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Mordfall Charlotte Böhringer

28.467 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

18.12.2018 um 07:30
Auch ich möchte nochmal meine Gedanken zu dem Fall loswerden

Zeitungen
1.Kann es nicht sein, dass der Zeuge die Zeitungen an dem Tag gar nicht an die Tür gehangen hat? Es dürfte eine alltägliche Handlung gewesen sein, die man automatisch annimmt getan zu haben. Hat man solch eine Handlung vergessen, fällt sie einem selber kaum auf. Hinzu kommt die geringe Zeitspanne die für Bence geblieben wäre, um sie - ohne wiederum gesehen zu werden- zu entfernen. (Aussage Zeuge und Putzfrau)
2. Wozu hätte BT das machen sollen. Laut Gericht heisst es wohl um die Auffindezeit von CB zu verzögern. Es wird davon ausgegangen, dass er die Zeit nutzte um auf dem Weg nach Augsburg das Tatwerkzeug/Kleidung verschwinden zu lassen. Warum sollte nach seiner Ansicht CB in dieser Zeit nicht gefunden werden. Welchen Vorteil versprach sich BT davon? Das er den Zeitpunkt der Auffindung nicht wesentlich verschieben kann, dürfte ihm klar gewesen sein?!
3. Auch wissen wir nicht wann die Zeitungen in den Ermittlungsfokus gerieten. Vermutlich doch frühestens nach den Aussagen von dem Mitarbeiter und der Putzfrau oder erst nach der Wohnungsdurchsuchung und einer Befragung von BT wie er an die Zeitungen gelangte?

Spur-Spur-Treffer

Mit diesem Treffer habe ich ein großes Problem. Er wurde nicht aufklärt sondern eher lapidar bei Seite geschoben ( Mitarbeiter, verunreinigtes Werkzeug der Spusi). Nach meinem Empfinden hätte man diesen Spur-Spur-Treffer aufklären müssen - allein schon wegen Ursula Herrmann. Die beiden Fälle liegen 25 Jahre auseinander, da dürfte es nicht so schwer sein zu ermitteln, welche Mitarbeiter bzw. welches Werkzeug überhaupt in Frage kam. Hier stellt sich die Frage warum dies Unterblieb?

Feuerleiter

Möglich, aber fällt man dort auf ist man auffällig.Mögliche Zeugen merken sich eine solche Sichtung wesentlich eher als eine Begegnung auf dem Parkdeck oder im Treppenhaus. Stellt sich die Frage ob und von wo diese Leiter einsehbar ist. Da man davon ausgeht, dass CB die Wohnung verlassen wollte, stellt sich die Frage, ob sie Tür trotzdem offen gelassen hat. Anscheinend fühlte sie sich in ihrer Wohnung sicher, denn die moderne Videoüberwachung schien sie für den Bereich ihrer Wohnungstür nicht eingesetzt zu haben.

Das Motiv
BT's Motiv soll sein Erbe gewesen sein. So weit, so gut. Selbst wenn CB alles einem Tierschutzverein vererbt hätte, hätte die Familie (Eltern von CB, Schwester) Anspruch auf einen Pflichtteil gehabt, der wohl so gering nicht gewesen wäre.
Hier stellt sich die Frage in welchem Rahmen die Äußerung fiel (wollte sie neugierigen Fragen ausweichen) oder war sie gerade "nur" verärgert. Auch darüber wissen wir leider nicht mehr. BT dürfte klar gewesen sein, dass er im Erbfall auf jeden Fall etwas erwarten kann
a) immer noch als Haupterbe
b) über seine Familie
c) über einen Pflichtteil

Desweiteren hätte er ein Testament zu seinen Ungunsten nicht entfernen können, da er nicht gewusst hat, wer bereits davon Kenntnis hat. Und er damit möglicherweise erst Recht sich als Täter auf den Plan gerufen hätte. Wozu also seinerseits das Durchsuchen des Büros? Unnötige Spurenlage, unnötiges Aufhalten am Tatort ?

Zeitpunkt

Der Streit mit seiner Tante lag gerade eine Woche zurück. BT hat allen solange etwas vorgetäuscht, so dass er noch Wochen Zeit gehabt hätte (Semester Ende ist im Juli) die Wogen zu glätten. Seinem Umfeld hätte er auch in den nächsten Wochen nichts vom nicht beendeten Studium erzählen müssen. Der Verdacht war doch schon da. Und das BT mit wenig aufwand sein Studium schafft, war doch nahezu ausgeschlossen.

Und noch eine Frage ist für mich nicht hinreichend geklärt:

Wie kam es dazu, dass CB einen weiteren Geschäftsführer einstellte. Wollte sie BT loswerden? Warum war er dann im Mai noch da? Warum ich das Frage: weil ich davon ausgehe, dass die Suche nach dem 3.ten Geschäftsführer bereits im Herbst begann. Er begann zum 1.1.2006; also vermute ich eine Stellenausschreibung (oder wie kam sie auf ihn?) ca. 10 Wochen vorher, evtl. eher. Auch finde ich es ungewöhnlich als Geschäftsführer in Teilzeit zu arbeiten. Ich glaube an der Stelle wird mit Begrifflichkeiten/Positionsbennenungen ganz aufgetragen.

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Mordfall Charlotte Böhringer

18.12.2018 um 08:56
Zitat von SistaBSistaB schrieb:1.Kann es nicht sein, dass der Zeuge die Zeitungen an dem Tag gar nicht an die Tür gehangen hat? Es dürfte eine alltägliche Handlung gewesen sein, die man automatisch annimmt getan zu haben.
So sehe ich das auch. Zumindest kann man sich die Frage mal stellen ...
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Welchen Vorteil versprach sich BT davon? Das er den Zeitpunkt der Auffindung nicht wesentlich verschieben kann, dürfte ihm klar gewesen sein?!
Und warum sollte er für den Zeitgewinn so ein hohes Risiko eingehen? Das ergibt höchstens Sinn, wenn man annimmt, BT habe die Tatmittel in seinem PKW gelagert. Stimmt diese Annahme, dann hätte BT kein Interesse daran, dass die Kripo zu früh auftaucht und alles auf links dreht. Andererseits stellt sich aber auch die Frage, ob er das nicht risikofreier hätte haben können?
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Auch wissen wir nicht wann die Zeitungen in den Ermittlungsfokus gerieten. Vermutlich doch frühestens nach den Aussagen von dem Mitarbeiter und der Putzfrau oder erst nach der Wohnungsdurchsuchung und einer Befragung von BT wie er an die Zeitungen gelangte?
Das ist eine gute Frage. Muss ich noch mal ins Urteil schauen. Ich denke bei der Hausdurchsuchung sind sie gefunden worden.
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Er wurde nicht aufklärt sondern eher lapidar bei Seite geschoben
Interessant finde ich auch, zu welchem Zeitpunkt diese Entscheidung der Kammer fiel. An für sich kann man sagen, dass der Prozess damit eigentlich schon fast gelaufen war?
Zitat von SistaBSistaB schrieb:BT dürfte klar gewesen sein, dass er im Erbfall auf jeden Fall etwas erwarten kann
Das Erbe ist ja nur ein Teil der Motivkonstruktion. BT soll ja sooooo scharf auf die Position des Geschäftsführers gewesen sein. Ich finde es sehr interessant, wie die Kammer dies Schritt für Schritt aufbaut. Es handelt sich in Wirklichkeit um eine Parkgarage, nicht mehr und nicht weniger. Ehe man es sich versieht, meint man aber, es handele sich um einen international bedeutsamen Großkonzern mit Geschäftsführer, stellvertretenden Geschäftsführer (Vice-president) usw. usf. Gut "dotiert" und "angesehen" soll die Stelle gewesen sein. Na ja. Nichts gegen die Geschäftsführer, aber überzeugend finde ich weder das eine, noch das andere Argument. Hakelig auch: es wird viel über das (angebliche) Selbstbild von BT fabuliert, der nach "Höherem" strebte und der soll so scharf auf die Position gewesen sein, dass er dafür seine arme Tante erschlägt? Wenig überzeugend.
Zumal ich nach wie vor davon ausging, dass BT recht sorgenfrei lebte, da er - wie Du ja auch sagst - davon ausgehen konnte, dass so oder so für ihn gesorgt sein würde.

Aber apropos fabulieren: für das Gericht war es wichtitg, Charlotte Böhringer zu einen herrischen, autoritären und kalten Frau zu fabulieren, damit die Enterbungsstory einigermaßen glaubwürdig wird. Die Verteidigung hingegen stellt sie als aufbrausend, überfordert, impulsiv, wankelmütig und letztlich nicht ganz ernst zu nehmen dar, damit die Enterbungsstory unglaubwürdig wird. Wenn überhaupt, dürfte die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegen. Was wir aber gesichert wissen, ist, dass CB es schon mal verschmerzen konnte, wenn man sie um 200.000 Euro brachte, dass es schon mal Streit und Versöhung gegeben hat und das sie letztlich die Verlobung akzeptiert hat.
Ist das wirklich plausibel anzunehmen, CB hätte ihren "Lieblingsneffen" tatsächlich "ins Nichts" gestoßen, weil er sein Juraexamen nicht gemacht hat?
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Desweiteren hätte er ein Testament zu seinen Ungunsten nicht entfernen können, da er nicht gewusst hat, wer bereits davon Kenntnis hat. Und er damit möglicherweise erst Recht sich als Täter auf den Plan gerufen hätte. Wozu also seinerseits das Durchsuchen des Büros? Unnötige Spurenlage, unnötiges Aufhalten am Tatort ?
Sehe ich ganz genauso. Das wiederum ergibt nur Sinn, wenn man annimmt, BT habe von der Enterbung gewusst und auch dem Zeitpunkt, an dem dies stattfinden sollte. Also, wenn CB praktisch vor seinen Augen das neue, enterbende Testament in den Briefumschlag getan hätte. Selbst wenn BT über die Termine von CB am Tattag Bescheid gewusst hätte, hätte er eigentlich davon ausgehen müssen, dass die Sache für ihn bereits gelaufen ist. Er hätte dann nur noch va banque spielen können: so nach dem Motto, wenn ich damit durchkomme, gut - wenn nicht, dann eben nach 25 Jahren. Es wäre dann aber sinnvoller gewesen, auf "Totschlag" zu spielen ...
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Der Streit mit seiner Tante lag gerade eine Woche zurück. BT hat allen solange etwas vorgetäuscht, so dass er noch Wochen Zeit gehabt hätte (Semester Ende ist im Juli) die Wogen zu glätten. Seinem Umfeld hätte er auch in den nächsten Wochen nichts vom nicht beendeten Studium erzählen müssen. Der Verdacht war doch schon da. Und das BT mit wenig aufwand sein Studium schafft, war doch nahezu ausgeschlossen.
Ich hatte es schon mal geschrieben: warum hier nicht auch gleich Nägeln mit Köpfen machen und den Abschluss fälschen? Ist für einen "Hochstapler" nicht naheliegender als der nichtsahnenden Charlotte brutal den Schädel einzuschlagen? Lügen ist doch eher eine evasive Verhaltensstrategie?
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Wie kam es dazu, dass CB einen weiteren Geschäftsführer einstellte. Wollte sie BT loswerden? Warum war er dann im Mai noch da? Warum ich das Frage: weil ich davon ausgehe, dass die Suche nach dem 3.ten Geschäftsführer bereits im Herbst begann. Er begann zum 1.1.2006; also vermute ich eine Stellenausschreibung (oder wie kam sie auf ihn?) ca. 10 Wochen vorher, evtl. eher. Auch finde ich es ungewöhnlich als Geschäftsführer in Teilzeit zu arbeiten. Ich glaube an der Stelle wird mit Begrifflichkeiten/Positionsbennenungen ganz aufgetragen.
Ja, siehe auch mein Argument oben ... Geschäftsführer, stellvtr. Gefü - wahrscheinlich hatten die auch einen Produktmanager für den Bereich Schokoladenprodukte. Es ergibt Sinn, wenn BT CB bereits im Herbst "gebeichtet" hätte. Was folgte wäre dann als sukzessive Degradierung von BT zu sehen: Schlüsselabnahme etc. pp. BT, finanziell jetzt knapp, bedient sich in der Folge an den Parkautomaten (wie eigentlich, ohne Schlüssel?), Schikanierung durch CB beim Reifenstreit. Es passt dann auch, warum der Gefü W. auf ihn angesetzt worden ist, um nach dem Stand des Studiums zu fragen. So als Botschaft von CB im Subtext: "Na, Bürschchen?! Hast Du es Dir noch mal überlegt?" BT hätte dann denken können: "Oh, verflucht! Diesmal meint sie es wohl ernst? Der muss ich schnell die Rübe einhauen!" Problematisch in dieser Situation wäre ja auch gewesen, dass BT sich mit keiner Vertrauensperson hätte beraten können, da niemand etwas über die Studienlüge wusste. Aber andererseits kannte er seine Tante ziemlich gut - nämlich sein ganzes Leben lang. Er hätte also sowohl mit dieser Reaktion als auch mit einer, in der Zukunft liegenden Versöhnung rechnen können. Ich kenne BT natürlich nicht, aber insgesamt glaube ich, dass ihm das recht egal war. Wir Intellektuellen hängen nicht so an materiellen Dingen und auch nicht an dem Prestige. Schon gar nicht an dem Prestige, eines Gefüs einer Parkgarage und Jura schon mal gar nicht :) So, oder so ähnlich stelle ich mir BT vor... Wenn man ein wenig vom hohen moralischen Ross runtersteigt, kann man dieser Hochstapelgeschichte aus meiner Sicht auch etwas spitzbübisches, humorvolles abgewinnen. Das würde bedeuten, dass er CB und deren Kapriolen nicht besonders ernst genommen hat.


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18.12.2018 um 08:59
Zitat von emzemz schrieb:Ich habe Gläser, die sehr dünnwandig sind, die leicht umkippen, die sehr hoch und deshalb schwieriger einzustellen sind. Die "favorisiere" ich eher nicht im alltäglichen Gebrauch, da verwende ich welche, die praktisch sind. Die edlen, teuren und durchaus schöneren Gläser verwende ich eher zu besonderen Gelegenheiten.
Richtig. Auf einer Baustelle nimmt man ggfls. stabilere Gläser die nicht so schnell umkippen/zerbrechen. Das passt auf die Beschreibung des einzelnen Glases in der Spülmaschine.


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18.12.2018 um 09:05
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Mit diesem Treffer habe ich ein großes Problem. Er wurde nicht aufklärt sondern eher lapidar bei Seite geschoben ( Mitarbeiter, verunreinigtes Werkzeug der Spusi). Nach meinem Empfinden hätte man diesen Spur-Spur-Treffer aufklären müssen - allein schon wegen Ursula Herrmann. Die beiden Fälle liegen 25 Jahre auseinander, da dürfte es nicht so schwer sein zu ermitteln, welche Mitarbeiter bzw. welches Werkzeug überhaupt in Frage kam. Hier stellt sich die Frage warum dies Unterblieb?
Man kann eine Trugspur (Ursula Herrmann) nicht unbedingt aufklären. Es gibt in D meines Wissens ja keine "Police-Elimination-Datenbank" so wie in Österreich. Selbst dort gab Widerstand dagegen (Stand 2011):

In Österreich wehren sich Polizeibeamtinnen und -beamte gegen die Pläne des Innenministeriums, ihre DNA-Profile in einer so genannten „Police-Elimination-Datenbank“ zu speichern. Durch das Abgleichen der am Tatort gefundenen DNA mit der Polizeidatenbank sollten im Labor falsche Spuren schnell ausgeschlossen werden können. Die Datei sollte Fingerabdrücke und DNA-Profile von rund 20.000 Polizisten enthalten, die mit Tatorten in Berührung kommen könnten, darunter nicht nur die Beamten der Spurensicherung, sondern auch alle Beamten auf Streife.
...
Eine solche Police-Elimination-Datenbank kommt bereits in der Schweiz und England zum Einsatz. In Deutschland wird derzeit im Bundesland Baden-Württemberg ein Versuch gestartet, diese einzurichten.
...

https://www.gen-ethisches-netzwerk.de/polizeiliche-dna-analyse/oesterreich-polizei-verweigert-dna-datei

In Österreich gab es hierzu übrigens auch eine Studie.


...
Insgesamt wurde bis Dezember 2010 festgestellt, dass von diesen 254 Beamten 49 Beamte 97 DNA Spurenprofile an 94 Tatorten hinterlassen haben. Dies bedeutet einen DNA Kontaminationsgrad von 19,3% der Beamten. Weiters haben 30 der erfassten Beamten an 45 Tatorten ihre eigenen daktyloskopischen Daten ungewollt hinterlassen, welche dann als vermeintliche Spuren gesichert und in den Spurendatenbanken verarbeitet wurden. Dies bedeutet einen daktyloskopischen Kontaminationsgrad von 11,8% der erfassten Beamten.
Insgesamt haben daher 79 der erfassten 254 Beamten bei 139 unterschiedlichen Tatorten mindestens eine oder auch mehrere Spuren gesetzt, die danach als Tatortspuren qualifiziert wurden. Dies bedeutet einen Kontaminationsgrad von 31,1% der erfassten Beamten. Einzelne Beamte haben an bis zu 14 unterschiedlichen Tatorten ihre daktyloskopischen und/oder biologischen Spuren ungewollt hinterlassen.
...

... Selbst die Mitarbeiter der polizeilichen kriminaltechnischen Labors, welche oftmals Spurenträger und unterschiedliche Spurenarten, wie etwa Fingerabdrücke, Fasern, Waffen, Dokumente oder dergleichen mitunter auch im Vorfeld von DNA Analysen, bearbeiten, werden kaum erfasst. Das überrascht, da gerade bei diesen Mitarbeitern durch ihr Fachwissen auch ein besonders hohes Verständnis für Qualitätssicherungsmaßnahmen zu erwarten wäre.
Es tritt somit laufend der Fall ein, das Spuren gesichert und danach auch in den entsprechenden Datenbanken als vermeintliche Tatortspuren gespeichert und verarbeitet werden, die in Wirklichkeit keine Täterspuren sind, sondern schlicht durch oftmals kaum vermeidbare Kontamination von den eingesetzten Beamten gesetzte Trugspuren sind.


https://www.kriminalpolizei.de/ausgaben/2011/maerz/detailansicht-maerz/artikel/kontaminationbei-der-spurenarbeit-1.html


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18.12.2018 um 09:11
@JosephConrad
Ich kann die Bedenken gegen eine solche Datenbank durchaus nachvollziehen. In einem solch konkreten Fall jedoch nicht, dass der Aufklärung nicht genüge getan wurde.
Einerseits hätte diese Spur im Fall CB neue Erkenntnisse bringen können und eine weitere im Fall Ursula Herrmann. Da ist es für ich ein No Go dies zu unterlassen.


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18.12.2018 um 09:21
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Einerseits hätte diese Spur im Fall CB neue Erkenntnisse bringen können und eine weitere im Fall Ursula Herrmann. Da ist es für ich ein No Go dies zu unterlassen.
Ich bin mir sicher, dass hier ein großer Aufwand hineingesteckt wurde, um die spur aufzuklären. Es sist nur (bisher) nicht gelungen.

Ansonsten: wenn die Spur von einem noch unbekannten Handwerker stammt, der ein Glas Wasser getrunken hat und bei Gelegenheit in die Kommode geschaut hat (um mal schnell etwas abzugreifen), warum sollte der irgend etwas mit dem Mord zu tun haben, nur weil er getrunken hat? Außerdem finden sich am Glas keine Fingerabdrücke und am Schlüssel DNA. Das läßt doch den Schluss zu, dass er beim Trinken Hadschuhe trug aber in die Kommode zu einem ganz anderen Zeitpunkt hineingeschaut hat, da er ja wohl nicht mit dem Mund am Schlüssel war. Oder es wurde im Labor stark geschlampt und das sind alles Trugspuren.


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18.12.2018 um 09:52
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Zeitungen
1.Kann es nicht sein, dass der Zeuge die Zeitungen an dem Tag gar nicht an die Tür gehangen hat? Es dürfte eine alltägliche Handlung gewesen sein, die man automatisch annimmt getan zu haben. Hat man solch eine Handlung vergessen, fällt sie einem selber kaum auf. Hinzu kommt die geringe Zeitspanne die für Bence geblieben wäre, um sie - ohne wiederum gesehen zu werden- zu entfernen. (Aussage Zeuge und Putzfrau)
Es müssten sich aber dann immerhin gleich zwei Zeugen irren, die in das Geschehen direkt involviert waren.

Diejenige Person, die die Zeitungen bereit gestellt und in einen Tüte gelegt hat.
Diejenige Person, die die Zeitungen an die Türe gebracht hat.

Ausserdem geht auch die Verteidigung nicht davon aus, dass an diesem Tag keine Zeitungen an die Türe verbracht wurden.
Und es gibt offenbar auch keine Anhaltspunkte, dass dies mal vergessen wurde in der Vergangenheit. Also es gibt überhaupt keine Anzeichen dafür, dass dem so ist, wie Du spekulierst.


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18.12.2018 um 09:56
Zitat von SistaBSistaB schrieb:2. Wozu hätte BT das machen sollen. Laut Gericht heisst es wohl um die Auffindezeit von CB zu verzögern. Es wird davon ausgegangen, dass er die Zeit nutzte um auf dem Weg nach Augsburg das Tatwerkzeug/Kleidung verschwinden zu lassen. Warum sollte nach seiner Ansicht CB in dieser Zeit nicht gefunden werden. Welchen Vorteil versprach sich BT davon? Das er den Zeitpunkt der Auffindung nicht wesentlich verschieben kann, dürfte ihm klar gewesen sein?!
Warum er das machen sollte: Eben, um die Auffindung der Leiche hinauszuzögern.
Das macht 2x für einen Täter wie Bence T. Sinn oder kann Sinn für ihn machen:

a) Er hat genügend Zeit, die Tatmittel zu entsorgen.
b) Je länger die Leiche nicht aufgefunden wird. desto schwieriger kann es sein, den Todeszeitpunkt genau zu bestimmen oder sogar noch suggerieren, die CB hätte zu diesem Zeitpunkt noch gelebt. Das ist wiederum günstig für sein fehlendes Alibi, wenn man den Todeszeitpunkt nicht mehr so genau bestimmen kann.


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18.12.2018 um 09:57
@SistaB
@abberlineF
Zitat von abberlineFabberlineF schrieb: SistaB schrieb:
1.Kann es nicht sein, dass der Zeuge die Zeitungen an dem Tag gar nicht an die Tür gehangen hat? Es dürfte eine alltägliche Handlung gewesen sein, die man automatisch annimmt getan zu haben.

So sehe ich das auch. Zumindest kann man sich die Frage mal stellen ...
Das war kein alltägliches Doing im privaten Bereich, die Zeitungen zu beschaffen und rauszuhängen war tägliche Pflicht. Auch noch einer Chefin/Auftraggeberin gegenüber, die da als schwierig galt.
Die Zeitungen wurden ja sogar gefunden, in der richtigen Auswahl und mit den passenden Stadtteilbeilagen aber eben bei Bence T. und in einem anderen Stadtteil. Da braucht man nichts weiteres drumrum konstruieren.


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Mordfall Charlotte Böhringer

18.12.2018 um 09:59
Zitat von jaskajaska schrieb:mit den passenden Stadtteilbeilagen
Das stimmt zumindest was die Süddeutsche Zeitung angeht doch gar nicht!
Zitat von jaskajaska schrieb:Auch noch einer Chefin/Auftraggeberin gegenüber, die da als schwierig galt.
Ja, so musste die auch dargestellt werden.


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18.12.2018 um 10:09
Bence Toth gibt an, am Auffindetag ganz normal morgens im Parkhaus zur Arbeit erschienen zu sein. Er traf seine Tante unten in den Geschäftsräumen bei Arbeitsantritt nicht an. Wäre es nicht ein normaler Vorgang gewesen, Versuche anzustellen , die Tante zu kontaktieren? Fehlte nicht sogar ein wichtiger Schlüssel fürs Büro?

Bence Toth hat nichts Entsprechendes ausgesagt, aber läge es nicht im Bereich des Möglichen, dass er selber hinauf zur Wohnung gelaufen sein könnte um nach der Tante zu schauen und dass er bei dieser Gelegenheit die vor der Tür aufgefundenen Zeitschriften gleich mitnahm um sie der Tante zu bringen? Ihm dürfte genau wie seinem Bruder Mate der Hintereingang über die Terrasse bekannt gewesen sein.

Denkbar auch, dass sein Weg ihn unmittelbar nach Betreten des Parkhauses zum Wohnung der Tante geführt haben könnte um sich den Schlüssel fürs Büro dort abzuholen bzw. kurz den Tagesablauf mit ihr durchzusprechen. Er könnte somit die erste Person gewesen sein, die bemerkte, dass die Tante die Tür nicht öffnete.

Bence Toth kann gut Sachverhalte für sich behalten, das kann man den Prozessakten entnehmen. Die Frage wäre, ob er hier auch etwas für sich behalten hat, aus Angst zum Mörder abgestempelt zu werden . Möglich wäre es, aber das sind nur Spekulationen. Ich möchte ihm auch nichts unterstellen.


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18.12.2018 um 10:12
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Spur-Spur-Treffer

Mit diesem Treffer habe ich ein großes Problem. Er wurde nicht aufklärt sondern eher lapidar bei Seite geschoben ( Mitarbeiter, verunreinigtes Werkzeug der Spusi). Nach meinem Empfinden hätte man diesen Spur-Spur-Treffer aufklären müssen - allein schon wegen Ursula Herrmann. Die beiden Fälle liegen 25 Jahre auseinander, da dürfte es nicht so schwer sein zu ermitteln, welche Mitarbeiter bzw. welches Werkzeug überhaupt in Frage kam. Hier stellt sich die Frage warum dies Unterblieb?
Dem Spur-Spur-Treffer wurde minutiös nachgegangen. Hier von "lapidar" zu sprechen, ist fern aller Realität.
M.E. gibst Du diesem Spur-Spur-Treffer eine viel zu grosse Bedeutung. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine DNA an einer Schraube an der Kiste aus dem Entführungsfall Herrmann hätte überleben können, wenn man alle Umstände berücksichtigt, dürfte nicht grösser sein, als dass eine DNA-Sekundärübertragung stattgefunden hat. Somit würden sich die beide Wahrscheinlichkeiten neutralisieren bzw. aufheben und dieser Spur-Spur-Treffer hätte keine grössere Bedeutung als jede andere Spur, wo man nicht weiss, woher sie stammt.


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18.12.2018 um 10:24
Zitat von abberlineFabberlineF schrieb:Hakelig auch: es wird viel über das (angebliche) Selbstbild von BT fabuliert, der nach "Höherem" strebte und der soll so scharf auf die Position gewesen sein, dass er dafür seine arme Tante erschlägt? Wenig überzeugend.
Umgekehrt wird ein Schuh draus: Du unterstellst Bence das Selbstbild eines Bohemiens, der mit ironischem Lächeln über den Dingen schwebt. DAS ist wenig überzeugend, weil es zu überhaupt nichts passt, was über Bence bekannt wurde. Natürlich war es nicht sein Lebenstraum, Geschäftsführer eines Parkhauses zu werden. Allem Augenschein nach war es noch nicht Mal sein Lebenstraum, Jurist zu werden. Dass er das alles sowie die Launen und Schikanen seiner Tante auf sich genommen hat zeigt doch aber gerade, dass er das Vermögen der Tante im Fokus hatte.


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18.12.2018 um 10:27
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Das Motiv
BT's Motiv soll sein Erbe gewesen sein. So weit, so gut. Selbst wenn CB alles einem Tierschutzverein vererbt hätte, hätte die Familie (Eltern von CB, Schwester) Anspruch auf einen Pflichtteil gehabt, der wohl so gering nicht gewesen wäre.
Hier stellt sich die Frage in welchem Rahmen die Äußerung fiel (wollte sie neugierigen Fragen ausweichen) oder war sie gerade "nur" verärgert. Auch darüber wissen wir leider nicht mehr. BT dürfte klar gewesen sein, dass er im Erbfall auf jeden Fall etwas erwarten kann
a) immer noch als Haupterbe
b) über seine Familie
c) über einen Pflichtteil

Desweiteren hätte er ein Testament zu seinen Ungunsten nicht entfernen können, da er nicht gewusst hat, wer bereits davon Kenntnis hat. Und er damit möglicherweise erst Recht sich als Täter auf den Plan gerufen hätte. Wozu also seinerseits das Durchsuchen des Büros? Unnötige Spurenlage, unnötiges Aufhalten am Tatort ?
Das Motiv ist um einiges vielfältiger als Du es hier bringst. Für das Gericht war die Erbschaft übrigens nur noch ein eher randständiges Motiv.
Also ich kenne mich ja im deutschen Erbrecht nicht aus, aber in der Schweiz hätte Bence T. ganz sicherlich keinen Pflichtteil erhalten. Er ist ja nur der Neffe. Pflichtteil erhalten bei uns in der Schweiz nur die direkten Nachkommen, also Sohn und Tochter sowie die Ehefrau. Der Rest geht leer aus. Was auch Sinn macht. Somit hätte er weder über Pflichtteil noch über seine Familie etwas erwarten können, wenn die Tante ihr gesamtes Vermögen beispielsweise dem Tierschutzverein vermacht hätte. Ich nehme jetzt mal an, dass in Deutschland die ähnlichen Pflichtteilregelungen gelten.

Wer sollte denn Kenntnis haben von einem weiteren Testament? Die Testamente waren ja nicht notariell beglaubigt und somit kann noch lange eine Person sagen, die Tante habe gesagt, sie habe alles dem Tierschutzverein vermacht, wenn nix bewiesen werden kann, dann gelten die Testamente, die vorfindbar sind.


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Mordfall Charlotte Böhringer

18.12.2018 um 10:44
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Zeitpunkt

Der Streit mit seiner Tante lag gerade eine Woche zurück. BT hat allen solange etwas vorgetäuscht, so dass er noch Wochen Zeit gehabt hätte (Semester Ende ist im Juli) die Wogen zu glätten. Seinem Umfeld hätte er auch in den nächsten Wochen nichts vom nicht beendeten Studium erzählen müssen. Der Verdacht war doch schon da. Und das BT mit wenig aufwand sein Studium schafft, war doch nahezu ausgeschlossen.
Du musst Dich mal in die Person von Bence versetzen.
Die Parkgarage war ja quasi seine einzige sinnvolle Beschäftigung und Tagesstruktur.
Nach dem Reifenstreit ging er nicht mehr zur Arbeit. Das heisst, in dieser Zeit musste er ja seinem Umfeld vorspielen, dass er eifrig für die Prüfungen für das 2. Staatsexamen lernt, zur Uni geht oder das Referendariat absolviert und nebenbei noch bei einem Finanzberater arbeitet.

Da war aber nix: Kein Studium, kein Referendariat, kein Finanzberater und wenn er in der Parkgarage auch davongejagt wurde, dann kann es sehr, sehr anstrengend werden, seinem Umfeld immer vorzulügen, man sei ja soooo beschäftigt, obwohl man den ganzen Tag nix zu tun hat. :-)


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Mordfall Charlotte Böhringer

18.12.2018 um 10:55
Für mich stellt sich in diesem Zusammenhang natürlich die Frage, wie gut das Verhältnis von Frau Böhringer zu ihrer Schwester, der Mutter von Bence war.

Da Bence sich sozusagen noch in der Ausbildung befand, egal wie diese nun verlief, erfolgreich oder nicht so erfolgreich, die Eltern werden sich verantwortlich gefühlt haben und in dieser speziellen Familienkonstellation eben auch die Tante in deren Firma der Sohn beschäftigt war.

Könnte da nicht angenommen werden, dass die beiden Schwestern sich über Bence und seine Ausbildung unterhalten haben? Wenn ein Rausschmiss mit ernsthaften Konsequenzen gedroht hätte, wäre die Schwester, Bences Mutter nicht wenigstens informiert worden?

Derartiges wurde später nie berichtet. Es wurde überhaupt sehr wenig über das Verhältnis von Frau Böhringer zu ihrer Familie berichtet. Eine Ausnahme bildete das konstruiert wirkende Geschwafel über die problembeladene Beziehung zwischen Tante und Neffe. Ein Stoff der von den Medien gerne aufgegriffen und verbreitet wurde.


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18.12.2018 um 11:21
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Da war aber nix: Kein Studium, kein Referendariat, kein Finanzberater und wenn er in der Parkgarage auch davongejagt wurde, dann kann es sehr, sehr anstrengend werden, seinem Umfeld immer vorzulügen, man sei ja soooo beschäftigt, obwohl man den ganzen Tag nix zu tun hat. :-)
Das Problem hatte er größtenteils auch mit dem Job in der Parkgarage.
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Also ich kenne mich ja im deutschen Erbrecht nicht aus, aber in der Schweiz hätte Bence T. ganz sicherlich keinen Pflichtteil erhalten. Er ist ja nur der Neffe. Pflichtteil erhalten bei uns in der Schweiz nur die direkten Nachkommen, also Sohn und Tochter sowie die Ehefrau. Der Rest geht leer aus. Was auch Sinn macht. Somit hätte er weder über Pflichtteil noch über seine Familie etwas erwarten können, wenn die Tante ihr gesamtes Vermögen beispielsweise dem Tierschutzverein vermacht hätte. Ich nehme jetzt mal an, dass in Deutschland die ähnlichen Pflichtteilregelungen gelten.
Warum hat CB die alten Testamente dann nicht vernichtet, wenn sie bereits ein anderes/neueres hatte? Im übrigen war nach meinem Wissensstand der Rechtsanwalt über die alten Testamente sehr wohl informiert, warum sollte er es über ein neueres nicht sein.
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Dem Spur-Spur-Treffer wurde minutiös nachgegangen.
Was genau wurde denn alles ausgeschlossen - mit belegbar?
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Die Wahrscheinlichkeit, dass eine DNA an einer Schraube an der Kiste aus dem Entführungsfall Herrmann hätte überleben können, wenn man alle Umstände berücksichtigt, dürfte nicht grösser sein, als dass eine DNA-Sekundärübertragung stattgefunden hat. Somit würden sich die beide Wahrscheinlichkeiten neutralisieren bzw. aufheben und dieser Spur-Spur-Treffer hätte keine grössere Bedeutung als jede andere Spur, wo man nicht weiss, woher sie stammt.
Nur dass es diese Spur im Zusammenhang mit 2 Kapitalverbrechen gibt. Ich gehe auch gar nicht unbedingt von einer Entlastung für Bence aus, hätte man die Herkunft der Spur geklärt. Vllt. hätte sie aber doch etwas gebracht und wenn es nur ein Fehler im System der Polizeiarbeit gewesen wäre, den man zukünftig vermeiden kann... Hier geht es mir nicht um Wahrscheinlichkeiten!
Zitat von jaskajaska schrieb:Das war kein alltägliches Doing im privaten Bereich, die Zeitungen zu beschaffen und rauszuhängen war tägliche Pflicht. Auch noch einer Chefin/Auftraggeberin gegenüber, die da als schwierig galt.
Nun ja, da kann man sich dann auch einen Spaß draus machen: das ist jetzt OT: quasi die alte mal auflaufen lassen (auch wenn das jetzt hier so klingt, ich kenne das von Arbeit)
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:a) Er hat genügend Zeit, die Tatmittel zu entsorgen.
b) Je länger die Leiche nicht aufgefunden wird. desto schwieriger kann es sein, den Todeszeitpunkt genau zu bestimmen oder sogar noch suggerieren, die CB hätte zu diesem Zeitpunkt noch gelebt. Das ist wiederum günstig für sein fehlendes Alibi, wenn man den Todeszeitpunkt nicht mehr so genau bestimmen kann.
zu a) die Zeit konnte er damit nur bedingt schieben. In einem wirklich dringenden Fall/Verdacht wäre man wohl durchaus eher in die Wohnung gegangen (Mitarbeiter/Familie). Und wenn er schon so schlau ist die Tatmittel weiträumig zu entsorgen, warum behält er die Zeitungen bei sich... nicht schlüssig... gerade wenn er damit Zeit schinden wollte.
b) Wie lange sollte das denn dauern. Ich denke bei den Gegebenheiten wäre spätestens der nächste Vormittag als Auffinde Zeitpunkt zu datieren gewesen. Länger hätte wohl keiner ein nachsehen nach CB unauffällig verhindern können.


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Mordfall Charlotte Böhringer

18.12.2018 um 11:29
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Das Problem hatte er größtenteils auch mit dem Job in der Parkgarage
Nööö, die Parkgarage musste ja gerade alles das abdecken! Die Parkgarage war ja gerade sein Alibi für die anderen Tätigkeiten. Wenn diese auch noch wegfällt, dann hat er nix mehr: entweder bleibt er zu Hause oder er gammelt in der Stadt herum.
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Warum hat CB die alten Testamente dann nicht vernichtet, wenn sie bereits ein anderes/neueres hatte? Im übrigen war nach meinem Wissensstand der Rechtsanwalt über die alten Testamente sehr wohl informiert, warum sollte er es über ein neueres nicht sein.
Nö, der Anwalt war m.W. nicht darüber informiert.
Warum sollte sie die alten Testamente vernichten oder nicht vernichten? Bringt m.E. keinen Erkenntnisgewinn.
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Was genau wurde denn alles ausgeschlossen - mit belegbar?
Dazu solltest Du Dich eben umfassend vorher informieren, bevor Du solche Sachen erzählst. :-)
Zitat von SistaBSistaB schrieb:zu a) die Zeit konnte er damit nur bedingt schieben. In einem wirklich dringenden Fall/Verdacht wäre man wohl durchaus eher in die Wohnung gegangen (Mitarbeiter/Familie). Und wenn er schon so schlau ist die Tatmittel weiträumig zu entsorgen, warum behält er die Zeitungen bei sich... nicht schlüssig... gerade wenn er damit Zeit schinden wollte.
b) Wie lange sollte das denn dauern. Ich denke bei den Gegebenheiten wäre spätestens der nächste Vormittag als Auffinde Zeitpunkt zu datieren gewesen. Länger hätte wohl keiner ein nachsehen nach CB unauffällig verhindern können.
Das Problem ist, dass wir nicht wissen können, wie sich die Sache entwickelt hätte. Es geht darum, was die subjektive Sichtweise derjenigen Person war, die die Zeitungen aus einem bestimmten Grund weggenommen hat. Und nach der subjektiven Sichtweise von Bence hätte es eben Sinn gemacht, die Zeitungen wegzunehmen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

18.12.2018 um 11:43
@meermin
Die Gedanken zu dem Verhältnis von CB zum Rest der Familie habe ich mir auch schon gemacht.
Mein vorläufiger Schluß ist, dass das Verhältnis keinesfalls schlecht war. Immerhin bot sie beiden Neffen die Option während ihrer Ausbildung bei ihr zu jobben.

Auch hätte CB nach dem Tod ihres Gatten alle Brücken abbrechen können mit dem Vermögen welches ihr zur Verfügung stand. Eine gewisse Bindung bestand da meines Erachtens schon. Wie eng dieses jedoch war, dafür fehlen Aussagen dazu. Auch das ihr verstorbener Mann BT so sehr mochte, dass er ihn wohl als künftigen Leiter der Parkgarage sah, spricht für ein gutes und doch auch engeres Verhältnis.
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Das Problem ist, dass wir nicht wissen können, wie sich die Sache entwickelt hätte. Es geht darum, was die subjektive Sichtweise derjenigen Person war, die die Zeitungen aus einem bestimmten Grund weggenommen hat. Und nach der subjektiven Sichtweise von Bence hätte es eben Sinn gemacht, die Zeitungen wegzunehmen.
Aber wir können Wahrscheinlichkeiten für sich sprechen lassen. Denn ihr nicht melden, fiel ja bereits am ersten Tag auf.


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Mordfall Charlotte Böhringer

18.12.2018 um 11:44
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Aber wir können Wahrscheinlichkeiten für sich sprechen lassen. Denn ihr nicht melden, fiel ja bereits am ersten Tag auf.
Es kommt aber hier nicht auf die objektiven Wahrscheinlichkeiten an, sondern darauf, welche subjektive Sichtweise die Person hatte, die die Zeitungen wegnahm.


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