Mord an Frauke Liebs

@rhapsody3004

Wie kommt ihr darauf, dass es an diesem Freitag Abend einen Anruf an Chris gegeben hat? Am Freitag erfolgte doch nur eine zweite SMS an Chris.

Dein Einwand ist absolut berechtigt... Das wäre eher eine Annahme von mir, weil ich schon vermute, dass der/die Täter die Anrufe an Chris beibehalten wollten...

Aber davon mal abgesehen muss ich nochmal eine doofe Frage in die Runde stellen, auch wenn ihr das wahrscheinlich schon zig mal geklärt habt...

Sind die bekannte Kontaktaufnahmen die einzigen, die von Fraukes Handy erfolgten oder besteht die Möglichkeit, dass es noch weitere gab, die auch der Polizei nicht bekannt sind? Ich frage dies vor dem Hintergrund der damaligen Umbewertung der Gefährdungslage durch die Polizei, was ja dazu führte, dass das Handy nicht dauerhaft überwacht wurde...

Für mich ist nicht ganz klar... Sorry, wenn ihr diese Frage schon tausendmal beantworten musstet... 😔

andre_aus_hb schrieb:Sind die bekannte Kontaktaufnahmen die einzigen, die von Fraukes Handy erfolgten oder besteht die Möglichkeit, dass es noch weitere gab, die auch der Polizei nicht bekannt sind?

@andre_aus_hb
Das es noch weitere Handyaktivitäten gab, von denen die Öffentlichkeit nichts weiß ist nicht auszuschließen.
Das es hingegen welche gab, von denen die Ermittler nichts wissen sollte nicht möglich sein.

@Dr.Edelfrosch
Danke für die Rückmeldung...
Macht ja auch Sinn, ich hatte nur die Befürchtung dass die Polizei nur reaktiv vorgehen konnte:

Anruf bei Chris ist erfolgt: Einholen der Verbindungsdaten

Anruf vom Bruder: Einholen der Verbindunsdaten

usw....

Übrigens möchte ich noch kurz eine weitere Annahme posten, die beim letzten Mal gelöscht wurde...

Aber ich hoffe, dass man diesen Beitrag nun so stehen lässt... (dafür ist er auch nicht mehr so ausführlich 😉)

Es geht mir um das dreimalige 'Mama' im letzten Telefonat.

Da werden ja Theorien angestellt, da schlackert man mit den Ohren...

Was aber wenn das wie folgt zu verstehen wäre:

Chris: Wo bist du?
Frauke (verzweifelt): [Chris, bitte denk an unser Treffen mit] Mama

Ich hätte das wahrscheinlich anders bewertet, wenn Frauke diese Antwort ihrer Schwester gegenüber gegeben hätte... Also für mich ein klarer Hinweis, dass Chris über den Dienstag und das Gespräch im Restaurant nachdenken soll.

Passend dazu wäre auch der Kommentar 'Das weißt du doch Chris...'

Nur mal so als Denkanstoß..

andre_aus_hb schrieb:Ich hätte das wahrscheinlich anders bewertet, wenn Frauke diese Antwort ihrer Schwester gegenüber gegeben hätte... Also für mich ein klarer Hinweis, dass Chris über den Dienstag und das Gespräch im Restaurant nachdenken soll.

Womit wir dann wieder bei dem Schrauber aus Nieheim wären.

Hallo.

Ich habe jetzt auch den stern-podcast duchgehört und hätte ein paar Fragen an euch:

1. Weiß man was in dem Abschiedsbrief gestanden ist der ein paar Wochen vorher in der Nähe des Leichenfundortes gefunden wurde? Oder hab ich das überhört?

2. Die Aussagen bei den Anrufen auf die Frage wo Frauke sei „kann ich dir nicht sagen“. Denkt ihr sie meint sie darf es quasi nicht sagen oder sie kann es nicht weil sie einfach keine Ahnung hat wo sie sich befindet? Außer der Ortschaft etc, denn ich bin in Paderborn wird ja immer wieder gesagt von ihr..

flooo77 schrieb:1. Weiß man was in dem Abschiedsbrief gestanden ist der ein paar Wochen vorher in der Nähe des Leichenfundortes gefunden wurde? Oder hab ich das überhört?

Weiß man nicht. Selbst Frau Liebs hat auf diese Frage, keine Antwort bekommen und ihn auch nicht zu Gesicht bekommen.

Achja noch etwas. Findet ihr es dass es einfach ein Zufall war dass der letzte Anruf exakt danach kam als die Mutter die Wohnung verlassen hat? Und Frauke dann ja auch explizit fragt „ist Mama da?“

flooo77 schrieb:2. Die Aussagen bei den Anrufen auf die Frage wo Frauke sei „kann ich dir nicht sagen“. Denkt ihr sie meint sie darf es quasi nicht sagen oder sie kann es nicht weil sie einfach keine Ahnung hat wo sie sich befindet?

Beides möglich.

flooo77 schrieb:Findet ihr es dass es einfach ein Zufall war dass der letzte Anruf exakt danach kam als die Mutter die Wohnung verlassen hat? Und Frauke dann ja auch explizit fragt „ist Mama da?“

Darüber habe ich mir schon nächtelang den Kopf zerbrochen. Wenn es kein Zufall war geht es nur wenn Frauke in einem Lieferwagen zb. vor ihrer Wohnung stehen würde oder aber in einer Wohnung oder einen Haus gegenüber wäre.
Evtl. gab es damals schon ne Funktion die Funkzellen zu umgehen - jedoch hab ich davon keine Ahnung. Das jedoch wurde zumindest erklären, warum Frauke dann angerufen hat wenn wirklich jemand in der Wohnung war.

Wobei sie ja fragte ist Mama da und nicht war Mama da.

@flooo77
ich habe auch darüber nachgedacht. Ich glaube nicht, dass das ein Zufall ist. Bitte beachten Sie, dass Frauke jeden Tag angerufen hat, außer an einem Tag, an dem ihre Mutter auf einen Anruf wartete. Ein weiterer Anruf erfolgte, als die Mutter die Wohnung verließ. Das lässt mich vermuten, dass der Täter nicht allein gehandelt hat oder dass er auf andere Weise herausfinden konnte, wer bei Chris ist. Es könnte auch zu der Annahme führen, dass Frauke nicht das einzige Ziel war.

Was ich einfach nicht verstehe, wie er so mutig am Ende des Verschwindens (ab Tag 3) weiter war und mit ihr durch die Gegend und in der etwas gleichen Gegend (Industriegebiet Paderborn) umher gefahren ist.
Er wusste doch irgendwann, dass es Funkzelle Abfragen gab. Hatte er keine Angst, die Angehörigen halten sich irgendwo im Industriegebiet auf? Oder auch die Polizei?
Es gab Flugblätter in Paderborn. Zeitungsartikel. Er wusste Frauke wird gesucht!
Für mich ein großes Fragezeichen, 1 Woche lang einen bestimmten Bereich anzufahren…

Mumpitz schrieb:Was ich einfach nicht verstehe, wie er so mutig am Ende des Verschwindens (ab Tag 3) weiter war und mit ihr durch die Gegend und in der etwas gleichen Gegend (Industriegebiet Paderborn) umher gefahren ist.
Er wusste doch irgendwann, dass es Funkzelle Abfragen gab. Hatte er keine Angst, die Angehörigen halten sich irgendwo im Industriegebiet auf? Oder auch die Polizei?
Es gab Flugblätter in Paderborn. Zeitungsartikel. Er wusste Frauke wird gesucht!
Für mich ein großes Fragezeichen, 1 Woche lang einen bestimmten Bereich anzufahren…

@Mumpitz
Wir kennen weder Täter, noch sein Motiv.
Vielleicht hat Frauke ihm geschworen, dass IHM nichrs passiert,
wenn er sie frei lässt. Sie würde sagen, dass sie freiwillig weggeblieben ist.
Vielleicht hätte er ihr das gerne geglaubt, traute ihr aber nicht.
Und etwas fatalistisch hat er gedacht: Wenn sie uns anhalten, hat das ein Ende.
Also ließ er es drauf ankommen.
Das würde zu der Theorie passen, dass Frauke am Ende durch verdursten gesorben ist,
weil der Täter sie nicht mehr versorgt hat.

Mumpitz schrieb:Es gab Flugblätter in Paderborn. Zeitungsartikel. Er wusste Frauke wird gesucht!
Für mich ein großes Fragezeichen, 1 Woche lang einen bestimmten Bereich anzufahren…

Nee das war doch ganz anders.
Ganz am Anfang galt die Vermisstenanzeige und Frauke wurde gesucht.
Dies änderte sich ab Zeitpunkt ihres 1.Anrufes.
Ab diesem Zeitpunkt galt Frauke bei der Polizei nicht mehr als vermisst weil ein erwachsener Ü 18 Jahre frei seinen Aufenthalt bestimmen kann.
Dies wurde dann auch noch öffentlich mitgeteilt.
Also spricht das dafür , das er genau wusste das Frauke nicht ( mehr ) gesucht wird.

Hinzu kommt als Frauke noch vermisst galt , wurde die 1. SMS veröffentlicht.
In dem wurde von ausgegangen Frauke hält sich in Nieheim auf.
Nun hätte er aus der Bericht Erstattung die Infos beziehen können das a) die Polizei sich auf Nieheim konzentriert und b) die Suche sowieso eingestellt wurde.

2 Vorteile wenn sein Versteck östlich von PB gewesen wäre ,um diesen Bereich gefahrlos 1 Woche anzufahren.

Hallo zusammen

Sorry ich schreib mal Abseits der aktuellen Beitrage das was mich gerade beschäftigt:

Nach einer ziemlich langen Pause habe ich mich mal wieder an den Fall gemacht und beginne erstaunlicher Weise wieder wie beim letzten Mal als ich auf den Fall aufmerksam wurde vor etlichen Jahren.

Meine aktuelle Kernfrage ist:

Wer geht ein so unberechenbares Risiko ein gesehen zu werden, bei all diesen Fahrten, von denen man davon ausgeht, das sie über Land gingen ?? Also von außen (Osten) nach Paderborn rein.

War es denn wirklich so unberechenbar ? Was ist wenn dem Täter genaustens bewusst war wie hoch das Risiko ist ? Was wenn er genau gewusst hätte, was er tun muss um die Ermittlungen zu verschleppen.

Die meisten Fälle die Bekannt sind, sind einfach strukturiert soweit ich weiß. Ich glaube das auch schon mal von einem Ermittler so gehört zu haben. (Kann es bei den vielen Fällen, mit denen ich mich in den letzten Jahren befasst habe leider nicht zuordnen) Die Täter haben selten einen Plan der von vorn bis hinten durchdacht und durchgeplant sind. Auch die Opfer sind, selbst wenn sie sehr schlau sind, selten in der Lage komplexe Hinweise zu geben, die so tiefgreifend interpretiert werden müssen denke ich.

Als Ansatzpunkt: Frauke Liebs hat im letzten Telefonat damit gerechnet, das es das letzte ist und das sie es nicht überleben wird. Stichwort: "[...] Sag Mama und Papa [...]" oder "[...] Ich lebe noch [...]"

1. Wenn sie davon ausgeht, das es das letzte Telefonat ist, hätte sie keine Hinweise verschlüsseln
müssen.
2. Wenn sie wirklich benebelt gesprochen hat und irgendwelche Betäubungsmittel in sich hatte, dann ist das Verschlüsseln von Nachrichten zusätzlich schwierig wenn nicht sogar unmöglich.
3. Stichwort: "[...] Hast du Angst ? Nein. [...]" Sie hat also auch nicht aus Furcht Hinweise verschwiegen zu mindestens nicht aus Furcht um sich selbst, wo wir schon zu einem Ansatz kommen.

Was wenn sie Angst um jemanden anderen hatte ? Vielleicht hieß das "Mama" das sie Angst um ihre Mutter hatte. Vielleicht sollte man dieses Szenario noch einmal ins Auge fassen, das sie damit unter Druck gesetzt wurde.

Gibt es Personen, die sich so sicher wahren, das sie keinerlei Risiko eingingen mit Frauke quer durch das Land zu fahren ? Und gibt es Personen die Möglichkeiten hatten, für Frau Liebs eine potentielle Bedrohung zu sein ?

Ich hoffe es gibt noch einmal einen anderen Blick auf diesen Fall und ist keine Wiederholung.

Danke fürs Lesen und Entschuldigung fürs Reinplatzen.

Dass der oder die Täter dann mit der toten Frauke im Kofferraum von Nieheim nach Assen fahren, um sie dort abzulegen, erscheint mir nicht sehr wahrscheinlich. Da gäbe es unterwegs so manche Stelle, wo man sich ihrer hätte schneller entledigen können.

Das die SMS im Pub verfasst wurde kann ich mir nicht vorstellen. Sie wäre ja nicht später gekommen, wenn sie vom Pub auf direktem Wege nach Hause gegangen wäre.
Aus meiner aktuellen Betrachtung glaube ich, das Frauke Liebs die ganze Zeit über in Paderborn gewesen ist.

@RedRalph

Je mehr mir aufgrund der vorigen Beiträge bewusst wird, was der/die Täter*innen für ein Risiko eingehen hätten müssen, um Frauke (z.B. zwischen Nieheim und PB zu transportieren), desto mehr glaube ich, dass nur Fraukes Handy bei den Anrufen - zumindest denen aus PB - dort physisch war und sie anderswo von einer zweiten Person festgehalten worden ist. Der Täter war vor Ort mit einem weiteren Anschluss verbunden (ob er diesen mit einem eigenen Handy oder über einen öffentlichen Fernsprecher anrief, unklar, beides möglich.

Das Risiko am späten Abend irgendwo kontrolliert zu werden o. Ä. ist doch minimal. Tendiert vermutlich gegen Null. Das mit der Telefonaktion kann ich mir nicht vorstellen. Hast du das mal mit unseren heutigen Hochleistungshandys ausprobiert? Mach doch mal, und berichte gern. Und dann dabei nicht vergessen, über welche Geräte (Nokia) wir hier sprechen.

Es bleibt für mich außerhalb jeder Wahrscheinlichkeit, dass sie so oft in einen Transporter gezwungen worden sein soll und wirklich bei so vielen Malen niemand eine Beobachtung gemacht hat (es sei denn, diese wurde bewusst nicht der Öffentlichkeit mitgeteilt, kann ich mir auch nicht vorstellen).

Es gibt Häuser mit direktem Zugang zur Garage. Oder Werkstätten, Lagerhallen usw. wo jemand festgehalten werden und transportiert werden könnte und das bekommt kein Mensch mit. Und ich denke, genauso war das hier.