Der tragische Tod von Tanja Gräff

Ich habe mir die letzten Tage vermehrt Zeitungsartikel und Videos, sowie DIVERSE Foreneinträge über den Fall TG angeschaut und ich glaube, dass die Empörung seitens der "Öffentlichkeit" gegenüber der Polizei deswegen unglaublich groß ist, weil man sich von Anfang an nicht wirklich die Mühe machte nach außen konkrete Sachverhalte richtigzustellen.
Ihr kennt die das verlinkte Dokument ja bereits und da wird es mMn sehr deutlich, dass intern wahrscheinlich sehr viele Details bekannt waren, man es aber anscheinend nicht für nötig erachtet hat, die Allgemeinheit mit wichtigen Infos oder Klarstellungen aufzuklären.
http://www.findet-tanjagraeff.de/wp-content/uploads/2014/09/Anmerkungen-und-Denkanstöße-Tanja.pdf (Archiv-Version vom 18.04.2016)

@Cori0815
Eben, und schon mal gar nicht mit dem Auto. Je länger ich heute darüber nachgedacht habe, erscheint mir der Bereich der Kabinenbahn als eine Art 1. Tatort und eine Beseitigung des Opfers am 2. Tatort Absturzstelle (eventuell um einen Unfall vorzutäuschen) nicht so abwegig...

@Koksklaus
Leider nein, aber im Kaes-Artikel steht:

"Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes kontrollieren den Haupteingang an der Zufahrt von der Bitburger Straße, wo auch die Busse halten, sowie einen Nebeneingang am Rande des roten Felsens, wie er in Trier genannt wird, ein 50 Meter hoher Steilhang aus Buntsandstein. Von dort führt ein schmaler Fußweg hinunter zur Kaiser-Wilhelm-Brücke, ein anderer in den Ortsteil Pallien, dessen Häuser sich unterhalb von Schneidershof auf dem schmalen Absatz zwischen der senkrechten Felswand und dem Westufer der Mosel ducken."

Die Frage aller Fragen ist und bleibt : "Warum sind die Ermittlungen so abgelaufen?"
Man sagte von Anfang an das man keine Spur hat und die Stecknadel nicht finden würde da man noch nicht einmal den Heuhaufen hat.
Wenn das doch so ist, man dringend auf Zeugenaussagen angewiesen ist ( und wir reden hier von über 10.000 potentiellen Zeugen) wie kann man dann 8 Jahre lang alle wichtigen Details und Hinweise komplett unter Verschluss halten?
Wieso teilt man der Bevölkerung vermutlich völlig unwichtige Dinge mit und forciert die Suche nach komplett unwichtigen Hinweisen und Zeugen?
Peugeot, Bauzaunsichtung, Gebüschler und und und
spätestens seit dem Bekanntwerden der 2 Personen ( was ja wohl recht früh der Fall war) hätte man doch ganz andere Fragen öffentlich stellen müssen.
Wieso ist man nicht in der Lage die vermisste Person bei einer Suche, die vermutlich zig Millionen verschlungen hat, im Abstand von 800 Metern zu finden?
Zumal es etliche Hinweise auf diese Stelle gab, die Suche sich auf die Felsen schon sehr schnell konzentrierte und sie weit und breit die einzige Stelle (am Felsen) war die schwer einzusehen war.
Wieso werden keine Eindeutigen Bilder gezeigt die die Aussage der Ermittler bekräftigen das eine Suche 5 Meter von einem Garten nicht möglich waren?
Wie kommt es das die Rodungsarbeiten in der Schonzeit durchgeführt werden und nicht wie üblich innerhalb weniger Tage abgeschlossen werden sondern über einen Zeitraum von 4 Monaten andauern auf einem Gebiet welches locker in 10 Tagen komplett gerodet und leer geräumt werden kann?
Warum wird eine PK, in der endlich über das auffinden eines 8 Jahre verschwundenen Mädchens berichtet werden kann, dazu genutzt ehemalige Ermittler und Internetnutzer anzugreifen die sich auf Spurensuche in diesem Fall begeben, nachweislich sinnvolle Hinweise an die Ermittler weiterleiteten ( Bilder ) und eigentlich niemals Kritik an den Ermittlungen geäußert haben?
Warum mischt sich die Mainzer Staatskanzlei kurz vor der Aufzeichnung einer TV Sendung zu diesem Fall ein und verhindert einen normalen geplanten Ablauf?
Wie kann es sein das nach all den Vorkommnissen derselbe Mann der SOKO vorgesetzt wird der bisher verantwortlich war?

Das sind für mich die ersten Fragen die mir nach heute und den letzten Tagen durch den Kopf gehen.

@y-ray
Ja mag sein aber doch nicht direkt, oder ?
Sonst hätte man doch gleich feststellen können was da los ist...

Ich frage mich, warum die Zeugenaussagen der Freundinnen von TF nie veröffentlicht wurden? Warum hat man alles auf den LdTiR - Mann fokussiert, obwohl der Spitzbart auch mit Tanja gesehen wurde? Es gab sogar Fotos von dem Mann. Die Freundinnen von TF waren Studentinnen aus dem Haus in der Bonner Straße und hatten sogar Handyfotos vom Spitzbart den Ermittlern übergeben. Ich verstehe nicht, warum das z.B. bei XY nicht erwähnt wurde? Ebenso der Sicherheitsmann am Nebeneingang, der Tanja um 4.09 Uhr telefonieren sah in Begleitung der beiden Männer?

@Perli123
das dieses der Fall ist weiß man ja, aber das kann nicht alles sein.
Aus anderen Fällen kennt man noch andere mögliche Szenarien die man meiner Meinung nach mittlerweile nicht mehr ausschliessen kann und darf.

@brennan
Keine Ahnung, ich habe lediglich auf lupenreins Fragen spontan geantwortet...ich kann es mir auch nicht vorstellen, dass Mitwisser so lange schweigen können.

Achso auf die Schonzeit braucht hier keiner mehr eingehen, die Diskussion würde hier in einer Sackgasse verlaufen da viele die Bedeutung nicht kennen und dieses wohl auch mit Gründen der Verkehrssicherung ausgehebelt wurde, bleibt die Frage warum diese Arbeiten mehrere Monate andauern.
Und Perli habe ich per PN geantwortet, gehört hier wohl nicht öffentlich hin.
Nur nicht das man denkt ich würde hier nicht auf Fragen eingehen.

crimefan schrieb:Ja mag sein aber doch nicht direkt, oder ?
Sonst hätte man doch gleich feststellen können was da los ist...

Aber sowas von direkt, wie es direkter nicht geht.
In der Tat haben die Homburger Polizisten den Fall nicht sofort gedanklich mit dem Fall Tanja Gräff in Verbindung gebracht, das hat der Hinweisgeber dann wohl selbst getan, als er die Plakate mit der Vermisstenmeldung auch in Homburg gesehen hat. Er hat sich dann darüber hinaus mit der KD Trier in Verbindung gesetzt, um der Sache Nachdruck zu verleihen.
Spätestens hier hat das "gedanklich in Verbindung bringen" jemand anders für die Polizei übernommen.

Wenn Du Dir jetzt ein Bild verschaffen möchtest, wann Homburg erstmals tatsächlich öffentlich mit dem Fall in Verbindung gebracht wurde, benutze bitte Google.

Das bei so umfangreichen Ermittlungen etwas untergehen kann ist L O G I S C H und unvermeidbar, darum schaut man ja von Zeit zu Zeit nochmal alles von vorne durch. Einen engagierten und fähigen Kommissariatsleiter "Observation und Fahndung" durch hinter vorgehaltener Hand geäußerte Zweifel an seiner Zurechnungsfähigkeit öffentlich zu diffamieren ist in der Tat eine "unschöne Geschichte".

@Perli123

Ich dachte weniger an Mitwisser. Ich dachte eher an die Feinde und Neider, die ja auch etwas wissen oder vermuten könnten. Es gibt bei einer bekannten Zeitschrift einen Button mit dem anonym interessante Dinge gemeldet werden können. Was sollte einen Neider/Feind davon abhalten, dort einen Eintrag zu machen: "Ich weiß, wer der LTiR-Typ ist. Er heißt..., wohnt... Ich weiß, dass er der LTiR-Typ ist, weil ...."?
Ich kann mich einfach nicht mit dem Gedanken an die mächtige Familie anfreunden, die es schafft Ermittlungen jahrelang zu unterdrücken.

@lupenrein
Gegenfrage: Was könnte man damit bezwecken, eine Rodung 4 Monate raus zu zögern und extra langsam zu arbeiten? Sollte ein bestimmter Zeitpunkt zur Auffindung abgepasst werden?
Wusste man dann schon länger, dass sie dort irgendwo liegen muss?
Hast du eigentlich grade eine Quelle da, dass seit Januar gerodet wurde?
Wenn die Arbeiten dort begonnen haben, brauchte man ja anscheinend noch keine Sondergenehmigung. Ergo hat man angefangen, das Ganze ruhen lassen, bis entsprechend Personal und Ressourcen verfügbar waren und Anfang Mai die Rodung fort gesetzt?

In dem Artikel von herrn Kaes (finde ihn nicht mehr ) stand ja auch geschrieben , dass der
"Spitzbart" ausgesagt habe , er sei mit seiner (Ex ?) Freundin bei dem Fest bei der FH gewesen sei, stattdessen aber wurde festgestellt, dass er ab ca. 1 Uhr bis ca.4 Uhr mit ihr nur Handykontakte hatte ......

Kann sich jemand daran erinnern ?

Auf Grund dessen ist es doch nicht abwegig, anzunehmen, dass er sich deswegen auf Tanja
fixiert hatte, entsprechend besitzergreifend auf sie reagierte.....?

Zumal er noch erfahren haben könnte, dass diese Exfreundin dann auch bei jemand anderen übernachtete .....

@Wolters

4 Monate für so einen Hang gibt fast nur 2 Gründe

1. extra langsam
2. extra gründlich

brennan schrieb:Ich dachte weniger an Mitwisser. Ich dachte eher an die Feinde und Neider, die ja auch etwas wissen oder vermuten könnten. Es gibt bei einer bekannten Zeitschrift einen Button mit dem anonym interessante Dinge gemeldet werden können. Was sollte einen Neider/Feind davon abhalten, dort einen Eintrag zu machen: "Ich weiß, wer der LTiR-Typ ist. Er heißt..., wohnt... Ich weiß, dass er der LTiR-Typ ist, weil ...."?
Ich kann mich einfach nicht mit dem Gedanken an die mächtige Familie anfreunden, die es schafft Ermittlungen jahrelang zu unterdrücken.

Ich denke, die Familie von "Andreas" hat nicht so viel Einfluss, dass deswegen die gesamte Öffentlichkeitsfahndung in diesem Ausmaß beeinflusst wird.

An anderer Stelle habe ich bereits geäußert, dass es vielleicht sinnvoller gewesen wäre, den Nachnamen von "Andreas", wie bei den alten Freunden mit einzubringen und ein Engagement der Familie H. zur Lösung des Falles zu fördern, aber da beißt sich die Katze in den Schwanz - es hätte an der Verdächtigung seiner Person nichts geändert, da hier alle Freunde und Bekannten von Tanja mindestens schon ein Mal verdächtigt wurden.

@Wolters
Die Aussage das die Rodungen seit Januar stattfinden kommt u.a. von diversen Ortskundigen hier im Forum, ich meine auf der PK wurde das auch erwähnt, müsste ich aber jetzt nochmal nachschauen, kann auch sein das es in den Presseberichten auch zusätzlich erwähnt wurde.
Wenn diese von dem Hausbesitzer beauftragt wurden sollten diese schnell durchgeführt werden weil es einfach auch ein Heidengeld kostet, mir ist kein Fall bekannt wo sich solche Arbeiten so lange hinziehen und ich bin mit diesem Thema vertraut und beobachte etliche Rodungsarbeiten seit etlichen Monaten an vielen Stellen, dieses ist absolut ungewöhnlich und ich habe so etwas nirgendwo anders erlebt.
Die Sondergenehmigung kann dadurch ausgehebelt werden wenn man von Gefahrenbäumen oder Verkehrssicherung spricht, hier ist laut PK das zweite gewählt worden.
Das Problem dürfte an dieser Stelle die Anfahrt sein, also das heranschaffen vom schweren Gerät um die Bäume zu fällen, wenn dieses steht zieht man die Arbeiten durch und das dauert samt Beseitigung wenige Tage.
Warum das so lange dauert bietet Platz für Spekulationen.

@bellady

Yep, das steht in der Tat so im Artikel und wird zurecht erheblich in Frage gestellt:

"Wer sich die Funkzellen-Aufzeichnung anschaut, erkennt, dass P. sich um 4.09 in der Nähe des Nebenausgangs aufhielt und während des Abends exakt zehn Mal per Handy seine Freundin kontaktierte, mit der er angeblich ununterbrochen zusammen war - und Katharina zwischen 1.07 und 4.07 fünf Mal nicht P., sondern ihren Ex-Freund D. per Handy kontaktierte. Verhalten sich so Paare, die den Abend gemeinsam verbringen? Später, am 16. November 2011, wird sie doch noch vernommen und erklärt, man habe viel getrunken; sie sei sauer gewesen, weil P. dauernd nach anderen Frauen schaute. Schließlich sei sie alleine in die Innenstadt gelaufen und habe bei ihrem Ex-Freund D. übernachtet."

Es wirkt schon so, als hätten Spitzbart und LTIR-Mann Tanja ins Visier genommen und quasi "abgeschirmt". Und dann haben sie ja offenbar mit ihr zusammen die Feier durch den Nebeneingang verlassen, vielleicht unter dem Vorwand sie in die Stadt zu bringen oder zu begleiten...

@phosphor
Das ist eine einfache, nahe liegende, erklärbare Hypothese, um es mal auf den Punkt zu bringen. Auch ein mögliches Motiv wurde schon mehrfach angedeutet, es geht auch aus dem Zeitungsartikel hervor.