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Mordfall Charlotte Böhringer

28.467 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

12.02.2019 um 20:52
@Katinka1971

Ich stimme dir sowohl bei deinem Betrag zur "Übertötung" als auch zu den Diebstählen zu.
Es gibt zum Thema "Übertötung"/"Overkill" interessante Berichte, die zeigen, dass es tatsächlich eine Vielzahl an Gründen gibt, warum eine Handlung in Tötungsabsicht so ausgeführt wird, dass sie "über das Ziel hinausschiesst" - bei weitem nicht nur aus dem Grund, dass es eine "Beziehungstat" ist. Ich habe ja eben darüber "referiert"... (wie @Interested meint.)

Bei den Diebstählen finde ich es auch einen naheliegenden Gedanken, dass CB davon wusste. Andernfalls hätte sie BT entweder anzeigen oder ihm zumindest massiv das Vertrauen entziehen müssen. Und beides ist nicht der Fall gewesen.

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Mordfall Charlotte Böhringer

12.02.2019 um 20:55
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Ein geparktes offenes Auto, ein Auto das Öl verliert, eine verletzte Person oder oder oder!
Dafür hat man Personal, bzw. ruft den die Sani.
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Es muss absolut niemand sein, der langjähriger Mitarbeiter ist oder den sie wirklich gut kennt, ein gewisser Kontakt reicht für die Einordnung als ungefährlich.
Ich erwarte, dass sich Besucher bei mir vorher ankündigen und nicht urplötzlich bei mir reinschneien.
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Andernfalls hätte sie BT entweder anzeigen oder ihm zumindest massiv das Vertrauen entziehen müssen. Und beides ist nicht der Fall gewesen.
Hatte sie ihm nicht Hausverbot erteilt und die Schlüssel zu ihrer Wohnung entzogen?


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.02.2019 um 21:00
@emz

Wie sehe das wie du. Sowohl was einen vermeintlichen Notfall angeht, als auch in Bezug auf aufdringliche Besucher.

Und Jay er hatte Hausverbot und es wurden ihm die Schüssel abgenommen. Seltsamerweise befanden sich ja dann doch noch einige Schlüssel in seinem Besitz.


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.02.2019 um 21:02
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Bei den Diebstählen finde ich es auch einen naheliegenden Gedanken, dass CB davon wusste. Andernfalls hätte sie BT entweder anzeigen oder ihm zumindest massiv das Vertrauen entziehen müssen. Und beides ist nicht der Fall gewesen.
Dass C.B. von den Diebstählen wusste, ergibt sich aus dem Umstand, dass sie keinen(!) Strafantrag gestellt und dem Verurteilten nicht(!) "das Vertrauen" entzogen hat?

Überprüfen wir mal, wie sich das Gegenteil Deiner Behauptung anhört: Dass C.B. nichts von den Diebstählen wusste, ergibt sich aus dem Umstand, dass sie einen Strafantrag gegen ihren Neffen stellte und ihm das Vertrauen entzog.

Was sagt Alexander Horn dazu?


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.02.2019 um 21:04
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:Warum hat er es nicht wie einen Raubmord aussehen lassen? Wäre doch sehr schlau gewesen, alles mitzunehmen und nicht auch noch Spuren auf dem Testament zu hinterlassen, damit man gleich auf ihn kommt.
Weil die vielen wertvollen Schmuckstücke gar nicht veräußerbar für ihn gewesen wären. ;)
Der Spurensicherungsbeamte KK F. berichtete glaubhaft, im durchsuchten Büro des Opfers sei am Boden liegend rechts vor dem Schreibtisch eine schwarze Ledergeldbörse aufgefunden worden. In der Börse hätten sich insgesamt 1550 Schweizer Franken in bar befunden. An der Leiche selbst seien insgesamt drei Schmuckstücke aufgefunden worden. Dabei habe es sich um eine geflochtene Goldkortelkette gehandelt, an der sich ein goldenes, mit Brillanten besetztes Kreuz befunden habe. Am rechten Ringfinger habe ein goldener Ring mit oval verlaufendem Brillantenbesatz gesteckt. Am linken Handgelenk sei eine goldene Automatikarmbanduhr der Marke „Breguet“ aufgefunden worden. Im Tresor im Abstellraum der Wohnung sei eine grössere Menge Schmuck und Münzen sichergestellt worden. Der Schlüssel, der es erlaubt hätte, den Tresor zu öffnen, sei im Schloss gesteckt. Der Spurensicherungsbeamte KHK M. führte in der Hauptverhandlung glaubhaft aus, er habe im Unterschränkchen im Badezimmer, in der Rollkommode im Schlafzimmer und in einer Kommode im Salon zahlreiche Schmuckstücke sichergestellt.
©
(c.)
Im Hinblick auf dem Wert der zurückgelassenen Schmuckgegenstände machten die Zeugen H. und der Teilnachlassverwalter Rechtsanwalt B. folgende Angaben
(i.)
Der Zeuge H. führte glaubhaft aus, er sei Juwelier und Goldschmied. Er sei Inhaber des (…) H. in München. Seit Anfang der 1990-iger Jahre habe Oskar Böhringer – damals sei noch sein Vater Inhaber des Geschäfts gewesen – Schmuck bei ihnen gekauft. Auch das (S. 95) Opfer sei Kundin gewesen. Die Schmuckstücke, die von Oskar oder CB gekauft worden seien, seien hochpreisig gewesen. So sei z.B. Anfang der 1990-iger Jahre eine Perlenkette für ca. 40.000 DM und 1999 eine Sphirkette für 20.000-25.000 DM an die Böhringers verkauft worden. Ein Rolling-Stones-Ring für 9500 DM sei an CB verkauft worden. Sowohl den Ring als auch die Saphirkette könne er auf den vorgelegten Fotos des sichergestellten Schmucks erkennen. Hinsichtlich der Perlenkette sei er sich nicht sicher, ob die auf den Bildern dargestellte diejenige aus dem von ihm geführten Familienbetrieb sei.
(ii.)
Rechtsanwalt B. führte glaubhaft aus, er habe in seiner Funktion als Teilnachlasspfleger den nach der Tat in der Wohnung aufgefundenen Schmuck des Opfers schätzen lassen. Die Schätzung habe ergeben, dass der Gesamtwert des Schmuckes mit 119.785, -- Euro anzusetzen sei.
Quelle: Urteil

Diese Sachen wären alle sofort dem Opfer zuzuordnen gewesen. Wo und wie hätte Bence das veräußern sollen?

Google doch mal die Uhrenmarke "Breguet" ;)

Die 500er aber waren zu verlockend!


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.02.2019 um 21:05
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Bei den Diebstählen finde ich es auch einen naheliegenden Gedanken, dass CB davon wusste.
Es gibt überhaupt keine Beweise, dass CB von den Diebstählen wusste.
Der Geschäftsführer hat nix angegeben, dass er so etwas der CB gemeldet hat.
Und auch der stellvertretende Geschäftsführer war verblüfft, als er von den Diebstählen hörte, zumal er meinte, so genau habe man die Kontrollen nun auch nicht durchgeführt, dass man das hätte bemerken müssen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.02.2019 um 21:15
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Es gibt überhaupt keine Beweise, dass CB von den Diebstählen wusste.
Der Geschäftsführer hat nix angegeben, dass er so etwas der CB gemeldet hat.
Und auch der stellvertretende Geschäftsführer war verblüfft, als er von den Diebstählen hörte, zumal er meinte, so genau habe man die Kontrollen nun auch nicht durchgeführt, dass man das hätte bemerken müssen.
Wenn also niemand etwas von den Kassendiebstählen wusste, dann verstehe ich aber nicht, warum BT mit Geld vom Konto seiner Verlobten für Rückzahlung sorgte. Oder wo habe ich da falsche Überlegungen?


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.02.2019 um 21:18
Zitat von emzemz schrieb:Wenn also niemand etwas von den Kassendiebstählen wusste, dann verstehe ich aber nicht, warum BT mit Geld vom Konto seiner Verlobten für Rückzahlung sorgte. Oder wo habe ich da falsche Überlegungen?
BT hat es ja als Panne bezeichnet. Er hat dem Geschäftsführer gesagt, ein Schein sei im Automat stecken geblieben, deshalb habe er eine Entleerung gemacht, das Geld aber noch nicht in die Registrierkasse einbezahlt. Und innert Kürze bezahlte er das Geld in die Registrierkasse ein. Diese Erklärung wurde vom Geschäftsführer offenbar so gefressen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.02.2019 um 22:08
Apropos, vor Kurzem hatten wir hier die Diskussion über das Verhalten des Anwalts von BT in diesem Fall.

Bei dieser sehr reißerischen Doku, bei ca. 1:06:00 kann man sich genau anschauen, was einen elementaren Nachteil für Juristen in Strafprozessen darstellt bzw. wie sehr irrationales Verhalten hierbei sehr schaden kann.
(Irgendjemand hatte auch nachgefragt, wer auch dieser Deutschland-schreiende Mann beim Urteil am Ende sei)

Es ist nicht nur so, dass sich Emotionalität bei Strafprozessen für Betroffene und deren Beteiligte oft negativ auf das allgemeine Urteilsvermögen auswirkt (sowohl auf Opferseite als auch auf Täterseite, auch natürlich, falls jemand unschuldig sein sollte). Es ist auch so, dass es eine gute Spin-Doctor Kampagne erfordert, sollte man an die Emotionen der Öffentlichkeit und Beteiligten appellieren und diese positiv beinflussen wollen.

Wer sich als professioneller Jurist hier nicht wirklich nicht im Griff hat, der hat m.E. auf diesem Spielfeld, das wirklich ein hohes Maß an Selbstkontrolle erfordert, nichts verloren. Die Presseansagen dieses Anwalts dort sind einfach nur für die Boulevardzeitung, kein Richter würde das entlastend werten und, wenngleich er es auch im Gegenteil nicht sollte, wird auch jeder Richter versuchen dies auszublenden.

Es soll in diesem Fall für BT also natürlich Meinung gemacht werden, und nicht Gerechtigkeit herauskommen. Aber wenn man als Jurist wirklich gut ist, handelt man hier völlig rational, also HIER: im Sinne des Einsatzes von Emotionen!

Wenn man schon Spin-Doctor Kampagnen machen will, muss man NATÜRLICH auch die emotionale Klaviatur beherrschen.

Das ist hier aber nicht der Fall.

Man schaue sich im Gegenzug den Staatsanwalt an, bei ca. 1:20:00

https://www.youtube.com/watch?v=RgYCe2Apf94 (Video: Anklage Mord - Ein Freund vor Gericht - Doku)


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.02.2019 um 22:19
Warum sollte BT der Polizei von den Diebstählen erzählen, wenn sie nicht aufgeflogen waren und er den dritten aufgeflogenen problemlos abgewendet hat?





Wenn BT der Täter war (und das können in meinen Augen nur er und das Opfer wissen, solange er kein Geständnis ablegt), dann bin ich der Meinung, dass es anders war, als im Urteil dargestellt.


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12.02.2019 um 22:21
@Swagger

Wenn man beide Aussagen direkt hintereinander sieht, sollte einem auch als Laie auffallen, dass dieses Getue von dem Rechtsanwalt extrem unprofessionell ist.
Ebenso das Verlassen des Gerichtssaals bei der Urteilsverkündung, nachdem er das Publikum (also auch mich) mit stundenlangen Plädoyers gefoltert hat.
Ich muss sagen, dass ich sehr enttäuscht war. Er wurde seinem Ruf nicht gerecht.


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.02.2019 um 22:22
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:innert Kürze
Sorry bro', I don't speak french! :-D

Spaß beiseite, wie kann man einen Menschen so falsch bewerten und nicht den Fakten vertrauen? Ganz einfach: Der GF war kein Freund von BT, und trotzdem war dieser nicht nur potenziell erfahrener, machthierarchisch höher, sondern hatte auch das Charisma und die Chuzpe, das wahrscheinlich einfach so wegzuwischen.

In dieser Doku oben kann an sich bei ca. 1:00.00 anschauen, dass BT genau gewusst hat, dass und wie seine Freunde zu ihm stehen. Das Kalkül, dass diese zusammensitzen und beraten wie schlecht es ihm dabei gehen müsse, weil er weiß, dass diese alle Kräfte für ihn mobilisieren müssen, sagt alles --> Hungerstreik. So dumm kann er nicht gewesen sein, nicht ernsthaft in Erwägung zu ziehen, dass er wegen seiner Taten einwandern wird. D.h. die Freunde waren seine letzte Hoffnung.

Nicht wenige bzw. ein erheblicher Anteil an Schwerverbrechern, die im Gefängnis sitzen, rationalisieren ihr Verhalten und stellen ihre Taten vor selbst sich als entschuldigenswert dar. Reue ist ihnen dabei völlig fern, nein, sie desavouieren sogar noch ihre Familien und Freunde. Gegenüber anderern können sie das nich zugeben, denn wenn es diese nicht geben würde, würden sie den letzten Hoffnungsschimmer verlieren, wieder in Freiheit zu kommen. Da sie sehr manipulativ sind, wissen sie um ihr Charisma, ihren Einfluss oder um die Sicherheit der Reaktionen von ihren Bezugspersonen. und setzen dies entsprechend ein. Einige dieser Straftäter sind Psychopathen, oder zeigen zumindest eine Spielart dieses Syndroms. Nicht wenige davon zeigen auch eine Spielart aus Kombination der dunklen Triade (Narzissmus, Psychopathie, Machiavellismus). Man sollte Menschen allgemein mehr schützen, bzw. sie über diese Menschen mehr aufklären.

Ich hab übrigens auch in obenstehendem Video am Ende die Quelle gefunden, nach der ich gesucht hatte: Dort war ja aus dem "alles oder nichts"-Spruch bereits rausgeklungen, dass dann die Beziehung aus sein kann/wird. Kein Mensch hält so eine lange Zeit ohne eigene Meinung und alternative Weitergedanken bei Weiterverfolgen der Gedanken ohne Exit-Gedanken aus ;-) Außer, er/sie/es spukt immernoch in irgendwelchen Foren rum und (ver)sucht vermeintlich Entlastendes ;-)

@Jamegumb
Amateurhaft.


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.02.2019 um 22:26
Dass er geglaubt hat, dass er damit durch kommt. Ok.

Aber dass er sicher sein konnte, dass seine Freunde trotzdem zu ihm halten, sorry, das halte ich für weit hergeholt.


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.02.2019 um 22:28
Zitat von Katinka1971Katinka1971 schrieb:Warum sollte BT der Polizei von den Diebstählen erzählen, wenn sie nicht aufgeflogen waren und er den dritten aufgeflogenen problemlos abgewendet hat?
Ganz einfach! Weil er nicht wusste, ob der Geschäftsführer nicht doch etwas von diesem Vorfall erzählen würde der Polizei.
Er wusste auch nicht, ob nicht seine damalige Verlobte etwas der Polizei erzählen würde von der Intrigenstory. Der Bence hat ihr das nämlich erzählt, als die Verlobte ihn auf eine Geldtasche aus der Parkgarage aufmerksam machte und wissen wollte, weshalb diese Geldtasche aus der Parkgarage in der eigenen Wohnung ist. Er konnte ja ihr nicht gut sagen, er habe Geld geklaut, also musste er ihr auch die Intrigenstory auftischen.
Und er wusste auch nicht, wem seine Verlobte dies auch noch weiter erzählt hat, wie beispielsweise ihrem Vater. :-)

Er musste also damit rechnen, dass, wenn die Polizei ermittelt, diese Intrigenstory sowieso von der Polizei ermittelt wird. Da ist es doch besser, gleich präventiv in Vorlage zu gehen und von sich aus diese Story der Polizei zu erzählen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.02.2019 um 22:34
Wenn er hätte befürchten müssen, dass sie das weitererzählt, hätte er das auch schon im Vorfeld befürchten müssen. Und auch, dass CB das dann über mehrere Ecken erfährt.


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.02.2019 um 22:37
Zitat von Katinka1971Katinka1971 schrieb:Wenn er hätte befürchten müssen, dass sie das weitererzählt, hätte er das auch schon im Vorfeld befürchten müssen. Und auch, dass CB das dann über mehrere Ecken erfährt.
Im Vorfeld hat aber noch keine Polizei ermittelt.
Und die Verlobte und Charlotte B. hatten keinen Kontakt, sie waren quasi Erzfeinde. Er musste von dort also keine Angst haben, dass da mal was Richtung Charlotte B. gehen würde.


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Mordfall Charlotte Böhringer

12.02.2019 um 23:41
Sind die beiden ersten Diebstähle schon vor dem (angeblichen) dritten Intrigen-Vorfall rausgekommen?
Oder erst bei der Auswertung des dritten Vorfalls? Weiß das jemand?


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.02.2019 um 10:09
Im Urteil liest es sich so, als wären alle drei Diebstähle bei einer Entleerung der Parkgeldautomaten am herausgekommen.
m Februar 2006 hatte der Angeklagte weiter Straftaten zum Nachteil seiner Tante verübt. Der Angeklagte begann jedenfalls ab 18.06.02 den Parkkassenautomaten der Parkgarage in der Baaderstrasse 6 in München unbefugt und ohne Wissen seiner Tante zu entleeren und die aus dem Automaten entnommenen Barmittel für sich zu behalten.
Es handelte sich dabei um folgende Einzelfälle:

(1)
Am Samstag, den 18.02.06, ging der Angeklagte seiner Tätigkeit als Kassierer im Laden der von seiner Tante betriebenen Parkgarage nach. Gegen 14.28 Uhr entleerte er unberechtigt den dortigen Parkkassenautomaten mit dem dafür vorgesehenen Schlüssel. Aus dem Automaten entnahm er 1379 E, um das Geld für sich zu behalten. Einen Teil der Tatbeute, nämlich 995 E, zahlte er am Montag, den 20.02.06, bei der Filiale der … auf sein Konto mit der Nummer … ein.

(2)
Am Samstag, den 25.02.06, ging der Angeklagte wieder seiner Tätigkeit als Kassierer der von seiner Tante betriebenen Parkgarage nach. Gegen 14.06 Uhr entleerte er unberechtigt den dortigen Parkkassenautomaten mit dem dafür vorgesehenen Schlüssel. Aus dem Automaten entnahm er 1326 E, um das Geld für sich zu behalten. Einen Teil der Tatbeute, nämlich 1000 E, zahlte er noch am Tag der Wegnahme am Einzahlautomaten der … auf sein Konto mit der Nummer … sein.
(3)
Am Faschingsdienstag, den 28.02.06, entleere der Angeklagte gegen 15.17 Uhr unberechtigt den Parkkassenautomaten der Parkgarage seiner Tante mit dem dafür vorgesehenen Schlüssel. Aus dem Automaten entnahm er 1141 E, um das Geld für sich zu behalten. Noch am Tag der Wegnahme zahlte er 1200 E am Einzahlungsautomaten der …. Auf sein Konto mit der Nummer … ein. (S. 18)

Im Rahmen einer regulären Entleerung des Kassenautomaten durch den Zeugen R. am 02.03.06 war die unberechtigte Geldentnahme durch den Angeklagten entdeckt worden. Der Zeuge R. sprach den Angeklagten hierauf an. Der Angeklagte meinte hierauf, im Kassenautomat sei ein Schein hängen geblieben. Deshalb habe er die Zwischenentleerung gemacht. Der Angeklagte hob daraufhin 1000 E vom Konto seiner Verlobten bei der … für das er Kontovollmacht besass, ab. Anschliessend legte er 1141 E in bar in die Registrierkasse der Parkgarage ein.
Bei den jeweiligen Taten war der Angeklagte voll schuldfähig im Sinne der §§ 20 und 21 des StGB. (S. 19)
Im Rahmen einer regulären Entleerung des Kassenautomaten durch den Zeugen R. am 02.03.06 war die unberechtigte Geldentnahme durch den Angeklagten entdeckt worden.


Es kann sein, dass vom Geschäftsführer R. nur die letzte Entnahme bmerkt und angesprochen wurde und die anderen zwei Entnahmen später vom Gericht anhand der eingegangenen Geldbeträge auf dem Konto Bence Toths im Abgleich mit den Parkautomatenabrechnungsbelegen ermittelt werden konnten.

Es scheint aber so zu sein, dass anhand von Belegen nachgewiesen werden konnte, dass es zu Diebstählen kam und wann genau diese vorgenommen wurden und wieviel jeweils entnommen wurde.

Die grosse Frage bleibt und steht im Raum, ob und wann Frau Böhriger über die Diebstähle informiert wurde und von wem.

Dass sie informiert wurde, dafür sprechen die zwar spät angeordneten Sanktionsmassnahmen, insbesondere das Büroverbot. Hätte sie nichts von den Diebstählen gewusst, dann gäbe es keine Erklärung für diese Massnahme, denn aus der Tatsache, das Bence sein Studium nicht abgeschlossen hatte oder abschliessen würde liess sic h nicht ableiten, dass er im Betrieb aus den Kassenautomaten stahl.

Und dann wären wir wieder bei dem Punkt, warum die Sanktionsmassnahmen so spät erfolgten? Hätte nicht unmittelbar mit Büroverbot (der Schlüssel, der für die Diebstähle benötigt wurde , hing im Büro)reagiert werden müssen?

Und falls Frau Böhringer nicht unmittelbar . sondern erst später von den Diebstählen erfuhr, hätte sie dann nicht einen Grund für die Kündigung des GEschäftsführers R. auf dem Silbertablett präsentiert bekommen? Das Verheimlichen eines durch Mitarbeiter erfolgten Diebstahles vor der Chefin und ein eigenmächtiges Handeln in diesem Fall ohne genauere Überprüfung der Hintergründe und der Belege wäre wohl auf jeden Fall ein Kündigungsgrund gewesen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.02.2019 um 10:16
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Es gibt überhaupt keine Beweise, dass CB von den Diebstählen wusste.
Der Geschäftsführer hat nix angegeben, dass er so etwas der CB gemeldet hat.
Und auch der stellvertretende Geschäftsführer war verblüfft, als er von den Diebstählen hörte, zumal er meinte, so genau habe man die Kontrollen nun auch nicht durchgeführt, dass man das hätte bemerken müssen.
Das heißt also, die Diebstähle waren ein weiteres Damoklesschwert das über Bence hing? Im Zuge der Eskalation und der Machtverschiebungen im Parkhaus zu seinen ungunsten, musste er also jederzeit damit rechnen dass der GF petzt. Ob der die Geschichte mit den steckengebliebenen Geldscheinen glaubte, ist ohnehin fragwürdig - zwar konnte Bence ganz klar lügen ohne rot zu werden. Die Geschichte macht jedoch nicht den geringsten Sinn, weil er das Geld dann nicht an sich nehmen hätte müssen - und vor allem hätte er nicht mit der Rückzahlung warten dürfen, bis jemand auf den Fehlstand aufmerksam wird.


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13.02.2019 um 10:21
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Und auch der stellvertretende Geschäftsführer war verblüfft, als er von den Diebstählen hörte, zumal er meinte, so genau habe man die Kontrollen nun auch nicht durchgeführt, dass man das hätte bemerken müssen.
Das hiesse im Klartext, dass in dem Betrieb mehrmalige Entnahmen im vierstelligen Bereich nicht entdeckt worden wären? Gab es keine Kontrollmechanismen? Die Buchungen scheinen später ein genaues Feststellen der illegalen Entnahmen auf Heller und Pfennig und mit Uhrzeit möglich gemacht zu haben. Da stellt sich die Frage, wieso solche Entnahmen nicht regulär aufgefallen sein sollten, ganz normal beim Führen des Kassenkontos unter dem Punkt Parkautomaten.

War der neue Geschäftsführer nicht eben aus dem Grund eingestellt worden um diesen Bereich auf den neuesten Stand zu bringen?


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