Mordfall Charlotte Böhringer

Wie waere es mit dieser Hypothese zu Spur/Spur Treffer? Ein Bekannter von CB, der frueher schon einmal zu Besuch war, kommt vorbei. Es sieht ihn zufaellig niemand. Er trinkt noch etwas Wein, sie unterhalten sich, und dann geht er wieder. Am naechsten Tag sieht er in den Nachrichten, dass sie ermordet wurde. Er meldet sich nicht bei der Polizei, weil er nicht verdaechtigt werden moechte.

Das waere doch komplett stimmig und einfach nachvollziehbar.

Wir haben ein Glas in der Spuelmaschine, das man niemandem zuordnen kann. Daran wird sich eine ganz fette frische DNS Spur befunden haben, und die ergab nun einmal eine Uebereinstimmung mit dieser Schraube aus dem UH Fall, die relativ frueh eingetuetet wurde.

Bei der Schraube koennte es sich sicherlich um eine Kontamination handeln, die sich heute nicht mehr nachvollziehen laesst. Beim Weinglas kaum, da wurde nach modernem Standard gearbeitet. Das koennte nur etwas wie das Heilbronner Phantom sein.

Ich will das nicht weiter werten. Es kann sein, dass sich im Fall CB ein Zeuge nicht gemeldet hat, der frueher irgendwie mit der Schraube oder dem Labormaterial aus dem Fall UH zu tun hatte. Es kann sein, dass es sich in beiden Faellen um den Taeter handelt.

emz schrieb:Worauf spielst du an, was in 10 Jahren passieren könnte?

Rawbite schrieb:Es muss jetzt einfach nur die Klappe halten, gute Führung beweisen und spätestens 2028 ist er meiner Meinung nach draußen.

Im Jahre 2028 passiert gar nichts. Weil der Verurteilte Todd seine Tat ja leugnet bzw. sich als unschuldig gibt, gibt es in seinem Vollzug keine Aufarbeitung der Tat. Die bayrische Strafvollstreckung ist in solchen Fällen knallhart. Vorsichtige Schätzung 30 Jahre.
Der hätte als "Unschuldiger" den Deal vom Staatsanwalt annehmen sollen, das Urteil wegen Totschlags die 10 Jahre kassieren, dann wäre er nach max. 2/3 der 10 Jahre raus. In Freiheit hätte er eine Wiederaufnahme beantragen können, so was lernt ein Jurastudent, der er angeblich war, im 1. Semester. Aber er stand sich selber im Weg. Das ist die Arroganz und gleichzeitig die Unfähigkeit über den eigenen Horizont drüber zu sehen.

JagBlack

AnnaKomnene schrieb:Wie waere es mit dieser Hypothese zu Spur/Spur Treffer? Ein Bekannter von CB, der frueher schon einmal zu Besuch war, kommt vorbei. Es sieht ihn zufaellig niemand. Er trinkt noch etwas Wein, sie unterhalten sich, und dann geht er wieder. Am naechsten Tag sieht er in den Nachrichten, dass sie ermordet wurde. Er meldet sich nicht bei der Polizei, weil er nicht verdaechtigt werden moechte.

Wenn ich mich nicht irre, handelte sich bei dem Glas nicht um ein Weinglas sondern um ein einzelnes Wasserglas.

Der Gast hätte also ein Glas Wasser angeboten bekommen, die Gastgeberin eventuell gar nichts mit ihm zusammen getrunken.

Das wiederum lässt an einen anderen Ablauf denken. Wem bietet man in seiner Wohnung ein Glas Wasser an ohne selber auch etwas zu trinken?

Und es gab noch die DNA Spur an dem Knauf des Schrankes. Der Gast hätte also auch noch mal geschaut was in der Schublade des Schrankes los ist.

Das sind nur Überlegungen. Und sie lassen an sehr bekannte Szenarien denken, vor denen Menschen immer wieder von der Polizei gewarnt werden.

@curt

Man sollte meinen, dass Lieferungen über das Parkdeck an die Wohnung geliefert worden ist.
Da ja aber die Wohnung nicht als solche erkannt werden sollte, denke ich, dass solche Lieferungen auf ein Minimum reduziert wurden.
Das selbe gilt für Handwerker. Nur ganz hat es sich eben nicht verhindern lassen können.
Ich glaube nicht, dass man sich Brennholz direkt an die Tür hat liefern lassen.
Die Ermordete wird als autoritär und launisch beschrieben. Da lässt man seinen Neffen den Transport in die Wohnung organisieren.
Wenn man sich die grelle Wohnung anschaut, dann glaube ich persönlich nicht, dass der Kamin überhaupt genutzt wurde. Ein Kamin macht viel Staub und Dreck.

JagBlack schrieb:Vorsichtige Schätzung 30 Jahre.
Der hätte als "Unschuldiger" den Deal vom Staatsanwalt annehmen sollen, das Urteil wegen Totschlags die 10 Jahre kassieren, dann wäre er nach max. 2/3 der 10 Jahre raus.

Gibt es da repräsentativ empirisches Material für die Annahme, dass ein ungeständiger Täter in Bayern 30 Jahre zu erwarten hat, also bei einem solchen Urteil wie B. Toth?
Und: Gibt es wirklich harte Fakten, dass der Staatsanwalt so einen Deal angeboten hat?

Mark_Smith schrieb:Gibt es wirklich harte Fakten, dass der Staatsanwalt so einen Deal angeboten hat?

Das hat der Staatsanwalt sogar sinngemäß in der Doku 'Freund vor Gericht' gesagt.
Dass, wenn er sich eingelassen hätte, sogar ein anderes Delikt hätte angeklagt werden können.
Angenommen er hätte sofort gestanden, dass ihn diese Attacken und Erpressungen der Tante so weit getrieben haben, dass ihm bei dem Versuch der Aussprache die Sicherungen durchgebrannt wären und er dann einfach nur blind zugeschlagen hat, dann wäre dies ein Totschlag und er schon seit Jahren auf Bewährung frei.

Ich habe mit einem Freund gesprochen. Der arbeitet in der JVA Landsberg und tat auch schon Dienst in Straubing und Würzburg.
Der meinte ebenfalls, dass nicht geständige Täter mit schwerer Schuld in Bayern kaum vor 25 Jahren auf freien Fuß kommen. Die Tendenz geht eher Richtung 30.
Aber eine offizielle Statistik kenne ich auch nicht.

Butzeller schrieb:Das hat der Staatsanwalt sogar sinngemäß in der Doku 'Freund vor Gericht' gesagt.
Dass, wenn er sich eingelassen hätte, sogar ein anderes Delikt hätte angeklagt werden können.
Angenommen er hätte sofort gestanden, dass ihn diese Attacken und Erpressungen der Tante so weit getrieben haben, dass ihm bei dem Versuch der Aussprache die Sicherungen durchgebrannt wären und er dann einfach nur blind zugeschlagen hat, dann wäre dies ein Totschlag und er schon seit Jahren auf Bewährung frei.

Ja, ja, die Stelle kenne ich gut! Aber er sagt ja dort nicht: "Ich habe ihm einen Deal vorgeschlagen", sondern nur, "wenn sich der Ang. eingelassen hätte, dann.... ev.".

@Mark_Smith

Das bedeutet doch aber nichts Anderes...



Wir sind nicht in Amerika, wo es solche Deals offiziell gibt.
In Deutschland sind das halt goldene Brücken.
Auf diese wollte er nicht gehen.
Aber der Mörder hat ja durchaus etwas Jura studiert.
Da weiß er doch, wie der Hase läuft.

Butzeller schrieb:Angenommen er hätte sofort gestanden, dass ihn diese Attacken und Erpressungen der Tante so weit getrieben haben, dass ihm bei dem Versuch der Aussprache die Sicherungen durchgebrannt wären und er dann einfach nur blind zugeschlagen hat, dann wäre dies ein Totschlag und er schon seit Jahren auf Bewährung frei.

Das glaube ich kaum, denn der Täter im Fall Böhringer brachte die Tatwaffe mit zum Tatort und er trug mitten im Sommer Handschuhe.

Für diese beiden Angelegenheiten hätte Bence erst einmal eine Erklärung liefern müssen. Ausserdem war Frau Böhringer auf dem Weg zu einem regelmässug zur gleichen Zeit stattfindenen Treffen, es wäre also kaum der richtige Zeitpunkt für eine Aussprache gewesen und diese hätte auch ganz bestimmt nicht im Türrahmen stattgefunden.

Nein, man hätte ihm aus einer derartigen Aussage einen Strick gedreht und ihn wegen Mordes angeklagt.

Wenn er also unschuldig war, konnte er nicht einfach etwas anderes erzählen. Man muss doch davon ausgehen, dass er sehr lange noch gehofft hat freigesprochen zu werden.

Das ist so, auch wenn einige hier es nicht gerne hören.

Mark_Smith schrieb (Beitrag gelöscht):Wie kann der Mechanismus aber erkennen, dass ein Motorrad und kein Fahrrad vor der Schranke steht? Hat das etwas mit dem Gewicht zu tun oder wie funktioniert das?

Das funktioniert über Induktionsschleifen, wie sie auch manchmal ab Ampeln eingelassen sind.
Ein Fahrrad wir nicht als Fahrrad erkannt, sondern als Fahrzeug. Um das Signal in der Induktionsschleife auszulösen, muss man evtl. das Radl flach auf die Erde legen.

meermin schrieb:Das glaube ich kaum, denn der Täter im Fall Böhringer brachte die Tatwaffe mit zum Tatort und er trug mitten im Sommer Handschuhe.

Er hat versucht, mit seiner Tante zu sprechen/auszusprechen und sie hat ihn nur ausgelacht und verspottet.
Dann wurde ihm die Tür vor der Nase zugeknallt.
In seiner Demütigung und unbändigen Zorn, ging er zu seinem Auto, nahm aus dem Kofferraum einen Hammer und die Handschuhe, klingelte nochmals bei Charlotte Böhringer und erschlug sie mit zwei Dutzend Schlägen, wie von Sinnen.
Das Auto stand ja auf der entsprechenden Etage. Das ist ja unstrittig.

Ich glaube ein ordentlicher Anwalt hätte das dem Staatsanwalt verkaufen können und einen Totschlag heraus geholt

Butzeller schrieb:Das funktioniert über Induktionsschleifen, wie sie auch manchmal ab Ampeln eingelassen sind.
Ein Fahrrad wir nicht als Fahrrad erkannt, sondern als Fahrzeug. Um das Signal in der Induktionsschleife auszulösen, muss man evtl. das Radl flach auf die Erde legen.

Kannst Du noch kurz sagen, was eine Induktionsschleife ist?
Und dann könnte man also bei dieser Parkgarage auch mit einem Fahrrad reinkommen, falls man das richtig macht? Weil der Bruder sagt ja, der Bence hätte nicht ohne Fahrzeug rein kommen können. Da habe ich mich eben gefragt, ob auch ein Fahrrad ausreicht???

Mark_Smith schrieb:Weil der Bruder sagt ja, der Bence hätte nicht ohne Fahrzeug rein kommen können.

🤔 man kann doch zu Fuß einfach rein laufen?

E_M schrieb:🤔 man kann doch zu Fuß einfach rein laufen?

Ja, wenn die Parkgarage geöffnet hat, aber wenn die Parkgarage geschlossen hat (ab 02.00 bis 07.00 Uhr), dann sind die Tore runter und man kann nicht einfach reinlaufen.