Ray. schrieb:Sry für den zweiten Post aber dein Text hat sich mit meinem zeitlich überschritten. BT und nur er hat eine Straftat begangen, er ist dafür verantwortlich und niemand sonst. Warum sollte die Familie dafür zahlen? Die sind völlig unschuldig.
Weil man ja angeblich den Bruder für unschuldig hält, weil der Bruder die besten 17 Jahre seines Lebens für etwas im Gefängnis gehockt, was er in den Augen den Bruders ja angeblich nicht getan hat und weil er jetzt (zumindest offiziell) ein Leben mit Aushilfsjob knapp unter der Pfändungsgrenze führen muss, um dem verhassten Staat nicht die Prozesskosten abstottern zu müssen.
Weil man selbst viel mehr hat, als man verbrauchen und verleben kann und auf die Weise, dem Bruder - dem armen Justizopfer - ein Leben in Saus und Braus ermöglichen könnte, sozusagen als Widergutmachung für das erlittene Unrecht.
Ich verstehe schon, dass man spontan aus Trotz sagt, dass man dem Staat, der einem das angetan hat, jetzt nicht auch noch den Prozess bezahlen will, in dem man ungerechterweise als Mörder verurteilt wurde. Aber Trotz ist selten ein guter Ratgeber und meist schadet man sich damit nur selber.
Natürlich ist der Bruder in keinster Weise verpflichtet das zu tun. Aber wenn ich so viel Knete geerbt hätte und mein Bruder gar nichts hat, außer erdrückende Schulden, dann würde ich ihn lieber offiziell "freikaufen", als ihn dazu zu verurteilen, den Rest seines Lebens um Geld rumzularvieren, das er offiziell nicht haben darf.
Und wenn ich 17 Jahre meines Lebens im Knast hätte verschwenden müssen, hätte ich kein Bedürfnis, die nächsten 17 Jahre (solang dürfe es ja in etwa bis zur Rente dauern) in einem Kassenhäuschen zu hocken, nur um dem Staat nichts in de Rachen schmeißen zu müssen.
Geht uns ja alles nichts an. Vielleicht ist auch gar nicht mehr viel da von Oscar Böhringers Geld. Es mussten schließlich PR-Experten und Wiederaufnahmeanwälte bezahlt werden.