Mord an Frauke Liebs

@dino

niemals. denn dann wär frauke sicherlich noch herr der lage genug gewesen, um irgendwas rettendes zu sagen.......irgendwas.

@linchen26

Das ist für mich der interessanteste Gedanke seit Tagen! Jetzt wäre interessant zu erfahren, ob das Gespräch wirklich genau so verlaufen ist oder ob Frauke sich beim Gespräch beim Täter erst rückversichert hat, ob sie das darf, z.B. durch eine kurze Unterbrechung... Es ist ansonsten echt komisch und spricht eigentlich dafür, dass sie sich dann doch nicht in einer solch schlimmen Zwangslage befand wie zu vermuten ist. War sie am Ende doch bis zum Schluss mehr oder weniger freiwillig beim Täter? Verliebt in einen Psycho?

Das ist was dran.
Frauke durfte telefonieren weil sie sich, warum auch immer, nicht in Gefahr sah.

Und warum antwortete sie dann erst mit "Ja" als sie gefragt wurde, ob sie festgehalten wird?
Nach allem was ich hier las, hat sich doch der letzte Anruf insodern unterschieden, als dass sie bei den anderen Anrufen sediert aber wohl nicht verzweifelt klang. Im letzten Telefonat hieß es hier doch immer hätte sie hoffnungslos/resigniert gewirkt?!

aber wenn sie sich bewusst war, dass es das todesurteil sein wird, mit der schwester zu sprechen, dann hätte sie auch direkt alles mögliche sagen können.
ich kann nur für mich sprechen und ich beziehe mich auf den xy-film. ich weiß, ich will leben. und menschen haben einen durchaus großen überlebensinstinkt. der wurde uns so mitgegeben. wage ich es dann wirklich, den täter eventuell zu verärgern, indem ich am telefon einfach meine schwester verlange? anstatt chris zu sagen: sag ihr, ich liebe sie?
ich bin dahingehend etwas verwirrt.

Die Frage ist nur, wenn sie soviel Freiraum hatte, spontan einen anderen Gesprächspartner zu verlangen, warum hat sie dann immer nur bei Chris angerufen und nicht auch mal direkt bei der Schwester?

Dass sie beim letzten Gespräch angeblich anders klang als bei den vorherigen, könnte auch einfach daran liegen, dass beim letzten Gespräch die Schwester dran war und die einen anderen Eindruck gewonnen hatte als Chris in den Gesprächen vorher, dass der Unterschied also nicht bei Frauke's Art lag sondern beim unterschiedlichen Eindruck der Zeugen.

Ich persönlich glaube das es an diesem ganzen Fall nichts,
aber auch garnichts "normales" gibt.

Es ist nichts rational zu erklären - nicht die Anrufe, nicht das Hin - und Herfahren,
nicht ihr Verhalten ...

Normalerweise wenn jemand "entführt" wird ( wobei wir das ja hier nicht wirklich wissen ) kommt früher oder später eine Lösegeld - oder andere Forderungen.
Hier : Nichts.

Das Rumfahren birgt die Gefahr des Entdeckt werdens - wobei ich es genau so sehe wie linchen26 :
Die Fotos die man zur Suche verwendet hat schmeicheln ihr zwar, aber erkannt hätte sie darauf so gut wie niemand.

Ihr Verhalten scheint auch nicht ins Bild zu passen ... sie ist nicht verängstigt oder gar in Panik.
Sie ist ruhig und - relativ - sachlich, sie schreit oder weint nicht am Telefon.

Hätte sie geahnt was ihr bevor steht hätte sie vielleicht ganz anders reagiert.
Wenn sie sich bis zum Schluß mehr oder weniger "in Sicherheit" gewähnt hat weil sie denjenigen kannte ... wer weiß ?

Ich denke auch das dieser Fall mit "normalen" Mitteln nicht zu lösen sein wird.

Der einzige der Licht ins Dunkel bringen könnnte wäre der Mörder selber.
Sonst wäre doch nach über 6 Jahren wenigstens IRGENDWAS bekannt ..

Comtesse schrieb:Die Frage ist nur, wenn sie soviel Freiraum hatte, spontan einen anderen Gesprächspartner zu verlangen, warum hat sie dann immer nur bei Chris angerufen und nicht auch mal direkt bei der Schwester?

vielleicht hat sie nie selber gewählt? Der Täter hat ihr die Anrufe erlaubt, vielleicht um sie ruhig zu halten, vielleicht auch um die Angehörigen ruhig zu halten. Und das sie bei Chris landete war Anfangs mehr oder weniger Zufall, er war halt auf der Kurzwahlliste bzw. im Telefonbuch der erste private Eintrag.

@dino

dino schrieb: Auch beim abendlichen rumfahren mit Frauken kann ich nicht glauben, dass dies nur geschehen ist, damit sie telefonieren kann. Falls es nur ums telefonieren ging, warum begab er sich mit Frauke dazu immer in bewohnte/bebaute Gebiete? Das ist doch ein unnötiges Risiko. Ausser er muss aus irgendeinem Grund dorthin.

....ausser er muss aus irgendeinem Grund dorthin....das denke ich auch. Er fuhr immer in Gewerbegebiete... ich habe vor etlichen Seiten mal dieses hier gepostet...

Ich denke, er fährt in Gewerbegebiete weil

a) wie schon von geograph erwähnt, er sich dort wohl fühlt.
b) er sich dort zu 100% auskennt
c) falls er dort gesehen wird ,nicht auffällt
d) er seine Anwesenheit dort erklären kann, falls er von der Polizei befragt wird


Vielleicht hat er mal im Gewerbegebiet gearbeitet oder arbeitet dort noch, ist Zulieferer, Kurierfahrer, Sicherheitsdienst ( Objektschutz im Nachtdienst), Lagerist oder oder oder......

Er muß sie auch nicht zwangsläufig im Fahrgastraum befördert haben, könnte genausogut sein, das er sie im Kofferraum transportierte.

Der Gedanke von @linchen26
zum letzten Telefonat ist wirklich interessant. Es könnnte sein, dass sie ganz reflexartig gesagt hat...gib sie mir mal...und der Täter dies vielleicht gebilligt hat. Vielleicht hat der Täter ihr aber auch signalisiert, es ist ok, das du mit deiner Schwester redest. Er hat doch mit Sicherheit die Anrufe verfolgt, was gesagt wurde. Ich glaube nicht, dass sie freie Handhabe hatte, er war vermutlich dabei und hat mitgehört um notfalls ein zugreifen.

Ja, ich denke auch, er ließ sie anrufen, aber sie konnte nicht frei reden, weil er sie dabei nicht aus den Augen ließ und ihr nach kurzer Zeit sicher auch signalisierte, dass sie das Gespräch jetzt beenden soll. Auch glaube ich, dass er ihr das Handy abgenommen und nur zum telefonieren gegeben hat. Es war ja dazwischen auch immer ausgeschaltet. Eine Frau, die den ganzen Fußballabend lieber neben ihrer Freundin simsend verbrachte statt sich mit ihr zu unterhalten oder mit Anwesenden zu flirten, der ist ihre ständige Erreichbarkeit und Kontakte per Handy ja scheinbar sehr wichtig - die würde es ja nicht von sich aus plötzlich den ganzen Tag ausschalten. Also hat er es ihr entweder abgenommen oder sie wurde in der Nacht ihres Verschwindens in irgendwas mit reingezogen, das ein sofortiges Untertauchen und Nichterreichbarsein erforderte.

Wenn wir jetzt mal den Gedanken weiterspinnen, sie ist (zunächst) freiwillig verschwunden und WOLLTE nicht gefunden werden - was könnte zwischen Kneipenbesuch und Heimweg geschehen sein, das so eine Entscheidung erfordern würde? Da sie keinen Schlüssel hatte, ist jedenfalls sicher, dass sie dort nicht mehr ankam... Es sei denn, auch Chris steckt mit drin als Mitwisser.

@I_believe

Es gibt auch andere,zugegeben seltene, Szenarien im Zusammenhang mit einer "Entführung",falls es eine solche war.Ohne Lösegeld.

Denke mal an den Fall Kampusch.Natascha wurde ebenfalls festgehalten und er ging mit ihr in die "Öffentlichkeit".Allerdings ohne Telefonate.

Zu viele offene Fragen.

Ob sie von Anfang an unfreiwillig weg war oder anfangs freiwillig und später nicht mehr oder(für mich eher unwahrscheinlich) gänzlich freiwillig, ist ungeklärt.

@waldlichtung

Ja.. deswegen hab ich "Lösegeld oder andere Forderungen" geschrieben,

Der Fall Kampusch ist ja auch so ziemlich einzigartig in der deutschen Kriminalgeschichte.

Er ist mit ihr raus gegangen - allerdings zu einer Zeit wo eigentlich schon keiner mehr damit gerechnet hatte das Natascha noch lebt .. oder anders -
vielleicht war der Fall zu der Zeit schon so aus den Köpfen der Leute raus das keiner mehr wirklich bewußt hingeschaut hat und sie wurde nicht erkannt,
weil nicht mehr wirklich nach ihr gesucht wurde ...
man hat wahrscheinlich eher damit gerechnet das irgendwann ihre Leiche irgendwo auftaucht.
Das sie noch lebt war zu dem Zeitpunkt, nach so langer Zeit nicht mehr anzunehmen und auch nicht sehr wahrscheinlich.

Bei Frauke war nicht annähernd so viel Zeit ins land gegangen wie bei Natascha.

Ich finde die beiden Fälle kann man nicht wirklich miteinander vergleichen.

@I_believe

Da hast du recht.

Schon allein wegen dem langen Zeitraum.Ausserdem verändert man als Heranwachsender sein Aussehen schneller.Fluchtgefahr hätte also lediglich durch Nataschas Eigeniniative bestanden.

Bei Frauke verwirren mich diese Telefongespräche nach wie vor.

Diese Verschleppungstheorie(Zeit gewinnen,Leute beruhigen) von Seiten des Täters ist mir zu "dünn".Dann wäre das Versteck aus Tätersicht unsicher gewesen.Also eher ein Sicherheitsverhalten(kein Risiko).Andererseits den Mut zu haben sie telefonieren zu lassen(also Risiko eingehen).Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen,daß Frauke den Täter gekannt hat.Und wenn dann nur oberflächlich oder indirekt.

@waldlichtung

Ja, der Fall Kampusch ist wohl am ehesten mit dem Stockholm-Syndrom zu erklären.

=> Wikipedia: Stockholm-Syndrom

Die beiden sind ja sogar zusammen in den urlaub gefahren .. ?

Und ja - gerade in dieser Zeit verändert man sich doch extrem - und das Bewußtsein für den Fall Kampusch hat ja auch nach einiger Zeit sehr nachgelassen.

Ich kann mir auch keinen Reim drauf machen was die Telefonate sollten.
Beruhigen der Angehörigen ?
Eher nicht .. es waren ja gleich alle alamiert als sie nicht nach Hause kam und dann bei den Telefonaten so seltsam klang.

Taktik ?
Hmmm ... schwer zu sagen worauf der Täter damit hinaus wollte.
Die Gefahr entdeckt zu werden muß für ihn keine so große Rolle gespielt haben,
da er ja an öffentlichen Plätzen war um sie telefonieren zu lassen.

Für mich ergibt sich daraus das er eventuell so auffällig war das er schon wieder unauffällig war ... Krankenwagen ? Sicherheitsdienst ?
Kein Plan.

Die Gewerbegebiete sind nachts eben nicht alle menschenleer.

Grade der Autohof Mönkeloh hat ne riesen Aral-Tanke , 2 US Restaurants und
dort oben ist u.a. das Hauptlager von Lidl und das Hauptgebäude des Zoll.

Bei Piper's ( amerikanisches Restaurant ) hats u.a. Duschen für LKW Fahrer und einen riesigen Parkplatz wo die Brummifahrer nachts stehen und schlafen können.
Da is immer was los ..

In Sennelager ist alles voller Engländer.
Das Gewerbegebiet dort wird 24 Std bewacht, da sich dort eine NaaFi ( lebensmittelladen für die Soldaten ) befindet.

Das Gewerbegebiet im Dören ist riesig,
da fällt man eventuell nachts nicht auf..

Aber selbst WENN man eventuell nicht auffällt muß man doch IMMER mit entdeckung rechnen,
gerade wenn die Bevölkerung in Alarm ist weil eine junge Frau verschwunden ist.

Ich weiß es nicht .. und es macht mich WAHNSINNIG das man sich letztendlich immer im Kreis dreht .. :(

Objektiv bewirkten die Anrufe dass die Polizei bei freiwilligem Verschwinden nicht sofort ermittelt und dass Chris ein Alibi hatte. Letzteres aber nur weil die Schwester beim letzten Anruf mitgehört hatte, sonst wäre es hinfällig gewesen.

Was war anders an dem Tag als sie nicht anrief? War Chris nicht zu Hause oder waren da auch weitere Personen bei ihm?

@shirleyholmes

shirleyholmes schrieb:und dass Chris ein Alibi hatte. Letzteres aber nur weil die Schwester beim letzten Anruf mitgehört hatte, sonst wäre es hinfällig gewesen.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Kripo die Einloggstandorte des Handys von Chris nicht für die ganze Zeit überprüft haben.

@I_believe
Danke für den Beschrieb dieser Gewerbegebiete. Mir war bislang nicht klar, wie riesig die sind.

@I_believe

I_believe schrieb:
In Sennelager ist alles voller Engländer.
Das Gewerbegebiet dort wird 24 Std bewacht, da sich dort eine NaaFi ( lebensmittelladen für die Soldaten ) befindet.

Die Anrufe kamen aus dem Gewerbegebiet Dreihausen, da ist kein Naafi. Der Befindet sich in einem anderen Gewerbegebiet.

I_believe schrieb: Grade der Autohof Mönkeloh hat ne riesen Aral-Tanke , 2 US Restaurants und
dort oben ist u.a. das Hauptlager von Lidl und das Hauptgebäude des Zoll.

Bei Piper's ( amerikanisches Restaurant ) hats u.a. Duschen für LKW Fahrer und einen riesigen Parkplatz wo die Brummifahrer nachts stehen und schlafen können.
Da is immer was los ..

Der Anruf muß nicht zwangsläufug vom Autohof Mönkeloh gekommen sein. Auch hier war angegeben Gewerbegebiet Mönkeloh, dazu gehört das Gebiet Halberstätterstraße auch. Es kann also gut möglich sein, das von dort der Anruf kam.

@Quinzy

Ah .. ok ...
ich hab das immer so verstanden das die Anrufe aus Sennelager und Mönkeloh direkt kamen ... bzw von den dortigen Funkmasten aus telefoniert wurde.

Wenn Halberstädter Str auch noch zu Mönkeloh gehört dann ist es wirklich ein riesen Gebiet ..
sind dort nicht auch ein paar Bordelle ?

Kann mich aber auch irren ...
und grade Halberstädter ist so verwinkelt und schwer einsehbar ..
da fällt man ev wirklich nicht auf .. :(

@I_believe

I_believe schrieb:Wenn Halberstädter Str auch noch zu Mönkeloh gehört dann ist es wirklich ein riesen Gebiet ..
sind dort nicht auch ein paar Bordelle ?

Ja eins auf jeden Fall, Halberstätterstraße.

Zum Gewerbegiet Mönkeloh gehört auch Pamplonastraße, wo jetzt das Zentrallager vom Lidl Discounter ist, da sind auch noch mehrere Firmen und die Eishalle.

Weist du, ob das 2006 schon so ausgebaut war?

Bei dem Gewerbegebiet Sennelager war Dreihausen angegeben, also Richtung Hövelhof, Teutoburgerstraße ect. Auch dort einige dunkle Ecken....


aber menschenleer ist es dort nie, weder spät abends noch nachts, da gebe ich dir recht und diese Worte von dir

I_believe schrieb: Aber selbst WENN man eventuell nicht auffällt muß man doch IMMER mit entdeckung rechnen,
gerade wenn die Bevölkerung in Alarm ist weil eine junge Frau verschwunden ist.

finde ich, wichtig, er muß sich also schon sehr sicher gefühlt haben.