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Mordfall Charlotte Böhringer

28.467 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

06.01.2020 um 22:54
Noch etwas zur Reid-Methode: Soweit diese gegen § 136 a StPO verstößt, unterliegen die damit gewonnen Erkenntnisse im Prozess einem Beweisverwertungsverbot.

Das heißt: Ein Ermittler, der in Deutschland verbotene Vernehmungsmethoden anwendet, hat sich umsonst Arbeit gemacht und kann seine Ergebnisse in die Tonne treten. Und das weiß er auch.
Strafprozeßordnung (StPO)
§ 136a Verbotene Vernehmungsmethoden; Beweisverwertungsverbote

(1) Die Freiheit der Willensentschließung und der Willensbetätigung des Beschuldigten darf nicht beeinträchtigt werden durch Mißhandlung, durch Ermüdung, durch körperlichen Eingriff, durch Verabreichung von Mitteln, durch Quälerei, durch Täuschung oder durch Hypnose. Zwang darf nur angewandt werden, soweit das Strafverfahrensrecht dies zuläßt. Die Drohung mit einer nach seinen Vorschriften unzulässigen Maßnahme und das Versprechen eines gesetzlich nicht vorgesehenen Vorteils sind verboten.

(2) Maßnahmen, die das Erinnerungsvermögen oder die Einsichtsfähigkeit des Beschuldigten beeinträchtigen, sind nicht gestattet.

(3) Das Verbot der Absätze 1 und 2 gilt ohne Rücksicht auf die Einwilligung des Beschuldigten. Aussagen, die unter Verletzung dieses Verbots zustande gekommen sind, dürfen auch dann nicht verwertet werden, wenn der Beschuldigte der Verwertung zustimmt.


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06.01.2020 um 23:08
Zitat von AndanteAndante schrieb:Worum geht es dir nun eigentlich? Dass die Reid-Methode auf BT angewendet wurde, behauptet er ja nicht mal selbst, sein Verteidiger auch nicht.
Mir ging es lediglich darum - wurde im thread oft gefragt aber nicht beantwortet - wie es die Kriminalpolizei schon nach 10 Stunden Dauerverhör geschafft hat, T. als potenziellen Täter dingfest zu machen. Und vielleicht lag auch nicht ganz so falsch, und nebenbei war die Verhörmethode in Bayern in besonderen Fällen erlaubt.

JagBlack


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.01.2020 um 23:22
Zitat von JagBlackJagBlack schrieb:Mir ging es lediglich darum - wurde im thread oft gefragt aber nicht beantwortet - wie es die Kriminalpolizei schon nach 10 Stunden Dauerverhör geschafft hat, T. als potenziellen Täter dingfest zu machen.
Das hat nicht die Kripo geschafft, sondern das war BT ganz alleine, der sich verdächtig gemacht hat.

Er wurde da übrigens nicht als Beschuldigter "dauerverhört", sondern zunächst zweimal ganz normal als Zeuge vernommen, wie es die Polizei so macht, wenn sie ein Mordopfer findet. Da werden erst mal alle Personen als Zeugen vernommen, die irgendwie mit dem Opfer zu tun hatten.

Die Vernehmungen von BT als Zeuge fanden statt am 16.5. und am 18.5.06. Was er dabei alles lang und breit erzählte, steht haarklein im Urteil. Die Ermittler hatten da dann wohl genug gehört, um ihn als einen möglichen TV ins Auge zu fassen. Jedenfalls wurde ihm in seiner zweiten Vernehmung am 18.5. um 19:40 eröffnet, dass er nun Beschuldigter sei. Fortan sagte er nichts mehr.

Ob die Kripo daneben - zumindest zeitweilig - auch noch andere Personen als TV geführt hat, weiß ich nicht. Möglich ist es.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.01.2020 um 23:34
Das Gericht hat sich übrigens auch eingehend damit befasst, ob die Belehrung von BT als Beschuldigter zu spät erfolgt ist, also als er sich bereits um Kopf und Kragen geredet hatte, und dazu ausgeführt, dass und warum der damalige Ermittlungsstand gerade noch keinen konkreten Verdacht gegen BT ergeben hatte und dass die Belehrung als Beschuldigter nicht zu spät kam.

Sehr lesenswert das alles, es beantwortet wirklich viele Fragen.


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07.01.2020 um 00:01
@Andante
Wie im Urteil zu lesen ist, fragte BT während der Vernehmungssituation mehrmals nach, ob er jetzt Beschuldigter sei, was dann jedes Mal verneint wurde.
Er hatte offenbar da schon das Gefühl, daß seine Aussagen ihm schaden - er hätte seinen Anwalt nicht wegschicken dürfen, wenn er da schon das Gefühl hatte, daß alles in eine für ihn ungünstige Richtung läuft . Das hat er sich selbst zuzuschreiben .
Oder wollte er keinen Anwalt dabei haben um sich hinterher als schlecht behandelt darzustellen ?
Das ist mir ein Rätsel ...


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.01.2020 um 00:13
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Wie im Urteil zu lesen ist, fragte BT während der Vernehmungssituation mehrmals nach, ob er jetzt Beschuldigter sei, was dann jedes Mal verneint wurde.
Er hatte offenbar da schon das Gefühl, daß seine Aussagen ihm schaden - er hätte seinen Anwalt nicht wegschicken dürfen, wenn er da schon das Gefühl hatte, daß alles in eine für ihn ungünstige Richtung läuft . Das hat er sich selbst zuzuschreiben .
Er war, das darf man nie vergessen, damals Zeuge. Ein Zeuge ist per se kein Tatverdächtiger und kein Beschuldigter. Er ist einfach eine von vielen Personen, die die Polizei im Laufe von Ermittlungen befragt, um bei der Aufklärung einer Straftat weiterzukommen. Im Fall Böhringer hat die Polizei hunderte von Leuten als Zeugen befragt, und eben zunächst auch BT.

Als Zeuge kann man einen Anwalt zur Befragung mitnehmen. Die meisten tun es nicht, warum auch, ihnen passiert ja nichts, sie werden nicht verdächtigt, sondern sollen bei der Aufklärung einer Straftat mithelfen, indem sie ihre Beobachtungen schildern. Wer als Zeuge gleich mit Anwalt aufkreuzt, fällt schon auf....Bei seiner Zeugenvernehmung hatte BT offenbar keinen Anwalt dabei.

Dann gehen Ermittlungen halt weiter, und irgendwann kristallisieren sich in einem Kriminalfall, wenn die Ermittler Glück haben, Tatverdächtige heraus. Im Fall Böhringer ging das halt recht schnell, weil BT im Rahmen seiner Zeugenvernehmung genug Verdachtsmomente gegen sich selbst geliefert hatte.

Natürlich wollte er später dann im Prozess ein Verwertungsverbot seiner damaligen Angaben als Zeuge erreichen, indem er erklärte, er habe damals doch schon viel früher als Beschuldigter geführt und belehrt werden müssen. Das war ja der Anlass für das Gericht, sich im Urteil ausführlich mit der Verwertbarkeit von BTs damaligen Angaben als Zeuge zu befassen.


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07.01.2020 um 00:22
PS: Damit keine Missverständnisse entstehen: Einen Beschuldigten müssen die Ermittler darüber belehren, dass er jederzeit einen Anwalt zur Vernehmung hinzuziehen kann.

Ein Zeuge, der ja kein Beschuldigter ist, ist nicht so zu belehren, warum auch. Ihm wird kein Tatvorwurf gemacht.


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07.01.2020 um 00:25
@Andante
Die Befragungssituation wird nicht ganz so eskaliert sein wie BT es später darstellte ( Geschrei, bedrohliche Situationen) aber ich kann mir vorstellen, dass er mit seiner bockigen oder überheblichen Art das Gesprächsklima schon negativ beeinflusste .
Da hätte ein Anwalt schon regulierend agieren können . Und keiner dreht einem einen Strick draus, wenn man nach dem gewaltsamen Tod eines Familienangehörigen „von der Rolle ist „ und unerfahren mit solch einer Befragungssituation einen Anwalt dabei hat . Er ist ja kein Krimineller gewesen, der immer den Anwalt dabei hat .
Aber im Wesentlichen hat er sich da selbst in Widersprüche verstrickt und dann nahm das seinen Lauf .


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07.01.2020 um 00:41
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Aber im Wesentlichen hat er sich da selbst in Widersprüche verstrickt und dann nahm das seinen Lauf .
Ja, hier ist eben der Fall eingetreten, dass einer der befragten Zeugen Angaben gemacht hat, die dazu geführt haben, dass er dann zum Beschuldigten wurde. So was kommt halt vor.

Es war nicht so, wie es in sog. "Justizopferfällen" gerne dargestellt wird, dass die Ermittler sich von Anfang an wie die Geier auf den armen unschuldig Verurteilten gestürzt und ihn von der ersten Sekunde an als TV am Kragen gepackt haben. Das ist Quatsch. Zum TV und Beschuldigten wird man selbstverständlich erst, wenn die Ermittlungen hierfür hinreichenden Anlass bieten. Und hier boten die Angaben von BT als Zeuge Anlass. Ermittler sind keine Hellseher, die wissen nicht von Anfang an, wer als TV in Betracht kommt, das müssen sie ja erst mühsam untersuchen. BT hat es ihnen da vergleichsweise leicht gemacht mit dem, was er meinte als Zeuge erzählen zu müssen.
Zitat von StradivariStradivari schrieb:aber ich kann mir vorstellen, dass er mit seiner bockigen oder überheblichen Art das Gesprächsklima schon negativ beeinflusste .
Ich denke, Polizisten sind vielerlei Kundschaft gewöhnt. Aber noch mal: Es gab keinen Grund für gereizte Stimmung. BT war als Zeuge da, ihm wurde (noch) nichts vorgeworfen.
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Und keiner dreht einem einen Strick draus, wenn man nach dem gewaltsamen Tod eines Familienangehörigen „von der Rolle ist „ und unerfahren mit solch einer Befragungssituation einen Anwalt dabei hat . Er ist ja kein Krimineller gewesen, der immer den Anwalt dabei hat .
BT dachte doch, dass er als Zeuge die Polizisten mit seiner Nummer überzeugen kann. Wozu hätte er einen Anwalt mitnehmen sollen? Das hätte bloß nach schlechtem Gewissen ausgesehen. BT dachte, dass es, wenn er als Zeuge seine Aussage gemacht hätte, für ihn gewesen wäre. Dass die Polizisten ihm seine Geschichten, Augsburgfahrt etc., nicht abkaufen und ihn daraufhin, schwupps, als Beschuldigten führen, stand nicht in seinem Drehbuch.


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07.01.2020 um 01:12
@Andante
Vielleicht hätte man ihn ETWAS früher als Beschuldigten führen müssen und dementsprechend aufklären ...das wurde aber als rechtens dargelegt .
An seinem Drehbuch hat er festgehalten .
Das hat ihm lebenslänglich + eingebracht .Mitsamt den Nebenwirkungen einer so langen Haft .
Hinterher ist man immer schlauer.
Mit dem Versuch einer Drehbuchänderung wäre er zwar ein verurteilter Totschläger , aber frei .
Ich weiß nicht , wie ich an seiner Stelle agiert hätte .


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07.01.2020 um 01:24
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Vielleicht hätte man ihn ETWAS früher als Beschuldigten führen müssen und dementsprechend aufklären ..
Genau damit hat er im Prozess erfolglos argumentiert. Seine Aussagen als Zeuge durften damit verwertet werden und sind es auch.
Zitat von StradivariStradivari schrieb:An seinem Drehbuch hat er festgehalten .
Sein Drehbuch sah so aus: Zeugenaussage machen, danach entlassen ihn die Polizisten freundlich mit einem "Vielen Dank, Herr T., Sie haben uns sehr geholfen". Und danach von ferne der (vergeblichen) Suche der Ermittler nach dem Mörder der Tante zuschauen, irgendwann das Erbe antreten.

Damit, dass er zum Beschuldigten wurde, hat er nicht gerechnet, er hatte doch alles so schlau angefangen und eingefädelt......


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07.01.2020 um 01:35
@Andante
Daß es eben NICHT schlau eingefädelt war, musste doch allen Beteiligten bald klar sein .
Ich verstehe auch den RA nicht , mit den immer gleichen ollen Kamellen bringt er seinen Mandanten keinen Tag früher raus .
Und, wo das Kind eh in den Brunnen gefallen ist sind das nur noch Scheingefechte .
Viel früher hätte BT agieren müssen aber da hat er es drauf ankommen lassen . Obwohl kein Mister x als Täter ermittelt werden konnte und nur noch wenige an seine Unschuld glauben .
Aber es gibt ja noch Wunder ...gute Nacht .


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.01.2020 um 01:41
@Stradivari
Aber gut , was soll der RA machen , wenn der Mandant sich für unschuldig erklärt u daran festhält ...


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.01.2020 um 01:45
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Daß es eben NICHT schlau eingefädelt war, musste doch allen Beteiligten bald klar sein .
Deshalb hat BT ja wohlweislich geschwiegen, nachdem das Ermittlungsverfahren gegen ihn eröffnet und er damit zum Beschuldigten geworden war. Im Prozess hat er dann auf einen Freispruch aus Mangel an Beweisen gehofft, vergeblich, wie wir wissen.
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Aber gut , was soll der RA machen , wenn der Mandant sich für unschuldig erklärt u daran festhält ...
Ein RA hofft auf Verfahrensfehler des Gerichts, erfolgreiche Revision, Zurückverweisung an eine andere Strafkammer und dann neues Spiel, neues Glück. Das hat hier aber auch nicht funktioniert.....


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07.01.2020 um 02:02
@Andante,mir liegt es fern,jemanden, der eine solche Tat begangen hat,durch „Glück“ oder weitere Lügen rauszuboxen.
Und vielleicht ist es auch das „ ehrlichste“, daß er seine Strafe verbüßt.
Ich bin ja auch kein Anwalt , seiner ist erfahren genug als Strafverteidiger .
Und vielleicht hätte es auch nichts an der Strafe geändert , die Tat als etwas anderes als geplanten Mord aussehen zu lassen .
Ich weiß auch nicht , zu welchem Zeitpunkt man noch reinen Tisch machen hätte können ,ohne dass es kalkuliert ausgesehen hätte...
Aber ich war an vielen Prozesstagen dabei u sah das Fiasko schon früh auf ihn zukommen .
Und da nehm ich mal die unangenehmen Enthüllungen seiner Lebenslügen vor Gericht raus .
Aber vielleicht hätte er sich eine so lange Strafe ersparen können.
Aber wahrscheinlich wäre das auch nicht ehrlich gewesen .


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.01.2020 um 02:08
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Aber ich war an vielen Prozesstagen dabei u sah das Fiasko schon früh auf ihn zukommen .
BT, seine Anwälte und seine Freunde haben das wohl nicht so deutlich und so früh kommen sehen. Dabei ist das in der Rückschau alles ziemlich offensichtlich.


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07.01.2020 um 02:12
@BoobSinclar
Ich sehe die Rolle seiner Freunde etwas differenzierter . Im Gegensatz zu JS wird da vermutlich nur noch Matthi und seine Familie in 10 Jahren am Gefängnistor stehen . Beim Film und vor den Kameras im Gericht standen noch alle Spalier ....
Jetzt besucht ihn neben der Familie nur noch Matthi so ich hörte ...


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07.01.2020 um 07:05
Zitat von JagBlackJagBlack schrieb:Du willst wissen, was wir haben? Das kann ich dir sagen:
Ich kann absolut nachvollziehen dass die Methode umstritten ist - immerhin beruht sie auf einer Reihe von Annahmen über normales Verhalten, die bei weitem nicht auf alle Beschuldigten zutreffen dürften. Besonders fatal kann sich das an der Stelle auswirken, an der Verdächtige mit einer erdrückenden aber vollkommen erfundenen Beweislast konfrontiert werden.

Die Frage ist aber weniger wie toll diese Methode ist, sondern vielmehr was sie mit diesem Fall zu tun hat. Da Bence jede noch so kleine Gemeinheit die ihm im Verhör widerfahren ist für sein Kampagne verwertet hat kann man davon ausgehen, dass er es erwähnt hätte wenn ihn die Ermittler z.B. mit falschen Beweisen konfrontiert hätten.


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.01.2020 um 09:49
Seine Kenntnisse aus dem Schauspielstudium und dem Jurastudium konnten T. schon bei der Zeugenvernehmung nicht ausreichend helfen.
Aus dem Urteil lässt sich ziemlich schnell die Strategie des T. heraus lesen.
Schon am ersten Tag dem 16.05.06 hatte seine Aussage zum Ziel, den Verdacht auf den Geschäftsführer zu lenken.
Ich meine, wenn eine Tante ein Tag zuvor ermordet worden ist, kommt normalerweise niemand auf Idee gleich einen potenziellen Verdächtigen zu nennen, dem man einen Mord zutraut.
Bei der Fahrt nach Augsburg "merkte" er bei Ankunft, hoppla ich muss ja wieder zurück fahren, um zeitig die Arbeit aufzunehmen. Eigentlich habe noch in Erinnerung, dass er ein Tag zuvor sehr erkältet war, dass er nicht mal auf die Party ging.
Die Entwicklung des Tatverdachtes ergab sich aus der Tatsache, dass er sich minutiös an Anrufe und an die Besetztzeichen bei den beiden Rückrufen erinnern konnte, aber ob er mit dem Fahrrad oder Auto kam, konnte sich keine 24 Stunden später nicht mehr erinnern. Offensichtlich wollte er die Reinigung des Fahrrades geheim halten, um die Benutzung am Tattag zu verschleiern.
Was natürlich auffällt ist, dass T. Dinge erzählt hat, die zunächst gar kein Zusammenhang erkennen ließen. Vom heutigen Standpunkt aus ist jedoch klar , dass das zu seiner Strategie gehörte, von sich als eigentlichen Täter abzulenken.
Erwähnenswert ist, dass sich seine Strategie auf nur einen präsentierten "Täter" beschränkt hat und sich damit selbst präsentiert hat

JagBlack


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.01.2020 um 10:05
Zitat von JagBlackJagBlack schrieb:Bei der Fahrt nach Augsburg "merkte" er bei Ankunft, hoppla ich muss ja wieder zurück fahren, um zeitig die Arbeit aufzunehmen. Eigentlich habe noch in Erinnerung, dass er ein Tag zuvor sehr erkältet war, dass er nicht mal auf die Party ging.
Und sein Freund arbeitete gar nicht mehr in Augsburg UND er wusste gar nicht, wo er arbeitete. Er hatte kein Navi. Und er tauschte bei der Gelegenheit gleich einen großen Schein aus der Beute. Viel auffälliger geht es kaum.


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