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Der tragische Tod von Tanja Gräff

83.697 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Handy, Aktenzeichen Xy, Schreie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der tragische Tod von Tanja Gräff

31.05.2015 um 14:21
Da immer wieder beim Durchspielen der verschiedenen Szenarien der Alkoholpegel der beteiligten Personen berücksichtigt wird:

Sicherlich werden bestimmte Beteiligte in verschiedenen Abstufungen alkoholisiert gewesen sein.

Vom Zeugen H. Ist sein Feierverhalten überliefert und auch bekannt, dass er so dicht war, dass er den falschen Bus genommen hat ...

Aber ist es so weltfremd zu vermuten, dass eben auch einige der Beteiligten andere Drogen konsumierten mit denen man um diese Uhrzeit (4:00 - 5:00 Uhr) deutlich wacher ist: Amphetamine, vielleicht auch Kokain.

Die Clique hatte Z.B vor bis nächsten Mittag durchzumachen. Da macht man doch irgendwann schlapp, wenn man die ganze Zeit "durchsäuft".

Bei denen die um diese Zeit noch auf dem Fest waren gab es bestimmt das ganze Spektrum von ziemlich nüchtern (da noch Autofahren) bis hackedicht (wahrscheinlich H.) , alle Stufen dazwischen und das auch mit einer wahrscheinlich hohen Bandbreite an Drogen (Alkohol, Speed, Kokain, Cannabis ...)

Ich lese hier immer nur von dem möglichen Einfluss von Alkohol und Cannabis.

Womit ich hier niemanden konkret unterstellen will bestimmte Drogen genommen zu haben.

Es geht mehr um die allgemeine Situation eines Uni Fests 2007 um 4:00 Uhr morgens.

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Der tragische Tod von Tanja Gräff

31.05.2015 um 14:22
@Wolters

Nein, AH nicht, da er bereits ein fester Bestandteil war.
TG anscheinend nicht.
Sie wurde außen vor gelassen.
Und ob man das Eigendynamik oder Abservieren nennt...........aus menschlicher Sicht kann ich es nicht nachvollziehen und finde es auch nicht gut.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

31.05.2015 um 14:24
@Wolters

TG und H. haben aber doch sofort reagiert auf die Meldung hin, dass AH abgehauen ist, sie sind quasi 10 Minuten später Richtung Parkplatz/Bus gegangen. Das unterstreicht doch deutlich, dass diese gar keine Einzeleinwände gehabt hätten, mit der AH-Gruppe zusammen das Fest zu verlassen. Im Gegenteil, TG wollte ja quasi nichts lieber, als das.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

31.05.2015 um 14:28
@Blondi23
Ich kann es auch nicht nachvollziehen und finde es auch nicht gut, entspricht aber meiner Erfahrung.

Einer schlägt vor, nach Tarforst zu fahren, da alle Läden zu haben und es langweilig zu werden droht, stimmen alle mit ein. Als dann AH anbringt, noch auf TG zu warten, hat da keiner Lust drauf. Zumal man den Abend sowieso nicht mit TG verbracht hat. Keiner außer AH hat einen richtigen Bezug zu ihr, noch haben sie den Abend mit ihr verbracht. Wieso sollten sie geschlossen warten?
Wenn sie sich nichtmal die Mühe machen, auf ihren Freund H. zu warten?

Außerdem fragt TG wie sie nun schnellstmöglich zum Micky Maus Platz käme. Da ihr ja bekannt sein müsste, wie man zu Fuß hin kommt und dass Busse fahren, ging es ihr eher darum, möglichst schnell zu sein. Das lässt die Vermutung zu, dass sie schon damit rechnet, dass die Gruppe bald weiter zieht und sie sich deswegen beeilen muss.

Ich halte es auch für wahrscheinlich, dass sie noch nach Tarsfors nachkommen wollte.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

31.05.2015 um 14:29
@Wolters
Aber H. sieht gar nicht aus wie ein DM oder hat er sich für das Interview was anderes angezogen. Kenn nur dieses Interview!
Ansonsten stimme ich dir zu: könnte auch eine Eigendynamik sein.


H. ist in den falschen Bus gestiegen und mit einem anderen wieder zurück bei dem der Busfahrer ihn identifizierte als Zeugen. Und danach hat er scheinbar S. getroffen. Also waren doch noch Leute die T. kannte vor Ort, oder?
Gehörte S. nicht zur Gruppe?


Manchmal fragt man auch "wie man am schnellsten wohin kommt", wenn man explizit in die runde fragt, ob jemand einen fahren will/kann oder so...


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

31.05.2015 um 14:30
@Sector3
Du hast mich falsch verstanden. Die Gruppe wollte nach Tarsfors und der Einzeleinwand auf TG und H zu warten kam in dem Moment von AH.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

31.05.2015 um 14:31
@Wolters

Ich weiß.
Bei uns kommt es auch öfter vor, dass jemand, der nicht zu unserem Freundeskreis gehört, mitgenommen wird, weil er eine Bezugsperson aus dem Freundeskreis hat.
Gott sei Dank kam eine solche Eigendynamik bei uns 1-2 vor.......eigentlich ist es sonst immer so, dass sich dann die Gruppe nachher aufteilt, damit keiner alleine bleibt.
Aber wir sind 9 Jahre älter, als es TG damals war.
Da ist man schon anders, man denkt anders.

Es stellt sich die Frage, ob TG die Situation realisiert hat und entsprechend sauer war.


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31.05.2015 um 14:32
@Wolters

Den Teil habe ich verstanden, ich sehe das Abservieren aber schon ab Verlassen des Festes. Egal.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

31.05.2015 um 14:36
@Sector3
Die waren doch auf dem Fest gar nicht zusammen?
Dann geht man irgendwann weg/ woanders hin, ich sage doch nicht allen 500 Bekannten, die da auf dem Fest sind bescheid, dass ich mich nun entferne?
Hätten sie das Fest zusammen besucht oder wären sie verabredet gewesen, dann wäre es was anderes gewesen.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

31.05.2015 um 14:39
@Wolters

??? Hä? Die sind doch zusammen vom Vorglühen zum Fest.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

31.05.2015 um 14:40
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:??? Hä? Die sind doch zusammen vom Vorglühen zum Fest.
....und sie wollte dort nächtigen....

@Wolters Betrifft dein Post v. 14:41 Uhr

geplant war doch auch, dass sie dort übernachtet. insofern kann man schon erwarten, dass man das Gelände gemeinsam verlässt.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

31.05.2015 um 14:41
@Sector3
Hä? warst du noch nie beim Vorglühen?
Würdest du jedem halbwegs Bekannten da über deine bevorstehenden Pläne informieren, wenn du gar nicht mit ihm zusammen auf dem Fest bist?


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

31.05.2015 um 14:46
@Wolters

TG war mit den 8 Vorglühleuten fest verabredet, war da 2 Stunden mit den 8 zusammen. Dann wollten sie zusammen aufs Fest, sind dort in der Gruppe zusammen gesehen worden. TG wollte bis mittags bei AH bleiben. Also muss das mit AH abgesprochen gewesen sein. Wenn AH in seiner Gruppe nicht tonangebend war (was ich nicht glaube), ist dein Szenario vorstellbar, wobei AH TG dann mMn. trotzdem verarscht hat.


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31.05.2015 um 14:47
@Vanilleduft
@Zorro1975
@Sector3

...ihr seht den ablauf meiner meinung nach nicht korrekt!

wäre tg zügig zum bus gegangen, dann hätte sie zur gruppe an der porta nigra aufschließen können.

die gruppe rief um 04:00 nochmals an, wo sie (= tg) denn bliebe- erst dannach war der größte teil der clique nicht mehr bereit, auf tg an der porta zu warten, somit blieb "nur" noch ah als ankerpunkt (bis zum telefonat 04:09-04:13 h).

speziell "Zorro1975": deine these, daß der "unbekannte" dann interessanter war für tg würde allerdings für ein "abservieren" der clique durch tg sprechen...
(glaub ich aber nicht!)


mfg: domlau


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

31.05.2015 um 14:52
@Sector3
Und mein Infostand besagt, dass AH und Tg nicht unbedingt fest verabredet waren, sondern es eher TGs Hoffnung entsprach, da mehr Zeit miteinander zu verbringen.

Zumal die Clique eindeutig darauf hingewiesen hat, dass man nicht so eng verbandelt war, wie angenommen, habe ich mir zumindest folgendes Szenario vorgestellt:

Sie treffen sich zum Vorglühen, die "neue" ist dabei und ganz nett, aber auf dem Fest verliert man sie und denkt auch nicht weiter drüber nach, bis sie auf einmal anruft. Aber so wichtig, dass man extra auf sie wartet, ist sie nun auch wieder nicht.
Aus TGs Sicht: Sie ist als "neue" beim Vorglühen und erhofft sich mehr. Später beim Fest verliert man sich, aber sie kennt diesen und jenen, findet das nicht schlimm. Irgendwann sind die Leute weg und sie muss sich beeilen, dass sie sie noch einholt, bevor sie weiter ziehen.

Ganz normaler Vorgang wie ich ihn aus meiner Jugend 1000fach kenne.

Hätte sie sich emotional schon so sehr an die Variante mit AH und der Übernachtung usw. gehängt, dann hätte sie die auf dem Fest doch auch nicht verloren, sondern sich eher dran gehängt und öfter hinterher telefoniert.
Dass sie da alleine rum turnte und anscheinend Spaß hatte, zeigt mir zumindest, dass sie da ganz locker war.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

31.05.2015 um 14:57
@Wolters
Vielleicht verhielt sich die Clique auf dem Fest geschlossen abweisend, so dass T. sich deswegen anderen Leuten zuwandte. Das würde einiges erklären.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

31.05.2015 um 14:57
@domlau

Ich sehe den Zeitablauf so:

3:30 AH-Gruppe verlässt das Fest und informieren TG aus dem Bus über diesen Umstand
3:40 TG+H. brechen daraufhin auf Richtung Bus/Parkplatz

Warum hat AH TG also nicht um 3:20 informiert, sondern erst aus dem Bus?
Zitat von domlaudomlau schrieb:die gruppe rief um 04:00 nochmals an, wo sie (= tg) denn bliebe- erst dannach war der größte teil der clique nicht mehr bereit, auf tg an der porta zu warten, somit blieb nur noch ah als ankerpunkt (bis zum telefonat 04:09-04:13 h).
Hat nicht TG um 4 Uhr angerufen, wo AH ist?

@Wolters
Das ergibt Sinn, ich denke aber, es war fest verabredet bis nächsten Mittag. TG war ja schließlich vernünftig... ;)


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

31.05.2015 um 14:59
Nochmal zum Weg. Ein User schrieb, er hätte an seiner Stelle einen ganz anderen Weg eingeschlagen, um zur Absturzstelle zu kommen.
Dieser Fundort und diese Strecke ist eben das, was ich auch im Moment noch nicht ganz mit den Aspekten in Einklang bringen kann, die wir zuvor so lange diskutiert haben.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

31.05.2015 um 15:00
@Sector3
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:TG war ja schließlich vernünftig...
Ja, deswegen geht sie auch ohne anständigen Pulli auf einen halben Wochenendausflug
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:3:30 AH-Gruppe verlässt das Fest und informieren TG aus dem Bus über diesen Umstand
3:40 TG+H. brechen daraufhin auf Richtung Bus/Parkplatz
So ist es mir auch bekannt.
Warum wimmelt sie dann H ab bzw. warum lässt sie ihn abwimmeln? Selbst wenn er nicht so der perfekte Begleiter wäre, müsste er doch zumindest das gleiche Ziel gehabt haben?


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

31.05.2015 um 15:04
Da hier schon mehrfach der "psychische Druck" erwähnt wurde, unter dem der eventuelle Täter und eventuelle Mitwisser wohl stehen sollten, und der angeblich längst zum "Einknicken" geführt hätte... dazu kann ich nur sagen, dass das IMHO Wunschdenken ist.

Man führe sich all die Kriminalfälle/Vermisstenfälle vor Augen, in denen der Täter jahrelang unentdeckt blieb und letztlich nur durch Zufall (oder überhaupt nicht... ) gefasst wurde. ZB hat im Fall Lolita Brieger der Täter seelenruhig sein ganzes weiteres Leben in unmittelbarer Nähe der Müllkippe, wo er sein Opfer verscharrt hatte, sowie in unmittelbarer Nähe der Familie des Opfers, zugebracht. Ein "psychischer Druck" welcher Art auch immer hat ihn ganz offensichtlich also nicht weiter gejuckt. Und der Mitwisser hat erst angefangen zu reden, als jedwede Strafverfolgungsmaßnahmen gegen ihn aufgrund der Verjährungsfrist nicht mehr stattfinden konnten. So lange er noch hätte Konsequenzen tragen müssen, so lange konnte er mit der Tat auf dem Gewissen also gut leben...

Und die Liste der Fälle, in denen fünf oder mehr Jahre ins Land gegangen sind, ohne dass der Täter oder ein Mitwisser in irgendeiner Form eingeknickt wäre, die ist bekanntlich lang... exemplarisch seien hier der Fall Fourniret (Ehefrau als Mitwisserin/Tatbeteiligte) oder der Fall Knobloch genannt... Ersterer Täter wurde nur durch Zufall nach ca 20 Jahren des Mordens gefasst, weil ein Opfer entkommen ist, die Ehefrau hat dann angefangen zu reden, um für sich noch das Beste rauszuholen... Zweiterer Täter ist ja nach wie vor unbekannt und hatte überdies auch kein Problem damit, dass der Falsche an seiner Stelle verknackt wurde.

Ich habe während meines Studiums ein Praktikum bei der Kriminalpolizei absolviert und kann auch aus dieser Erfahrung heraus sagen: Dass jemand einknickt, weil ihm sein Gewissen zu schaffen macht, das kann man quasi vergessen. Kommt wohl so gut wie nie vor, auch unabhängig davon, ob eine Tat geplant war oder im Affekt geschah.

Man kann hier meiner Ansicht nach den Glauben an das Gute im Menschen getrost begraben und sollte nicht damit rechnen, dass ein eventueller Täter oder Gehilfe/Mitwisser heulend zusammenbricht. Solche Menschen besitzen weder ein Gefühl für Anstand, noch für Moral und sie werden sich den Konsequenzen für ihre Tat(en) deshalb auch entziehen, so lange dafür der Hauch einer Chance besteht. Schließlich käme für sie nichts Gutes dabei heraus, würden sie jetzt einknicken: Großes Medienecho mit lebenslanger Stigmatisierung, Ruf für immer ruiniert, dazu würden sie lebenslang (oder zumindest für sehr sehr lange Zeit) hinter schwedischen Gardinen verschwinden. Das tut sich doch nur jemand an, der von der Last seines Gewissens erdrückt wird und für den ein alternativer Suizid nicht in Betracht kommt. Ersteres kann man, wie gesagt, meiner Meinung nach ausschließen. Eine Flucht nach vorne findet nur statt, wenn ein Täter darin konkrete Vorteile für sich sieht, Stichwort: Schadensbegrenzung, meist in Form eines niedrigeren Strafmaßes. Sonst nicht.

Ich prophezeie mal, dass im Fall Gräff niemals irgendwer einknicken wird, es sei denn, er wird durch Beweise zweifelsfrei überführt und hat keine andere Wahl mehr, als zu gestehen. Dass solch eine Beweislage acht Jahre nach der Tat noch hergestellt werden kann, halte ich persönlich aber für ausgeschlossen. Weshalb ich darauf tippe, dass dieser Fall nie aufgeklärt werden wird - ganz gleich, was die Obduktion vielleicht noch ergibt. (Auch da hege ich keine großen Hoffnungen. Jedwede DNA-Spur, die jetzt vielleicht noch gesichert werden kann, wird ein halbwegs fähiger Anwalt vom Tisch wischen können.)

Ich für meinen Teil vermute ja eine Verkettung unglücklicher Umstände, die zum Tod von TG geführt haben - in Form eines blöden Unfalls ohne Fremdbeteiligung oder einer fahrlässigen Tötung, eventuell in Tateinheit mit unterlassener Hilfeleistung. (Und auch in diesem Fall schließe ich ein Einknicken des Täters/der Mitwisser aus... ob verjährt oder nicht, stellt euch die Auswirkungen vor, die ein Geständnis auf das weitere Leben dieser Leute hätte... auf ihr Sozialleben, auf das berufliche Fortkommen, auf eine Partnerschaft/Familie/Familiengründung... Ich bleibe dabei... wer die Wahl hat zwischen einer "Gewissensbereinigung" mit diesen Folgen oder einem "Ich ziehe den Kopf ein und setze mein Leben normal fort, als wäre nichts gewesen", der wählt Letzteres... zumal man TG ohnehin nicht wieder lebendig machen kann.)

Des Weiteren vermute ich, dass diese Verkettung unglücklicher Umstände so absurd/so wenig nachvollziehbar und/oder "lachhaft" sein könnte, dass weder wir hier, noch die Polizei darauf kommen...

Ausschließen tue ich persönlich gar nichts. Auch nicht, dass TG freiwillig alleine oder in Gesellschaft eines einzelnen, bis zu diesem Abend unbekannten Mannes zur Absturzstelle/zum Tatort gegangen ist, um dort rumzuknutschen oder mehr. Ich war selbst zu lange Studentin und auf zu vielen dieser Feten, um so etwas ausschließen zu können oder zu wollen. Beides ist für Studentinnen in den Zwanzigern absolut nichts Ungewöhnliches, auch nicht für solche aus "traditionellen" Elternhäusern. Bin wenige Jahre älter als TG, war auf dem Trierer FH-Fest 2006 und wäre 2007 fast auch dort gewesen, es kam dann aber was dazwischen. Zwischen dem, was Außenstehende (wir, die sie nicht persönlich kannten) und die Eltern wahrnehmen (solides gut erzogenes, angepasstes und etwas konservatives Mädel, das Taschen selbst näht, mit Anfang Zwanzig noch nie einen festen Freund hatte und das kaum/keine sexuelle Erfahrungen hat, und das alkohol - und drogenmäßig höchstens sehr moderat "über die Stränge schlägt") und dem, was tatsächlich Sache ist, können Welten liegen.

Das eben Genannte traf zB auch fast 100% auf mich zu, mit Ausnahme der selbst genähten Tasche. (Und ich habe nicht Lehramt, sondern Jura studiert.) Will sagen, wäre 2007 nicht TG, sondern ich verschwunden, wäre der Außen-Eindruck von TG`s Persönlichkeit und den Lebensumständen fast 1:1 auf mich übertragbar gewesen. Man hätte mich genau so geschildert... und total danebengelegen.

Meine "Studentinnen-Seite" war nämlich tatsächlich eine völlig andere, die durchaus auch fragwürdige/dunkle Aspekte aufwies, von denen nur mein unmittelbares studentisches Umfeld wusste. Und auch da waren so einige Dinge nur wenigen, teils niemandem bekannt. Meine Eltern zB hätten sich das nie träumen lassen und sich deshalb überall ganz ähnlich über mich geäußert wie TG`s Eltern über ihre Tochter.

Will sagen, dass es schwierig ist festzustellen, TG`s Persönlichkeit war so oder so und dieses oder jenes würde nicht zu ihrer Persönlichkeit passen. Sie kann, wie viele andere Leute auch, zwei Seiten gehabt haben, ohne dass die Eltern/der frühere Freundeskreis von dieser zweiten Seite wussten. Ein Indiz dafür könnte(!) die Zuwendung zur DM-Szene sein.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Studenten - interessanterweise insbesondere jene aus gutbürgerlichen, konservativen Verhältnissen - mit Beginn des Studiums regelrecht aufblühen und eine solche zweite "wild child"-Persönlichkeit entwickeln, die mit der ersten/den Eltern weiterhin gezeigten Persönlichkeit nichts zu tun hat.

(Nur vorsichtshalber sei angemerkt, dass ich mit dem eben Ausgeführten TG weder schlecht machen, noch zum Ausdruck bringen will, sie sei selbst schuld oder trage Mitschuld an einem eventuellen Tötungsdelikt. Ich möchte lediglich aufzeigen, dass TG`s Persönlichkeit durchaus anders/vielfältiger facettiert gewesen sein könnte, als allgemein angenommen wird. Da ich dazu noch nicht viel gelesen habe. Wodurch dann auch Geschehensabläufe denkbar werden, die von vielen mit der Begründung "Es passt nicht zu ihrer Persönlichkeit" bisher ausgeschlossen werden.)


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