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Der tragische Tod von Tanja Gräff

83.697 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Handy, Aktenzeichen Xy, Schreie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der tragische Tod von Tanja Gräff

25.05.2012 um 01:44
@bayernwastl

ich denke auch, dass Tanja den Täter gekannt hat. Das würde auch erklären, warum sich niemand daran erinnern kann, ob sie in ein Auto eingestiegen oder mit jemand mitgegangen ist. Solange jemand freiwillig in ein Auto steigt merkt sich das niemand, da dies ein vollkommen alltäglicher Vorgang ist.

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Der tragische Tod von Tanja Gräff

25.05.2012 um 15:25
Der genaue, wörtliche Text des Soko-Chefs Bernd Michels ist bei Minute 11:00:40:00 zu hören:

"... Im Gesamtergebnis gehen wir einfach davon aus, dass sie mit jemandem mitgefahren oder mitgegangen ist, den sie kannte, egal woher auch immer, und dass es da irgendwo dann einfach zu einem Verbrechen gekommen ist. Das ist unsere Annahme heute. ..." (Stern TV vom 02.12.2009).

http://www.findet-tanjagraeff.de/wordpress/2010/01/videobeitrag-stern-tv/ (Archiv-Version vom 07.06.2023)


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

25.05.2012 um 16:57
Ich habe mir das Video von XY nochmals angesehen und bei einer Sache bin ich hängen geblieben.
Hoffe, dass das noch nicht diskutiert wurde. Und zwar geht es um das Zusammentreffen mit den Freunden auf der Party. Die gesamte Clique steht zusammen und feiert, dann dreht sich der eine um und Tanja ist weg. Er findet sie ein paar Schritte entfert und spricht sie an. Nach knapp einem Satz wird er von dem unbekannten Mann angepöbelt.

Warum sagt Tanja dazu nichts?
Ich mein wenn ich doch mit jemanden rede (egal ob bekannt oder fremd) und der pöbelt einen Freund von mir an, nur weil dieser mich anspricht, würde ich was dazu sage. Oder?
Sie wird auch nicht dargestellt, dass sie sich das verbieten lassen würde mit einem Freund zu reden.
Vor allem würde ich nicht bei der Person bleiben die so drauf ist, sondern dem anderen hinterher.

Und selbst wenn man davon ausgeht, dass das nur nicht dargestellt wurde, gehe ich nicht davon aus, dass der Unbekannte noch bei ihr war bei dem aufeinandertreffen später. Dort konnte sie in ruhe nach dem besten Weg fragen. Wäre da der Typ noch bei gewesen, ist davon auszugehen, dass dieser auch agressiv regiert hätte. Oder sein Verhalten war rein personenbezogen.

Man könnte daraus schließen, dass sie sich wegen des Verhaltens von dem Unbekannten verabschiedet hat, da sie das Verhalten nicht billig wollte. Somit würde das den Streit erklären der von BZH gesehen wurde und warum sie dann allein zur Gruppe/Clique will. (Davon ausgehend, dass der BZH die Wahrheit sagt).

Natürlich kenn ich sie nicht und weiß dass XY auch nicht das Maß aller Dinge ist, aber wenn es wirklich so war, dann finde ich das Verhalten etwas auffällig.

VG


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

25.05.2012 um 17:35
@Leni2009

Du siehst selbst wie viele "wenn und aber" Du verwendest hast. Bei XY soll ja bekanntermassen auch noch der Zuschauer unterhalten werden. Inwieweit Sequenzen eingefügt wurden, die einem vermeintlich logischeren Ablauf dienen sollten, wissen wir nicht. Wir wissen genau so wenig, ob sich tatsächlich alles so abgespielt hat und ich befürchte auch den Ermittlern geht es so. Der leitende Ermittler Soulier hat sich nicht umsonst gesagt, dass ab 4.13 Uhr alles spekulativ ist (ich würde den spekulativen Zeitpunkt allerdings schon wesentlich früher ansetzen).


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

25.05.2012 um 17:52
Klar nutze ich "wenn und aber" denn mehr als Gedankenaustausch können wir hier nicht machen. Durch meine vorsichtige Formulierung, will ich das lediglich unterstreichen dass es rein spekulativ ist und meine ganz persönliche Ansicht bzw mein Gefühl war, nachdem ich das wiederholt gesehen hab.

Denke nur, dass es schon wichtig ist. Das sind ja schon Schlüsselsituationen für die Polizei. Denn die geht davon aus, dass dies der Ablauf ist, der am wahrscheinlichsten ist. Und natürlich können wir hier alles in Frage stellen und alles umdrehen (was ich auch gut finde) aber ich gehe einfach mal davon aus, dass die Polizei da nicht umsonst drauf kommt. Etwas "Grundmasse" muss man ja nutzen. Wie das jeder interpretiert ist seine Sache. Immerhin haben die die Akten und Infos, die wir hier nicht haben.
Muss auch ehrlich sagen, dass ich nichts gegenteiliges gefunden habe zu meiner Annahme. Wäre vermutlich aufgefallen wenn sie sich mit dem Typen nach der ersten Begegnung gestritten hätte oder dem anderen Freund hinterher wäre. Er war ja dabei. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass er das mitbekommen hätte und das auch aussagen hätte können - denn es bestrifft ihn ja selbst.

Würde mich freuen zu lesen, wenn trotz meines "wenn und aber" sich einer zu der Idee äußern würde.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

27.05.2012 um 17:44
5 jahre sind jetzt echt genug!!!!
mit wem hat denn der unbekannte sich auf dem fest rumgetrieben/ unterhalten bevor er Tanja traf???
macht endlich den Mund auf!! auch wenn ihr nicht sicher seid!!!!


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

27.05.2012 um 21:17
servus
@latte3
Wenn die Tanja den "Unbekannten" so gewähren läßt wie geschildert, dann denke ich mal das er für sie kein Unbekannter war.

servus


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

28.05.2012 um 07:56
Ich kann mir nicht vorstellen, daß niemand außer Tanja diesen jungen Mann gekannt hat . Warum schweigen dann alle ? Was ist mit diesem Mann, daß er alle zum Schweigen bringt ? Wenn er nichts mit dem Verschwinden von Tanja zu tun hat, warum meldet er sich nicht, er hat es doch sicher mitbekommen, daß Tanja vermisst wird ?

Wenn ich in einem solchen Fall etwas wüßte, mein Wissen aber nicht preisgeben würde, wäre doch mein gesamtes Leben vergiftet.

Falls der/diejenige Angst hat, läßt sich sicher eine Lösung finden.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

28.05.2012 um 10:28
Mir lässt es immer noch keine Ruhe, warum nie etwas von dem Mann im Desparados-Video gesagt wird. Auch wenn man ihn nicht wirklich gut erkennen kann, könnten doch Freunde zumindest Auskunft geben, ob sie im Begleiter einen Bekannter erkennen.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

28.05.2012 um 10:34
@Delphi10

ich denke auch das es Tanja war in dem Video und der Mann hinter Ihr hat mit Sicherheit was mit Ihrem Verschwinden zu tun ! Man schon 5 Jahre bald ... warum kann nicht wenigstens ein anonymer Hinweis kommen wo man sie findet ... einfach nur grauenhaft mir tun die Eltern so leid !!
Ich wünsche mir und hoffe das sie zum 5 Jahrestag endlich Gewissheit haben werden was mit Tanja geschehen ist !


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

28.05.2012 um 15:22
genau ein anonymer hinweis soviel mühe sollte sich der Täter doch noch machen können, wenn er es bis jetzt geschafft hat alle spuren zu decken, respekt mein freund... aber jetzt ist mal an der zeit nachzugeben!!


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

29.05.2012 um 17:42
Hier auch nochmal ein Bericht:

http://regionales.t-online.de/fuenf-jahre-ohne-ein-lebenszeichen/id_56785782/index (Archiv-Version vom 31.05.2012)
Fünf Jahre ohne ein Lebenszeichen
29.05.2012, 15:55 Uhr | dapd

Die Spur verliert sich am Fronleichnamstag vor fünf Jahren. Am 7. Juni 2007 um kurz nach 04.00 Uhr ist Tanja Gräff noch auf dem Sommerfest der Fachhochschule Trier und telefoniert von dort ein letztes Mal mit Freunden. Seither gibt es von der Studentin kein Lebenszeichen. Bis heute tappen die Ermittler im Dunkeln. Dass die damals 21-Jährige einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist, gilt als sicher, doch letzte Gewissheit gibt es nicht in diesem mysteriösen Vermisstenfall.

Auch Waltraud Gräff glaubt nicht mehr daran, dass ihre Tochter zurückkehren wird. "Jeder einzelne Tag war furchtbar", blickt sie auf die vergangenen fünf Jahre zurück. Dem Jahrestag misst sie keine größere Bedeutung bei als den vielen Hundert Tagen seit dem Verschwinden ihrer Tochter. Tanjas Schicksal beschäftigt sie und ihren Mann Karl-Hans ohnehin jeden Tag. "Sie ist immer präsent", sagt die Mutter. Im Zimmer der Tochter ist alles unverändert - wie an jenem Abend vor fünf Jahren, als sie es zuletzt verließ.

Es war der Abend des 6. Juni 2007. Waltraud Gräff fuhr ihre Tochter von ihrem Heimatort Korlingen ins wenige Kilometer entfernte Trier. Dort traf sich die Studentin mit Freunden, gemeinsam besuchten sie das Sommerfest der Fachhochschule. Der FH-Campus liegt auf der westlichen Moselseite, am Rand des Trierer Stadtwalds. Mehr als 10.000 Menschen feierten auf dem Gelände, bis in die frühen Morgenstunden dauerte die Fete. Auch Tanja Gräff blieb lange; wie lange, ist unklar. Am 7. Juni gegen 4.13 Uhr telefonierte sie ein letztes Mal mit Freunden und kündigte an, bald ins Stadtzentrum nachkommen zu wollen. Was dann geschah, ist ein großes Rätsel.

"Wir können nur spekulieren"
"Wir können nur spekulieren", sagt Christian Soulier, Leiter des Kommissariats für Kapitaldelikte der Kriminaldirektion Trier. Der 47-Jährige verhehlt nicht, dass die Ermittlungsergebnisse enttäuschend sind. "Wir haben keinen Tatort und keine heiße Spur, nichts", sagt Soulier. In all den Jahren habe es keinen greifbaren Ansatz gegeben, in welche Richtung man ermitteln solle. "Das einzige, was wir wirklich wissen, ist, dass Tanja noch um 4.13 Uhr auf dem FH-Gelände war", erklärt er auf dapd-Anfrage.

Christian Jäger fährt fast täglich an der Fachhochschule vorbei. Im Stadtwald arbeitet der angehende Pädagoge in einem Hochseilgarten. Mit der Vermissten war er seit Kindertagen befreundet, nach ihrem Verschwinden organisierte er mit Freunden Aktionen. Sie verteilten Zehntausende Flyer, schalteten eine Webseite und veranstalteten eine Lichterkette in der Innenstadt. "Manchmal wähle ich noch Tanjas Handynummer", berichtet Jäger. Dass Tanja ans Telefon gehen könnte, erwartet er nicht - "aber vielleicht jemand, der etwas wissen könnte".

Die vergangenen Jahre hätten ihn verändert, erzählt Jäger. Anfangs stand sein Leben und das vieler Freunde auf dem Kopf. "Aber das Leben muss ja weitergehen", sagt der 26-Jährige und betont: "Ich realisiere das nicht, dass das so passiert ist." Jäger spricht von der anhaltenden Unwirklichkeit des Geschehenen. Wie die Eltern will er Gewissheit.

Waltraud Gräff spricht von einem "stillen Kampf". Sie ist dankbar für die Freunde, auf die sie und ihr Mann sich nach wie vor verlassen können. Darunter sind auch Freunde ihrer Tochter, die den Kontakt aufrechterhalten.

Häufig stellt sie sich vor, wie die vergangenen fünf Jahre wohl verlaufen wären, wäre Tanja nicht verschwunden. "Dann hätte sie heute vielleicht Mann und Kinder", sagt Waltraud Gräff und hält kurz inne: "Und sie hätte uns sicherlich auch ein Stück Kraft gegeben."
Darunter findet man diesen seltsamen Kommentar:
Michael schrieb: am 29. Mai 2012 um 17:23:53
Tanja
Tja wenn man (vermutlich) in ein Bordell in Frankreich zur Zwangsprostitution verschleppt wurde kommt man da normalerweise nimmer Lebend raus .... dies hatten schon mehrere Leute ins Spiel gebracht. Es wurde aber immer von den Verantwortlichen als abwegig eingestuft und nicht weiter verfolgt ...



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Der tragische Tod von Tanja Gräff

29.05.2012 um 19:19
bleibt zu hoffen das der Artikel lange auf der home seite stehen bleibt, aber ich befürchte morgen ist er schon wieder weg oder zumindest gut versteckt.
seltsame kommentare gibts ja zu allen möglichen artikeln, auch zum Fall Tanja auf all möglichen Websiten!
Wäre sinnvoll wenn keine der Kommentare gelöscht werden sondern, nur nicht angezeigt werden und stattdessen der Polizei geschickt werden, die können sie dann in aller ruhe auswerten.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

30.05.2012 um 08:55
ich habe den Fall auch lange mitverfolgt, bei uns wurden damals auch Flugblätter verteilt...

den Artikel habe ich auch gesehen, noch steht er auf der Startseite und die Kommentarfunktion ist ebenfalls noch aktiv. im Normalfall wird bei brisanten Themen die Kommentarfunktion recht schnell außer Kraft gesetzt und der Artikel ist nur noch über google auffindbar.

es gibt schon recht viele Spekulationen um das, was da passiert sein könnte.. die Möglichkeiten sind leider recht vielfältig wie es scheint. Ich hoffe nach wie vor, dass der Fall irgendwann gelöst werden kann.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

30.05.2012 um 10:36
An eine Entführung zur Zwangspeostitution glaube ich überhaupt nicht . Die Quellen derartiger Zwangspeostituierter liegen in anderen Ländern ,in denen um ein verschwundenes Mädchen nicht viel Aufheben gemacht wird oder wo erpressbare Familien der Mädels leben. Sicherlich nicht als Quelle anzusehen ist eine FH Feier ,wo die Töchter der gutbürgerlichen Anwohner gekidnappt werden und richtig Wirbel entsteht.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

30.05.2012 um 16:02
Zitat von LuminarahLuminarah schrieb:An eine Entführung zur Zwangspeostitution glaube ich überhaupt nicht . Die Quellen derartiger Zwangspeostituierter liegen in anderen Ländern ,in denen um ein verschwundenes Mädchen nicht viel Aufheben gemacht wird oder wo erpressbare Familien der Mädels leben. Sicherlich nicht als Quelle anzusehen ist eine FH Feier ,wo die Töchter der gutbürgerlichen Anwohner gekidnappt werden und richtig Wirbel entsteht.
Ja, das sehe ich auch so. Da hätte man woanders sicher bessere Möglichkeiten. Vermutlich war es tatsächlich ein Sexualdelikt. Ich hoffe Familie Gräff bekommt bald Gewissheit was mit ihrer Tochter passiert ist.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

31.05.2012 um 16:59
Ich hoffe auch, dass die Eltern bald Gewissheit erhalten, was passiert ist. Dass es ein gutes Ende nimmt, ist leider schon seit längerem eher unwahrscheinlich.

Für mich steht ein Sexualdelikt nicht an oberster Stelle. Wenn man unterstellt, dass es tatsächlich einen "Beziehungsstress" gegeben haben sollte, kann genau so gut eine Affekthandlung oder ein Unfall zum Schaden von Tanja geführt haben.

Sollte Tanja -wie es die Ermittler vermuten- tatsächlich mit einem Auto das Fest verlassen haben, könnte ich mir leider eben auch einen Unfall unter Alkohol- und/oder Drogeneinfluss vorstellen. Es muss nicht immer ein Totalschaden oder ein auffallender Unfall sein...


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

31.05.2012 um 19:48
@grimbosq

einen Autounfall kann ich mir nicht vorstellen das wäre doch einfach ein schreckliches Unglück gewesen welches man ohne Probleme hätte melden können es wäre ein Unfall gewesen ...

nein ich denke schon das hinter Tanjas Verschwinden entweder eine geplante Tat steckt oder aber eine im Affekt ... tendiere bei beiden zu 50 %

und Sie kannte den oder die Täter


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

01.06.2012 um 05:32
Hier ein ganz neuer Bericht "Tanja gehört nach wie vor dazu" - 16vor-Bericht vom 31. Mai 2012:

Heute in einer Woche jährt sich zum fünften Mal der Tag, an dem Tanja Gräff verschwand. Nach wie vor fehlt von der jungen Frau jede Spur, tappen die Ermittler weiterhin im Dunkeln und hoffen Eltern und Freunde, dass sie endlich erfahren, was der damals 21-Jährigen am frühen Morgen des 7. Juni 2007 zugestoßen ist. 16vor sprach mit Waltraud Gräff über den bevorstehenden Jahrestag und warum sie diesem keine besondere Bedeutung beimisst, und mit Christian Jäger sowie Christoph Krier, die berichten, wie sie das ungewisse Schicksal der Freundin bis heute beschäftigt. Dafür, dass der Vermisstenfall aufgeklärt werden könnte, spricht derzeit nichts: “Die Ausgangslage ist und bleibt bescheiden”, räumt Christian Soulier von der Kriminaldirektion Trier ein.

TRIER. Fünf Jahre können eine lange Zeit sein – oder auch nicht. Waltraud Gräff mag nicht beurteilen, ob die Wochen, Monate und Jahre, seit sie sich von ihrer Tochter zum letzten Mal verabschiedete, schnell vergangen sind. “Jeder einzelne Tag war ganz furchtbar”, sagt sie. Doch im Nachhinein erstaune es sie dann doch, dass nun schon fünf Jahre ins Land gingen seit jenem Abend des 6. Juni 2007, als die Mutter ihre Tochter zur Universität fuhr, wo Tanja sich mit Freunden verabredet hatte, um anschließend zum Sommerfest der Fachhochschule zu fahren.

Wer mit Waltraud Gräff spricht, erlebt eine Frau, die versucht, die Dinge realistisch zu sehen. Dass ihre Tochter Tanja eines Tages wieder vor der Tür des Korlinger Einfamilienhauses stehen könnte, daran glaubt sie schon lange nicht mehr. Und auch der Hoffnung, dass sich über kurz oder lang doch noch ein Zeuge oder sogar der Täter bemerkbar machen könnte, gibt sie sich nicht hin. Warum auch? Und warum gerade jetzt? Wo doch mögliche Zeugen und Mitwisser ausreichend Zeit und Gelegenheiten hatten, Licht ins Dunkel zu bringen und der Ungewissheit ein Ende zu setzen. Und habe nicht der Fall Lolita Brieger gezeigt, wozu Menschen in der Lage seien, fragt Waltraud Gräff jetzt. Dass der Hauptbelastungszeuge, der dem derzeit vor dem Trierer Landgericht angeklagten Ex-Freund im November 1982 geholfen haben will, Lolitas Leiche zu beseitigen, fast 29 Jahre schwieg – nicht nur für Tanjas Mutter ist das schier unfassbar.

Es ist ein Leben in der Warteschleife, das Waltraud und Karl-Hans Gräff seit nunmehr fünf Jahren führen. Ein Warten, von dem niemand sagen kann, ob es irgendwann ein Ende haben wird. Nun steht der Jahrestag an. “Es ist wie damals”, sagt Waltraud Gräff, “da fiel Fronleichnam auch auf den 7. Juni”. Doch das Datum als solches habe keine größere Bedeutung für sie; “das interessiert mehr die Medien, und das ist auch okay”. Für sie und ihren Mann ist Tanja aber ohnehin immer präsent, bleibt die Erinnerung an die einzige Tochter lebendig. Tanjas Zimmer haben die Eltern unverändert gelassen. Manchmal überlege sie, wie die Jahre wohl verlaufen wären, wenn es den 7. Juni 2007 nicht gegeben hätte. “Vielleicht hätte Tanja dann heute Mann und Kinder”, sagt Waltraud Gräff und ist sich sicher: “Und sie hätte uns auch ein Stück Kraft gegeben”.

Journalisten boten den Freunden Geld

Christoph Krier hält bis heute Kontakt zu Tanjas Eltern. Als die Studentin verschwand, war er ihr Kommilitone. Doch die beiden kannten sich schon viel länger, waren gemeinsam als Betreuer auf Jugendfreizeiten unterwegs. Krier unterrichtet heute als Lehrer an der Nelson-Mandela-Realschule plus in Trier-Süd. Manchmal sprechen ihn seine Siebtklässler auf Tanja an. Beim Googeln stießen einige von ihnen auf ein Youtube-Video, das einen Ausschnitt aus der Sendung “Johannes B. Kerner” vom 27. September 2007 zeigt. “Der ganz rechts ist mein Klassenlehrer und deutschlehrer :D”, postete einer von Kriers Schülern.

Der heute 29-Jährige war gemeinsam mit Christian Jäger und Christian Steffen eingeladen. Die drei Freunde hatten überlegt, ob sie das Angebot annehmen sollten. Doch damals, keine vier Monate nach Tanjas Verschwinden, überwog die Hoffnung, der Auftritt könne Bewegung in die seinerzeit schon festgefahrenen Ermittlungen bringen. Dem sollte nicht so sein, wie auch alle anderen Versuche fehlschlugen, Zeugen zu finden oder wirklich brauchbare Hinweise zu erhalten. Zehntausende Flyer druckten die Freunde, in unterschiedlichen Sprachen, von Französisch bis Türkisch. Über Wochen waren sie mit Infoständen präsent, brachten Plakate in Umlauf, pflegten die eigens geschaltete Homepage. So erreichten die Freunde ein Medieninteresse, das ohne dieses Engagement kaum vorstellbar gewesen wäre. “Irgendwann war da aber der Punkt, an dem wir uns gesagt haben: wir haben alles gemacht, was geht”, erinnert sich Jäger und ergänzt: “Es hat ja auch niemand gedacht, dass das so lange dauern würde”.

Manche dachten, hinter dem Engagement stecke Profilierungsgehabe. Auch deshalb überlegten die Freunde, ob sie überhaupt noch einmal in Erscheinung treten sollten. Krier und Jäger wissen von Journalisten zu berichten, die ihnen Geld boten, um über die Freunde an private Foto- oder Filmaufnahmen von Tanja zu kommen. Private Fernsehsender hätten versucht, sie zu locken. “Die wollten, dass wir mit Tanjas Schicksal Geld machen”, sagt Jäger. Doch schon früh hatten sich die Freunde auf eine gemeinsame Linie verständigt: “Keine Alleingänge, alles mit der Polizei abstimmen und nur mit seriösen Medien zusammenarbeiten”, berichtet Krier. Keines der Angebote habe man angenommen, betonen sie. “Das Gute war, dass wir nie alleine waren”, unterstreicht Jäger und berichtet, dass er selbst mehrfach von der Polizei vernommen wurde. “Wir waren als Täter ja nie ausgeschlossen”. Anfangs sei ihm das seltsam vorgekommen, doch dann habe er sich klargemacht: “Die machen ihre Arbeit”.

Ermittler ohne Erfolg

“Die”, das sind die Ermittler um Christian Soulier. Der Leiter der Trierer Mordkommission ist nach fünf Jahren soweit wie zu Beginn der Suche. Bis heute kann die Kripo keinerlei Ermittlungserfolg vorweisen. “Wir haben keinen Tatort und keine Spur, nichts”, erklärt der 47-Jährige ernüchtert, “unsere Ausgangslage ist nach wie vor bescheiden”. So habe sich auch nie ein wirklicher Ansatz ergeben, in welche Richtung er und seine Kollegen hätten ermitteln sollen. Soulier versichert, dass sein Kommissariat den Fall immer auf dem Schirm habe. Sobald er von Verbrechen und Tätern andernorts erfahre, prüften er und sein Team umgehend, ob es Parallelen geben könnte. Bislang blieb auch das ergebnislos. Somit bleibt die Ungewissheit, und damit auch die Frage, auf welchem Wege, mit wem und wie Tanja das FH-Gelände verließ. Wenn es etwas gibt, das für Soulier völlig unstrittig ist, dann ist es das letzte Telefonat: Tanja Gräff habe am frühen Morgen des 7. Juni 2007 gegen 4.13 Uhr das letzte Mal mit Freunden in der Stadt telefoniert, und sie sei zu diesem Zeitpunkt definitv auch noch auf dem FH-Campus gewesen. Was dann geschah? “Wir können nur spekulieren”.

“Ich weiß nicht, ob ich noch genauer darüber nachdenken möchte, was passiert sein könnte”, sagt derweil Jäger. Er weiß, dass es ihm nicht besser gehen würde, wenn er im Kopf alle nur denkbaren Szenarien durchspielte. Fast täglich kommt er an der Fachhochschule vorbei, im nahe gelegenen Weisshauswald arbeitet der angehende Pädagoge im Hochseilgarten. “Manchmal wähle ich noch Tanjas Handynummer”, berichtet er jetzt. Dass Tanja ans Telefon gehen könnte, erwartet er nicht – “aber vielleicht jemand, der etwas wissen könnte”. Für ihn bleibe das Ganze unwirklich: “Ich realisiere das nicht, dass das so passiert ist”. Und Krier sagt: “Jeder hat auf seine Art gelernt, damit umzugehen”. Doch wenn man sich unter Freunden treffe, dann sei auch klar: “Tanja gehört nach wie vor dazu”.

http://www.16vor.de/index.php/2012/05/31/tanja-gehort-nach-wie-vor-dazu/ (Archiv-Version vom 02.06.2012)
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