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Mordfall Charlotte Böhringer

28.473 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

21.08.2022 um 10:10
Vielleicht lässt man deswegen bei manchen die Berufsbezeichnung weg, weil eine einfache Friöse nicht ins Schema passt 😅
Andererseits werden auch Hausfrauen, Schüler, Rentner und eine Reinigungskraft aufgeführt.
Aber der Großteil sind schon Akademiker.

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Mordfall Charlotte Böhringer

21.08.2022 um 10:35
Könntet ihr euch vorstellen, dass Bence seine eigene Geschichte mittlerweile glaubt?
Oder was auch noch sein könnte, dass er sich insgeheim lustig macht?

Pauschal glaube ich, dass das doch Kraft kosten muss solche Lügengeschichten über Jahre aufrechterhalten?
Ich mein, man muss sich merken, was man wann und wo gesagt hat...darf sich nicht verplappern...

Ich könnte das nicht 😅


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21.08.2022 um 11:25
@kittyka
Ich mache mir darüber auch hin und wieder Gedanken. Bei Bence denke ich nicht, dass er seine eigene Lügengeschichte glaubt, da ich ihm einen geplanten Mord unterstelle. Ich glaube somit nicht, dass er sich selbst irgendwie schützen muss vor der Kaltblütigkeit und Abgebrühtheit, zu der er durchaus fähig ist.

Bei manch anderen Häftlingen, die nach langer Zeit immer noch ihre Unschuld beteuern, aber MEINER MEINUNG nach tatsächlich schuldig sein könnten, gehe ich davon aus, dass sie ihre Affekttat (!) auch vor sich selbst leugnen und massiv über sich selbst entsetzt sind, dass sie das mental abspalten.

Nicht im Sinne von Vergessen oder Amnesie, sondern dass sie die Tat (auch innerlich) abstreiten, weil es nicht zu ihrem Selbstbild passt und sie fassungslos über sich selbst sind. "ICH war das nicht, denn eigentlich bin ich ja gar nicht so." Die Konsequenz ist dann, dass das, was sie getan haben, nicht "zählt", nicht "gilt".

Beiden Typen ist meiner Meinung nach gemein, dass sie um keinen Preis vor ihren Liebsten und Nächsten nicht dafür gerade stehen können, aus jeweils unterschiedlichen Gründen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

21.08.2022 um 11:59
Zitat von SpinatblattSpinatblatt schrieb:Bei manch anderen Häftlingen, die nach langer Zeit immer noch ihre Unschuld beteuern, aber MEINER MEINUNG nach tatsächlich schuldig sein könnten, gehe ich davon aus, dass sie ihre Affekttat (!) auch vor sich selbst leugnen und massiv über sich selbst entsetzt sind, dass sie das mental abspalten.
Ich denke bei B.T., sollte er diese Tat begangen haben, auch eher an Abspaltung. Denn 16 Jahre lang derart lügen, das kann doch keiner. Irgendwann verstrickt man sich in seinem Lügengebäude. Aber es gibt ja wohl keine psychiatrischen Gutachten, die darauf hinweisen könnten.


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21.08.2022 um 12:00
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb:Aber es gibt ja wohl keine psychiatrischen Gutachten, die darauf hinweisen könnten.
Warum eigentlich nicht?


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21.08.2022 um 12:11
Also ich dachte es sei bei Strafprozessen dieser Art Standard psychiatrische Gutachten zu erstellen, auch wenn die Angeklagten nicht mitmachen.


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21.08.2022 um 12:38
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb:Denn 16 Jahre lang derart lügen, das kann doch keiner.
Er hat halt keine andere Wahl. Wer hält denn noch zu ihm, wenn er nach 16 Jahren zugibt, dass er seine Tante kaltblütig erschlagen hat, um an ihr Erbe zu kommen und einen Ausweg aus seiner Ausbildungslüge zu finden? Bei "Die Frage" haben ja seine Freunde gesagt, dass es eine bittere Enttäuschung wäre, wenn er sie (nochmal) so viele Jahre belogen hätte. Das wird ihm bewusst sein. Außerdem würde er womöglich nichts von dem Vermögen sehen. Das ist ja überwiegend im Besitz seines Bruders, der selbst eine Familie hat. Die würde vermutlich wenig Verständnis haben, wenn ein großer Teil davon in die Hände eines Mörders ginge.

BT hat eine Lügengeschichte durch eine viel schlimmere Lügengeschichte ausgetauscht. Seine Ausbildungslüge hat er ja auch knallhart und erfolgreich durchgezogen, bis zu seiner Verhaftung.
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb:Irgendwann verstrickt man sich in seinem Lügengebäude.
Das ist ja schon in seinen polizeilichen Vernehmungen passiert und offensichtliche Widersprüche haben niemanden aus seinem Unterstützerkreis interessiert. Wahrscheinlich hat das was mit kognitiver Dissonanz zu tun, dass man Fakten nicht mehr wahrnimmt, weil man an seine Unschuld glauben will. Daher dürften Unterstützer eher selten über weitere Widersprüche stolpern. Kaum einer aus seinem Unterstützerkreis wird jede neue Aussage mit dem Urteil abgleichen.


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21.08.2022 um 13:06
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb:Ich denke bei B.T., sollte er diese Tat begangen haben, auch eher an Abspaltung. Denn 16 Jahre lang derart lügen, das kann doch keiner. Irgendwann verstrickt man sich in seinem Lügengebäude. Aber es gibt ja wohl keine psychiatrischen Gutachten, die darauf hinweisen könnten.
Magst du nicht erst mal ins Wiki schaun, was da alles zu Gutachten, Psychologie und Psychiater zu finden ist, gibt man in der SuFu die vier Buchstaben psych ein?
Da da dürften sich deine Annahmen größtenteils erledigt haben.


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Mordfall Charlotte Böhringer

21.08.2022 um 13:30
Zitat von KölnerKölner schrieb:Es sind nicht Schichtarbeiter, Aushilfen, Supermarktkassiererinnen und Strassenfeger........NEIN, die Elite, die Schlauen die sind es die merken das Bence nicht ins Gefängnis gehört.
.. dann hätte BT eigentlich gar nicht in diese Liste gepasst, er war ja berufslos.

Quelle: Das Urteil: https://www.yumpu.com/xx/document/read/65824556/strafurteil-bence-toth-lg-munchen-i

Andy


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21.08.2022 um 15:28
@Tonycolombo

Selbstverständlich gab es ein psychiatrisches Gutachten, allein schon wegen der Feststellung der Schuldfähigkeit, wobei er sich der Exploration verweigerte.
Und dann gab es auch eine Polygraphische Untersuchung im Jahr 2011, die belegt, dass er seine Tatleugnung weiter durchgehalten hat.
Was allerdings für ein Wiederaufnahmeverfahren dem Gericht nicht taugte.

Wie gesagt, das findet sich im Wiki, wenn man mit der SuFu psych unterwegs ist. ;)


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22.08.2022 um 21:55
Ich denke das Motiv war einfach das Erbe und nicht das nicht bestandene Staatsexamen. Ich denke auch, dass Frau Böhringer Bescheid wusste… warum man aber darauf beharrt, erschließt sich mir nicht.

Es ging wohl auch eher ums Prestige… alle um
ihn herum machten bereits Karriere und er war der Loser mit der langen Nase. Das hätte sich mit den Millionen auf dem Konto schlagartig geändert.

Leider gibt es insbesondere in München viele solcher Cliquen, wo nur Karriere und Kontostand von Bedeutung ist. Bin froh dass ich da nicht mehr wohne…


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22.08.2022 um 23:37
Zitat von DonnieBrasco1DonnieBrasco1 schrieb:Karriere und Kontostand von Bedeutung ist
Nein, es geht insbesondere um den Kontostand. Karriere kann man auch in kleinen Unternehmen machen, oder im sozialen Bereich. Aber der typische Mingerner Schickeriamensch gbt auf solche Karrieren nichts. Da geht es nur darum zu den Großkopferten zu gehören. Klar, das muss man sich auch erstmal leisten, diese ganze Chose.

Und BT hatte es wohl satt von denn 1000€-Almosen seiner Tante zu leben. Bzw. diese hatte es wohl satt, diesen in ihren Augen lebenden Versager und Dieb zu dulden. Die logische Konsequenz war der Mord. Das vergisst der gute BT immer, wenn er behauptet, es sei alles gut zwischen ihnen gewesen. Nichts war gut. Er stand vor dem Nichts und hatte die Dollarzeichen in den Augen wie Dagobert Duck.

Und sonderlich schlau ist er halt auch nicht vorgegangen. Alleine die Zeitungen mitzunehmen, die Augsburg Fahrt, die Dampfstrahlerei, das geklaute Geld und die lächerliche Polizeinummer, das alles hat ihm das Gneick gebrochen. BT ist nicht nur dreist, er ist auch fürchterich dumm und so emotional, dass er die dümmsten Details übersehen hat.


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23.08.2022 um 13:00
Zitat von SwaggerSwagger schrieb:Das vergisst der gute BT immer, wenn er behauptet, es sei alles gut zwischen ihnen gewesen. Nichts war gut.
Einer der Sachverhalte, die bei der Diskussion oft im Hintergrund steht, obwohl er entscheidend zur Tatfeststellung beiträgt: Das Verhältnis zwischen ihn und seiner Tante war am Ende, alle ihre Worte und Maßnahmen direkt vor der Tag lassen darauf schließen dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Sie wies die anderen Parkhausmitarbeiter an, es ihr sofort zu melden, ''wenn er sich blicken lässt''.

BT stattdessen hat all das runtergespielt und relativiert: Sein Verhältnis zu seiner Tante sei gut, es fliegen halt ab und dann die Fetzen.

Ein krasser Widerspruch zu dem was Zeugen sagten. Allein das lässt tief blicken.

Und noch eine Anmerkung zu zweifelHAFT.org ... man beachte die Bildästhetik, mit der BT abgebildet ist ....

Vor einigen Jahren blätterte ich auf einem Flohmarkt mal einen alten SW-Bildband aus den 60er Jahren durch, herausgegeben von der katholischen Kirche. Abgebildet waren christliche Würdenträger, die im dritten Reich wegen ihres Glaubens hingerichtet wurden, Märtyrer also.

Als ich das Bild von BT auf zweifelHAFT.org gesehen habe, musste ich sofort an diesen Bildband denken.

Andy


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24.08.2022 um 11:28
Zitat von SwaggerSwagger schrieb:Und BT hatte es wohl satt von denn 1000€-Almosen seiner Tante zu leben. Bzw. diese hatte es wohl satt, diesen in ihren Augen lebenden Versager und Dieb zu dulden. Die logische Konsequenz war der Mord. Das vergisst der gute BT immer, wenn er behauptet, es sei alles gut zwischen ihnen gewesen. Nichts war gut. Er stand vor dem Nichts und hatte die Dollarzeichen in den Augen wie Dagobert Duck.
Nichts war gut, denn es war kein Ende abzusehen, wann sich die finanzielle Situation ändern würde. Da hätte er schon mit dem angekündigten Abschluss wedeln müssen, dann vielleicht, aber auch nur vielleicht.

Nun aber spitzte sich die Situation zu. Ob es Tantchen zu diesem Zeitpunkt wusste oder nur ahnte, völlig egal. Er, der mal meinte, so ein Parkhaus lässt sich so einfach wie einen Bauchladen führen, war an einer simplen Bestätigung für die Krankenkasse gescheitert. Und sein Scheitern war endgültig, das war nicht so wie damals, als er sich der Schauspielerei gewidmet hatte und reumütig zur Jurisprudenz zurückkehren konnte, nein, jetzt war er exmatrikuliert.

Tantchen herrschte nach dem Grundsatz: Wer zahlt, schafft an. Und Bence hatte sie angeschafft, Jura zu studieren. Ob man das gut heißt, oder auch nicht, so waren nun mal ihre Bedingungen, um die sich BT versuchte herumzumogeln. Wer kommt denn da auf die Idee, sie würde von diesen Bedingungen abweichen, nur weil er der Lieblingsneffe war? Sie war doch in keinster Weise auf ihn angewiesen. BT jedenfalls nicht, sonst hätte er sie nicht erschlagen müssen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

24.08.2022 um 13:06
Zitat von emzemz schrieb:Wer kommt denn da auf die Idee, sie würde von diesen Bedingungen abweichen, nur weil er der Lieblingsneffe war? Sie war doch in keinster Weise auf ihn angewiesen. BT jedenfalls nicht, sonst hätte er sie nicht erschlagen müssen.
Im Gutachten steht, dass sie im Laufe der Zeit einen neuen Angestellten hatte, der sich um die EDV kümmerte und mit dem sie hochzufrieden gewesen war. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer (den, den C.B los werden wollte, es aber doch nicht tat) teilte er sich die Aufgabenbereiche Technik und EDV.
Demnach schien es BT, dass seine Position nicht mehr so unumstößlich war. BT sah halt einfach seine Felle davonschwimmen. Er war 33, hatte in seinem Leben nichts erreicht, seine Studienlüge war kurz vor Aufdeckung und dann hatte er sich auch noch mit der Tante verkracht.


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24.08.2022 um 13:39
@kittyka

Von welchem Gutachten sprichst du?
magst du hierzu bitte einen Link einstellen?

Spricht doch das Urteil hierzu eine etwas andere Sprache.
Ich zitiere aus dem im Wiki nachzulesenden Urteil:
(ii.)
Der Umstand, dass Frau Böhringer mit den fachlichen Leistungen des Zeugen W. hoch zufrieden war, folgt aus den übereinstimmenden Angaben folgender Zeugen: Der Zeuge E. berichtete, Frau Böhringer habe ihm gesagt, mit W. habe sie einen guten Griff gemacht. Dieser kenne sich gut mit EDV aus. DR. R. führte aus, das Opfer sei von W. „schwer begeistert“ gewesen und (S. 67) habe gemeint, der bringe den Betrieb auf „Vordermann“. Gegenüber dem Steuerberater B. und gegenüber Rechtsanwalt H. habe das Opfer – so der übereinstimmende Bericht der Zeugen B. und H. geäussert, W. solle einmal die Leitung des Betriebes übernehmen.

(1.)
Zum einen hatte seine Tante Herrn W. als zusätzliches Mitglied der Betriebsleitung eingestellt. Frau Böhringer war mit dessen Arbeitsleistung hoch zufrieden. Herr W. stellte mit seinen Kenntnissen vor allem auf dem Gebiet der EDV eine ideale Ergänzung zum Geschäftsführer R. dar, dessen Stärken mehr auf dem technischen Bereich lagen. Durch die Einstellung von Herrn W. war das Opfer nicht mehr auf den Angeklagten und seine Fähigkeiten angewiesen. Das Opfer beschnitt nach und nach – vor allem die anspruchsvolleren – Kompetenzen des Angeklagten im Betrieb. Vom ursprünglichen „Assistenten der Geschäftsleistung“ – wie er sich selbst bezeichnete und auch selbst sah – wurde er mehr und mehr wieder zur „Aushilfe“ im Tankstellenbereich herabgestuft. In dieser Situation genügten dann für den Angeklagten schon alltägliche Streitigkeiten mit der Tante und kritische Töne vor ihr, die es zwar vorher auch schon gegeben hatte, um seine von ihm und seinem (S. 83) Umfeld fest eingeplante Perspektive als Geschäftsführer der Parkgarage gefährdet zu sehen.



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24.08.2022 um 13:41
Zitat von emzemz schrieb:Der Umstand, dass Frau Böhringer mit den fachlichen Leistungen des Zeugen W. hoch zufrieden war, folgt aus den übereinstimmenden Angaben folgender Zeugen: Der Zeuge E. berichtete, Frau Böhringer habe ihm gesagt, mit W. habe sie einen guten Griff gemacht. Dieser kenne sich gut mit EDV aus. DR. R. führte aus, das Opfer sei von W. „schwer begeistert“ gewesen und (S. 67) habe gemeint, der bringe den Betrieb auf „Vordermann“. Gegenüber dem Steuerberater B. und gegenüber Rechtsanwalt H. habe das Opfer – so der übereinstimmende Bericht der Zeugen B. und H. geäussert, W. solle einmal die Leitung des Betriebes übernehmen.

(1.)
Zum einen hatte seine Tante Herrn W. als zusätzliches Mitglied der Betriebsleitung eingestellt. Frau Böhringer war mit dessen Arbeitsleistung hoch zufrieden. Herr W. stellte mit seinen Kenntnissen vor allem auf dem Gebiet der EDV eine ideale Ergänzung zum Geschäftsführer R. dar, dessen Stärken mehr auf dem technischen Bereich lagen. Durch die Einstellung von Herrn W. war das Opfer nicht mehr auf den Angeklagten und seine Fähigkeiten angewiesen. Das Opfer beschnitt nach und nach – vor allem die anspruchsvolleren – Kompetenzen des Angeklagten im Betrieb. Vom ursprünglichen „Assistenten der Geschäftsleistung“ – wie er sich selbst bezeichnete und auch selbst sah – wurde er mehr und mehr wieder zur „Aushilfe“ im Tankstellenbereich herabgestuft. In dieser Situation genügten dann für den Angeklagten schon alltägliche Streitigkeiten mit der Tante und kritische Töne vor ihr, die es zwar vorher auch schon gegeben hatte, um seine von ihm und seinem (S. 83) Umfeld fest eingeplante Perspektive als Geschäftsführer der Parkgarage gefährdet zu sehen.
Das meinte ich :) Hatte es wohl nur noch nicht ganz auf dem Schirm.
Was ich halt nicht verstehe, wieso Freunde und Familie von BT das eben verdrängen/nicht wahrhaben wollen
und lieber auf jeden Beweis irgendwelche Gegenargumente kreieren.


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24.08.2022 um 14:17
@kittyka

Du sprichst von einem Gutachten und berufst dich dann auf das Urteil, das genau das Gegenteil von dem sagt, was du behauptest?
Bitte beim nächsten Mal genauer lesen.

Es geht einzig darum, Bence aus dem Knast zu holen.
Was sein Umfeld wirklich denkt, ist völlig unerheblich.
Es geht darum eine Stimmung pro Bence zu schaffen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

24.08.2022 um 15:40
Zitat von emzemz schrieb:Es geht darum eine Stimmung pro Bence zu schaffen.
So ist es. Es geht nur noch um Stimmungsmache.

Was am meisten stört: Ein objektiver Betrachter muss doch konstatieren, dass sich BT mit seinen - unstreitigen - Lügen selbst dem Verdacht der Tatbeteiligung ausgesetzt hat UND keine seiner Entlastungsbehauptungen objektiv nachvollzogen werden kann. Schon deshalb ist die Empörung darüber, dass man ihm nicht glaubt, überhaupt nicht zu verstehen.

Selbst wenn man unterstellt, dass BT nicht der Täter ist, müssten er und seine Unterstützer sich doch eingestehen, dass er sich durch eigenes Handeln zumindest einem dringenden Tatverdacht ausgesetzt hat. Dies betrifft nicht nur die sog. Ausbildungslüge, sondern gerade auch sein Verhalten und seine Äußerungen nach der Tat. Zwar greift mitunter auch ein Unschuldiger zu Entlastungslügen. Er muss doch dann aber im Falle seiner Verurteilung zugeben, dass er zu eben jener erheblich beigetragen hat.

Nehmen wir das Zeitungsbeispiel: BT sagt, die Zeitungen in Rückgabeabsicht aus dem Kiosk der Garage mitgenommen zu haben. Es gibt aber kein einziges objektives Indiz, das dafür spricht. Die Zeitung wurden in BT's Wohnung im Altpapier aufgefunden, zwei Zeitungen waren offenkundig benutzt, die andere nicht. Wer Zeitungen zurückgeben will, wird sie kaum im Altpapier gemeinsam mit sonstigem Papiermüll lagern. Es ist auch nichts dafür ersichtlich, dass BT vor dem Auffindetag jemals Zeitungen in der gleichen oder einer ähnlichen Kombination aus der Garage mitgenommen oder wieder dorthin zurückgegeben hätte. An wieviel Zufall muss man glauben, wenn man meint, dass sich BT ausgerechnet am Auffindetag dazu entschied, Zeitungen aus der Garage in eben der gleichen Kombination mitzunehmen, wie sie auch seine Tante wünschte.

Damit steht fest, dass BT die Zeitungen zwar aus der Parkgarage mitnahm, aber eben nicht aus dem Kiosk, sondern von der Tür seiner Tante. Dies allein belegt zwar nicht seine Täterschaft. Er kann die Zeitungen auch weggenommen haben, um seine Tante zu ärgern oder weil er die Zeitungen lesen und nicht zurückgeben wollte. Allerdings ist die Wegnahme der Zeitungen zumindest ein Indiz für seine Täterschaft. Und die wahrheitswidrige Leugnung der Wegnahme ist sogar ein ganz gewichtiges Indiz für seine Täterschaft. Dies muss anerkennen, wer halbwegs objektiv auf die Sache schaut.

Gleiches gilt für das gesamte Verhalten am Auffindetag, das einfach so ungewöhnlich und unpassend zu den Einlassungen von BT (Erkältung!) ist, dass man es einfach kaum glauben kann. Ausgerechnet am Auffindetag begibt sich der am Vortag erkältete und beschäftigungslose (!) BT in die Parkgarage, um dort ein geliehenes Rad zu reinigen, sodann spontan nach Augsburg zu fahren, obwohl er später am Tag - was niemand sonst wusste - erstmals seit dem Streit mit seiner Tante in der Parkgarage arbeiten sollte? Wenn ihm das Schicksal seines in Augsburg tätigen Freundes so naheging, warum reinigt er dann erst das Fahrrad? Wenn er am Vortag erkältet war, weshalb mutet er sich dann am Folgetag ein solches Programm zu? Dies alles ist bereits deshalb nicht glaubhaft, weil es eben lebensfremd wirkt, UND durch kein einziges objektives Indiz gestützt wird. Entscheidend ist aber, dass sich dieses nicht ansatzweise glaubhaft erklärte Geschehen ausgerechnet am Auffindetag seiner Tante ereignet haben soll.

Fügt man die fehlende Glaubhaftigkeit seiner tatbezogenen Einlassungen mit seiner unstreitigen partiellen Unglaubwürdigkeit (Ausbildungslüge!) zusammen, dann kann beim besten Willen nicht die Rede davon sein, dass BT nicht hätte verurteilt werden dürfen. Selbst wenn er unschuldig wäre, hat er eigentlich alles getan, um verurteilt zu werden.

BT zum Opfer einer schludrigen oder gar rachsüchtigen Justiz zu stilisieren, ist vor diesem Hintergrund vollständig absurd.


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Mordfall Charlotte Böhringer

24.08.2022 um 15:50
@Negus
Besser kann man diesen Fall nicht auf den Punkt bringen. BT hat sich, so oder so, selber in die Situation hineinmanövriert. Ich folge auch nicht jeder Ausführung des Gerichts, ABER in Anbetracht der Indizien und des Verhaltens von BT konnte das Gericht nur zu dem Schluß kommen, dass BT der Täter ist. Und damit ist eigentlich auch alles dazu gesagt.


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