Der tragische Tod von Tanja Gräff

@KonradTönz

Alle Verfahren, das Problem zu knacken, beruhen darauf, aus den n Gleichungen mit n Unbekannten (wobei mit n die Anzahl der Gleichungen und Variablen gemeint ist) nur noch eine Gleichung mit einer Unbekannten zu machen. Es gibt dabei im wesentlichen neben dem Erraten und dem graphischen Lösungsverfahren vier algebraische Verfahren:

→ Gleichsetzungsverfahren
→ Einsetzungsverfahren
→ Additionsverfahren
→ Eliminationsverfahren (auch →hier, mit interaktiven Beispielen mit Rechenweg)

Hat man mehr als zwei Gleichungen, dann führt in jedem Verfahren immer jeder einzelne Schritt zu einer Gleichung, die jeweils eine Variable weniger enthält.


Quelle:
http://www.arndt-bruenner.de/mathe/9/gleichungssysteme1.htm

Drosselpart schrieb:Hat man mehr als zwei Gleichungen, dann führt in jedem Verfahren immer jeder einzelne Schritt zu einer Gleichung, die jeweils eine Variable weniger enthält.

Erstaunlich dass jemand der über Mathekenntnisse verfügt nicht in der Lage ist, die eigenen Zirkelschlüsse zu entlarven.

Ich moechte hier auch noch einmal einen aelteren Vorschlag von @Bandini aufgreifen. Wissen wir denn, ob TG hinsichtlich ihrer Plaene die Wahrheit gesagt hat? Das hoert sich jetzt ganz schlimm an, als ob ich sie als Luegnerin darstellen moechte. Dem ist aber sicherlich nicht so, und wir haben bestimmt alle schon einmal einen Vorwand benutzt, wenn wir aus irgendwelchen Gruenden jemand loswerden wollten, sei es weil er nervte, oder weil wir etwas anderes vorhatten, wo er gestoert haette.

Wir haben keine Ahnung, wie die Interaktion mit AH gelaufen ist, und was TG wirklich vorhatte. Ich denke, wir sollten da alle Moeglichkeiten in Betracht ziehen. Wissen wir wirklich, dass sie zu ihm wollte? Das hat sie ihrer Mutter erzaehlt, aber ist das sonst bestaetigt?

Oder um das anders auszudruecken, sie hat ihrer Mutter erzaehlt, dass sie mit AH auf das Fest ging, aber in Wahrheit ging sie mit einer Gruppe dorthin, der AH angehoerte. Das ist schon etwas anderes.

@KonradTönz

Das nennt sich Einsetzungsverfahren

@AnnaKomnene
Natürlich ist das denkbar, aber dass dann niemand in ihrem engeren Umfeld davon mitbekommen haben will? Kann schon sein, halte ich aber für unwahrscheinlich.

@Drosselpart

Könntest Du mal darstellen,was das Reinbringen des Falles Liebs mit einem Gleichungssystem mit n Unbekannten zu tun hat?

Liebs und Gräff dürften zwei unabhängige Gleichungssysteme darstellen.


Und auch wenn es so schön wäre, einen Kriminalfall löst man nie auf diese Weise. Denn es gibt eben in einem Kriminalfall keine 100%ige Sicherheit, was aber bei einem Gleichungssystem Grundvoraussetzung wäre, denn dort steht nicht

a + b ist vielleicht c.

Aber mit so etwas haben wir hier zu tun.

Wenn Mathematisch dann ist das Mittel die Wahrscheinlichkeitsrechnung.

@SCMP77

SCMP77 schrieb:a + b ist vielleicht c.

Aber mit so etwas haben wir hier zu tun.

Nur nicht mit 3 sondern mit 500 Unbekannten.

@Zorro1975

Richtig, die Zahl der Unbekannten überwiegt die Anzahl der unabhängigen Gleichungen bei weitem.

SCMP77 schrieb:Richtig, die Zahl der Unbekannten überwiegt die Anzahl der unabhängigen Gleichungen bei weitem.

Das Problem ist noch ein anderes: Hier wird nach einer Variablen aufgelöst, diese Variable hat aber von Anfang an einen Wert als Lösung: "Tanja wurde ebenso wie Frauke entführt und eine Woche lang mitgeführt". Dann werden auf der anderen Seite der Gleichung zahlreiche Variablen so besetzt, dass die gewünschte Lösung herauskommt.

So kann man Mathematik missbrauchen, um sich in die eigene Tasche zu lügen.

@KonradTönz
Wenn jemand so vehement bemüht ist, einen gut begründeten und auf Fakten beruhenden Lösungsansatz ins Lächerliche zu ziehen, muss das einen spezifischen Grund haben. Welcher Grund das deinerseits sein könnte, erschließt sich mir jetzt nicht so offensichtlich. Warum ist es dir nicht möglich, @drosselparts und meine Gedanken hier einfach friedlich stehen zu lassen? Zeig mir den Täter, der sich mit einer Formel berechnen lässt.

Wenn jemand so vehement bemüht ist, einen gut begründeten und auf Fakten beruhenden Lösungsansatz ins Lächerliche zu ziehen, muss das einen spezifischen Grund haben. Welcher Grund das jetzt deinerseits sein könnte, erschließt sich mir jetzt nicht so offensichtlich. Warum ist es dir nicht möglich, @drosselparts und meine Gedanken hier einfach friedlich stehen zu lassen?

Weil sie ähnlich wie die scholastischen Gottesbeweise auf einem logischen Taschenspielertrick beruhen, auf den ihr selbst hereinzufallen scheint. Daher könnt ihr leider nicht erkennen, dass ihr größtenteils mit Pseudofakten operiert die darauf beruhen, dass ihr die Lösung des Falles bereits voraussetzt.

Übrigens braucht man sich dann auch nicht wundern, wenn die Polizei diese "sensationellen" Erkenntnisse abschmettert. Anders als ihr, müssen sie sich nämlich in ihrer Vorgehensweise an bestimmten wohl-etblierten Prinzipien orientieren. Andernfalls würde ihre Arbeit spätestens vor Gericht durchfallen.

Ich sehe einfach klar und ohne jegliche Formel:

@KonradTönz hat ein Problem mit der Möglichkeit, dass die Fälle Gräff und Liebs einen gemeinsamen Nenner haben könnten. Das lasse ich jetzt so ganz sachlich für mich stehen. Man nennt das Toleranz.

AveMaria schrieb:Das lasse ich jetzt so ganz sachlich für mich stehen. Man nennt das Toleranz.

Zirkelsschlüsse und Schlüsse die auf völlig unbelegten Annahmen beruhen muss man in Diskussionen über reale Kriminalfälle nicht tolerieren. In der Hinsicht bin ich gerne intolerant.

KonradTönz1 schrieb:Zirkelsschlüsse und Schlüsse die auf völlig unbelegten Annahmen beruhen muss man in Diskussionen über reale Kriminalfälle nicht tolerieren.

ganz klarer Fall - sehe ich ganz genauso..

Da kann ich mich @FadingScreams und @KonradTönz nur anschließen.

@Bandini

Bandini schrieb:Vielleicht sollten wir mal die Perspektive umdrehen. Es heißt ja immer, dass sie keinen Grund hatte, dort oben alleine zu sein. Umgekehrt: wann hatte sie Grund dort oben nicht alleine hinzugehen? Und vielleicht war ihr/deren Verhalten gar nicht unlogisch. Der naheliegende Grund: um alleine mit jemandem zu sein, der oder mit dem/denen sie nicht gesehen werden wollte.

Ich war mal mit der Tochter unseres Bürgermeisters zusammen. Da Sie jeder kannte und in der Kleinstadt jeder den Eltern ständig stecken wollten, wo die Tochter/die Kinder gesehen wurde, sie wusste exakt welche Straßen sie gehen musste und warf mich um halb sechs aus dem Bett, weil ab 6 die Nachbarn unterwegs waren. Wäre ihr Lebensstil rausgekommen, wäre das unangenehm geworden, aber sie beherrschte das Versteckspiel so gut. Solche Leute laufen auch durch große Menschenmengen und verschwinden ungesehen hinter der richtigen Hausecke.

Ich schweife ab,aber solche Menschen werden kaum gesehen, weil sie nicht gesehen wollen werden.

Guter Hinweis und bedenkenswert! Das kenne ich auch, gerade wegen den Nachbarn. Wir schauen in der Familie auch immer auf solche Umstände, um gewissen Leuten aus dem Weg gehen zu können und eben auch wegen dem Tratsch, der schnell mal entsteht. Die Leute haben ja so viel Phantasie, wie hier im Thread übrigens auch deutlich wird.

@KonradTönz

KonradTönz1 schrieb:Erstaunlich dass jemand der über Mathekenntnisse verfügt nicht in der Lage ist, die eigenen Zirkelschlüsse zu entlarven.

Dieses Erstaunen kenne ich, denn ich hatte einmal eine Diskussion mit einem Mathestudenten über die wissenschaftliche Vorgehensweise eines ausgewiesenen Biologen und Experten, die er im Gegensatz zu mir nicht nachvollziehen konnte. Der vielbesagte Spruch, die Mathematik fördere logisches Denken, trifft einfach nicht zu. Einer meiner Mathelehrer war auch so unlogisch, was ich ihm auch nachweisen konnte, weil meine These letztlich in der Folge bestätigt wurde. Zahlen sind eben nicht dasselbe wie logische Sachverhalte.

Trotzdem finde ich z. B. statistische Wahrscheinlichkeitsrechnung interessant. Das spielt sicher auch in der Kriminalistik eine Rolle. Vielleicht sollte man lieber mal schauen, welche kriminalistischen Arbeitstools zur Anwendung kommen.

@hallo-ho

Wie wollt ihr etwas aus der Gruppendynamik ableiten, wenn ihr die jeweiligen Gruppen gar nicht kennt? Weder, aus wie vielen Leuten genau sie bestand, noch, was das überhaupt für Leute waren?

Gute Frage! Ich würde vorschlagen, eher abstrahierende Modelle vorzustellen, also ohne direkten Bezug zu Tanja und ihren Cliquen. Dann könnte man evtl. gewisse Schwerpunkte der Wahrscheinlichkeiten entwickeln, aber das alles gleich auf die Cliquen und Tanja zu übertragen, ist schlichtweg ein Lügengebilde und verschleiert nur die Wahrheitsfindung. Es ist auch nicht korrekt. Vor allem stört mich immer wieder, dass die Spekulationen so geschrieben werden, als wären es Tatsachen.

Da ich in keiner Kleinstadt aufgewachsen und auch kein Bürgermeisterkind bin, kenne ich diese Heimlichtuerei nicht. Ich kann mir aber gut vorstellen, daß das in einer Stadt wie Trier, wo ja alle irgendwie mit allen zusammenzuhängen scheinen (jedenfalls in diesem Fall), angebracht sein könnte. Nun hat Tanja aber aus ihrer Freundschaft mit einem Death metaller offensichtlich kein Geheimnis gemacht, eher im Gegenteil. Mit wem sollte sie also eine heimliche Beziehung gehabt haben? Ich fürchte, wir kommen hier auch nicht weiter...

@LynnCare

Noch abstrakter? Ich bin gespannt...

@TheoTiger
Wenn man hier schon mathematisch vorgehen möchte, dann am besten gleich mit x und y und ohne Namensnennungen oder Cliquenverweisen, die einfach nicht nachweisbar sind.