Der tragische Tod von Tanja Gräff

Ist es zielführend die Verletzungen am Knochengerüst anzuzweifeln? Ein Sturz ist immer eine sehr komplexe Angelegenheit und ich denke es gibt keine belastbare Aussage was Alternativen zum Absturz an dieser Stelle betrifft. Ein Pressevertreter hat doch während der PK tatsächlich gefragt, ob sich der Sturz auch an anderer Stelle hätte ereignet haben können (!). Die Frage fand ich dann schon ziemlich seltsam.

Der GM hat gesagt, dass die Verletzungen am Handgelenk typisch sind ein Abrutschen abzubremsen oder zu verhindern. Was gibt es da noch zu bezweifeln? Die einzige Frage, die eigentlich noch offen ist, ist die, ob TG von selbst ausgerutscht ist oder gewissermassen "nachgeholfen" wurde. Ablegen von unten, Entführungsszenario, Vergewaltigung oder Messerstiche rücken dabei nun in immer weitere Ferne. TG war dort oben. Warum und mit wem ist noch nicht geklärt.

SherlockHumbug schrieb:Mein persönlicher Favorit ist sowieso eine Entführung durch einen bisher Unbekannten, da sich dann einfach komfortablere Zeitfenster ergeben und der Täter sich ausführlichere Überlegungen zu Ablage hätte machen können. Da die Skelettteile dem einer 21-22-jährigen entsprechen und die Leiche obendrein noch in einem Baum hing, müßte man von einer Entführung im Wochenbereich ausgehen - Ablagezeitpunkt irgendwann im Hochsommer 2007.

Das verstehe ich nicht. Was bringt die Erkenntnis dass die Skelettteile einer 21-22 jährigen entsprechen? Das ist doch nicht verwunderlich, wenn sie einer 21-22 jährigen gehörten. Und was ist mit "Entführung im Wochenbereich" sowie "Ablage" gemeint?

Noch ein Gedanke zum Unfallszenario.

Vielleicht hat TG sich an dem Zaun auf der zum Wald gewandten Pfadseite befunden und ihre Hände haben über den Zaun gelehnt, in denen sie einen für sie sehr wichtigen Gegenstand, beispielsweise die Tasche, gehalten hat. In Gedanken verloren, vielleicht auch etwas von der Müdigkeit übermannt, ist ihr dieser Gegenstand aus der Hand auf die andere zum Abhang gewandte Zaunseite gefallen.

TG war nun aufgebracht und eifrig bemüht, diesen Gegenstand, weil er ihr sehr wichtig war, wieder an sich zu bringen. So stieg sie wendig über den Zaun, sportlich war sie ja, hob den Gegenstand auf und verwahrte ihn sicher und verlor dabei beim Rückweg zum Zaun das Gleichgewicht mit dem bekannten Ausgang.

@SCMP77

SCMP77 schrieb:Wir kenenn zwar nicht den genauen Inhalt, aber Tanja wird dabei sicherlich erfahren haben, dass AH mit seiner Ex nun zusammen war

Ich gehe davon aus, dass die Polizei durch die Vernehmungen genau weiß, was sich im Laufe des Abends zwischen der Gruppe und TG abgespielt hat, insbesondere auch den Grund, warum sie den Anschluss verloren hat und was dieses zweite Telefonat zu bedeuten hat.
Ich glaube nicht, dass es hier ein "Schweigen" gibt, sondern eher, dass auf die Persönlichkeitsrechte geachtet wird. So was gehört auch nicht in die Öffentlichkeit.
Die Polizei hat da ein wesentlich detailliertes Bild über mögliche Motivationen und Stimmungen.

Wenn Tanja entführt wurde, warum zieht sie sich dann seelenruhig einen Pullover über? Das glaube ich jetzt nicht.
Es muss schon weiter als 4:00Uhr gewesen sein als sie verunglückte. Momjul sagte um 4:00Uhr war es noch warm!
Es kann aber sein das sie zum Absturzort nicht alleinen ging, aber man weiss es nicht! Mal sehen was die neuen Zeugenaussagen bringen .Es haben sie ja noch eine Menge Zeugen gemeldet!
Nachdem man nun weiss das Tanja anders aussah mit dem Pullover als beschrieben wurde, erinnert sich vielleicht doch noch jemand jetzt an Sie.

@KonradTönz

KonradTönz1 schrieb:Das verstehe ich nicht. Was bringt die Erkenntnis dass die Skelettteile einer 21-22 jährigen entsprechen? Das ist doch nicht verwunderlich, wenn sie einer 21-22 jährigen gehörten. Und was ist mit "Entführung im Wochenbereich" sowie "Ablage" gemeint?

Er meint damit, dass TG wohl nicht noch jahrelang irgendwo anders war und die von ihm vermutete Entführung nach wenigen Wochen mit dem Tod endete.

die Polizei ermittelt mit 20 Kriminalbeamten (!) weiter , das reicht schon als Aussage um zu erkennen wo die Reise wirklich hingeht. Die ganze PK war irgendwie kurios, das sagen sie ja sogar selbst am Anfang, zu diesem Zeitpunkt wäre eine Pressekonferenz ungewöhnlich. Jede Massnahme der Polizei zielt auf einen gewissen Zweck ab, ich habe so meine Theorie zum Zweck dieser PK, möchte ich hier aber ungern aufschreiben falls ein Täter mitliest, und ich gehe davon aus das es einen Täter gibt ...

Auffällig zur PK fand ich nur, dass der GM auch solche Fragen beantwortet hat, die eigentlich nicht in seine Zuständigkeit gefallen sind. Dass er ausserdem noch mitgeholfen hat, Dummys den Berg hoch zu tragen und sogar beim Dummy-Test auf dem Hochhausdach stand, fand ich recht skurril.

Herr Soulier war zwischen all den Ausführungen des GM erstaunlich ruhig und wortkarg. Seltsame Situation irgendwie, ich hätte mir von Seiten der Polizei eine etwas differenziertere Stellungnahme zur möglichen Motivation der TG oben am Felsen zu sein und zu den letzten Zeugensichtungen erhofft. Über die Drachenhaussichtung wurde gar nichts gesagt und auch ein öffentlicher Aufruf weitere Zeugen zu finden fehlte hier. Sehe ich als eine verpasste Chance der Ermittler. Man hätte doch 5 Minuten nutzen können, z. B. mit einer Photomontage von TG mit Pullover erneut an mögliche Beobachter zu appellieren, sich zu melden.

Wer sich um diese Uhrzeit in eine waldähnliche Gegend begibt, sehnt sich sicherlich schnell wärmere Bekleidung herbei, da es in einem Wald dann doch eher kühler ist, besonders am Morgen. Insofern ist TGs Handlungsweise, mit Eintritt in den Wald einen Pullover überzuziehen, als sehr schlüssig anzusehen.

Ich würde mal behaupten, dass es wenige bis NULL Vergleichsfälle für Gerichtsmediziner gibt, bei denen eine Person aus größerer Höhe direkt in eine Baumvergabelung stürzte und dort liegen blieb.

Insofern kann man sich hinsichtlich "typischer" Verletzungs/Abwehrmuster sicher nicht sehr weit aus dem Fenster lehnen.

@GhostofCain

und es sagt uns auch einiges! sie wollte selbst dort hin! Doch die Einsamkeit suchen um mit der Situation fertig werden in der sie sich jetzt sah. Sie musste auch die Zeit überbrücken bis ein Bus nach Korlingen fuhr!

Sie kann also doch alleine und mit dem Gedanken des Ausklingen des Festes einfach nur alleine dort hin gegangen sein.

Wir werden ja sehen was die Handyauswertung bringt.

@fango sehe ich auch so. Dies ist ein Sonderfall (im wahrsten Sinne des Wortes), nicht nur, dass TG im Baum hing, aber auch, dass Körperhälften durch Selbstzersetzung nach und nach herunterfielen. Dies ist eine besonders schaurige Vorstellung, wenn man sich das bildlich vorstellt. Das Wort "typisch" ist aber angeführt worden, um einzuräumen, dass TG möglicherweise den Sturz abwenden wollte. Mehr nicht.

@fango

fango schrieb:Ich würde mal behaupten, dass es wenige bis NULL Vergleichsfälle für Gerichtsmediziner gibt, bei denen eine Person aus größerer Höhe direkt in eine Baumvergabelung stürzte und dort liegen blieb.

Wie kommst Du darauf, bist Du Gerichtsmediziner? Ob der Körper letztendlich an einem Baum oder an einem Fels hängen blieb ist ja nebensächlich. In Bergregionen weltweit wird es mehr als genug Sturzopfer geben von denen auch ein Teil in die Gerichtsmedizin kommt.

mabolini schrieb:Jede Massnahme der Polizei zielt auf einen gewissen Zweck ab, ich habe so meine Theorie zum Zweck dieser PK, möchte ich hier aber ungern aufschreiben falls ein Täter mitliest, und ich gehe davon aus das es einen Täter gibt ...

Pressekonferenzen dienen zumeist dem Zweck, die Presse und damit die Öffentlichkeit zu informieren. In diesem Fall wollte man sich wohl etwas Luft verschaffen, angesichts des hohen Medieninteresses das von Pressesprechern alleine wohl nicht bewältigt werden konnte.

Kein Grund gleich die wieder eine Verschwörung , Taktik oder sonstwas zu vermuten...

northernstudio schrieb:ein öffentlicher Aufruf weitere Zeugen zu finden fehlte hier. Sehe ich als eine verpasste Chance der Ermittler. Man hätte doch 5 Minuten nutzen können, z. B. mit einer Photomontage von TG mit Pullover erneut an mögliche Beobachter zu appellieren, sich zu melden.

Das finde ich auch!
Beschreibung des Pullovers und Zeugenaufruf ...
Alle gingen bisher immer von TG in einem braunen T-Shirt aus!

senia schrieb:Sie kann also doch alleine und mit dem Gedanken des Ausklingen des Festes einfach nur alleine dort hin gegangen sein.

Das halte ich für praktisch ausgeschlossen, weil ich mir kein plausibles Szenario vorstellen kann, wieso sie dann da runterfällt.

@KonradTönz

keine Verschwörung o.ä., hab dir ne Nachricht geschickt

@stefan33

Das halte ich für praktisch ausgeschlossen, weil ich mir kein plausibles Szenario vorstellen kann, wieso sie dann da runterfällt.

Ich finde die Idee von @GhostofCain plausibel. Ihr fällt was runter und sie will es wieder holen. Vielleicht etwas, was sie zuerst aus Wut weggeworfen hat, dann aber doch wieder haben wollte.
Ist für mich vorstellbar, schließt natürlich andere Lösungen nicht aus.

@AlbertE

stimmt aber dann würde nicht unbedingt der Unterarm brechen, an der Übergangsstelle zum Handgelenk. Das lässt doch sehr auf ein bstützen schließen. Ich selbst bin auch schon mal die Treppe runter gefallen und das erste was man macht ist das man sich nach einer Seiter neigt ( man fällt gewöhnlich nicht gerade) und sich abstützt. Und das ist ein Reflex man kann das nicht beeinflussen.

Auch erklärt das weshalb der Schädel unverletzt war. Eine lebende Person versucht sich aufrecht zu halten beim Sturz und fällt nicht Kopfüber. Anders wäre das gewesen bei einer toten Tanja die hätte überall angeschlagen auch am Kopf-

Ich weiß jetzt nicht, ob ich mir das richtig gemerkt habe, aber ich meine, die Verletzung war an der linken Hand und an der linken Hand fehlen aber auch Knochen. Dann könnte es sein, daß die linke Hand regelrecht zertrümmert war, was widerum eher für ein Fels-Hand-Körper-Szenario spricht.
Es kann ja auch sein, daß man durch entsprechende Darstellung der gerichtsmedizinischen Ergebnisse in der PK aus taktischen Gründen ein Unfallszenario in den Vordergrund rückt.

stanmarsh schrieb:Wie kommst Du darauf, bist Du Gerichtsmediziner?
Ob der Körper letztendlich an einem Baum oder an einem Fels hängen blieb ist ja nebensächlich. In Bergregionen weltweit wird es mehr als genug Sturzopfer geben von denen auch ein Teil in die Gerichtsmedizin kommt.

Beinahe.
Dann müßten sich in der Presselandschaft ja ein paar Vergleichsfälle finden lassen. Ich habe dergleichen nie vernommen. Vielleicht fällt mal einer vom Baum in so eine Vergabelung, 1-2 Etagen tiefer, aber wie hier aus 20-30 Meter Höhe?

@fango
vergleichsfälle, wo ein körper von einer felswand in einen baum am abhang fiel wird es eher nicht in norddeutschland geben, aber vielleicht in den alpen.