Der tragische Tod von Tanja Gräff

Hm, vielleicht noch etwas: Mir fällt gerade auf, dass es DER ältere Bewohner ist, der auch den Verdacht äußerte, TG sei von untern abgelegt worden.

Ich lese hier jetzt auch schon eine Weile mit und will auch noch etwas anmerken, weiss bloss nicht ob dies bereits bekannt / genannt wurde, wenn ja dann einfach ignorieren.

Fuer mich machen hier so manche Kommentare den Eindruck, als unterschaetzten hier einige Leute das Wachstum und die Undurchdringbarkeit von Brombeerhecken, deshalb will ich hier etwas dazu sagen.

Ich habe eine Ausbildung als Landschaftsgaertner absolviert und viel fuer eine Gartenbaufirma gearbeitet, die Aufforstungen im Wald durchgefuehrt hat.

Waehrend dieser Zeit konnte ich selbst erleben wie schnell und monsterioes Brombeeren wachsen koennen. Das typische "Aufforstungsjahr" sah folgendermassen aus:

1. Pflanzung von Jungbaeumen, ca. 1/2 m - 1 m grossen Baeumchen im Fruehjahr auf Waldfreiflaechen.
Die Flaechen waren zu diesem Zeitpunkt freigeraeumt und begehbar (Maschinell mit Planierschildern da Kahlschlag) im Februar- Maerz bzw. wenn kein Bodenfrost mehr zu erwarten war.

2. Erste Brombeerausmaehung mit Freischneidern (mit Messer) im ca. Juni-Juli. Die Brombeeren waren zu diesem schon meterhoch und hatten die Baumchen KOMPLETT ueberwachsen, die Flaechen waren ueberhaupt nicht begehbar und die Brombeeren hatten die komplette Flaeche eingenommen. Brombeerstraeucher haben sehr heftige Dornen. Aufwendige und schwere Arbeit, da man im Sommer mit kompletter Vollmontur und langen Klamotten arbeiten muss um nicht zu viele Dornenkratzer abzubekommen. Die Brombeeren wurden bei dieser Aktion wieder komplett auf Bodenhoehe zurueckgeschnitten. Ohne Freischneider kann man sich da ueberhaupt nicht bewegen. Hecken ca. 1-3 m hoch. Auch muss man aufpassen mit dem Umgang mit dem Freischneider, da man bei jedem Schritt vor der Freilegung nicht auf den Boden einsehen kann (Steine, Geroell, Wurzeln, Wespennester :( )

3. Zweites Zurueckschneiden der Brombeerhecken je nach Sommer und Wetter im September - Oktober. Hierbei musste die selbe Flaeche im selben Jahr erneut geschnitten werden, da die Brombeeren nochmals im selben Umfang wie im Juni-Juni nachgewachsen sind. Das Zeug waechst echt wie Unkraut!!!
Wird auf so Flaechen nicht gemaeht gehen 100% der gepflanzten Baeumchen (wie gesagt selbst bis zu 1 Meter hoch) kaputt da kompletter Sonnenlichtenzug und durch das schnelle Brombeerwachstum werden die Baeumchen auch sehr schnell umschlungen und umgeknickt etc. Brombeerbuesche legen sich wie ein Mantel ueber den Boden und verdecken komplett die Sicht auf diesen.

Ich kann jetzt natuerlich nicht allgemein sprechen, meine Erfahrungen basieren auf Kahlflaechen mit sehr viel Sonneneinstrahlung im Hardtwald in Sueddeutschland. Boden und Umgebung ist halt sehr gut geeignet fuer Brombeeren hier und diese wachsen buchstaeblich wie Unkraut. Sie haben auch den typischen Unkrautcharakter, da wenn man sie nur abschneidet aber nicht die Wurzeln entfernt, sie immer wieder nachwachsen.
Im Winter fallen die Brombeerbuesche natuerlich sehr im Umfang ein wenn die Blaetter weg sind und das ganze Volumen geht stark zurueck. Es sieht von aussen um einiges kahler und begehbarer aus. Die Dornen etc. sind aber trotzdem noch vorhanden und ohne Freischneider oder Gartenschere wuerde ich mich auch weiterhin nicht auf so eine Flaeche trauen.

@Delphi10

Delphi10 schrieb:Das war schon am ersten Tag nach Auffinden der Leiche meine Vermutung, dass die Rodungen nicht nur aus Sicherheitsgründen durchgeführt wurden. BNatSchG war Thema.
Da wäre nur das Nötigste gefällt worden. Ich tippe auf einen Hinweis.

Ich schließe aus, das die Rodungsarbeiten, aufgrund eines konkreten Hinweises ausgeführt wurden. Wäre dies der Fall gewesen, wären die Rodungen unter Federführung und Begleitung der zuständigen Ermittlungsbeamten ausgeführt worden.

Ein Mitarbeiter der ausführenden Firma stieß aber während der Arbeiten zufällig auf den Schädel bzw. Schädelknochen. Erst nach diesem Zufallsfund, wurde die Polizei verständigt, welche dann die fachgemäße Sicherung des Leichenfundortes einleitete.

@jerry142
Ich weiß nicht, ob ich sofort erkennen würde, dass es ein menschlicher Knochen ist. Ich würde wahrscheinlich zunächst eher an ein Tier denken. Jedoch war es in Trier wahrscheinlich so, dass man da sensibilisiert war. Ich denke ja auch, die waren informiert.

@ebiker

Bei jedem anderem Knochen würde ich Dir sofort zustimmen. Und ich weiß, dass manche Knochen oder Knochenteile gar nicht als solche erkannt wurden bzw. werden. Selbst Schädel wurden gelegentlich zunächst für Steine gehalten.

Aber ich glaube, wenn man erstmal einen menschlichen Schädel als solchen erkannt hat, erübrigt sich weiteres. Also ich halte ihn schon für sehr typisch.

@MissMary
Ich gehe aber gerne auf Deine Antworten ein :

MissMary schrieb:zu 1. Passiv wäre für mich, wenn überhaupt nicht gesucht worden wäre....

Das passive ist auf die Informationspolitik, die Einbindung der Bevölkerung usw. bezogen, wie auch in Punkt 2 erwähnt gab es keine Updates, keine Phantombilder kein gar nichts.
Wie kann man das erklären? ( und hier ein Hinweis an die Mods, man kann es ohne das dieses Kritik an der Polizeiarbeit ist, also bitte nicht löschen!)
Und es ist natürlich die Pflicht der Polizei zu suchen, es gibt klare und strenge Richtlinien wie vorzugehen ist, das kann kein Ermittler nach Lust und Laune entscheiden.

MissMary schrieb:zu 3. Wen meinst du da konkret?

Konkret spreche ich von dem gesamten "neuen Bekanntenkreis" inkl.der hier mehrfach genannten Personen.

MissMary schrieb:zu 4. Spitzbart kann nichts nachgewiesen werden. XY auch nicht. Seltsam war, dass sie sich nicht freiwillig als Zeugen meldeten. Aber daraus kann man keinen Strick drehen ...

Ob das so ist oder nicht möchte ich hier nicht spekulieren, es ging wie gesagt darum das eine "Theorie" dafür eine Erklärung hat. Gleiches gilt für die Punkte 6+7+8

Noch ein Wort zu der Hinzunahme des Anwalts, natürlich müssen die Angehörigen einen Anwalt nehmen wegen der Akteneinsicht.
Entscheidend ist aber doch in diesem Fall das Böhm hier in erster Linie nach dieser Akteneinsicht aktiv wird, bzw. geht es mir um dieses auftreten und die geäußerte Kritik in der Öffentlichkeit durch ihn und die Medienpräsenz.
Des weitern ist es wohl nahezu einmalig gewesen das Frau Graeff in der Aktenzeichen XY Spezial Sendung mit einem Anwalt auftritt.


@elwi
Richtig und interessant was Du zu den Brombeeren schreibst, aber das entscheidene ist nun wirklich die benötigten Lebensbedingungen, und das ist nun mal das Licht und dieses zweifel ich hier aufgrund des ,auch auf den Bildern erkennbaren dichten Baumkronenbildes, enorm an.
Weil es hier eben keine freie Fläche ist von der Du berichtest.

Original anzeigen (0,3 MB)@ebiker
...Ein Tier mit Turnschuhen...

Anbei ein Bildchen, welches das Terrain zwischen Bonner-74 und 80 darstellt. Die Sonne kommt von 210°, Azimuth: 8°.

Original anzeigen (0,3 MB)

@y-ray
immer wieder schöne bilder die du da hast ;o)

man kann wirklich gut die höhen erkennen, danke!

@y-ray
Das sieht sehr informativ aus. Wenn man mit der Größe des Gebäudes vergleicht, wäre ja von der Auffahrt rechts, die für Autos blind endet, ein Pfad bis zur Fundstelle denkbar - vorausgesetzt, es ist an diesen Stellen nicht undurchdringlich verwachsen. Sieht zumindest einfacher aus als durch die Schlucht beim Haus.

@elwi
Könntest Du Dir vorstellen, daß von einem Körper, der in Brombeeren fällt, die Knochen irgendwann bis zum Boden durchrieseln oder könntest Du Dir vorstellen, daß nah an der Felswand keine Brombeeren waren?

Danke,

Spekulatius.

@Spekulatius_v2
Die Brombeeren brauchen Licht, Elwi wies in seinem Beitrag darauf hin das er von Freiflächen spricht, diese sind dort nicht vorhanden die Brombeeren würden unter einem dichten Baumkronenwerk stehen wie auf allen Bildern deutlich erkennbar, das heißt kein Lichteinfall > keine Brombeeren, zumindest nicht unter den dichten Stellen, an der Seite möglich aber keinesfalls überall.
War dann auch das letzte Mal das ich darauf hingewiesen habe, versprochen !
Bis die Bilder von Dagobert kommen.

@crazymaus

crazymaus schrieb:Fakt ist dass nur der Schädel ein Stück zu sehen war , der Rest musste ausgebuddelt werden . Für mich eindeutig dass sie verbuddelt wurde. Der Turnschuh irgendwo in der Nähe , hm der sollte doch wohl an ihrem Fuß sein. Alles im Radius von 2-3 metern , die ist niemals da runtergefallen

Ich zähle mich zu der Fraktion derer hier im Thread, die davon ausgehen, dass Tanja oben vom Felsen herabgestürzt wurde.

Eine Ablage von Unten bleibt natürlich bis zur endgültigen Klärung eine mögliche Option des Handelns, eines möglichen Täters.

Eine Ablage von Unten würde für einen möglichen Täter, meiner Meinung nach, an dieser Stelle aber nur einen Sinn ergeben, wenn er damit einen Sturz von der Felskante vortäuschen wollte.

Durch ein teilweises Eingraben des Leichnams,würde er aber schon im Vorfeld ein vorgetäuschtes Unfallgeschehen verunmöglichen. Dadurch bestünde für ihn keine Motivation mehr,dass Risiko einer Leichenbeseitigung an dieser Stelle auf sich zu nehmen.

Vielmehr denke ich, dass ein Teil der Knochen unter der Humusschicht verschwand, die sich jedes Jahr durch sich zersetzendes Biomaterial des Pflanzenbewuchses und dem Eintrag von Gesteinsstaub und Geröllpartikeln bildete, welche von dem Roten Felsen stammt.

@y-ray
Einmal hieß es "Knochenreste und Turnschuhe" (Spiegel TV), bei anderen nur Schädel (Volksfreund).

Wissen Sie, wie es GENAU war?
Sind solche Bemerkungen nötig, die andere lächerlich machen?

PS: Das Bild ist eine Bereicherung.

@Spekulatius_v2

Spekulatius_v2 schrieb:Könntest Du Dir vorstellen, daß von einem Körper, der in Brombeeren fällt, die Knochen irgendwann bis zum Boden durchrieseln

wieso durchrieseln?
wenn ein Körper von 60kg da mit 50-70kmh von oben durchrauscht, schlägt er auf dem Boden auf. Die Brombeerranken, die im Weg sind,werden an den Boden gedrückt. die unter dem Körper liegenden Blätter/zweige verrotten.


was sollte auch sonst passieren??? die Natur macht letztlich alles Organische zu Humus.

@lawine
Und wenn der Körper dann nicht mehr so viel Licht wegnimmt, dann würden die Brombeerranken wieder drüberwachsen, richtig? So daß die Knochen nachher unter den Ranken liegen? Oder die Knochen würden in den Ranken verwachsen werden, man müßte sie dann rausschneiden, oder?

Spekulatius.

ebiker schrieb:Einmal hieß es "Knochenreste und Turnschuhe" (Spiegel TV), bei anderen nur Schädel (Volksfreund).

Ich kenne nur die Version, wo er kurze Zeit später die Turnschuhe gefunden hat...

ebiker schrieb:Wissen Sie, wie es GENAU war?

Ich war nicht dabei...

ebiker schrieb:Sind solche Bemerkungen nötig, die andere lächerlich machen?

Das war nicht meine Absicht, diese ist zum Quellenstudium zu animieren. Von daher: Ja...
Ist auch nicht persönlich gemeint, passiert mir auch oft...

@y-ray
... zum Quellenstudium animieren ...

Ist auch mein Anliegen.
Bin hier teilweise ziemlich entsetzt, was so geschrieben wird - und wie ...

@Spekulatius_v2
ja klar wächst das Brombeergegstrüpp anschließend weiter. die neuen Ruten können schon mal 2 Meter länger werden pro Wachstumssaison.

es sagt keine Brombeerrute :huch, da liegt ein Mensch, nu bin ich ganz pietätvoll und wachs nicht drüber weg sondern bleib in respektvollem Abstand...

ne, das Zeug wächst ungeniert, es wird den Fremdkörper einfach überwuchern.

Eine Sache habe ich auch noch nie verstanden, wieso muss jemand ein Handy, das nicht mehr im Netz ist, selbst ausgeschaltet haben? Meine Handys fallen z.B. öfters auf den Boden und geben ihren Geist auf. Das gleiche könnte natürlich auch für eine mutwillige Zerstörung zutreffen. Auch ein Sturz aus großer Höhe käme in Frage.
Zum anderen: Seit wann ist technisch betrachtet ein ausgeschaltetes Handy nicht mehr ortbar? So viel ich weiß, muß ein Handy total zerstört werden oder zumindest von seiner Energiezufuhr getrennt werden, um nicht mehr ortbar zu sein. Kann ein Handy auch einen Sturz aus großer Höhe überleben? Und wenn ja, warum ist es dann trotzdem nicht mehr ortbar?

@lawine
Wenn ein Astronaut auf dem Mond ( wenn sie dort mal endlich landen) seinen Helm verliert, wird er nach 10 Stunden auch nichts mehr essen und trinken, auch wenn es normalerweise seine Art wäre ,o)

@y-ray
@ebiker
Hier im Fokus sind Knochenreste und persönliche Gegenstände erwähnt
http://www.focus.de/regional/trier/seit-acht-jahren-vermisst-ermittler-finden-sterbliche-ueberreste-von-tanja-graeff_id_4675884.html

RP-Online schreibt erst von Schädel dann später von Knochenresten und Gegenständen:
http://m.rp-online.de/panorama/deutschland/tanja-graeff-der-raetselhafte-tod-der-studentin-in-trier-aid-1.5085728

Das sind nur zwei Beispiele. Komisch, dass ich den Ursprungsartikel vom Trierischen Volksfreund nicht mehr korrekt aufrufen kann, ich werde nur auf den Liveticker umgeleitet. Ist das normal?