Der tragische Tod von Tanja Gräff

goofy10 schrieb:Ich denke es hätte auch ein Fläschchen zur Darstellung gereicht!

Eben gerade nicht: Weil dann nämlich jeder denken würde "ach von so einem Fläschchen ist man doch nicht betrunken" . Die Diskussion hatten wir ja sogar bei 10 dieser Fläschchen.

Aber halten wirs fest: Die Frau war wohl ziemlich angetrunken - nicht nur wegen den Fläschchen, sondern auch wegen dem professionellen Vorglühen und den Getränken die sie sonst noch auf der Party zu sich genommen hat. Das ist nicht verwerflich und völlig normal für Leute die gerne feiern gehen und in den meisten Fällen passiert nichts. Nur wenn was passiert, kann Alkohol ein entscheidender Faktor gewesen sein und darf nicht aus Pietätgründen verschwiegen werden.

@nightshade2000

Außerdem würde doch ein volltrunkenes junges Mädchen, das einsam umherirrt auffallen.
Auch wenn im Wald nicht so viele Leute unterwegs gewesen sind, dann wäre sie irgendwem auf dem Festgelände aufgefallen. Und niemand sprach davon, dass TG richtig stark betrunken gewesen sei.

Wolters schrieb:Die Verletzungsmuster weisen darauf hin (ausschließen möchte Urban gar nichts)

Ja, eben, das meine ich auch.

Es könnte eben doch auch so gewesen sein, dass sie jemand tot über den Zaun geworfen hat.
Bei einem Aufprall am Felsen hat sie dann eben eine Hand unter ihren Körper und es kommt so zu der Verletzung.

Dass TG da oben rumgekraxelt ist, haben hier immer fast alle für extrem unwahrscheinlich gehalten. Bis heute. :)

Die Darstellung kann schon suggestiv wirken:
- Die Alkoholfläschchen
- die "Ampulle"
- der plausibel dargestellte lebendige Sturz

Schwierig zu bewerten ...

@goofy10

Es ist nun mal Fakt, dass 9 kleine Likörflaschen bei ihr gefunden wurden.
Willst du jetzt das Bild verfälschen, in dem man acht davon wegnimmt und die Öffentlichkeit nicht negativ denkt?
Man kann doch nicht die Wahrheit verschleiern, nur weil es Menschen gibt, die eine übertriebene Denkweise haben. Davon gibt es leider genug. Aber es gibt Gott sei Dank auch Menschen, die objektiv mit solchen Informationen umgehen.

stefan33 schrieb:Die Darstellung kann schon suggestiv wirken:
- Die Alkoholfläschchen
- die "Ampulle"
- der plausibel dargestellte lebendige Sturz

Nicht zu vergessen dass ein mutmaßlicher Schubser mit abgestürzt wäre, obwohl es diese "Gesetzmäßigkeit" überhaupt nicht gibt.

Was ich eigentlich wirklich erstaunlich finde, dass in dem Wohnhaus nebenan offenbar keiner einen Schrei gehört hat. Es war Sommer, früher Morgen, komisch.

nightshade2000 schrieb:...aber wie will er ausschließen, dass diese Fraktur nicht bei dem mehrmaligen abprallen am Felsen entstand?

Anhand des Bruchbildes. Er sagte, dass es ansonsten wohl zu spezifischen Brüchen der Röhrenknochen kommt. Es war ja auch nicht nur das Handgelenk, sonder auch der Arm und da gibt es wohl eine bestimmte Art, wie sich Brüche nach so einem Abstützen darstellen. Wird er sicherlich nicht das erste Mal begutachtet haben müssen.

@KonradTönz
Ich sehe das ganz genauso und verstehe auch nicht, warum dieser Gedanke immer so weggeschoben wird. Dann war sie eben betrunken - das ist doch in dem Alter (und nicht nur dann) nichts Verwerfliches oder total Ungewöhnliches?
Und es macht ihren Tod nicht schlimmer, noch wirft es irgendeine Schuldzuweisung auf Tanja - aber warum ist es so schwer zu akzeptieren, dass sie nunmal -wie soooo viele andere, denen nichts passierte an diesem Abend- einfach (zu) viel getrunken hatte.

Blondi23 schrieb:Außerdem würde doch ein volltrunkenes junges Mädchen, das einsam umherirrt auffallen.
Auch wenn im Wald nicht so viele Leute unterwegs gewesen sind, dann wäre sie irgendwem auf dem Festgelände aufgefallen. Und niemand sprach davon, dass TG richtig stark betrunken gewesen sei.

Es wäre jedenfalls an der Zeit, dass sich die noch unbekannten, letzten Begleiter endlich nach 8 Jahren melden u. zu Protokoll geben wie der Zustand von TG nach 4:15 Uhr war u. in welche Richtung sie lief. Das wären wichtige Hinweise.

@Lugosi Suchfunktion Hochhaus. Das Haus hat zum Felsen hin kaum Fenster. Daher keine Reaktion.

@nightshade2000

Ob die das machen?
Da überwiegt wohl Angst und Egoismus.

Bei dem Pullover verwundert mich, dass offensichtlich keiner der Zeugen sie darin gesehen hat.
Was möglicherweise Rückschlüsse auf die Qualität der Sichtungen zulässt.

Ich halte es für ausgeschlossen, dass sie sich umgezogen hat, also Top aus, Pulli an. Macht auf einer Party null Sinn. Wenn, dann nur vorher, und dann hätte sie jeder so gesehen.

Das einzig normale ist meiner Meinung nach drüberziehen. Ein fehlendes Top wäre also ein dickes Fragezeichen.
Würde mich auch wundern, wenn es ein fremder Pulli ist.

Weiß jemand spontan wann auf der PK die Frage nach dem Top kam, das war alles sehr schlecht zu hören?

nightshade2000 schrieb: aber wie will er ausschließen, dass diese Fraktur nicht bei dem mehrmaligen abprallen am Felsen entstand?

Kann man nicht ausschließen. Aber da es wohl eine typische Reaktion ist mit typischem Verletzungsmuster geht man laut Wahrscheinlichkeit erst Mal davon aus, sofern sich nichts anderes ergibt.

der konsumierte alkohol könnte auch dazu geführt haben, dass sie eben nicht geschrien hat

für mich spielt der alkohol tatsächlich eine ausschlaggebende rolle.... ein täter wäre da grundsätzlich nicht nötig, für das szenario

Ich unterscheide dann schon noch zwischen hier und den "echten" Ermittlern. :D Diese wollen sich ja auch an den kontraproduktiven
Spekulationen nicht beteiligen. Was gut ist. Alles andere wäre ziemlich unprofesionell.

Ich finde diese Lagerhaltung kontraproduktiv. Natürlich ist aller erstes Gebot sachlich zu Bleiben. Das machen die Ermittler schon in der Regel von ihrem "Naturell" aus. Was aber eine wirklich gute Ermittlungsarbeit ausmacht ist, dass unter dem Personal auch Querdenker mitwirken, um gegebenenfalls über den Tellerrand hinaus zu Blicken. Jemand, der neue Impulse geben kann, um sich aus einer Festgefahrenen wieder befreien zu können. Ratio allein reicht nicht immer in jedem Fall aus, um einen Weg zur Aufklärung zu Finden.

@DEFacTo

DEFacTo schrieb:der konsumierte alkohol könnte auch dazu geführt haben, dass sie eben nicht geschrien hat

gute idee. vorausgesetzt, sie hatte ihn selbst getrunken und nicht anderen angeboten.

sollte Tanja doch stärker alkoholisiert gewesen sein als bislang angenommen, erklärt sich die Lass-Tanja-in-Ruhe-Szene für mich besser.

ihr Begleiter könnte statt ein Auge auf sie geworfen zu haben, um Tanja besorgt gewesen sein und sie nicht mit dem völlig verpeilten Zeugen davonziehen lassen. Und Tanja wäre vielleicht gar nicht mehr in der Lage gewesen, sich adäquat zu verhalten - also zB H. gegenüber eine Erklärung zu geben. Stattdeswegen winkt sie (übertrieben lustig)
ähnlich könnte man, wenn man erheblichen Alkoholpegel bei Tanja annimmt, auf die Idee kommen, dass sie selbst die Gruppe um AH aus dem Augen verloren hat; ihre lustig gemeinte Frage nach dem schnellsten Weg zum MickymouseKochplatz könnte auch einem erhebl. Alkoholgenuss entsprungen sein. War sie vielleicht doch verpeilt, ähnlich wie H??

Einer erheblich betrunkenen TG traue ich den Weg allein durch den Wald und zum Felsen zumindest eher zu als einer fast nüchternen Tanja.

DEFacTo schrieb:für mich spielt der alkohol tatsächlich eine ausschlaggebende rolle.... ein täter wäre da grundsätzlich nicht nötig, für das szenario

Aber einen durch Leichtsinnigkeit verursachter Absturz auch glaubhaft, trotz Begleitung. Warum, wenn es diese gab, haben die keine Hilfe geholt? Der Alkoholkonsum hätte ihre Geschichte doch glaubhaft gemacht.

Bei dem Pullover verwundert mich, dass offensichtlich keiner der Zeugen sie darin gesehen hat.
Was Rückschlüsse auf die Qualität der Sichtungen zulässt.

Das hat mich auch erst gewundert, aber ich halte es für plausibel, dass man den Pullover erst anzieht, wenn man die Partyzone verlässt. Nicht unbedingt aus Eitelkeit, aber der einsame Wald ist nicht nur kühler, sondern man merkt da auch erst, dass es kühler ist, wenn man nicht mehr aufgedreht ist.

Was für mich darauf hindeuten würde, dass sie sich freiwillig zumindest Richtung Wald begeben hat, wenn sie beim Nebenausgang nicht mit dem Pulli gesichtet wurde, muss sie den ja danach freiwillig angezogen haben.

@Blondi23
Nein, verschleiert soll nichts werden, sehe ich auch so!
Es wurde für mich von einigen hier der Eindruck erweckt, es wäre die Absicht der Polizei, es als Fakt darzustellen, sie sei betrunken gewesen.
Ich gehe auch davon aus, dass sie getrunken hat und dies nicht zum ersten mal.
Aber niemand hat sie betrunken gesehen an diesem Abend.
Es hätte ja auch gereicht, es mündlich zu erwähnen, dass sie 9 Fläschchen gefunden haben. Die Wirkung wäre vielleicht eine andere.
Und ob TG diese getrunken hat, kann man ja nicht feststellen aufgrund der fehlenden DNA.