Der tragische Tod von Tanja Gräff

@venerdi

Also zunächst sind vorhandene Stich- oder Schussverletzungen ein Beweis für Fremdverschulden. Dann lassen sich anhand von Art, Winkel, Größe usw. Rückschlüsse auf die Tatwaffe, teilw. die Art des Angriffs usw. abklären. Viele Hinweise also. Und das ist noch lange nicht alles, was Forensik heute zu leisten im Stande ist...

@Schimpanski

Oh, ach so. Daß Alibi kannte ich nicht. Den Typen schon. Ok, dann freue ich mich auf Deine Ergebnisse...

@augustus

Ich dachte ueber die Todesursache nach. Aber Einschuechterung ist natuerlich auch ein guter Gedanke.

Vielleicht habe ich bisher immer nur rostige, klemmende und sehr kleine Taschenmesser in der Hand gehabt. Auf jeden Fall haette ich es niemals fertiggebracht, ein Taschenmesser aufzuklappen, ohne gross Aufsehen zu erregen.

@AnnaKomnene

Nein, ist nicht schwierig. Ein Täter könnte ja auch das Opfer bewusstlos schlagen und hätte dann beide Hände frei um das Messer auszuklappen. Aber davon losgelöst, gibt es einige unspektakuläre Alltagsgegenstände, die als Waffe verwendet werden können.

@Slaterator
@AnnaKomnene
genau deshalb meine Frage...
Ein körperlicher Durchschnittsmann hat kein Problem eine körperliche Durchschnittsfrau kampfunfähig zu schlagen.
Das Taschenmesser , oder auch eine Glasscherbe als Tatwaffe natürlich vorstellbar.

@Slaterator

Alles richtig.
Die Frage ist aber sind die Verletzungen dem lebenden Körper zugefügt worden oder war er schon tot wenn nur noch die Knochen untersucht werden können.
Und das wenn kein Tatort untersucht werden kann.


Venerdi

@augustus

Absolut. Ich habe da im Rettungsdienst und auch jetzt an meinem Arbeitsplatz im KH schon viel gesehen.

@venerdi

Es geht ja ersteinmal um die Frage des Fremdverschuldens. Die könnte damit geklärt sein. Dann braucht man unterstützende Hinweise. Wenn z.B. eine Verletzung festgestellt wird und darüber hinaus, dass jenes Opfer sich im Sturz noch bewegt hat, kann man davon ausgehen, dass jene Person zwar verletzt aber bei Bewußtsein war, als sie fiel. Ergo, keine "Post mortem" Verletzung.

Hier mal kurz zum Mord an Annick Van Uytsel:

"In den Verhören gestand Janssen einen weiteren Mord. Demnach tötete er 2007 die 18-jährige Annick Van Uytsel aus Diest. Das Mädchen war im April jenes Jahres unter ungeklärten Umständen auf dem Nachhauseweg von einer Party verschwunden. Wenige Tage später fand man ihre Leiche in einem Müllsack in einem Kanal. Zeugen wollen auch Janssen auf der Party gesehen haben - was mittlerweile aber bezweifelt wird."

Der Doppelmord 2010:
"Janssen soll seine Nachbarin und deren Freund in der Mordnacht nach dem Besuch einer Party vor ihrem Haus abgefangen haben. Bei den Verhören gab er schließlich den Doppelmord zu. Er gestand, das Paar erschossen und ihrem Wagen angezündet zu haben, um die Spuren zu verwischen. Als Motiv gab Janssen nach Worten seines Anwalts an, er habe sich von dem jungen Mann "belästigt" gefühlt und sich in jener Nacht einfach "vergessen". Die junge Frau soll Janssen laut Internetdienst "Parool" zu vergewaltigen versucht haben. Die Polizei bestätigte dies bislang mit Verweis auf "laufende Ermittlungen" nicht."

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/nach-dreifachmord-belgien-fuerchtet-neuen-fall-dutroux-a-671526.html

Er soll laut Ermittler noch mehrere Morde und Vergewaltigungen begangen haben. Das studentische Partyumfeld war wohl sein bevorzugtes Gebiet.

@Schimpanski
Hast Du auch was zur Fahrtstrecke gefunden ?

@Schimpanski

Das angeführte Alibi ist doch entscheidend... Gibt es da Erkenntnisse ? Der Typ war kein Kuschelbär zum Liebhaben. Das dürfte klar sein.

@augustus
Die Morde von 2007 und 2010 waren in der Nähe seines Wohnortes. 2007 ca. 15 Km entfernt und 2010 war es in der Nachbarschaft. Die Ablage und das Verbrennen des Auto auch ca. 10-20 Km entfernt.
Er soll aber auch mit Taten in Verbindung gebracht werden, die weiter weg waren. Bis zu 15 weitere Morde könnten noch auf sein Konto gehen, so die Einschätzung der Ermittler.
Bin noch auf Quellensuche.

@Schimpanski

Nee, dann scheidet er aus. Der ist auch anders vorgegangen. Lass gut sein. War er wohl nicht. Auch nicht auf dem Video.

@Slaterator

Slaterator schrieb:Der Typ war kein Kuschelbär zum Liebhaben. Das dürfte klar sein

Oh, da irrst Du Dich aber gewaltig:

"In Belgien wird nun gemutmaßt, ob es sich bei Janssen um einen Serienmörder handeln könnte. Der Lehrer und zweifache geschiedene Vater galt laut Medienberichten als charmant, liebenswert und freundlich. Auch bei seinen Schülern war er beliebt. "Niemand aus seiner unmittelbaren Umgebung hatte irgendeine Ahnung davon, wozu er imstande war", sagte ein Ermittler. In den Medien wurden unterdessen die Namen weiterer ermordeter Mädchen gehandelt, deren Todesfälle bislang noch ungeklärt sind."

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/nach-dreifachmord-belgien-fuerchtet-neuen-fall-dutroux-a-671526.html

„Het Laatste Nieuws“ berichtete, Janssen habe bei den Verhören „den Eindruck erweckt, dass er noch andere grausame Taten auf dem Gewissen hat“. Auch wenn seine Angaben diffus erschienen, so seien sie doch so interessant, dass die Ermittler ihnen weiter nachgingen. Die Tageszeitung formulierte die Frage, die vielen Menschen in Belgien auf der Zunge liegt: „Ist Janssen der neue Dutroux?“ Die Frage beantworten Sachverständige mit einem klaren Nein. Anders als der Kinderschänder und Mörder Dutroux oder der im Jahr 2008 ebenfalls zu lebenslanger Haft verurteilte französische Serienmörder Michel Fourniret, der lange in Belgien lebte, habe Ronald Janssen nie am Rand der Gesellschaft gestanden. Das verdeutlicht auch eine Beschreibung, die der Anwalt Jef Vermassen, der in den vergangenen Jahren die Angehörigen der ermordeten Annick Van Uytsel vertrat, jetzt von ihrem mutmaßlichen Mörder gab: „Ronald Janssen ist charmant, liebenswürdig und freundlich. Wäre Ihre Tochter auf einer Fete, würden Sie sagen: Lass Dich von ihm nach Hause bringen, denn ihm vertraue ich.“
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/mordserie-in-belgien-ein-lehrer-mit-zwei-seiten-1572528.html

@Schimpanski
das kann ich mir für tanja eben vorstellen, dass selbst ein vorsichtiges mädel wie sie bei einem lehrer, krankenpfleger, sanitäter oder arzt eingestiegen wäre.

Aber wäre er , schon alleine wegen dem Alter nicht irgendjemandem dort aufgefallen?

@Slaterator
Im Prinzip sehe ich es sehr, sehr ähnlich wie du. Geschah alles relativ spontan auf dem Felsen, macht der Ort Sinn. In dem Moment, wo es sich tatsächlich bestätigt, das Tanja bereits soweit in die Stadt gekommen ist, das sie die Brücke hinter sich gelassen hat, wird dieser Ort an den Felsen schon ein wenig seltsam. Genau das habe ich in meinem Post versucht zu verstehen. Wenn der Schrei am Zurlauber Ufer tatsächlich von Tanja kam, macht es zwar ein Kapitalverbrechen ungleich wahrscheinlicher. Der Fundort aber umso mysteriöser. Wenn ich schon an einem Gewässer stehe und "einfach nur" mein Opfer beseitigen möchte, wäre es seltsam, sich durch die Fahrt zum Felsen selbst in die Gefahr der Entdeckung zu begeben. Zumal ein Abwurf ja nicht verschleiern würde, das zuvor ein Übergriff stattgefunden hat. Der Täter konnte ja nicht damit rechnen, das eine Leiche neben einem Garten nicht zeitnah auffällt.
Geschah ein "Abwurf", erst nach längerer Zeit nach dem Verschwinden - vielleicht nach den ersten Suchaktionen macht der Felsen mehr Sinn. Allerdings auch jede andere Stelle. Was mich hierbei überrascht ist die "vollständigkeit" ihrer Sachen. Allerdings frage ich mich wo sie dann die Zeit gewesen sein müsste. In Homburg? Ich weiss nicht was ich von dieser Homburg Geschichte denen soll.
Ohne diese Spur nach unten in die Stadt macht vieles mehr Sinn. dennoch bleibt die Frage, wie sie von ihrem Plan in die Stadt zu gehen abgewichen ist.

Die Homburg-Spur ist ein besonders mysteriöse Spur. Wenn jemand in einem Wohngebiet einen Menschen herumträgt, muss er ja aus einem der umliegenden Häuser kommen, maximal 200 Meter. Das ist ja ein überschaubarer Bereich. Zudem dürfte Homburg mit mäßiger Wirtschaft und rund 40.000 Einwohnern kleinstädtisch geprägt sein mit relativ stabiler Nachbarschaft. Da weiß man auch, wo was vermietet wird oder ein Auto lässt sich auch herausfinden.

Bandini schrieb:Wenn jemand in einem Wohngebiet einen Menschen herumträgt, muss er ja aus einem der umliegenden Häuser kommen, maximal 200 Meter....

Maximal 50 Meter, würde ich sagen.
1. Anstrengend
2. Entdeckungsgefahr

Wirklich merkwürdig, dass da nichts ermittelt wurde.

@fango @Bandini

Es koennte sich hier auch um eine Straftat handeln, was erklaeren wuerde, weshalb er sich nicht gemeldet hat. ZB Menschenhandel. Er muss ja nicht dort gewohnt haben, er koennte auch eine Frau von A nach B transportiert haben.

Ich frage mich aber trotzdem, wieso gerade diese Spur publiziert wurde, aus den 800, oder wieviele es insgesamt waren. Da muss es noch andere Hinweise gegeben haben, die diese Spur interessant machten, die aber nicht veroeffentlicht wurden.


@sleterator @augustus

Vielen Dank fuer die Informationen, es waere mir nicht eingefallen, jemanden zuerst KO zu schlagen und dann zu erstechen, aber das ergibt natuerlich Sinn.