rhapsody3004 schrieb:Lügen, hanebüchene Rechtfertigungen, anderweitige Erklärungen für dies oder das oder auch Leugnungen, suchen die Schuld woanders oder sitzen einfach nur teilnahmslos da - je nachdem auch feige hinter einem Aktenordner.
Schreiende habe ich jetzt keine in Erinnerung.
Ist auch eher seltener. Habe das bislang nur einmal im Gerichtssaal erlebt, wo eine junge Frau Opfer eines Stalkers wurde und seine Exfreundin mit mehreren Messerstichen niedermetzelte. Da hatte der später Verurteilte seiner Exfreundin die Schuld für die Tat gegeben, usw.
rhapsody3004 schrieb:Gibt aber auch Täter, die zeigen Reue und zwar aufrichtige, nicht nur gespielte und seis auch nur aus einer Naivität heraus, sich selber nicht erklären zu können, warum so tief mal hineingeraten. (Stand auch mal mit jemandem in Kontakt, der bei einem Mordfall alle Verhandlungstage dabei gewesen ist und er konnte gute Beobachtungen machen)
Mein Eindruck nach sind das aber eher die klassischen Beziehungstaten, wie Ehemann betoniert Frau unter der Garage ein oder Taten die im Affekt begangen werden ohne Vorsatz. Da kommt schon mal so etwas wie Reue vor Gericht auf, ja.
Was ich bislang feststellen musste, dass bei den meisten Tötungsdelikten der Täter selbst zunächst Opfer gewesen ist. Vor Gericht wird die gesamte Biographie des Täters ja offen gelegt. Viele von den Tätern, die später zu Mördern werden, sind sozial verwahrlost aufgewachsen, haben selbst psychische, körperliche oder auch sexualisierte Gewalt in ihrer Kindheit oder Jugendheit erfahren.
Oder sind schlichtweg in falsche Kreise geraten.
Ist keinerlei Rechtfertigung für einen Mord, denn die meisten Menschen die eine miese Kindheit hatten, werde nicht zu Gewalttätern. Allerdings ist das schon sehr auffällig,
CorvusCorax schrieb:Deshalb verstehe ich nicht, warum die Polizei die Angehörigen nicht gebrieft hat, ihnen jemand von den Ermittlern zur Seite gestellt wurde. Die haben doch ganz andere Erfahrung, wie und welche Fragen man stellen soll, um evtl. mehr zu erfahren.
Und dass die Gespräche nicht aufgezeichnet wurden war genauso ein Fehler. Evtl. hätten irgendwelche Hintergrundgeräusche herausgefiltert werden können, die mehr Aufschluß über den Aufenthaltsort oder die anwesenden Personen gegeben hätten.
Bin ich komplett bei dir. Habe ich ja selbst auch stark moniert. Das hätte man tun müssen. Ich denke aber, dass man hier die ganze Sache überhaupt nicht ernst genommen hat. Wir dürfen ja nicht vergessen, dass das ein stinknormale popplige Polizeiinspektion gewesen ist, wo die Vermisstenmeldung einging und nicht die Kripo. Die wurde ja erst später aktiv.
Und da sitzen nun mal hauptsächlich auch nur normale Beamte und keine Experten. Die werden sich gesagt haben, junge Frau, volljährig, hat sich gemeldet und wird dann wieder irgendwann auftauchen usw. Was ja auch in 99 % von Vermisstenfällen auch so ist.
Da hat man sicher versäumt das Verschwinden dementsprechend ernstzunehmen. Keine Frage. Inwieweit die Angehörigen und vor allem wie oft die da auf der Matte standen, kann ich nicht beurteilen. Meistens wenn man überzeugend ist, dass man hier von einem nicht freiwilligen Verschwinden ausgeht, werden die ja schon aktiv und tun etwas.