Mordfall Charlotte Böhringer

Schwanke seit Jahren in meiner Meinung zu Schuld oder Unschuld. Kann man so dämlich sein und den Schub und das Testament durchwühlen, zumal mit bloßen Fingern? Das schreit ja nach Verdacht gegen ihn.
Andererseits ist er unfähig, den Sportwettenshop zu nennen, und damit seine eigene Aussage nach Herkunft des Geldes zu belegen. Was ihn stark entlasten könnte.
Es sind witzigerweise diese zwei Details, die mich besonders fesseln. Letztlich überwiegt der Glaube, dass er es war. Auch wenn es schwer zu glauben ist, dass jnd., der so überlegt wirkt, das Ganze so absolut dilettantisch geplant hat, dass er nicht mal seine Alibis belegen kann (siehe Sportwettenshop).. Auch krass wenn man bedenkt, wie ruhig er die Schuld von sich weist (mittlerweile sagt er ja ganz klar die Worte, er habe sie nicht umgebracht, und schwafelt nicht drumherum). Finde es faszinierend, wie man, wenn man es war, diese Dissonanz so eiskalt rüberbringt. Ich meine, bei Leuten wie Watts oder den Schnaittachern war es sofort offensichtlich in Gestik, Mimik und Tonlage.

@Mitleser1

Seine Gesten und Mimiken kommen vielleicht auch von seinem Schauspieltalent dass er ja selbst erkannt hat und deshalb lieber in die Schauspielschule gehen wollte statt Jura zu studieren. Das Detail mit dem Wettbüro kannte ich gar nicht mehr (dass er es nicht nennen kann) oder habe es überlesen… Finde das auch so im
Urteil nicht? Da steht zwar an manchen Stellen was von Wettbüro, nicht aber dass er es nicht nennen kann?

@Mitleser1
@DonnieBrasco1

Er sagte anscheinend lediglich, er habe das Geld bei Sportwetten gewonnen.

Ich zitiere mal aus dem Urteil:

Dass ein relevanter Teil der sichergestellten Bargeldsumme von 2350 € aus Sportwetten stammt, kann als fern liegend ausgeschlossen werden.
(i.)
Der Zeuge L., der beste Freund des Angeklagten, gab in der Hauptverhandlung glaubhaft an, der Angeklagte habe gelegentlich in Wettbüros auf Sportergebnissen gewettet. Er habe nur ein einziges Mal von einem grösseren Gewinn des Angeklagten erfahren. Er sei im Februar oder März 2006 zusammen mit dem Angeklagten im Auto nach Andechs gefahren. Der Angeklagte habe ihm erzählt, er habe ca. 800 € gewonnen. In der Folgezeit sei nie mehr von einem Gewinn die Rede gewesen, obwohl er und der Angeklagte sehr engen, regelmässigen Kontakt pflegen würden und auch er – der Zeuge – derartige Sportwetten mache.
(ii.)
Der Zeuge P. führte glaubhaft aus, er habe ein paar Mal im selben Büro wie der Angeklagte auf Sportergebnissen gewettet Er habe auch einmal von einem grösseren Gewinn erfahren. Er könne aber nicht mehr sagen, um welche Summe es gegangen sei und wann dies gewesen sei. Er wisse aber, dass er nur ein einziges Mal von einem grösseren Gewinn des Angeklagten erfahren habe. (S. 115)
(iii.)
Der Zeuge N. führte glaubhaft aus, er arbeite im Wettbüro C. in der (…) in München. Das Büro sei nicht weit von der Parkgarage Böhringer entfernt. Der Angeklagte sei bei ihm Wettkunde gewesen. Der Angeklagte sei seit etwa April 2006 regelmässig in seinem Büro gewesen. Er habe immer auf „sichere Spiele“ gesetzt. Deshalb habe der Angeklagte niemals bei ihm eine nennenswerte Summe gewonnen.

Hi an alle,

weiß jemand von euch ob es die Doku "Anklage Mord: Ein Freund vor Gericht" zu finden gibt?

Habe lediglich den letzten von 4 Teilen auf youtube gefunden.

Vielen Dank im Voraus!!!

Ich glaube das war noch nicht hier:

BLÖD-Podcast "Der Parkhaus-Mord"

Mal reinhören ob da überhaupt irgendwa Neues bei rumkommt...

https://www.bild.de/audio/tatort-deutschland/hammer-mord-im-muenchner-parkhaus-der-neffe-die-millionaerin-das-erbe-80617008.bild.html

Ich hab's versucht ...

Der Fachanwalt für Strafrecht, Peter Witting, der Verteidiger von Bence Toth, der Anwalt arbeitet seit 38 Jahren als Strafverteidiger, er ringt sichtlich um Fassung. ...

... und nach viereinhalb Minuten gebe ich an dieser Stelle bereits erschöpft auf. Einen sichtlich um Fassung ringenden Witting, bitte nicht.

Ich habs mir ganz reingezogen. Es ist nix neues. Peterwagen äh Mann nervt mit seiner Handschuhspur weil die ja achgottchen alles verändern würde und BT erzählt wie er sich bei der Polizei um Kopf und Kragen gequatscht hat... Das mit der Verhörmethode war mir neu. Ansonsten nur Tränendrüse von BT wie toll seine Tante war, die er mit über 20 Schlägen auf den Kopp dahin gemeuchelt hat.

emz schrieb:... und nach viereinhalb Minuten gebe ich an dieser Stelle bereits erschöpft auf.

Erging mir genauso, bewirkt m.E. gar nichts.

Das Geschwafele von Bence kann ich nicht mehr ertragen. Möchte mir garnicht vorstellen wie Bence sich in der Gesellschaft präsentieren würde, wenn er mit seiner Tat durchgekommen wäre.

Swagger schrieb am 24.07.2022:Ansonsten nur Tränendrüse von BT wie toll seine Tante war

Und in der ersten Aussage von ihm quasi als das Gegenteil dargestellt wurde

SteamedHams schrieb:Und in der ersten Aussage von ihm quasi als das Gegenteil dargestellt wurde

...und die erste Aussage von Sky Dumont: "Sechszehn Jahre Knast sitzt er in der JVA Stadelheim ab." So beginnt Qualitätsjournalismus. Der Herr Toth sitzt nach seiner U-Haft in Stadelheim und Verurteilung seine Strafhaft im Hochsicherheitsgefängnis Straubing ab. BLÖD-Zeitung bleibt eben blöd.

Ja, es gab mehrere Peinlichkeiten...es wurde z.B. auch behauptet, dass er bis 2028 sitzen muss. Hat Herr Dumont (oder wer auch immer diesen Unsinn verzapft hat) eine Glaskugel im Keller?

Und der gute Herr Strate konnte nicht mal den Namen des Verurteilten, für den er ein WAV anstrebt, richtig aussprechen...er redete die ganze Zeit von "Bensche", statt von "Bence".

Freewing schrieb:BLÖD-Zeitung bleibt eben blöd.

Mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen. ;)

Hier aktuell als wohltuender Gegenpart ein BR-Podcast mit Alexander Stevens.

TRUE CRIME - Tödliche Verbrechen
Staffel 6 Episode 1
Der Parkhausmord - Teil 1

https://www.br.de/mediathek/podcast/true-crime/der-parkhausmord-teil-1-1/1859897

Teil 2 nächste Woche.

Danke fürs Verlinken, @muscaria. Ich kann es nur bestätigen, absolut wohltuend dieser Podcast, die Zeit beim Zuhören verfliegt nur so.
Auch wer meint, er kennt schon alles, ich kann nur empfehlen, reinhören.

Was mir neu ist, dass es in der Parktgarage eine Seitentür gab, die nur von innen zu öffnen war, bei der man aber gern ein Steinchen dazwischenlegte, so dass sie offenblieb.

Was wir jetzt auch definitiv wissen, es gab keinerlei Kameraaufzeichnung aus dem Parkhaus.

Der Podcast unter "Tödliche Verbrechen" war bisher der ausführlichste zu diesem Fall und er enthält auch neue Informationen, die mir bisher in all den Jahren nicht bekannt waren.

Ich kann ihn ebenso empfehlen.

Es gibt Neuigkeiten in der Angelegenheit des sogenannten "Parkhausmord" im Rahmen des Unterstützerkreises zweifelHAFT.org.
Heute haben wir unsere Website endlich aktualisiert (unser Webmaster war seit Wochen an Corona erkrankt). Lest alle frischen Informationen zu einem widerlegten Alibi durch einen neuen Zeugen und zu den aktuell aufgedeckten Falschaussagen zweier Zeugen während des Prozesses im Jahr 2008.
Der "Clou" des Ganzen: Trotz der Brisanz neuer Verdachtsmomente sieht die Münchner Staatsanwaltschaft keinen Grund zu ermitteln!
Hier lesen, Unterpunkt: "Kein Motiv anderer".

Quelle:

Mit diesen Worten macht Marie Velden auf das "Update" der Seite aufmerksam


https://zweifelhaft.org/fehlerhaft.php

Der Fall sorgt bei mir bisweilen für Unruhe. Vor einigen Jahren habe ich mich damit befasst, habe sogar ein Buch darüber gelesen (Der Münchner Parkhausmord, D. Reinhard). Später habe ich das Buch bei Ebay wieder verkauft und hatte mit dem Käufer (der selbst ein Autor ist und an einem Buch über die Göhrde-Morde arbeitet) danach Email-Korrespondenz über das Thema. Ich war und bin von der Täterschaft des Benedikt Toth überzeugt. Er war's.

Aber es gibt einen schönen Satz aus dem Glasperlenspiel von Hermann Hesse: Je absoluter und unwiderruflicher eine These zu sein scheint, desto lauter ist der Schrei der Antithese.

Ein erwachsener Mensch sollte Entscheidungen durchaus hinterfragen. Es wäre eine echte Erschütterung wenn aus irgendeinem Grund die Unschuld des Benedikt Toth in der Zukunft überzeugend bewiesen wird. Bisher ist das nicht geschehen.

Dennoch scheint es Menschen zu geben, die fest an seine Unschuld glauben. Die davon leidenschaftlich überzeugt sind. Wie breit diese Front wirklich ist, weiß ich nicht. Medial sind sie jedenfalls gut aufgestellt. Ich frage mich: Warum? Das sind erwachsene Menschen.

Andy

AndyStern schrieb:Dennoch scheint es Menschen zu geben, die fest an seine Unschuld glauben. Die davon leidenschaftlich überzeugt sind.

Da bin ich ganz anderer Meinung. Begründung siehe hier:
Beitrag von muscaria (Seite 1.101)

Im Übrigen sehe ich es so wie @emz :

emz schrieb am 15.06.2022:Vielleicht geht es auch einfach nur darum, den Fall am Köcheln zu halten und gebetsmühlenartig zu wiederholen, dass Bence unschuldig ist, bis es immer mehr Leute glauben und er dann, wenn er rauskommt, wohlwollend von der Gesellschaft aufgenommen wird.

muscaria schrieb:Da bin ich ganz anderer Meinung. Begründung siehe hier:

Wenn ich das richtig verstehe: Du denkst also, dieser Pro-Bence-Freundeskreis ist sich im Grunde darüber im Klaren: Benedikt Toth ist der Täter.

Propaganda also für eine Sache, an die die Propagandisten selbst nicht glauben?

Und wenn er dann .. 2028 vielleicht .. aus dem Knast entlassen wird, kann er aufgrund dieser Umstände noch ein paar Jahrzehnte ein gutes Leben führen. Anstatt lebenslang geächtet zu sein?

Ich persönlich hätte als Mitglied des Pro-Bence-Freundeskreises ein echtes Problem, mit so einer Lüge zu leben. Spätestens nach seiner Entlassung, wenn gefeiert wird. Neben jemandem zu sitzen, den ich für einen Mörder halte, ihm auf die Schulter zu klopfen und sagen: Ich glaube dir dass du unschuldig bist.

Toth ist heute 47 Jahre alt. Nehmen wir an, er wird in ein paar Jahren .. spätestens 2030 .. entlassen, das ist wahrscheinlich. Er wird dann in den 50ern sein. Meine Gedanken: Was für Pläne hat er für die Zeit nach seiner Freilassung? Will er als tragischer Antiheld durch Talkshows tingeln, auf seiner Unschuld beharren und versuchen, mit seiner Geschichte möglichst viel Aufmerksamkeit zu bekommen?

Freigelassene Täter vergleichbarer Straftaten lassen oft auf Wunsch ihre Identität ändern und führen ihr Leben anonym unter Obhut des Staates. Von Fritz Honka wußte in der Senioreneinrichtung in welcher er seinen Lebensabend verbrachte niemand, wer er wirklich war (Was mich wegen seines markanten Gesichtes überrascht hat). Es waren staatliche Instituionen, die das ermöglichten.

Glaubt Toth seine eigene Geschichte inzwischen selbst? Ist es möglich dass er seine Tat in einen dunklen Kellerraum seines Bewußtseins eingesperrt hat und den Schlüssel weggeworfen hat? Abgehakt, das gibt es nicht! Ich mach mir die Welt wie ich sie will! Meine naive Frage: Ist sowas möglich? Bin mir persönlich nicht sicher. Ich könnte das glaub ich nicht.

Andy

AndyStern schrieb:Spätestens nach seiner Entlassung, wenn gefeiert wird. Neben jemandem zu sitzen, den ich für einen Mörder halte, ihm auf die Schulter zu klopfen und sagen: Ich glaube dir dass du unschuldig bist.

Das müsste man ja nicht sagen. Die Tat wäre dann eh gesühnt. Und man würde einfach nicht mehr darüber reden.

AndyStern schrieb:Was für Pläne hat er für die Zeit nach seiner Freilassung? Will er als tragischer Antiheld durch Talkshows tingeln, auf seiner Unschuld beharren und versuchen, mit seiner Geschichte möglichst viel Aufmerksamkeit zu bekommen?

Talkshows vermutlich nicht, da dürfte er zu viel Angst vor kritischen Fragen haben.
Aber im bayerischen Umfeld, bei Familie und Freunden, wird er schon bleiben wollen. Geld für luxuriöse Reisen etc. ist genug vorhanden. Und Spezln, die dann mit ihm in den Biergarten gehen, gibt's ja auch noch. :bier: