Mordfall Charlotte Böhringer

Nicht geklärt, woher übrige DNA-Spuren am Tatort stammen
Laut dem Gutachten eines Rechtsmediziners sei die Herkunft der übrigen DNA-Spuren nicht bestimmt worden. Also ob die DNA-Reste, die nicht Benedikt T. zuzuordnen waren, von Blut, Speichel oder Schweiß herrührten.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/muenchner-parkhausmord-revision-im-fall-boehringer-beantragt,RI8oE34 (Archiv-Version vom 16.02.2019)

Was ist mit diesen Flüssigkeiten am Tatort?

@Sonnenschein81
Zunächst schönen Dank für den Wikipedia-Artikel.

Wie ich schon früher dargelegt habe, erfolgt die Abkühlung eines Körpers niemals linear, wie es die "Faustformel" suggeriert. Man sollte also prüfen, woher die Faustformel stammt und in welchem Bereich sie überhaupt anwendbar ist.

Die Wärmeabgabe eines Körpers (egal ob tot oder lebendig) hängt immer vom Unterschied zwischen Körpertemperatur und Umgebungstemperatur ab. Wem das nicht allein durch Logik einleutet, kann es in den vielen Ausführungen zum Stichwort "Newtonsches Abkühlungsgesetz" nachlesen.
Das bedeutet, die Temperaturabnahme je Stunde wird kleiner, je weiter sich die Körpertemperatur der Umgebungstemperatur angleicht.

Jetzt können wir noch diskutieren, wann das im biologisch-medizinischen Fall anders ist. Die direkte Abhängigkeit von der Temperaturdifferenz ist und bleibt Fakt. Eine Wärmeerzeugung im Organismus verhindert oder verzögert eine Abkühlung. Beim lebenden Menschen kompensiert die Wärmeerzeugung im Körper den Wärmeverlust. Die Körpertemperatur bleibt konstant. Vorausgesetzt ist natürlich eine passende Kleidung.
Auch längere Zeit nach dem Tot ist die innere Wärmeerzeugung nicht Null. Damit ist es praktisch nicht möglich, die Umgebungstemperatur zu erreichen. Dagegen hilft auch die sog. Faustformel nichts, die letztlich behauptet, das letzte Grad verändert sich ebenso schnell wie das erste.

Viele von euch sehen in meine Ausführungen allein die Tendenz, eine Wiederaufnahme im Fall CB zu unterstützen. Für mich ist es wertfrei. Die Faustformel wird von Gutachtern anti BT oder pro BT bemüht. Sie hat in beiden Fällen nichts mit Physik zu tun.

Mich stört die ehrfurchtsvolle Verehrung des Urteilstextes als lautere Wahrheit. Das ist der Grund für meine Ausführungen.

Deus_ex_Machin schrieb:Wichtig zu wissen ist, dass Petermann Beamter des gehobenen Dienstes bei der Polizei Bremen war. Daraus ergibt sich möglicherweise eine Expertise, Ermittlungen nach der StPO de lege artis zu führen. Aber in rechtsmedizinischen Angelegenheiten, in der Spurenkunde etc. ist er (interessierter) Laie. Kein Gericht der Welt würde einen Kriminalbeamten z

Das gehört doch alles zusammen, ich gehe davon aus, dass her Petermann damals auch mit der Gerichtsmedizin zusammengearbeitet hat. Das kann hier, glaube ich, kaum jemand von sich behaupten.

Venice2009 schrieb:
Ihr seid hier Laien, das gleiche kann man nicht von Herrn Petermann behaupten.

Mark_Smith schrieb:Deine Argumentation nennt man Argumentum ad verecundiam (Autoritätsargument) und will quasi selber denken ausschalten. :-)

@Mark_Smith

Danke.

Das ich jetzt auch einmal einen fachlichen begriff dafür habe.

Das ist für mich nämlich auch völlig indiskutabel, wenn jemand in einer diskussion versucht auf diese altbackene art seine meinung durchzusetzen.

In nicht-akademikerkreisen nennt man es auch die "schrei-oder basta-mentalität".

Das wirkt vllt. bei "toten fischen", aber ich laß mich nicht so mundtot machen wenn ich weiß das ich im recht bin.

aero schrieb:Das ist für mich nämlich auch völlig indiskutabel, wenn jemand in einer diskussion versucht auf diese altbackene art seine meinung durchzusetzen.

Du kannst es bezeichnen wie du möchtest und es gerne mit Fremdwörtern untermauern. Nur ändert es trotzdem nichts an der Tatsache, dass ihr Laien seid 😁

@Venice2009
Laien wie du. Laien wie alle hier. Laien, die mit zwei Stimmen den Mörder hinter Gitter gebracht haben. Da wo er hingehört

Ich weiß auch gar nicht, warum hier immer betont wird, das Opfer hätte von der Studienlüge gewusst. Nehmen wir mal an, sie hätte es wirklich als einzige gewusst. Dann hätte sie ein riesiges Druckmittel gegen ihn in der Hand gehabt. Warum hat sie dann über den Geschäftsführer Erkundigungen angestellt bezüglich Abschluss? Und hätte sie ihm dann nicht auch erklärt, dass es nichts wird mit der Leitung der Parkgarage, weil er ihre Bedingungen nicht erfüllt? Also selbst wenn sie es wusste, das macht es nicht besser. Dann würde sich die Motivlange nur dahingehend ändern, dass er die Lüge vor den anderen weiterhin aufrecht erhalten und vor allem die Leitung der Parkgarage an sich reißen wollte.

Natürlich hat Herr Petermann mit Gerichtsmedizinern zusammengearbeitet. Hier wurde von mir ein Artikel verlinkt, in dem es darum ging,. dass er gerade auf dem Weg zu einem Experten der Hamburger Gerichtsmedizhin war um sich hinsichtlich der Blutspuren beraten zu lassen. In dem Artikel wurde kein Name genannt, nur Andeutungen, aber nach heutigen Wissenstand dürfte es klar sein, das er damals im Fall Böhringer/Toth unterwegs gewesen sein dürfte. Ich schreibe wieder bewusst in dieser komplizierten gestelzten Form, um ja keinen Zweifel daran aufkommen zu lassen, dass es eine unbewiesene Behauptung sein könnte.


Na ja, und das 3D Gutachten wurde auch von Spezialisten in diesem FAch erstellt. Es wurde sogar ein ganzes Institut in die Arbeit von Petermann einbezogen, das aus Rudolphstadt in Thüringen, schon vergessern, oder in der Aufregung überlesen?

Man müsste suchen, aber ich bin mir sicher, dass auch für die Bewertung der Temperaturmessungen Experten hinzugezogen wurden.

PurePu schrieb:Nehmen wir mal an, sie hätte es wirklich als einzige gewusst.

Das wäre sehr kluhk gewesen: Der eigenen Mutter aus Furcht vor Blamage seit Jahren ein Lügenmärchen auftischen, aber ihrer Schwester, von der bekannt ist, dass sie nichts für sich behalten kann, alles offenbaren.

@Jamegumb
Im Gegensatz zu anderen hier versuche ich nicht andere als ahnungslos darzustellen. Insbesondere Personen, die über jahrelange Erfahrung verfügen . Hier wird es ja so dargestellt, als hätte Petermann überhaupt keinen Durchblick, nur die User hier natürlich.

Venice2009 schrieb:Im Gegensatz zu anderen hier versuche ich nicht andere als ahnungslos darzustellen. Insbesondere Personen, die über jahrelange Erfahrung verfügen . Hier wird es ja so dargestellt, als hätte Petermann überhaupt keinen Durchblick, nur die User hier natürlich.

Mich stört dieser Stil auch sehr. Am meisten stört mich aber, dass jeder, der dem Urteil kritisch gegenübersteht und nachhakt sofort mit in den Sack gestellt wird und man sich anmasst über diese Person auch gleich despektierlich, herablassend und anmassend zu schreiben. Mag sein, dass das der neue Zeitgeist ist, gut finde ich es jedenfalls nicht. Mehr möchte ich dazu nicht schreiben, ich möchte es denen, die sich damit wohlfühlen und die so etwas anzutreiben scheint, nicht nachtun.

@monstra
Die Vorraussetzungen hat doch @jaska hier schon erörtert

jaska schrieb:1. eine gefälschte Urkunde?
2. eine vorsätzlich falsche Zeugenaussage oder ein vorsätzlich falsches Gutachten?
3. eine nachgewiesene Pflichtverletzung eines Schöffens oder Richters?
4. ein zivilrechtliches Urteil, auf das sich das Mordurteil stützt und das mittlerweile aufgehoben ist?
5. neue Tatsachen oder Beweise, die in Verbindung mit den "alten" ein Mordurteil verhindert hätten?
6. eine Menschenrechtsverletzung?

Hier wird immer über Glaubensdinge gestritten, als ginge es nicht um reine Vermutungen, sondern in Wirklichkeit um nachprüfbare Fakten - geht es aber nicht! Keinem Diskutanden hier ist mehr zugänglich, als das Urteil und die Presseberichte. Eigene Ermittlungen können logischerweise nicht angestellt, Hypothesen folglich nicht überprüft werden. Das ist ja nicht tragisch, für den vorliegenden Zweck, aber man sollte doch dann akzeptieren:

1. Dass es keine bessere Diskussionsgrundlage als die bekannten, amtlichen Dokumente (das Urteil) geben kann und

2. dass Laienlauslgegungen der Gesetze der Thermodynamik und ähnliches (Raketenwissenschaft den Raketenwissenschaftlern!) nicht zielführend sein können, sondern schlimmstenfalls dafür benutzt werden, um Stunk zu machen.

@meermin
@Venice2009
Und mich stört es sehr, wenn hier User mitdiskutieren wollen, die das Urteil wseder gelesen noch verstanden haben und dennoch meinen, sie hätten den großen Durchblick, weil ja der Petermann, der große Meister ...

Sonnenschein81 schrieb:Zudem ergab auch noch die gerichtsmedizinische Untersuchung des Verdauungszustands des Mageninhalts, einen wahrscheinlichen Todeszeitpunkt zwischen 18:15 und 19 Uhr

Nun ja...ganz so haben sie es nicht formuliert und das wäre auch unseriös, da die letzte Nahrungsaufnahme schon länger her war.

Eine enge Eingrenzung ist nur möglich, wenn jemand kurz nach Nahrungsaufnahme verstirbt und noch kaum Nahrung angedaut ist. Danach ist es nur ein grobes Hilfsmittel.


https://www.probence.de/die-verfahren/urteil-lg-m%C3%BCnchen-i/
Teil II Seite 21/49

Delinquent1977 schrieb:Naja... also wer lügt nicht mal? Das ist schon mal eine Frage die niemand mit nein beantworten kann... der Punkt ist aber ein anderer, die Lüge die vor Gericht herangezogen wurde, dass er eben seine Tante belogen hat, ist nicht mehr zu halten und war sie auch nicht! Das wurde mehrfach vom Steuerberater der CB auch vor Gericht ausgesagt! Alle anderen lügen sind irrelevant, es geht hier nur darum ob er ein Motiv hatte, das hatte er somit nicht

Die Tante war reich
Er hatte keine abgeschlossene Ausbildung
Seine Freunde hatten abgeschlossene Ausbildungen. Zum Teil mit guten bis sehr guten Verdienstmöglichkeiten.
Bence, sowie Freunde und Familie lebten in München. Leben in München ist nicht billig.

Wenn seine Verlobte schwanger geworden wären, dann hätte es mit Teilzeitarbeit der Mutter, sowie einem Verdienst von 1200 bis 1500 EUR des Vollzeit arbeitenden Vaters zappenduster ausgesehen. Umso mehr da der Freundeskreis über ein höheres Einkommen verfügt(e)

Also ein Motiv gibt es auf jeden Fall.

Und ich denke die Lüge gegenüber den Freunden spielt schon eine große Rolle und war die zweite Komponente des Motives. Nach dem Tod der Tante wäre das nicht abgeschlossene Studium aufgrund dringlicher anderweitiger Verpflichtungen untergegangen und wäre nie mehr erwähnt worden oder irgendwann bei einem vertraulichen Bierchen im Jahre Schnee, wo es keine Rolle mehr gespielt hätte...

Hier wurde schon öfters geschrieben, dass es klüger gewesen wäre diese Schlussfolgerung im Urteil zu verwenden. Und meiner Meinung waren Geld und der Freundeskreis das Motiv. Die Tante hätte er noch 100 mal umstimmen können bis zu ihrem natürlichen Tod...wobei er Zuckerbrot und Peitsche wahrscheinlich auch satt hatte und dies wohl die dritte Komponente darstellt

Das ganze hin und her im fall Böhringer und das recherchieren von Herrn Petermann.

Einmal davon abgesehen das ich dabei immer wieder das gefühl habe, als sollte hier eine situation mitgefilmt werden, wo eine gute möglichkeit besteht, einen schon seit langen verurteilten, wo vieles fragwürdig ist und der partout auf seine unschuld beharrt, evtl. wieder in die freiheit zu holen,

frage ich mich wie lange dieses recherchieren noch dauern soll damit es nicht unglaubwürdig wird und stillschweigend im sande verläuft ?

So langsam, tut mir leid, würde das nämlich auch an dem liebenswert schnoddrigen image von Herrn Petermann kratzen, wenn sich jede zweite analyse anhört als hätte man da auch als laie drauf kommen und es genauso formulieren können...und er später schon wieder beim nächsten fall ist.

Wer von euch hat BT jemals gekannt und ein Wort mit ihm gewechselt?
Nach allem, was mir bekannt ist, waren es einige Anwälte, Journalisten sowie Familienmitglieder - und eben @Delinquent1977

Deshalb sollten wir für seine Einschätzungen dankbar sein. Mir jedenfall bedeuten sie viel.
Also @Delinquent1977 mach weiter so!

Verschiedene von euch wollen für alles Belege, stellen aber Belege gleichzeitig infrage. Dazu gehören z.B. die naturwissenschaftlichen Beschreibungen der Abkühlung eines Körpers. Ich vermisse regelmäßig Belege, auf denen wilde Spekulationen beruhen. Im Zweifelsfall greifen wir auf die Bibel, also den Urteilstext zurück. Und wenn dort auch alternative Fakten drinstecken, so ist das nur menschlich.

Das meiste, das objektiv in Ermittlungsakten steht, lässt sich nicht öffentlich belegen, weil diese entweder nicht zugänglich sind oder als geheim eingestuft sind. Ich bin im Umweg über den Fall Ursula Herrmann hierher gekommen. Dort stecke ich viel tiefer drin, als im Fall Böhringer. Siehe dazu meine Internetseite https://www.radonmaster.de/werner-mazurek/
Deshalb kenne ich dort Leute persönlich, die mit dem Verurteilten Werner M. bekannt sind. Auch welche, die sich während des JVA-Aufenthalts mit ihm angefreundet haben. Auch denen wird regelmäßig vorgeworfen, dass sie von ihm einer "Gehirnwäsche" unterzogen wurden. So einfach ist es dann doch nicht.

@Jamegumb

und

Mark_Smith schrieb:Deine Argumentation nennt man Argumentum ad verecundiam (Autoritätsargument) und will quasi selber denken ausschalten. :-)

Es ist toll, dass du Wikipediaartikel lesen kannst. Dann kennst du sicher auch das argumentum ad hominem, mit welchem ihr beiden euch immer wieder besonders hervortut.
Stichwort argumentum ad ironiam oder argumentum ad risum (gerade von mir erfunden, passt gerade äußerst gut).

Dabei möchte ich sagen, dass ich die sachlichen Inhalte und Argumente von euch sehr schätze. Nur den Teil nicht, indem andere Argumente oder Theorien durch Herabsetzung, ironische Weise oder Gespött eurerseits entkräftet werden sollen.

robernd schrieb:Deshalb sollten wir für seine Einschätzungen dankbar sein. Mir jedenfall bedeuten sie viel.
Also @Delinquent1977 mach weiter so!

@robernd

Die einschätzungen von @Delinquent1977 beruhen auf emotionalen empfindungen die aus gesprächen mit ihm und BT herführen.


Das was Delinquent1977 hier versucht hat auszudrücken ist ungefähr so wie...

"...Bence ist so ein lieber warmherziger mensch zu mir während meiner gefängniszeit gewesen, er kann Charlotte Böhringer nicht ermordet haben...".

Er kann sich aber nicht 100 prozentig sicher sein, ob er von ihm wegen der tat belogen wurde.