganz klar, ob sie damit nur zum Ausdruck bringen will, dass Chris die Antwort schon kennt, weil sie diese ihm ja vor ein paar Sätzen gegeben hat, als sie bejahte, dass sie festgehalten wird, oder ob sie zu Ausdruck bringen will, dass Chris den Täter (oder vielleicht den Festhalteort) kennt.

Chris: „Nein. Hast du einen anderen Typen kennengelernt?"
Frauke: „Du weißt doch, dass ich nicht wegen einem Typen eine Woche weg bleibe. Du kennst mich doch."

Der erste Teil ist für mich eine nochmalige Bestätigung, dass sie festgehalten wird, weil sie aus eigenem Antrieb eben nicht ihre Familie und Freunde über eine Woche im unklaren über ihr Schicksal lassen würde. Der zweite Teil - "du kennst mich doch" - könnte nur eine Bekräftigung des ersten Teils sein, es könnte aber auch ein nochmaliger Hinweis darauf sein, dass Chris, der ja gerade verneint hatte, den Grund ihrer Abwesenheit zu kennen, eben doch den Täter (oder Festhalteort) kennt.

Chris: „Karen ist bei mir. Wir machen uns alle Sorgen."
Frauke: „Sind Mama und Papa auch da?"

Frauke schließt auf die mögliche Anwesenheit der Eltern aus der soeben erhaltenen Information über die Anwesenheit der Schwester. Das ist ein durchaus nicht trivialer, folgernder Gedankengang.

Chris: „Die waren hier."
Frauke: „Sag ihnen, dass ich sie ganz doll liebe."
Chris: „Wann kommst du zurück?"
Frauke: „Ich weiß nicht."
Chris: „Warum bist du nicht gekommen, obwohl du gesagt hast, dass du heute zurückkommst?"
Frauke: „Erklär ich dir später."
Chris: „Soll ich dich abholen?"
Frauke: „Nein, das geht nicht."
Chris: „Können wir uns irgendwo treffen?"
Frauke: „Das geht nicht."
Chris: „Wo bist du?"
Frauke: „Mama."
Chris: „Wo bist du?"
Frauke: „Mama."
Chris: „Wo bist du?"
Frauke: „Mama."

Durch die dreimalige Wiederholung ist jedes akustisches aber auch kognitives Missverständnis ausgeschlossen. Das Gespräch verläuft auch zuvor wie auch danach viel zu geordnet, als dass man hier einen plötzlichen Ausbruch von Verzweiflung vermuten kann. Die Antwort war geplant und wohlüberlegt, muss allerdings aus meiner Sicht nicht wirklich einen Ortsbezug angeben, sondern könnte auch ein Hinweis auf die Person des Täters sein. Täter oder Festhalteort (oder beides) haben einen Bezug zur Mutter, da bin ich mir sehr sicher.

Chris: „Wann meldest du dich?"
Frauke: „Weiß ich noch nicht."
Chris: „Melde dich doch wenigstens einmal am Tag."
Frauke: „Hab ich die anderen Tage doch auch gemacht."

Bezogen auf den Vortag ist das zwar falsch, was ihr vermutlich bewußt ist, grundsätzlich aber ist sie auch hier soeweit zeitlich orientiert, dass ihre bisherigen Kontakte jeweils in Tagesabständen erfolgten.

Chris: „Ich war sehr traurig, dass du dich gestern nicht gemeldet hast."
Frauke: „Ja, ich weiß, dass du sehr traurig warst... Gib mir Karen, bitte."

Trotz des realtiv langen bisherigen Gesprächsverlaufs, erinnert Frauke richtig die Anwesenheit der Schwester...

Frauke: „Bitte frag mich nicht aus!"

... und übernimmt auch hier den Gesprächseinstieg.

Karen: „Hast du Angst, nach Hause zu kommen?"
Frauke: „Nein."
Karen: „Wir räumen auch die Wohnung, und keiner fragt dich, was passiert ist. Komm wieder."
Frauke: „Das geht nicht, ich lebe noch!"

Den scheinbar unpassenden Zusatz "ich lebe noch", halte ich für eine sarkastische, an den Täter gerichtet Botschaft, der ja zweifellos zuhört. Entweder greift sie damit eine besonders krude / drohende Bemerkung von ihm auf, etwa "Du wirst in Deinem Leben Deine Familie nie wieder sehen", oder - aggressiver und mit mehr Wortwitz - eine Bemerkung von ihm, wie, sie würden zusammen bleiben, er wolle bei ihr bleiben oder auch sie solle bei ihm bleiben, "bis der Tod sie scheide". Frauke hatte ihre Fähigkeit (oder vielleicht auch Marotte), frühere Gesprächsinhalte punktgenau wieder aufzugreifen, nach meiner Interpretation bereits in ihrer ersten SMS gezeigt, in dem sie - mit frotzelndem Unterton, wie ich meine - formulierte "nicht gegen England ;-)" und nicht einfach nur "gegen Schweden".

Karen: „Bist du mit einer oder mehreren Personen zusammen?"
Frauke: „Bitte frag mich nicht. Ich würde gerne bei euch sein. Ich würde gerne nach Hause."

Frauke formuliert hier - sprachlich durchaus komplex, jedenfalls ohne Anzeichen einer sprachlichen Verflachung - im Konjunktiv. Der wird zwar formal falsch angewendet (richtig wäre "wäre gerne bei euch" bzw. "wäre gerne zuhause"), umgangssprachlich ist dieser Fehler aber gebräuchlich.


Zusammengefasst:

Frauke ist bei diesem Gespräch zeitlich, örtlich und situativ vollkommen orientiert und ohne das geringste Zeichen einer Bewußtseinstrübung. "Mama" ist ein klarer Hinweis, dass der Täter einen räumlichen oder persönlichen Bezug zu ihrer Mutter hat. Möglicherweise will sie darüber hinaus zum Ausdruck bringen, dass auch Chris den Täter oder den Festhalteort kennt.


Meinungen, Kritik oder Anregungen dazu?


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2019 um 20:53
@OpLibelle
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Mir ist an dieser Stelle nicht ganz klar, ob sie damit nur zum Ausdruck bringen will, dass Chris die Antwort schon kennt, weil sie diese ihm ja vor ein paar Sätzen gegeben hat, als sie bejahte, dass sie festgehalten wird, oder ob sie zu Ausdruck bringen will, dass Chris den Täter (oder vielleicht den Festhalteort) kennt.
Nach meiner Ansicht ist nur Deine erste Deutung plausibel. Wir können sicher ausschließen, dass Chris der Polizei Hinweise auf den Täter verheimlicht hat. Wenn Chris den Täter zwar kannte, aber keinen Anlass hatte, ihn mit FLs Entführung in Zusammenhang zu bringen, wäre FLs Bestimmtheit ("Das weißt Du doch") nur irreführend, weil für Chris nicht verständlich.

Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass Deine 1. Deutung zutrifft: Für FL muss es außerordentlich enervierend gewesen sein, dass er - nach ihrem riskanten Eingeständnis, festgehalten zu werden - kurze Zeit später eine Frage stellte, die ihr freiwilliges Verschwinden voraussetzte. FL war ja verzweifelt darauf angewiesen, dass der Ernst ihrer Lage von ihren Angehörigen und der Polizei in aller Klarheit erkannt wurde.

Aber es gibt einen Punkt, der mich die ganze Zeit außerordentlich frappiert und dessen Bedeutung durch Deine Beiträge und die von @Mister-X für mich noch mal hervorgehoben wird.

Für mich ist es absolut nicht vorstellbar, dass der Täter die letzten beiden Telefonate führte, ohne von der Einstellung der Ermittlungen zu wissen. Diese Information konnte er nicht den Medien entnehmen, sondern hätte sie nur in einem Kontakt zu denjenigen erlangt haben, die zum engerem Kreis von FL gehörten.


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2019 um 20:59
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Chris: „Wo bist du?"
Frauke: „Kann ich nicht sagen."
Chris: „Komm doch nach Hause."
Frauke: „Nein, das geht nicht."
Chris: „Warum denn nicht?"
Frauke: „Kann ich dir nicht sagen."
Chris:„Wirst du festgehalten?"
Frauke: „Ja... Nein! Nein!"
Chris: „Hast du Angst?"
Frauke: „Nein."
Chris: „Wer ist bei dir?"
Frauke: „Kann ich dir nicht sagen."
Chris: „Bist du müde?"
Frauke: „Ja, sehr müde."

Nach einer nunmehr fast einwöchigen Verschleppung, halte ich einen körperlichen und gesitigen Erschöpfungszustand für völlig normal und sein Eingeständnis für keinen Hinweis auf verabreichte Drogen.
Sehe ich auch so.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Chris: „Weißt du, dass die Polizei nach dir sucht?"
Frauke: „Ja, ich weiß."
Chris: „Woher weißt du das?"
Frauke: „Ich bin ja fast eine Woche weg."

Sie ist zeitlich orientiert. Fragt man z.B. Psychiatrie-Patienten, die unter dem Einfluss stark dämpfender Mittel stehen, wie lange sie schon im Krankenhaus sind, wir man regelmäßig falsche Antworten bekommen. Zumeist wird die Zeit drastisch unterschätzt, z.B. "zwei Tage" statt richtig
In diesem Fall sehe ich das auch so wie du.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Chris: „Warum bist du denn weg?"
Frauke: „Das weißt du doch, Chris."

Mir ist an dieser Stelle nicht ganz klar, ob sie damit nur zum Ausdruck bringen will, dass Chris die Antwort schon kennt, weil sie diese ihm ja vor ein paar Sätzen gegeben hat, als sie bejahte, dass sie festgehalten wird, oder ob sie zu Ausdruck bringen will, dass Chris den Täter (oder vielleicht den Festhalteort) kennt.
Ich denke hier Zweiteres.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Chris: „Die waren hier."
Frauke: „Sag ihnen, dass ich sie ganz doll liebe."
Chris: „Wann kommst du zurück?"
Frauke: „Ich weiß nicht."
Chris: „Warum bist du nicht gekommen, obwohl du gesagt hast, dass du heute zurückkommst?"
Frauke: „Erklär ich dir später."
Chris: „Soll ich dich abholen?"
Frauke: „Nein, das geht nicht."
Chris: „Können wir uns irgendwo treffen?"
Frauke: „Das geht nicht."
Chris: „Wo bist du?"
Frauke: „Mama."
Chris: „Wo bist du?"
Frauke: „Mama."
Chris: „Wo bist du?"
Frauke: „Mama."

Durch die dreimalige Wiederholung ist jedes akustisches aber auch kognitives Missverständnis ausgeschlossen. Das Gespräch verläuft auch zuvor wie auch danach viel zu geordnet, als dass man hier einen plötzlichen Ausbruch von Verzweiflung vermuten kann. Die Antwort war geplant und wohlüberlegt, muss allerdings aus meiner Sicht nicht wirklich einen Ortsbezug angeben, sondern könnte auch ein Hinweis auf die Person des Täters sein. Täter oder Festhalteort (oder beides) haben einen Bezug zur Mutter, da bin ich mir sehr sicher.
Frauke wollte offensichtlich irgend einen Zusammenhang zwischen ihrer Mutter und dem Grund ihres Verschwindens andeuten.
Hier wird gerne auf das 3 Mal verwiesen und alles Mögliche hinein interpretiert - das halte ich für falsch, denn Frauke konnte nicht wissen, wie oft Chris die Frage wiederholt.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Frauke: „Das geht nicht, ich lebe noch!"
Finde, dass dieser Satz ein Ende kennzeichnen soll und sie sich darüber bewusst ist, dass sie aus dieser Situation nicht mehr lebend raus kommt.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Zusammengefasst:

Frauke ist bei diesem Gespräch zeitlich, örtlich und situativ vollkommen orientiert und ohne das geringste Zeichen einer Bewußtseinstrübung. "Mama" ist ein klarer Hinweis, dass der Täter einen räumlichen oder persönlichen Bezug zu ihrer Mutter hat. Möglicherweise will sie darüber hinaus zum Ausdruck bringen, dass auch Chris den Täter oder den Festhalteort kennt.
Letztendlich komme ich zu einer ähnlichen Zusammenfassung.

Was mich persönlich wundert, ist die Klarheit ihrer Aussagen und wie von dir erwähnt, die zeitlichen, räumlichen und kausalen Zusammenhänge.
Ich könnte mir vorstellen, dass jemand in einer derartigen Ausnahmesituation "anders drauf" ist. Das kann möglicherweise charakterlich bedingt sein (starke Persönlichkeit) oder auch damit, dass sie lange Zeit nicht wusste, wie sich das Ganze entwickeln wird.

Wäre sie einem kaltblütigem Sadisten, der sie womöglich mehrmals misshandelte, ausgesetzt gewesen, dann stelle ich mir eine völlig verschreckte bzw. verängstigte Frauke vor, die nicht in der Lage wäre, dermaßen klar zu antworten.
Für mich hat das Ganze auch den Anschein, dass sie den Täter kannte.

Mister-X


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2019 um 21:18
@birkensee
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Woher stammt Deine Information vom Berliner Ring?
Polizei.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Ist nicht auszuschließen, dass die Angaben im Themen-Wiki etwa falsch sind?
Die Angabe ist falsch.

Am Sonntag soll laut Wiki der Anruf aus dem Benhauser Feld eingegangen sein.
Der Anruf aus dem Benhauser Feld kam aber am Dienstag und das war der letzte Kontakt.

Zwar stimmt der Inhalt aber nicht der Ort.

Hier ein Bild vom ungeklärte Morde Beitrag:

tb09302 146207 Ungeklaerte Morde


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2019 um 21:39
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Wir können sicher ausschließen, dass Chris der Polizei Hinweise auf den Täter verheimlicht hat.
Oh, so habe ich das nicht gemeint. Nicht, das Chris etwa verheimlicht, nur dass er eben nicht darauf kommt.
Zitat von Mister-XMister-X schrieb:Hier wird gerne auf das 3 Mal verwiesen und alles Mögliche hinein interpretiert - das halte ich für falsch, denn Frauke konnte nicht wissen, wie oft Chris die Frage wiederholt.
Völlig klar. Die Anzahl der Wiederholungen ist nur insoweit wichtig, als dass man ein Missverständnis ausschließen kann.
Zitat von Mister-XMister-X schrieb:Für mich hat das Ganze auch den Anschein, dass sie den Täter kannte.
Davon gehe ich auch sicher aus. Nur, dass es vermutlich eben "leider" kein Bekannter aus dem engeren, aktuellen Umfeld war, sonst hätte die Polizei ihn sicherlich ermittelt.

------
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Am Sonntag soll laut Wiki der Anruf aus dem Benhauser Feld eingegangen sein.
Der Anruf aus dem Benhauser Feld kam aber am Dienstag und das war der letzte Kontakt.
Also ich habe die geographischen Daten und die Cell-IDs und Sektoren 1:1 von den Screen-Shots aus UM übernommen und Stück für Stück bei Google-Maps eingegeben. Der Mast "Bernauer Feld" kommt 2 x vor. Und eben nicht - wie ich erst dachte - als Handover zwischen SMS und Rückruf, sondern als Ort für den Kontakt am Sonntag und Dienstag (aber mit jeweils anderen Sektorantennen).

Der "Berliner Ring" kommt nicht in einer einzigen mir bekannten Quelle vor.


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2019 um 21:49
62b263 Frauke SendeMASTEN SAT1

Auf dem Bild siehst du 4 Sendemasten.
Eines davon (dürfte der ganz Links sein) ist der Sendemast Berliner Ring.


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2019 um 21:57
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Für mich ist es absolut nicht vorstellbar, dass der Täter die letzten beiden Telefonate führte, ohne von der Einstellung der Ermittlungen zu wissen. Diese Information konnte er nicht den Medien entnehmen, sondern hätte sie nur in einem Kontakt zu denjenigen erlangt haben, die zum engerem Kreis von FL gehörten.
Ich hatte vor Tagen (ohne besonderen Hintergedanken) nach den Schulferien in NRW in 2006 gegoogelt. Die Sommerferien begannen am Montag, den 26.06. Freitag, der 23.06. war also der letzte Schultag. Falls Du den Täter im Umfeld von Frau Liebs vermutest ("Mama"), dann könnte es schonmal wohl eher niemand mit Bezug zu ihrer Schule sein, weil sie dort vermutlich am 23.06. zuletzt war.


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2019 um 22:03
Quelle: Crime

Letzter Anruf
Zweiter Teil, Gespräch zwischen Frauke und Karen.
Schwester Karen: "Mir schossen die Tränen hoch. Sie klang wie in Trance. Das war nicht nur Erschöpfung. Die Sprache total verwaschen. Mir sind mal K.o. - Tropfen ins Glas gekippt worden, danach klang ich so wie sie. Ich glaube, sie hat auch geweint."
Was geschieht mit zwei Menschen, die total vertraut, sich plötzlich nicht mehr real und innig erreichen können?
Sie haben einzig mehr Gefühle. Reale.

Der Rest sind Geschichten. So sehe ich das. Der hat Frauke eine Story aufgetischt, viellleicht sogar (s)eine Echte.
"Erklär ich dir später."
Ein Beispiel als Folge davon.


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2019 um 22:13
Zitat von LissyBLissyB schrieb:Warum so aggressiv, liegt das an der Wärme?
Nein, aber ich habe erhebliche Probleme damit, wenn einem aus meiner Sicht Entführungs- und Mordopfer Freiwilligkeit unterstellt wird, gar in der Art, dass sie ihre eigene Familie aufgrund einer sagenumwobenen mysteriösen emotionalen Bindung mit quält, die letztlich darin mündet, dass FL zuerst am Täter eine Straftat verübt haben muss, und das ist für mich abgrundtief und abartig unverschämt.
Zitat von LissyBLissyB schrieb:Die Umparkerei und das geknebelte hintendrin liegen war dein Einfall, nicht meiner. Ich habe lediglich versucht, mir auszumalen, wie du dir das vorstellst. Außerdem habe ich gefragt, was du dir vorstellst, wozu ein Täter selbst eine SMS verfasst, dann sein Fahrzeug umpackt um dann F, die bis dahin im Kofferraum lag, das Telefon ans Ohr zu halten?

Was du da nämlich geschrieben hast, ist für mich nicht plausibel. Wenn derart viele vergebliche Anrufe auf Fs Handy eingingen (was anzunehmen ist), wozu dann überhaupt die SMS? Wäre es nicht einfacher gewesen, F das Handy zu geben, und einfach einen der zahlreichen Anrufe entgegen nehmen zu lassen?
Ob um diese Uhrzeit und genau in den zwei Minuten ein Anrufversuch kam, weiß man nicht, es ist eher nicht anzunehmen. Eventuell wollte der Täter auch gezielt Chris zum Rückruf bewegen. Wenn das Fahrzeug nicht umgeparkt wurde, hätte er die Zwischenzeit nutzen können, um FL entsprechend zu instruieren, ehe er ihr das Handy ans Ohr hält.
Zitat von LissyBLissyB schrieb:Es hat sicher Dutzende von Versuchen gegeben F zu erreichen. Wäre es nicht leicht gewesen, einen Anruf entgegennehmen zu lassen, ohne vorherige SMS?
War die Annahme des Anrufs geplant, spontan oder ein Fehler? Wozu überhaupt den Anruf annehmen? Wieso klang F gerade da völlig klar? Usw., Usf..
Ein kurzer Anruf, so viele Fragen.
Wie gesagt, wer garantierte denn, dass sehr zeitnah sonst jemand anruft? Die SMS maximierte da jedenfalls die Wahrscheinlichkeit eines Rückrufs. Dass es dann der Bruder war, weil er die Nachricht bekam, dass das Handy wieder erreichbar ist, ist dem Täter offensichtlich egal gewesen.
Wie schon mehrfach gesagt wurde, allein mit dem Annehmen des Anrufs will der Täter wohl Freiwilligkeit suggerieren, wohingegen der Inhalt wieder eher für das Gegenteil spricht. Diese Zweideutigkeiten bestehen von Anfang an (freiwilliger Zustieg oder nicht?), der Verlauf und das Endergebnis sprechen aber eine deutliche Sprache dahingehend, dass es mit Freiwilligkeit nicht weit her war.


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2019 um 22:19
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Auf dem Bild siehst du 4 Sendemasten.
Eines davon (dürfte der ganz Links sein) ist der Sendemast Berliner Ring.
Auf dem Bild sehe ich sechs (nicht vier) Sendemasten. Und die Masten sind äußerst grob eingezeichnet. Du meinst, einer stünde an der Kreuzung Berliner Ring / Benhauser Straße? Wenn das so wäre, passen wieder die CDRs nicht (bzw. einer fehlt, dafür wäre dann aber einer zuviel. Oder wir hätten ein Handover während des letzten Gesprächs. Oder was auch immer...


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2019 um 22:28
Zitat von MGundersonMGunderson schrieb:Der Rest sind Geschichten. So sehe ich das. Der hat Frauke eine Story aufgetischt, viellleicht sogar (s)eine Echte.
"Erklär ich dir später."
Ein Beispiel als Folge davon.
Ich verstehe nicht wirklich, was Du sagen willst. Dass sie bis zum Schluss freiwillig bei ihrem Mörder war?


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2019 um 22:29
@OpLibelle
Ja mein Fehler, ich meine jedenfalls diese 4 Sendemasten in der Mitte.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Du meinst, einer stünde an der Kreuzung Berliner Ring / Benhauser Straße?
Ich meine das nicht nur, ich weiß es ..

Der Sendemast steht genau in dem Gewerbegebiet in der Klingenderstraße .. Der dürfte 2006 auch schon dort gestanden haben.


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2019 um 22:34
@OpLibelle
Ich verstehe nicht wirklich, was Du sagen willst. Dass sie bis zum Schluss freiwillig bei ihrem Mörder war?
Nein, das genaue Gegenteil.
Die Vorstellung einer strukturiert, sachlichen Form des letzten Gespräches, zusammen mit all dem was vorher nicht geschah und solchen gezeigten Gefühlen, lassen mir nicht zu, an irgend eine Freiwilligkeit zu denken.


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