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Amanda Knox

11.079 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Medien, Prozess ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Amanda Knox

22.06.2014 um 21:31
Wie passt eigentlich in Nencinis Urteilsbegründung zusammen, dass es keine sexuelle Belästigung von MK gegeben habe, obwohl doch Spuren an der Leiche darauf hinwiesen? Oder ging es nur darum, dass keine Orgie geplant war?

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Amanda Knox

22.06.2014 um 21:36
@Nscho-Tschi
@HeurekaAHOI
Zitat von Nscho-TschiNscho-Tschi schrieb:Meinst Du wirklich was Du sagst? Es liest sich nämlich so: "Weil (vermeintlich) bewiesen sei, dass sie im Verhör gelogen habe, sei auch schon bewiesen, dass sie gemordert habe".
Zitat von HeurekaAHOIHeurekaAHOI schrieb:nein, sie ist nur angeschlagen, ähnlich wie ein Boxer im Ring von einem anderen Boxer angeboxt wird, und einen empfindlichen Schlag bekommt, so hat sie durch ihre Beschuldigung Patrick Lumumba in die Sache mit reinzureiten zu müssen, ihrer Glaubwürdigkeit empfindlich geschadet. So ungefähr sehe ich das.
Ihrer Glaubwürdigkeit hat das sicherlich geschadet, schließlich gibt es selbst im Amerikanischen TV Leute, wie Wendy Murphy die "...but she accused an innocent man..." in die Kamera kreischen...
Zitat von Nscho-TschiNscho-Tschi schrieb:Dies wäre jedenfalls viiiiiel interessanter und wichtiger als die elendig und sich immer wieder im Kreis drehenden Diskussionen, wie es zu der Falschbeschuldigung gekommen ist
Genau so denke ich auch wie du, nur ( ! ) eben mit dem Unterschied, das die Falschbeschuldigung gar keine Falschbeschuldigung ist, sondern sie selbstverständlich auf Grund der Sachlage zu Recht im ersten Prozess, und nun auch im dritten Prozess wieder schuldig gesprochen wurde.
@HeurekaAHOI
???
Die Falschbeschuldigung ist und bleibt eine Falschbeschuldigung und selbst Hellmann hat (wohl um der StA einen Brocken hinzuwerfen) Amanda Knox wegen dieser verurteilt.
Was die "Sachlage" angeht steht hier Aussage gegen Aussage und die fehlenden Aufzeichnungen deuten zumindest für mich in die Richtung, dass die Ermittler (und nicht Knox) etwas zu verbergen haben...


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Amanda Knox

22.06.2014 um 21:46
Zitat von HansMHansM schrieb:Ihrer Glaubwürdigkeit hat das sicherlich geschadet,
Du sagst es selbst: Ihrer Glaubwürdigkeit ( Amanda Knox ) hat es sicherlich geschadet.

Danke für meine Anerkennung meiner sachlichen Beiträge.

Und ich bin überwältigt, von euer Anteilnahme, das mich sachlich findet. Danke Leute. Danke

@Nscho-Tschi
@Quiron
@BL


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Amanda Knox

22.06.2014 um 22:01
@HeurekaAHOI
schrieb:
Danke für meine Anerkennung meiner sachlichen Beiträge.

Du beeindruckst hier wirklich mit deiner Sachlichkeit mit Sätzen wie: "Klar ist sie schuldig, sonst hätte man sie ja nicht verurteilt." Was für eine überzeugende Beweisführung !


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Amanda Knox

22.06.2014 um 22:06
Beitrag Beitrag von BL (Seite 284) : Ich weiß jetzt nicht wie @BL auf Rudy als denjenigen zu erkennen meint, der den(die) Fußabdruck ( Fußabdrücke ) da auf den Badezimmer Teppich gemacht haben will, aber der von @HansM gelobte Dr Rinaldi hat selber gesagt ...

"...Lorenzo Rinaldi excluded the possibility that the bloody footprint on the blue bathmat was the right size or shape to belong to Knox or Guede instead of Sollecito: “You can see clearly that this bloody footprint on the rug does not belong to Mr. Guede, but you can see that it is compatible with Sollecito. "

Zitat aus : http://truejustice.org/ee/index.php?/tjmk/comments/our_take_on_the_case_for_the_prosecution_2_the_footprint_evidence/ (Archiv-Version vom 20.07.2014)
Zitat von Nscho-TschiNscho-Tschi schrieb:@Quiron
erwartest du wirklich von @HeurekaAHOI eine Antwort auf diese Frage? Dass er also in der Lage ist, mit eigenen Worten zu erklären, was ihn überzeugt habe?
Ach, natürlich gebe ich zu gegebener Zeit darauf Antwort. Aber das will alles zu seiner Zeit erledigt werden Für heute mache ich Feierabend. Eine schöne Zeit wünscht JohnBoy1967


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Amanda Knox

22.06.2014 um 22:20
@HeurekaAHOI
Gewillt einen Kommentar hierzu abzugeben?
Zitat von HansMHansM schrieb:Was die "Sachlage" angeht steht hier Aussage gegen Aussage und die fehlenden Aufzeichnungen deuten zumindest für mich in die Richtung, dass die Ermittler (und nicht Knox) etwas zu verbergen haben...
...und um das Dilemma der Calunnia mal ein bisschen weiter auszuführen:
Wir haben zwei "Aussagen", die von Knox um 1:45 Uhr und 5:45 Uhr am 6. November 2007 unschrieben wurden:
http://www.injusticeinperugia.org/Verbale_6_nov_01.45.pdf
http://www.injusticeinperugia.org/145Statement.pdf
http://www.injusticeinperugia.org/Verbale_6_nov_05.45.pdf
http://www.injusticeinperugia.org/545Statement.pdf
das sog. erste Memoriale:
http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/1570225/Transcript-of-Amanda-Knoxs-note.html
und das bisher von allen Instanzen ignorierte sog. zweite Memoriale:
http://murderofmeredithkercher.com/wp-content/uploads/2014/05/Memoriale-II.pdf (Archiv-Version vom 04.07.2014)
Der Hauptvorwurf neben der Calunnia ist, das Knox ihre falsche Beschuldigung Lumumbas nicht zurückgenommen hat, wobei gerne mal eine abgekürzte Version dieses Satzes aus dem ersten Memoriale benutzt wird:
And I stand by my statements that I made last night about events that could have taken place in my home with Patrik, but I want to make very clear that these events seem more unreal to me that what I said before, that I stayed at Raffaele's house.
der Teil "but I want to make very clear that these events seem more unreal to me that what I said before, that I stayed at Raffaele's house." wird von den Gerichten und auch der Presse gerne mal unter den Teppich gekehrt.
Im zweiten Memoriale, das Matteini kurioserweise (siehe Aussage von Argiro) wohl nicht vorlag, wird Knox noch deutlicher:
But now I remember I can't know who was the murder [sic] because I didn't return to the house. I know the police will not be happy about this, but it's the truth...
Wenn man zusätzlich berücksichtigt, das Knox zu diesem Zeitpunkt keinerlei Rechtsbeistand hatte (auch so ein Punkt, den der Kassationshof in 2013 falsch hatte) muss man sich doch fragen, "was noch?" ist notwendig um eine "Aussage" zurückzuziehen?"


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Amanda Knox

22.06.2014 um 22:32
Rinaldi hat den Fußabdruck von Rudy nach meiner Überzeugung in einem falschen Winkel über den Abdruck gelegt. Er interpretiert vor allem den Abdruck des großen Zehs falsch, auch weil er hier falsch gemessen hat. Das alles kannst Du aber auch im Gegengutachten nachlesen. Ich vertraue am liebsten meinen Augen und Messungen und so komme ich eher auf Rudy als Verursacher des/der Abdrücke.

@HeurekaAHOI, hast Du beide Gutachten gelesen? Du kannst Sie im Netz finden.


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Amanda Knox

22.06.2014 um 22:44
@HeurekaAHOI
Ich weiß jetzt nicht wie @BL auf Rudy als denjenigen zu erkennen meint, der den(die) Fußabdruck ( Fußabdrücke ) da auf den Badezimmer Teppich gemacht haben will, aber der von @HansM gelobte Dr Rinaldi hat selber gesagt ...
"...Lorenzo Rinaldi excluded the possibility that the bloody footprint on the blue bathmat was the right size or shape to belong to Knox or Guede instead of Sollecito: “You can see clearly that this bloody footprint on the rug does not belong to Mr. Guede, but you can see that it is compatible with Sollecito.
Zitat aus : http://truejustice.org/ee/index.php?/tjmk/comments/our_take_on_the_case_for_the_prosecution_2_the_footprint_evidence/ (Archiv-Version vom 20.07.2014)
"
Bitte verdreh mir nicht das Wort im Mund...
Was die Fußabdrücke auf der Matte und die mit Luminol gefundenen angeht halte ich es mit dem Experten der StA, Dr. Rinaldi, der alle diese Abdrücke als (frei übersetzt) "unbrauchbar" oder "unbrauchbar für eine positive Identifikation nur brauchbar für eine negative Identifikation" sprich "nur brauchbar um potenzielle Verursacher auszuschließen" einstuft. Das zusammen mit der Tatsache, dass er nur die Referenzabdrücke von Knox, Sollecito und Guede hatte, macht seine Zuordnung dieses Abdrucks zu Sollecito aber dann doch ein wenig fragwürdig.
Ich bezog mich auf diese beiden Dateien:
http://www.injusticeinperugia.org/rinaldi1.pdf
http://www.injusticeinperugia.org/rinaldi2.pdf

Sind Posts auf TJMK offizielles Beweismaterial?


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Amanda Knox

22.06.2014 um 23:23
Eins gibt noch zu denken - das prison diary von RS:
http://www.perugiamurderfile.org/viewtopic.php?p=59966#p59966

Wenn wir annehmen, dass die Aussage von AK gegen PL erzwungen ist, muss man auch annehmen, dass die Aussage von RS (die ja erst zu dem Verhör von AK geführt hat) erzwungen ist (die Zunichtemachtung ihres Alibis), und das unabhängig voneinander. Er hatte sich darüber in seinem prison diary am 7.11.07 beklagt, dass man ihn einer psychischen Tortur unterzogen habe und ihm die Schuhe ausgezogen habe. Er behauptet aber nicht, dass man ihn geschlagen habe oder ihm Nahrung verweigert habe.

Er sagt aber auch im gleichen Tagebucheintrag: "The investigators asked me if she had told me to say anything but (unfortunately, I now say) it's not like that: All I have said, I have said of my own free will."

RS gebrauchte doch die Formulierung, dass er zuvor "a load (lot?) of crap" erzählt habe und widerrief das später erneut.

Ein bisschen zu denken gibt, dass hier gleich zwei Falschaussagen unter Druck erfolgt sein sollen. RS soll befragt worden sein hinsichtlich der Theorie, dass er die 112 erst angerufen habe, als die anderen Polizisten schon da waren, und soll daraufhin gesagt haben, dass AK das Haus verlassen habe und ihn zum Lügen überredet haben soll.

Unter Druck falsche Aussagen zu machen, stelle ich mir schwierig vor, weil die Story doch weitergesponnen und logisch fortgesetzt werden muss?!

Dass AK unter Druck gesetzt worden ist, ist nach wie vor mehr als denkbar. Aber RS bestätigt in seinem Prison diary, dass er seine Aussagen freiwillig gemacht habe.


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Amanda Knox

23.06.2014 um 05:57
Zitat von BLBL schrieb: Wichtig ist der Abdruck des Zeh's neben dem großen Zeh im Hauptabdruck unten. Wahrscheinlich war dieser Zeh nicht blutgetränkt, sondern das Blut/bzw. blutgetränktes Wasser lief zwischen den beiden Zehen herunter. Dabei trat er wahrscheinlich zwei Mal mit den beiden Zehen auf bzw. hat den großen Zeh stehen lassen und den Rest der Zehen dann leicht gedreht oder zusammengeführt, so dass eine weitere Aussparung des Zehs sichtbar ist. Versteht Ihr was ich meine?
es ist amüsant zu sehen, wie du versuchst den Abdruck RG reinzuwürgen. Und die Bilder sind mit viel Fantasie gedreht und gewendet damit es irgendwie zusammenpasst das Ganze.

Damit überzeugst du keine Jury

Du solltest auch mal die Maße anschauen. RS passt fast bei allen Maßen zwischen 90 und ganz oft sogar 100%

Es ist zwar kein Beweis wie z.B. ein Fingerabdruck (leider) aber der Fußabdruck....NEIMALS VON RG!


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Amanda Knox

23.06.2014 um 07:12
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb:Dass AK unter Druck gesetzt worden ist, ist nach wie vor mehr als denkbar. Aber RS bestätigt in seinem Prison diary, dass er seine Aussagen freiwillig gemacht habe.
Prinzipiell ist es nie ausgeschlossen, dass zwei Personen unter Druck gesetzt wurden. Es ist sogar eher wahrscheinlich, denn wenn eine Ermittlertruppe bei einer Person vor illegalen Handlungen nicht zurückschreckt, warum sollte sie es bei der anderen gerade nicht? Ihr ist es letztlich nur an der Durchsetzung ihrer Ansicht gelegen, wobei ihr dabei jedes Mittel recht sein könnte.

Aberr vorliegend braucht man das nicht mal annehmen.

Das Problem an dieser Stelle ist, dass nie bekannt wurde, was er gesagt haben soll.

In einem Interview gegenüber einer Reporterin am Vortrag wird deutlich, aus der sich ergab, dass sich Frau Knox angeblich ebenfalls nicht bei ihm war, wird deutlich, dass er sich im Tag geirrt hatte. Er sprach dort vom Tagesablauf von Halloween. Der Mord geschah jedoch ein Tag später.

Es ist daher anzunehmen, dass er im Verhör einem ähnlichen Irrtum unterlegen war und er hier von den Verhörern bzgl. seines Irrtums nicht aufgeklärt wurde, da es den Ermittlern in den Kram gepasst haben.
Zitat von SiegessicherSiegessicher schrieb:Du solltest auch mal die Maße anschauen. RS passt fast bei allen Maßen zwischen 90 und ganz oft sogar 100%
Klar, wenn man bei Abmessen Dinge im Nichts enden lässt, kann man jeden Fußabdruck passend machen. Sie sollten nicht einfach die Maße nehmen, sondern die Art sich ansehen, wie diese Maße zustande gekommen sind. Hier kann auch ein Laie untersuchen, ob ein Gutachten getürkt ist oder nicht. Hier sollte man sein Gehirn einschalten und nicht blind vertrauen.

Genauso sieht es bei Rinaldi-Gutachten bzgl. der Luminol-Fußabdrücke aus. Es ist doch seltsam, dass sich dieser Gutachter alle verwackelten Aufnahmen verwendet hat obgleich für die gleichen Abdrücke auch nicht verwackelte vorliegen. Da er bei den Fußabdrücken dann zusätzlich die Extremwerte verwendet hat, kommt er natürlich auf größere und damit falsche Werte.


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Amanda Knox

23.06.2014 um 08:45
@JosefK1914


wenn @BL das gleiche mit RS Abdruck machen würde, dann hätte er keine unglaublich komplizierten Gedankengänge machen müssen, dass er passt.

Es ist eines der deutlichsten Zeichen, dass RG nicht alleine aktiv war (Blutabdruck) und natürlich versucht die Unschuld-Connection dieses stark belastende Indiz gegen RS mit irgendwelchen fußakrobatischen Aktionen zu erklären.


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Amanda Knox

23.06.2014 um 09:18
@JosefK1914
Zitat von JosefK1914JosefK1914 schrieb:Prinzipiell ist es nie ausgeschlossen, dass zwei Personen unter Druck gesetzt wurden.
Zustimmung, aber in beiden Fällen scheint das Ergebnis (so nehmen wir doch an?) eine radikale Unwahrheit (oder auch nicht) gewesen zu sein. Das heißt, beide haben unter Druck sich selbst belastet. Nur um die Situation zu beenden?

Frage ist aber auch, wie dieser Druck motiviert ist. Zumindest waren unterschiedliche Polizisten bei beiden Verhören. Mehrere Zeugen des Verhörs haben ausgesagt, dass AK gesagt habe: "He is bad!" Das klingt nicht nach einem erzwungenen Statement. Dazu gibt es nur 2 Möglichkeiten, entweder hat sie es gesagt, oder alle anderen haben sich vorher abgesprochen, das auszusagen. Was natürlich auch möglich ist. Aber dann hätten sie sich vielleicht einen gewichtigeren Satz überlegen können.
Zitat von JosefK1914JosefK1914 schrieb:Das Problem an dieser Stelle ist, dass nie bekannt wurde, was er gesagt haben soll.
?
Aber RS bestätigt den Inhalt und die Freiwilligkeit seiner Aussagen in seinem prison diary. Und er brauchte definitiv keinen Dolmetscher und war nicht verwirrt, wie AK das für sich in Anspruch nehmen konnte. Auch AK hat ein Dokument unterschrieben, worin gleich der erste Satz die Freiwilligkeit der Aussage betont. Ja, darüber lässt sich wegen ihrer Italienisch-Kenntnisse streiten, aber den ersten Satz wird sie doch gelesen haben und er kann auch in italienisch nicht so schwer sein.
Zitat von JosefK1914JosefK1914 schrieb:In einem Interview gegenüber einer Reporterin am Vortrag wird deutlich, aus der sich ergab, dass sich Frau Knox angeblich ebenfalls nicht bei ihm war, wird deutlich, dass er sich im Tag geirrt hatte. Er sprach dort vom Tagesablauf von Halloween. Der Mord geschah jedoch ein Tag später.
RS erwähnt in seinem prison diary, dass AK zur Arbeit ging und kurz darauf zurückkehrte, weil sie nicht arbeiten musste. Das passt genau zum Mordabend.

Das alles macht die beiden noch nicht zu Mördern. Aber beide, AK und RS, haben zwischendurch zugegeben oder ausgesagt, dass AK am Abend außer Haus gewesen sei und das später wieder verworfen.

Ein bisschen fällt schon auf, dass hier der Polizei immer nur Willkür, Kalkül, Grausamkeit usw. unterstellt wird. Und wenn AK oder RS die Unwahrheit gesagt haben, dann wird das zum Versehen, Missverständnis usw. erklärt.


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Amanda Knox

23.06.2014 um 09:49
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb:Und wenn AK oder RS die Unwahrheit gesagt haben, dann wird das zum Versehen, Missverständnis usw. erklärt.
ja so ist es. Nirgendwo stand da in den Medien: " Kann man jemanden glauben, der wegen Mordes veruteilt im Gefängnis sitzt? "

Nirgendwo stand da: " Niemand kann das bezeugen, das Frau Knox beim Verhör auf der Polizei misshandelt wurde "

Also da sieht man schon was von den Mainstream Medien zu halten ist. Das entlarvt die Mainstream Medien auf irgendeine Weise. Und zeigt ihr wahres Gesicht.


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Amanda Knox

23.06.2014 um 10:07
Zitat von HeurekaAHOIHeurekaAHOI schrieb:Also da sieht man schon was von den Mainstream Medien zu halten ist. Das entlarvt die Mainstream Medien auf irgendeine Weise. Und zeigt ihr wahres Gesicht.
Medien sollten immer hinterfragt werden. Allerdings erstaunt mich Deine Aussage etwas, da Du selbst aus einen alten Zeitungsartikel zitiert hast und den Inhalt als das non plus ultra verkaufen wolltest.


Beitrag von HeurekaAHOI (Seite 281)


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Amanda Knox

23.06.2014 um 10:09
@HeurekaAHOI

Wenn man sich den großen Zehen von RS ansieht, dann sollte keine Verbindung zwischen oberen und unterem Zehenglied geben.
Das sieht man ziemlich deutlich. Auch ist die Zehenkappe von RS viel breiter als die von RG.
Aber dies kann ganz unterschiedlich ausfallen, je nach Härte des Untergrunds....

Ich verstehe nicht, warum Fußabdrücke nicht auch auf einer ähnlichen Badematte genommen wurden.
Dies ist viel realitätsnäher als auf einem geraden und festen Boden.
Als Laie gesprochen, finde ich dieses Vorgehen merkwürdig.


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Amanda Knox

23.06.2014 um 10:21
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb:Ein bisschen fällt schon auf, dass hier der Polizei immer nur Willkür, Kalkül, Grausamkeit usw. unterstellt wird. Und wenn AK oder RS die Unwahrheit gesagt haben, dann wird das zum Versehen, Missverständnis usw. erklärt.
Daher wäre es vernünftig sich weniger an irgendwelche Aussagen zu hängen, sondern mal die bekannten Tatsachen und deren Interpretation ansehen.

Aus Aussagen allein lässt sich letztendlch kaum die Wahrheit ermitteln, da gibt es entsprechende Studien. Auch Richter erreichen bei solchen Studien kaum ein besseres Ergebnis als ein Münzwurf.


Und hier reicht letztlich schon die Untersuchung des Rinaldi-Gutachtens aus.

Hier kommt man dann relativ schnell dahin, dass das Gutachten und damit letztendlich der ganze Fall getürkt ist. Hinzu kommen dann noch so wesentliche Dinge, dass Stefanoni vor Gericht gelogen hat und bis heute nicht die Rohdaten seiner Untersuchungen komplett herausgegeben hat.

Auch der oberste Gerichtshof ist da auf der gleichen Linie, wenn er sagt, dass Kontamination von der Verteidigung bewiesen werden muss. Hinzu kommt dann noch der andere Unsinn des damaligen Urteils.

Das sind alles Dinge, wo man sich fragen muss, was hat Italien hier zu verlieren, warum soll hier eine koste es was es wolle Verurteilung herbeigeführt werden? Sucht man ganz bewusst einen Konflikt mit den USA? Denn bei den Umständen wird natürlich Frau Knox nicht ausgeliefert.

Aber selbst dann, irgendwann wird der EGMR sich des Falles ebenfalls annehmen und dann dürfte Italien ganz alleine da stehen.

Ich habe keine Ahnung, was hier bezweckt werden soll.


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Amanda Knox

23.06.2014 um 10:27
@Siegfrieden
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb:Aber RS bestätigt den Inhalt und die Freiwilligkeit seiner Aussagen in seinem prison diary.
Ich denke, du missverstehst den Inhalt des Satzes. Zumindest, wenn es um diesen geht:
"The investigators asked me if she had told me to say anything but (unfortunately, I now say) it's not like that: All I have said, I have said of my own free will."

Wer ist mit "she" gemeint. Doch offensichtlich Amanda Knox (und nicht die Polizei). Raffaele Sollecito sagt hier nichts anders, daß er das Alibi für Frau Knox aus eigenem Willen erteilt hat, und nicht etwa auf Verlangen von Frau Knox.
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb:Ein bisschen fällt schon auf, dass hier der Polizei immer nur Willkür, Kalkül, Grausamkeit usw. unterstellt wird. Und wenn AK oder RS die Unwahrheit gesagt haben, dann wird das zum Versehen, Missverständnis usw. erklärt.
Die Polizei sollte die Situation professionell handhaben, denn das ist ihre tägliche Arbeit und dafür sind sie ausgebildet. Wenn die Aufzeichnungen von wichtigen Verhören fehlen, wenn das gleich bei DREI wichtigen Verhören geschieht, wenn zudem noch dämlich Ausreden ins Feld geführt werden, warum diese Aufzeichnungen fehlen, dann ist das auffällig und höchstwahrscheinlich kalkuliert. Wenn bei allen drei Verhören keine Anwälte zugegen waren, dann ist das Willkür.

Amanda Knox und Raffaele Sollecito dagegen sind zwei Pivatpersonen, die nicht jeden Tag in eine Mordermittlung geraten. Wie man sich in Verhören "korrekt verhält, haben sie nicht gelernt, umso weniger, wenn die Polizei mit gezinkten Karten spielt.

Dabei sollte man nicht vergessen, daß Raffaele Sollecito ein ziemlich sicheres Alibi hat, Warum sollte er lügen? Und wenn er nicht lügt, hat Frau Knox auch ein Alibi und ist unschuldig, warum sollte sie dann lügen udn einfach einen Unbeteiligten beschuldigen?

Nein, die einzig plausible Erklärung, um die Situation zu erklären, liegt darin, daß die Polizei ihre Zeugen dahingehend manipuliert und unter Druck gesetzt haben, daß sie sich ihrer Ausagen nicht mehr sicher waren. Herrn Sollecito haben sie einen Kalender verweigert, so daß er nicht mit Sicherheit bestimmte Ereignisse bestgimmten Abenden zuordnen konnte. Frau Knox haben sie dazu gebracht, an ihrer eigenen Erinnerung zu zweifeln, eben so wie es z.B. Svizzera beschrieben hat.


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Amanda Knox

23.06.2014 um 10:32
@Siegessicher

Sie sollten sich weniger darum kümmer, welche Theorien andere aufstellen, sonder die Daten, welche Sie hier aufführen, belegen. Wenn Mesungen jedoch im Nichts enden, ist Ihnen das offensichtlich nicht gelungen.

Wenn im Rinaldi-Gutachten die Messungen im Nichts enden, ist etwas faul. Und das ist im Rinaldi-Report nicht nur an dieser Stelle.

Sie bedienen sich hier nur Ablenkungsmanövern, dies und der ihre bisherigen Beiträge zeigen, dass sie an einer wirklichen Diskussion oder Wahrheitssuche wohl nicht wirklich interessiert sind.


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Amanda Knox

23.06.2014 um 10:49
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Medien sollten immer hinterfragt werden.
So bist du auf dem richtigen Weg. Das hört man gerne.
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb: da Du selbst aus einen alten Zeitungsartikel zitiert hast und den Inhalt als das non plus ultra verkaufen wolltest
Also zunächst einmal: Ich habe den Zeitungsartikel nicht als Leitartikel genommen, nachdem ich alle meine Ansichten über den Fall Amanda Knox ausrichte. Das ist nun nicht richtig. Schon gar nicht habe ich irgendwas von " Non Plus Ultra " suggeriert, geschweige denn diese drei Wörter benutzt.

Du musst wissen: Bevor ich auf den Artikel durch Google gestoßen bin, habe ich im Internet gezielt nach bestimmten Wörtern gesucht, und diese bei Google eingegeben, in der Hoffung, das ich wieder auf meine Quellen stoße, die ich eigentlich haben wollte.

Doch siehe da...

Alles war weg! Alles belastende über Amanda Knox was ich speziell gesucht habe, ist einfach nicht wider aufzufinden! Wie das wohl kommt? (!)

Ja, und dann bin ich eben auf diesen Artikel gestoßen, von dem du sagst " er ist zu alt um glaubwürdig zu sein ". Nur weil ein Artikel alt ist ( alt? - 7 Jahre ist das eigentlich alt ) heißt das ja nicht das dieser Artikel ungeeignet ist Licht ins Dunkel zu bringen. Ganz im Gegenteil: Eben weil da einige wichtige Zeitungsausschnitte nicht mehr auf Google auffindbar sind, kann dieser Artikel einen wichtigen Beitrag dazu leisten, das ein Leser der sich im einem Irrtum befindet, wieder auf die Richtige Bahn gelenkt werden kann, und so von seinem Leiden des Irrtums geheilt werden kann.

Dies ist der Artikel:

http://www.neon.de/artikel/freie-zeit/computer-internet/der-oeffentliche-mord/684603

hier ein kleiner Auszug daraus. Ein paar Wörter am Ende fehlen.
Meredith Kercher, die gerne Partyfotos auf »Facebook« stellt, wird ermordet. Liegen alle SPUREN IM INTERNET? Die Geschichte des ersten Web-2.0-Mordes.

Plötzlich wird aus der Ausgelassenheit Angst. Normalerweise sollen die Handy-Kurzmitteilungen des örtlichen Veranstaltungsmagazins die Erasmus-Studenten von Perugia über das Nachtprogramm informieren. »Lady’s Night« im Merlin Pub. »Student Happy Hour« im La Tana Dell’Orso. Irgendein Konzert im netten Café Morlacchi. Am Abend des 2. November aber wird nicht viel geschrieben. Nur das: Eine englische Erasmus-Studentin wurde in ihrer Wohnung vergewaltigt und erstochen. Was nicht in der SMS steht: Meredith Kercher heißt die Studentin, 21 Jahre alt, University of Leeds, noch keine drei Monate in Perugia, 188 Freunde bei facebook.com. Jemand hat Meredith während sexueller Handlungen ein Messer an die Kehle gehalten, ihr Gesicht zu Boden gedrückt. Das Messer stach sie in den Hals, ein Mal, zwei Mal, der dritte Stich war tödlich. Das Blut spritzte zwei Meter die Wand hoch. Nach zehn Minuten war Meredith Kercher verblutet. Todeszeitpunkt: Zwischen 20.30 Uhr und 22 Uhr, es war der 1. November 2007. Am nächsten Morgen wird sie halb entkleidet, von einer Steppdecke bedeckt, auf dem Boden ihres WG-Zimmers gefunden. Via della Pergola 7, von der Università per Stranieri nur etwa 150 Meter über die Piazza Grimana das Kopfsteinpflaster hinunter. In einem Haus, das wie ein Ferienquartier aussieht und von dem aus man herrlich weit blicken kann über das Tal und die Zypressen.

Schnell hört auch Lara am nächsten Tag von der toten Engländerin. Lara, 20 Jahre, aus Bergheim bei Bonn, Politik-, Geschichts- und Literaturwissenschaft, 119 Freunde auf studivz.de, wohnt ebenfalls noch keine drei Monate in der Altbauwohnung, die sie sich mit einer Finnin teilt, ganz oben auf dem Hügel, auf dem Perugia, Hauptstadt der Region Umbrien, liegt, umrandet vom massiven, kalten Stein der Stadtmauer. Im Herbst pfeift der Wind durch die engen Gassen. Große Gruppen, die englisch sprechen, italienisch oder deutsch oder alles durcheinander, lärmen nach Einbruch der Dunkelheit über die Piazza IV Novembre und sitzen auf den grauen Stufen zur Kathedrale San Lorenzo. Lara hat bis dahin schon viele Leute kennen gelernt, so ist das in einer Stadt mit 150 000 Einwohnern und 40 000 Studenten, von denen pro Jahr etwa 6000 für einen Auslandsaufenthalt kommen. Lara hat wie sie alle viel gefeiert zu Beginn, als all das noch neu war und aufregend, im Shamrock, im Domus oder im Rock Castle, wo vier große Biere vor 23 Uhr fünf Euro kosten und auf der Tanzfläche Blurs »Song 2« mitgeschrien wird. In Laras eigener Bildergalerie in der Studentencommunity studivz.de und in denen ihrer virtuellen Freunde finden sich von diesen Nächten unzählige Fotos. Es sind die typischen Erasmus-Fotos, wie sie jedes Jahr überall in Europa entstehen, in Städten, die Perugia gleichen, aufgenommen mit Digitalkameras, im nebligen Dunkel großräumiger Kneipen. Fotos von jungen Leuten, die eng umschlungen posieren, die Gesichter gerötet, lachend. Fotos, wie sie auch zuhauf existieren im Profil von Meredith Kercher auf facebook.com, der internationalen Variante von studivz.de. Schnell sieht Lara so, dass ihre ersten Monate in Perugia nicht anders waren als die von Meredith. »Der erste Mord der Facebook-Generation« schrieb eine italienische Gazette und hatte Recht: Kurz bevor Meredith Kercher starb, wurden auf Facebook mehrere Bilder von ihr veröffentlicht, die sie als Vampir verkleidet, mit blutverschmiertem Mund und schwarzem Umhang auf der Halloweenparty im Merlin Pub zeigen. Neben ihr steht ein Junge mit Scream-Maske. Es sind unheimliche Zeugnisse von Merediths letztem unbeschwerten Abend. Früher las man über Mordopfer in der Zeitung höchstens, welchen Beruf sie ausgeübt hatten. Im Fall von Meredith Kercher reichten einige Mausklicks, um intime Einblicke in ihr Leben zu bekommen. Die unglückliche Öffentlichkeitsarbeit der Polizei und die scheinbare Transparenz des Mordfalls durch das sogenannte »Web 2.0« sorgten für beispielloses Interesse und grenzenlose Spekulationen.

Meredith Kercher war im August nach Perugia gekommen, ein Jahr wollte sie bleiben. Sie zog mit einer 20-jährigen Sprachstudentin aus Seattle und zwei Italienerinnen zusammen. Amanda Knox, die Amerikanerin, hatte Meredith ihrem Vater gegenüber als »selbstsicher« und »ein wenig exzentrisch« beschrieben. Sie hatte sich darüber lustig gemacht, dass Amanda nach so kurzer Zeit schon einen festen Freund gefunden hatte, den Italiener Raffaele Sollecito, 23. Sie hatte sich auch über Amandas mangelnde Putzbereitschaft und die vielen Besucher geärgert. Irgendwelche Typen, die Meredith nicht kannte, hingen fast jeden Abend in der Küche herum, coole Typen, die Gras mitbrachten. Anscheinend wurde viel Marihuana geraucht in der WG. Doch wenn man gemeinsamen Bekannten glaubt, dann war Meredith das Gegenteil von Amanda. Verantwortungsvoll, vorsichtig, nicht übermäßig am Feiern interessiert. Der junge Italiener, mit dem man sie sah: nur ein zaghafter Flirt. Es war eine reine Zufallsbekanntschaft, die die beiden Mädchen verband, in ihrem Haus wohnten ständig wechselnde Auslandsstudenten – was die Ermittlungen der Polizei später erschweren sollte. Über hundert verschiedene DNASpuren fand man in der Wohnung.

Aus den ersten Tagen nach dem Tod Merediths kursieren Fotos, sie zeigen die bleiche Amanda Knox, wie sie neben den Fahrzeugen der Ermittler steht, sie blickt ihrem Freund Raffaele fragend in die Augen, dann küssen sich die beiden. Zunächst gab Amanda an, sie habe die Nacht reichlich bekifft bei Raffaele verbracht und sei dann in der Frühe nach Hause gekommen, um zu duschen. Die Fensterscheibe zu Merediths Raum habe sie eingeschlagen vorgefunden, die Zimmertür von innen verriegelt. Später dann gibt Amanda zu, am Abend des 1. November zu Hause gewesen zu sein. Sie beschuldigt Diya »Patrick« Lumumba, einen 44-jährigen Kongolesen, Vater eines sechzehn Monate alten Sohnes, Betreiber des beliebten Lokals »Le Chic«, in dem sie ab und an gearbeitet hatte, mit Meredith im Zimmer gewesen zu sein. Sie, Amanda, habe in der Küche gesessen. Nach einer Weile habe sie Meredith schreien gehört und solche Angst bekommen, dass sie sich die Ohren zuhalten musste. An alles, was danach geschehen sei, könne sie sich nicht mehr erinnern. Sie wisse auch nicht mehr, ob Raffaele in der Wohnung gewesen sei. Am nächsten Morgen will sie aber bei ihm aufgewacht sein. Später bestreitet Amanda wieder, am Tatort gewesen zu sein. Raffaele, der Sohn eines prominenten Arztes, kurz vor seinem Diplom als Ingenieur, stützt zunächst ihr Alibi, gibt aber später an, alleine zu Hause im Internet gesurft zu haben. Die Untersuchung seines Computers ergibt, dass dieser die ganze Nacht nicht benutzt wurde. Unterdessen bezeugen mehrere Personen, Patrick Lumumba, von dem bei Meredith keine DNA-Spuren gefunden werden, zur Tatzeit hinter seiner Theke gesehen zu haben, doch am 6. November, eine Woche nach dem Mord, werden alle drei Verdächtigen festgenommen.

Die Staatsanwaltschaft rekonstruiert, dass Amanda, Raffaele und Patrick Lumumba Meredith zu Sex zwingen wollten, zu perversen Spielchen, zu einer Orgie, Meredith habe sich verzweifelt gewehrt. Amanda und Raffaele hätten im Vollrausch gehandelt. Der Barbesitzer in sexueller Gier. Es heißt weiter, Amanda und Raffaele hätten nach »intensiven sexuellen Erlebnissen« gesucht, um »der Monotonie des Alltags zu entfliehen.« Zu diesem Zeitpunkt ist Amanda Knox für die schockierte italienische Öffentlichkeit ohnehin nur noch: »Foxy Knoxy«. So nannte sie sich auf myspace.com, unter diesem Pseudonym verfasste sie dort eine merkwürdige Vergewaltigungsfantasie. Bilder tauchen aus dem Internet auf, die sie in einem Museum grinsend an einem Maschinengewehr zeigen, YouTube- Filmchen lassen Amanda als aufgedrehtes Mädchen erscheinen. In der Untersuchungshaft sagt Raffaele aus, seiner Freundin, die aus gutem Hause stammt, sei es in jedem Moment nur um ihr Vergnügen gegangen. Trotzdem traue er ihr den Mord an Meredith nicht zu. Seinem Vater verspricht Raffaele, den Freunde als schüchtern beschreiben, nie wieder zu kiffen. In seinem eigenen Blog hatte Raffaele vor dem Mord an Meredith geschrieben, er sehne sich nach »extremen Empfindungen, die der Sex auslöst.« Er stellte dazu ein Foto online, auf dem er als »irrer Doktor« in Klopapier gewickelt ein Messer schwingt.

Aber es sind nicht nur Spuren aus dem Internet, die die Studenten zunehmend belasten: Eine Sicherheitskamera hatte Amanda am Tatabend beim Betreten des Hauses gefilmt. An einem siebzehn Zentimeter langen Messer, das Raffaele gehört, werden an der Klinge Blutspuren von Meredith und am Griff DNA-Spuren von Amanda gefunden. Im Bad von Raffaeles Wohnung finden Polizisten zwei Kanister Bleichmittel, Schwämme und Putzlappen. Offenbar hatte das Paar versucht, Spuren zu verwischen. Auf Merediths Daunendecke wird ein Abdruck von Nike-Schuhen gefunden, Größe 42, wie sie auch Raffaele besitzt. Bei ihm wird später außerdem ein Kassenbon über die Bleiche entdeckt, ausgestellt am Vormittag nach der Tat. Der Inhaber eines Modegeschäfts will gehört haben, wie Amanda und Raffaele nicht einmal 48 Stunden nach dem Mord beim Kaufen von Dessous über »wilden Sex« sprachen. Zwei Männer bezeugen, Amanda am 3. November mit einem unbekannten Schwarzafrikaner in einem Waschsalon gesehen zu haben, beim Reinigen von beschmutzter Kleidung und Turnschuhen. Auf Merediths Körper werden Spuren einer vierten Person gefunden – ein weiterer Tatverdächtiger scheint also flüchtig zu sein. Ohnehin heißt es in den Kneipen und Cafés von Peru- Haagia, Patrick Lumumba, der immer guten Reggae auflegte und für jeden Neuankömmling da war, sei unschuldig. Natürlich, man habe ihn schon mal gesehen, spätnachts, mit jungen Schönheiten knutschend. Aber das? Niemals. Lumumba sei wie Meredith das Opfer einer Irren. Und »Foxy Knoxy« sei eine Irre, »offenbar «, sagt ein Professor der Universität inmitten des Entsetzens, »gibt es im Internet nur noch Irre.« Bruno Vespa, Italiens berühmtester Talkmaster, fragt ungläubig: »Kennen wir unsere Kinder noch?«

»Ich konnte es nicht glauben, als ich gehört habe, dass Patrick festgenommen wurde«, sagt Lara jetzt. Sie mochte Patrick. Er war das Ge sicht von ganz Erasmus-Perugia. Lara sagt auch: »Selbst in Bergheim bei Bonn gab es schon einen Mord, Perugia bleibt trotzdem eine sichere Stadt.« Am Tag nach dem Mord flehten die Eltern einer Schweizer Kommilitonin noch: Kommt zurück! Doch außer den engsten Freundinnen von Meredith ist kein Erasmus-Student abgereist. Und auch Laras Vater sagte schnell nach der Tat am Telefon: Bleib ruhig. Das kann nur ein Einzeldrama sein.

Als Zachary Nowak, den alle nur Zach nennen, von seinem Mitbewohner hörte, eine Erasmus- Studentin sei ermordet worden, schmerzte ihm der Kopf noch schwer. Bis in den frühen Morgen hatte er zwei Tage zuvor im »Merlin« Halloween gefeiert. »Hör auf mit dem Scheiß«, sagte Zach, der alles für einen schlechten Scherz hielt. In sieben Jahren in Perugia hatte Zach nur von einem einzigen lokalen Mord gehört. Der hatte sich im Drogenmilieu der Schwarzafrikaner und Osteuropäer abgespielt, in einem Außenbezirk, weit vor den Mauern der Altstadt. Zach ist Autor von »The Little Blue«, einer Anleitung zum Spaßhaben und Italienverstehen für ausländische Studenten. Und nur weil Zach dachte, dass Mord und Perugia nicht zusammenpassen, hatte er sein neues Buch »Murder in Perugia« genannt. Es handelt vom Verschwinden eines Erasmus- Studenten und hätte eigentlich am 3. November, zwei Tage nach Meredith Kerchers Tod, gedruckt werden sollen, aber Zach zog das Buch zurück. Nun sitzt er in seiner Lieblingspizzeria, bestellt gekonnt auf Italienisch und erzählt dann auf Deutsch von diesen verrückten Wochen. Mit seinen schulterlangen Haaren und dem weiten Wollpulli sieht Zach, der aus dem Bundesstaat New York stammt, eher wie ein Europäer aus. Er sagt, er sei einst in Perugia hängen geblieben, weil das Leben gut und die Mädchen locker waren. Aus seiner Umhängetasche holt er ein Musterexemplar des Krimis. Auf dem Cover: die Fontana Maggiore, Perugias Wahrzeichen. Eine rote Fontäne sprudelt aus dem Brunnen. So wurde Zachs kleiner Roman in der italienischen Presse zum »Giallo di Perugia«. »Giallo«, wie gelb, heißen in Italien hanebüchene Thriller.
»Langsam wird es hier wieder normal«, sagt Zach. »Es muss ja weitergehen. Dieses eine Mal nur ist der Rausch eskaliert.« Meredith ist sozusagen der Kollateralschaden einer großen Erasmus-Maschinerie, welche jedes Jahr jungen Leuten viel Spaß garantiert. »Wenn es immer um Saufen und Ficken geht«, sagt Zach, »dann lockt das auch mal die Falschen an.«

Am 20. November wird nach einer Schwarzfahrt in einem Intercityzug am Mainzer Hauptbahnhof der in Italien aufgewachsene Rudy Hermann Guede festgenommen, dessen Eltern von der Elfenbeinküste stammen. Auf Merediths blutigem Kopfkissenbezug und auf Toilettenpapier in ihrem Badezimmer wurden Fingerabdrücke von ihm sichergestellt. DNA-Tests beweisen, dass Guede in der Nacht des Mordes Sex mit Meredith hatte. Guede, 20 Jahre alt, soll Drogendealer sein, er habe immer die Nähe zu angelsächsischen Studentinnen gesucht, sagen Leute, die ihn kennen. Auf seinem Facebook-Profil finden sich sechzig Bilder, die eine ausgelassene Zeit in Perugia zeigen, auf vielen ist Guede mit hübschen Mädchen zu sehen. Als »religious views« hat er »peace« an - gegeben, »looking for: whatever I can get«. Auf YouTube hatte Guede im Februar 2007 ein Video veröffentlicht, in dem er wilde Grimassen schneidet und auf Englisch schwer verständlich etwas von Vampiren und Blut erzählt. Guede sagt laut italienischen Medien aus, er sei am 1. November mit Meredith in ihrem Zimmer gewesen. Als er auf der Toilette gewesen sei, habe er Meredith schreien gehört, auf dem Flur sei ihm dann ein großer Italiener begegnet, der ihm gesagt habe: »Der Schwarze ist immer der Schuldige!« Guede behauptet weiter, er habe die schwer verwundete Meredith noch im Arm gehalten, sei dann in Panik geraten und davongerannt.

Patrick Lumumba wird nach Guedes Festnahme aus der Haft entlassen. Er verkündet, dass »Foxy Knoxy« wahnsinnig eifersüchtig auf Meredith gewesen sei, weil er der Engländerin Amandas Job anbieten wollte. »Sie hatte Angst, nicht mehr die Königin zu sein.«

Zachary Nowak erzählt, eine Literaturprofessorin habe ihm geraten, den Fall ganz genau zu beobachten. Und dann einen Roman nach Vorbild von Truman Capotes »Kaltblütig« zu schreiben. »Es ist verrückt«, sagt Zach, »diese Tat ist nicht nur ein Erdbeben für Perugia, sie ist auch ein Vorgeschmack auf jeden Kriminalfall der Zukunft, egal wo.« Bilder und Meinungen, auch Gewaltfantasien, die im Internet veröffentlicht werden, beeinflussen nicht nur die öffentliche Meinung, sondern auch die Fahndungsarbeit der Polizei. Rudy Hermann Guede, der nun Hauptverdächtige, konnte von den Ermittlern nur dank eines glücklichen Zufalls in Deutschland geortet werden. Er loggte sich auf der Flucht in Düsseldorf auf facebook.com ein.


Für immer online

Im Internet ist die Trauer groß – und die Sensationsgier. »Mez war ein großartiges, unschuldiges, lächelndes Mädchen «, schreibt eine Be kannte auf facebook.com. Die mittlerweile gelöschte Gruppe »Nobody should die in his/her Erasmus (Meredith Kercher RIP)« hat rasch fast 3000 Mitglieder. Fotos wie das von Meredith im Vampirkostüm aus ihrer privaten Bildergalerie verbreiten sich schnell. Eine Freundin Merediths schreibt an die vielen Voyeure: »Bitte lasst uns endlich auch online in Frieden trauern!« Merediths Familie war für zwei Tage nach Perugia gereist. Die Eltern der Tatverdächtigen Amanda Knox waren Ende November noch immer in Italien. Mit dem Motto »mmm… life…« beginnt die bunt gestaltete Myspace-Seite von Knox. »I’m twenty years old and I like new things«, schreibt sie dort. Mittlerweile füllt sich ihr Gästebuch mit Einträgen, von denen die harmloseren ihr wünschen, im Gefängnis von Perugia



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