Der tragische Tod von Tanja Gräff

@Bandini das glaube ich nicht, obwohl die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt.
@Mao1974 das wird er wohl auch. Schon vorher wurde von den Ermittlern behauptet (Quelle fehlt leider), dass man sich keine großen Hoffnungen machen sollte, anhand des Skeletts irgendetwas zu finden, da (sinngemäss) Fasern, Blut oder Sperma nach so langer Zeit nicht mehr feststellbar seien. Es wird höchstwahrscheinlich ohne ein Geständnis oder zumindest ohne belastbare Zeugenaussage über Tatabläufe keine neuen Erkenntnisse geben. Nach über 2150 Forumsseiten Überlegungen, Hin- und Herdiskussion um die nach 4h morgens solitäre Tanja, Spitzbärte, Kindersärge, KO Tropfen, Drachenhäuser und blaue Peugeots aus Luxemburg bleibt ein "Ah-ha Ergebnis" leider immer noch aus.

Meine eigene Vermutung ist die, dass TG ein (relatives) Zufallsopfer war, insofern, dass jemand TG (und evtl. auch andere potentielle Opfer auf der FH Party die es am frühen Morgen hätte "treffen" können) flüchtig kannte, TG überwältigte, vielleicht betäubte, benutzte und dann über den Felsen "entsorgte" und letzteres entweder noch am selben Morgen des Verschwindens oder aber wesentlich später (fortschaffen im Auto?), da zwischenzeitlich überall nach ihr gesucht worden wäre. Der "Abwurf" wäre demnach entweder eine spontane Entscheidung des Täters oder aber eine gut durchdachte und hinterlistig geplante Verdeckungstat gewesen. Dazwischen gibt es m. E. nichts, was einleuchtend erklärbar wäre (meine Meinung).

An alle Rätsel-Rater (mich eingeschlossen): Lasst euch mal durch die vielen geäußerten Gedanken von WG (TGs Mutter) leiten. Mutterinstinkte über Tatabläufe reflektieren sowohl TG´s Charakter als auch TGs Umfeld, Freunde, Bekannte, Vertraute usw. aus Sicht einer schlauen Frau, die noch immer nach Antworten sucht. So sagt sie z. B. in einem Video-Beitrag sinngemäss, dass sie nach TGs Auffinden gehofft habe, TG sei sofort tot gewesen (Kopf aufschlagen) und nicht "die ganz schlimme Variante" dass sie vielleicht verschleppt und tage-, wochen- oder gar monatelang in einem Martyrium gequält worden wäre. Auch so etwas hat es nämlich schon gegeben. WG ist die einzige direkt betroffene Zeugin (und Testemonial), deren Vermutungen über mögliche Tatabläufe wahrscheinlich besonders naheliegend sind.

@Bandini

Sorry, aber ein Schreitest?
Was soll das bringen? Entschuldige, ich verstehe es nicht.
Entweder es gibt von damals Aussagen zu einem Schrei oder eben nicht. Es wird nach 14 Jahren kaum noch jemand einen Schrei erinnern, den er damals nicht gemeldet hat.

@northernstudio

Es ist mit Sicherheit so, daß WG unser Mitgefühl verdient hat. Und ich hoffe mit ihr, daß Tanja nicht leiden musste.
ABER: Ehrlich, welche Mütter kennen ihre Töchter und deren Gedanken in diesem Alter schon zu 100 Prozent?

Oft geht das Bild der Eltern da komplett an der Realität vorbei. Ist nicht negativ gemeint, Gräffs hatten sicher ein gutes Verhältnis zur Tochter, aber hatten sie wirklich Einblick, wie sie sich zB auf einer Studentenparty verhalten würde? Wären die ersten mir bekannten Eltern, die das haben.

@Mao1974
Äh, ja, aber es gibt gemeldete Schreie. Einmal der Theologiestudent und dann eine Woche später Anwohner der Bonner Straße. Mit dem Fundort sind diese Meldungen wieder relevanter geworden. Ich finde schon, dass man dann auch überprüfen kann, ob unter den gegebenen Umständen (Entfernung, Tal, Felswände) der Schrei vom Theologiestudenten und von anderen nicht gehört werden konnte.

@northernstudio
Natürlich kann ich mich irren. Über WG etwas zu sagen, da halte ich mich lieber zurück. Ich glaube nicht an Instinkte und dass TG teilweise und relativ kurzfristig andere Wege eingeschlagen hat, die ihre Mutter kaum kannte, ist wohl so (heißt nicht, dass sie diese verurteilt hat). Und sie legt sich ja auch zu Recht nicht fest (außer wohl Suizid, was sich wohl niemand im direkten Umfeld vorstellen könnte).

@Mao1974 Natürlich Mitgefühl, aber wen interessieren denn die Prozentangaben? Es wurde mehrfach öffentlich gesagt, das Verhältnis zwischen WG und TG hätte “besser nicht sein können“. Ich schrieb, dass die Vermutungen der Mutter im Vergleich zum hiesigen und heueren Rätselraten unbeteiligter vermutlich nahe liegender sind. Meinst nicht?

@northernstudio

Im Vergleich zum hiesigen Rätselraten durchaus.
Keine Frage.
Trotzdem, auch beim besten Verhältnis haben Jugendliche (oder junge Erwachsene) ihre Geheimnisse und verhalten sich auch als "brave" Kinder zB auf Partys komplett anders. Ich glaube, meine Eltern wären in Ohnmacht gefallen, wenn sie alles gewusst hätten ;-)

Ich denke gerade darüber nach, ob man nicht auch Schallexperimente von den Schreien in der Bonner Str. machen sollte, um herauszufinden, wie weit dort Schreie hörbar sind und aus welcher Richtung. Das wäre sehr wichtig zu wissen, und von einem evtl. nur zu laut eingeschaltetem Horror-Video zu unterscheiden.

Ein Zeuge sagte ja auch aus, dass er die Polizei auf einen alten Bunker hingewiesen hat, der bei der Polizei gar nicht bekannt war. Es müssten sämtliche Bunker u.ä. erfasst und kontrolliert werden. Hätte damals schon passieren müssen. Auch nach versteckten Kellerräumen (Kampusch,Fritzl) müsste dort umfassend gesucht werden. Kann mir nicht vorstellen, dass das damals so detailliert gemacht wurde.

y-ray schrieb:Das mit der Personenbeschreibung geht m.E. klar. Nun will man gesehen haben, wie TG, EINE FREUNDIN VON IHNEN, in ein Auto eingestiegen sein soll.

Das IHNEN spricht ja aber auf eine Gruppe an.
Das kann man nun leicht prüfen, wer die anderen Mitglieder von Techniciennes Gruppe waren, und ob sie sich auch daran erinnern, dass Tanja bei Ihnen stand, und auch dass sie in das Auto einstieg. Also die Polizei konnte das prüfen, als sie sie vernommen hatte.
Evtl bedingen die Antworten auf diese Frage, dass diese Spur sonst keine Erwähnung und Beachtung mehr fand.
Sonst wäre sie ja eigentlich eine extrem heiße Spur. Man hätte das Auto, den Unbekannten und Tanja gesehen, dem Eindruck nach aus nächster Nähe mit mehreren Zeugen. Daraus hätte sich eigentlich was drehen lassen müssen.

@AveMaria
ich kann mir denken, das problem war, familie b. hatte die polizei gerufen, als der nachbar auf schreie aufmerksam geworden war. sohn b. wies auf bunker hin, von denen jemand berichtete oder von wo jemand schreie gehört haben wollte. so recht wusste aber keiner, wo er die schreie verorten sollte.

bei unser stadt wurde nur die lage von einigen bunkern weitererzählt, ein paar verrieten die wissenden niemandem, das war geheimland für zuzügler und fremde.
als dann kinder verschüttet wurden, wusste nicht mal die polizei, wo sie einen eingang suchen sollte. man dachte, das wäre alles nach dem krieg verschlossen worden.

am ehesten würden die leute im altersheim wissen, wo früher stollen und bunker waren.

@y-ray
Du weißt ja recht gut Bescheid über diese angebliche Diana Sichtung.
Wie erklärst du dir, dass der BZH Spur so viel Beachtung, auch von der Polizei, gezollt wurde, der Diana Aussage, welche eigentlich noch viel bedeutsamer ist, aber nicht?

Meine Vermutung ist, dass sie sich das nur aus verschiedenen Aussagen, vor allem der des BZH, zusammengereimt hat. Ist ja auch naheliegend (Unbekannter, Auto ...)

Nur mal für den Moment angenommen, ihre Aussage würde stimmen:
Über welches Auto sprechen wir dann? Den blauen Peugeot?


Allgemein:
Dass zwischen 4 und 5 Uhr keine Sichtungen waren, könnte auch daran liegen, dass es noch zu dunkel war und viele im Aufbruch.
Diese angebliche Sichtung auf der Bank gegen 4:30 ist wegen der Dunkelheit auch zweifelhaft.

@vielefragen
Trier lag am Westwall und hatte auch deshalb einige Bunker. Wie gesagt habe ich ja mal in einem Nachbarort von Korlingen gewohnt, noch dichter dran am Westwall. Da gab es rund ein Dutzend Bunker und Gefechtsstellungen in und um das Dorf. Trier ist zwar schon etwas zurückgesetzt (stärkere Befestigung war in Konz), aber aufgrund der Größe und Bedeutung (zumal die FH ja ein Napola-Gebäude war) werden da einige sein und zugleich relativ gut erfasst. Davon ausgenommen sind natürlich private Bunker, die aber an der Stelle unwahrscheinlicher sind bzw. auch bekannt sein dürften. Da die Festwand unter Daueraufsicht steht, dürfte jeder Stollen oder auch Kellerraum, der 10-Meter ran an der Wand ist (und die meisten Häuser haben ja weniger Abstand) oder gar darunter liegt, verzeichnet sein.

@Bandini
das heißt, ein fremder mit affinität zu der geschichtsepoche könnte rund um korlingen und die fachhochschule trier aus seiner sicht touristisch interessante stellen gesehen haben.

@vielefragen
@Bandini

Westwallbunker sind eigentlich alle gut erfasst. Gibt gute Fachliteratur dazu wo wirklich alle Bunker auch auf Karten verzeichnet sind - zumindest der damalige Stand - also vor 1945 (Manfred Groß heißt der Autor).

Noch bestehende Anlagen (denn vieles wurde nach dem Krieg geschliffen) dürften mittlerweile auch schon von der Internetcommunity erfasst sein (Google Earth Placemarks). Müsste man bei Interresse einfach nur mal suchen.

Allerdings erschließt sich mir nicht ganz, was das ganze mit dem Fall zu tun haben sollte.

@silenca Danke für das Update!

@silenca

Danke für den Link. Das ist eine sehr gute Nachricht.... ich denke auch.. der Fall kann heute nur noch vom Auffindungspunkt der Leiche geklärt werden.

@vielefragen
Ja, wer sich für den zweiten Weltkrieg interessiert. Vielen ist das aber unbekannt, aber der Westwall war das größte Bauvorhaben des dritten Reichs. Aber das wenigste sieht man noch, da gesprengt oder eh unauffällig. Der Wall war ja keine Mauer, sondern ein dichtes Netz an Verteidigungseinrichtungen wie Bunker, Gefechtsstände oder Panzersperren. Dazu kommen noch ähnliche Bauten wie das Krankenhaus in Biewer, das unterirdisch lag und in dem auch die Kunstwerke aus Trier gelagert werden sollten. Aber diese Stätten sind allesamt wenig bekannt. Mit Napola-Einrichtungen kenne ich mich nicht aus, aber der geschätzte Nachwuchs würde sicherlich auch mit Bunkern versorgt

@Forseti70
danke für deine tipps.

was das mit dem fall zu tun haben könnte, erschließt sich mir völlig, ich vermerke lediglich, was menschen von außerhalb an die punkte und vor allem an die fachhochschule gebracht haben könnte.

@vielefragen

Ich denke eher, dass in diesem Fall lediglich die große Fete die etwaig beteiligten Personen dorthin geführt hat.

Anmerken möchte ich noch, dass sich in dem Werk von Herrn Groß lediglich die Westwallbunker selbst verzeichnet sind. Keine etwaigen Luftschutzräume (wie sie bei Napolas u.U. vorhanden waren). Aber da gibt es im Netz sicher auch Infos zu.

@Forseti70
da sich die mehrheit auf die theorie konzentriert, tanja sei veranlasst oder durch beteilgung von dritten aus ihrer region und altersklasse verschwunden, entschied ich mich, eine andere möglichkeit zu verfolgen. eine undankbare aufgabe, da einem dann noch weniger anhaltspunkte zur verfügung stehen.

es könnte ein mensch von außerhalb extra das fest aufgesucht haben, um schmutzige geschäfte zu tätigen oder eine junge frau zu fangen.