Der tragische Tod von Tanja Gräff

@KonradTönz

Nicht ohne weiteres nachvollziehbar und in diesem Sinne auch abstrus, ist für mich die Wahrscheinlichkeit, dass eine junge lebensnahe Frau mit intaktem Umfeld, großem Freundeskreis, und guten Zukunftsperspektiven, ohne erkennbaren Grund, entgegen ihrer letzten bekannten Äußerung, in die Stadt zu wollen, sich quasi auf dem Absatz umdreht. Sie marschiert in einen dunklen Wald, klettert dann über einen Zaun, der sie als letztes Hindernis vor einem Abgrund schützt und verunglückt dabei tödlich. Einfach nur so - aus einem spontanen Entschluss heraus?

Aus Gründen, die wir nicht kennen, ist auch das möglich, aber die Wahrscheinlichkeit dafür scheint mir absolut nicht größer zu sein, als auf einen anderen Geschehensverlauf, zumal es Hinweise gibt, dass es zumindestens auch anderes gewesen sein könnte.

So weit ich in Erinnerung habe, war der Anruf bei dem Radiosender am 13.06.2007 (Schreie Bonner Straße). Noch ein merkwürdiges Puzzlestück.

@Francesca
Ja auch soetwas komisches.
Beides zur selben Zeit.

Ob sie doch noch eine Woche lebte?

Ich würde da eher an einen Täter / Mitwisser oder im Falle eines Unfalls eben die Begleitperson denken, der sein Wissen preisgeben wollte, aber dabei natürlich anonym bleiben wollte. Da würde ich auch nicht bei der Polizei anrufen und ein Radiosender ist doch ne sehr gute Anlaufstelle.


@KonradTönz
Der Anruf wurde in einem Zeitungsartikel kurz nach der Durchsuchung in Pallien erwähnt. Ich kann ihn bedauerlicherweise auch nicht mehr finden. Ich bin mir auch nicht mehr sicher, ob ich den Artikel selbst im Original gesehen habe, ich meine schon, aber ich könnt's nicht beschwören.

Auf dieser Seite hier, fand ich wohl eine Abschrift.
http://home.arcor.de/rtz/tanja_graff_i.html (Archiv-Version vom 17.06.2013)

13.06.2007 22:16 Uhr
Trier, Polizei durchsucht Wohnungen in Trier-Pallien

Nach Auskunft von Monika Peters, Polizeisprecherin der Polizei Trier gab es am Nachmittag mehrere Anrufe aus der Bonner Strasse, dass eine Frau um Hilfe rufen würde. Zugleich meldete ein Informant einem Trierer Radiosender, daß eine Frau an einen Baum gefesselt sei oder gar am Baum hängen würde, diese Nachricht wurde von der Polizei allerdings nicht bestätigt.
Unterdessen riegelte die Polizei die Bonner Strasse zwischen B51 Fa. Buschmann und Abzweigung Biewer komplett ab und durchsuchte mit der Spurensicherung die Häuser der Hausnummern 32-46. Durch den vorliegenden richterlichen Durchsuchungsbeschluss öffneten Schlüsseldienste ca. 20 Wohnungen, da die Bewohner nicht anwesend waren.
Die unmittelbare Durchsuchung wurde um 22:15 Uhr ergebnislos abgebrochen, allerdings wird ein Spezialhubschrauber mit Wärmebildkamera weiterhin das Gelände absuchen. Aufgrund der aktuellen Temperaturverhältnisse wird die Suche allerdings erst gegen Mitternacht effektiv.

Ansprechstelle ist auch hier weiterhin die Hinweisaufnahme der Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 0651/2019-285

Kriminaldirektion Trier
Südallee 3
54290 Trier
Telefon: 0651/9779-0

Francesca schrieb:Nicht ohne weiteres nachvollziehbar und in diesem Sinne auch abstrus, ist für mich die Wahrscheinlichkeit, dass eine junge lebensnahe Frau mit intaktem Umfeld, großem Freundeskreis, und guten Zukunftsperspektiven, ohne erkennbaren Grund, entgegen ihrer letzten bekannten Äußerung, in die Stadt zu wollen, sich quasi auf dem Absatz umdreht. Sie marschiert in einen dunklen Wald, klettert dann über einen Zaun, der sie als letztes Hindernis vor einem Abgrund schützt und verunglückt dabei tödlich. Einfach nur so - aus einem spontanen Entschluss heraus?

Ich halte das nicht für so unwahrscheinlich wie du das darstellst. Sie wurde als impulsiv beschrieben - in Verbindung mit ihrer Jugendlichkeit , dem Alkoholkonsum sowie einer (möglichen) Frustration kann das sehr wohl zu Handlungen und Entscheidungen führen, die von außen schwer nachvollziehbar sind.
Sie wäre nicht der erste junge Mensch der während oder kurz nach einer durchzechten Nacht eine Dummheit begeht. In vielen Fällen geht das gut und die Betroffenen erkennen am nächsten Tag, was für einen Mist sie gebaut haben. In seltenen Fallen hat es fatale Folgen.

@KonradTönz
So nach dem in Sinn gekommenen.. "jetzt könnt ihr mich alle mal"
und dann in den Schutz der Dunkelheit um endlich alle Idioten (in ihren Augen) vom Arsch zu haben..

suicidesquad schrieb:Zugleich meldete ein Informant einem Trierer Radiosender, daß eine Frau an einen Baum gefesselt sei oder gar am Baum hängen würde, diese Nachricht wurde von der Polizei allerdings nicht bestätigt.

Die Meldung wurde also von der Polizei nicht bestätigt - damit ist sie meiner Ansicht nach ziemlich fragwürdig. Würde sich die Polizei eine derartig interessante Aussage entgehen lassen, wenn sie tatsächlich so stattgefunden hätte? Man ist wesentlich weniger konkreten Spuren nachgegangen...

KonradTönz1 schrieb:Von dem Anruf wissen wir nur durch den Bericht eines Ohrenzeugen. Wir kennen also nicht den genauen Wortlaut. Wenn der Anrufer allerdings wirklich zur Lösung des Falles beitragen konnte oder wollte, hätte er die Aussage gegenüber der Polizei wiederholen können. Darüber hinaus haben weder der Moderator noch die Zuhörer zum Zeitpunkt des Anrufes die (im Wortlaut unbekannten) Aussagen für alarmierend genug gehalten, um unmittelbar die Polizei zu verständigen.

Vielleicht hat der Anrufer das beim Radiosender auch geträumt er selbst ging eventuell davon aus das man das nicht ernst nimmt bei der Polizei klar die können nicht jedem Hellseher oder Träumer Hinweis nachgehen weil viele träumen so viel Blödsinn zusammen dann wird man nicht mehr fertig.
Man kann aber schon Träumen von dem man eigentlich gar nichts weiß ist mir zwar erst 2mal passiert einmal das ich ein Gelbetrag gewinnne den ich 3 Wochsen später auf Cent so gewonnen habe und beim 2. mal das ich mein Handy verliere.
Ganz selten gibt es solche Hellträume bei Manchen... vielleicht hatte der Radioanrufer so einen und war sich aber nicht sicher, man kann sich ja nie sicher sein weil es trifft nicht immer Alles ein.
Die Ginger war auch überrascht das es so eingetroffen ist das Tanja im Baum war wie sie es geträum hat... sie schrieb ihr ist ganz anders geworden.
Weiß nicht wie die Polizei reagiert ob die gleich wieder auflegen wenn wer anruft habe geträumt das und das oder es ernst nehmen.

Einem Radio Moderator kanns vielleicht genau so gehen.

@eis..bär

Ich halte es jedenfalls durchaus für möglich.

@Jairo

Ach bitte........nicht schon wieder das mit dem zweiten Gesicht. ;)
Ich denke, dass die Gründe für einen solchen Anruf woanders zu suchen sind. Wäre auch ein bisschen viel Hellseherei in einem Fall.

@Francesca
Wäre dann ein Frauke Liebs ähnlicher Fall..?

@Jairo
Du schreibst einen mega Bericht um aufzuzeigen es könnte ein Träumer sein der stark an sich glaubt und deshalb lügt.

Wieso meldet er sich jetzt nicht?

@KonradTönz

Ich muss im Augenblick aus meiner Erinnerung heraus zitieren, da ich die Quelle im Augenblick nicht zur Hand habe.

Der Radiosender hatte über die Schreie an/in der Bonner Straße berichtet, dann sein Programm unterbrochen und die Nachricht von dem "Hängen einer Frau in einem Baum" verbreitet. Er hat, so viel ich mich erinnern kann, ziemliche Schwierigkeiten deswegen bekommen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Verantwortlichen sich das einfach aus den Fingern gesogen haben.

Mir gibt zu denken, dass die Schreie in der Bonner Straße gerade an dem Ort gehört wurden, der sich im Nachhinein viele Jahre später als die tatsächliche Fundstelle herausgestellt hat und ich grübele darüber nach, warum, so der evtl. nicht bestätigte Informationsfluss, gerade an dem Tag der besagte Anruf bei dem Sender einging, der ohne erkennbares Wissen die wahrscheinliche Situation von Tanja genau wiedergegeben hat.

Ich zitiere Kaes: Das mögen alles Zufälle sein, aber eine Spur hinterlassen diese Zufälle doch.

@Francesca


Gelbe Karte für "Antenne West"

Die Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) hat den Trierer Radio- und Fernsehsender "Antenne West" wegen der Berichterstattung im Vermisstenfall Tanja Gräff scharf kritisiert.

Trier. Aufregung am Abend des 13. Juni in Trier-Pallien: Weil mehrere Anwohner Schreie gehört haben, sperrt die Polizei für Stunden den halben Stadtteil ab, durchsucht Häuser und Wohnungen. Vergeblich. Die rund 100 eingesetzten Beamten finden auch keine Spur von der damals erst seit einer Woche vermissten Studentin Tanja Gräff.

Vor Ort ist seinerzeit auch ein für hiesige Verhältnisse großes Medienaufgebot, darunter mehrere Mitarbeiter des Trie rer Privatsenders "Antenne West". Als die Nachricht von der groß angelegten Such-Aktion dessen Sendezentrale in der Gottbillstraße erreicht, wird dort sogleich das gesamte Live-Programm umgeworfen und einfach drauf los schwadroniert: "Wir unterbrechen das Programm hiermit für die ersten unbestätigten Informationen, dass Tanja Gräff gefunden wurde - und zwar entweder gefesselt oder hängend an einem Baum (…)." Kurz darauf vermeldet der Moderator sogar die "sehr, sehr traurige Nachricht", dass "eine Leiche gefunden wurde, die mit ziemlich großer Sicherheit Tanja Gräff sein wird".

Keine dieser Meldungen traf zu. Und auch der Wahrheitsgehalt der übrigen 23 Live-Moderationen ließ teils sehr zu wünschen übrig. Einigen "Antenne West"-Hörern und -Zuschauern stieß das stundenlange "reißerische" und "unprofessionelle" Gequatsche derart übel auf, dass sie sich beim Programmbeirat des Senders und der Aufsichtsbehörde LMK beschwerten. Nachdem der Programmbeirat (ihm gehören unter anderem Vertreter der Stadt und der Uni an) Teile der Live-Berichterstattung schon Ende Juni kritisiert hatte, folgte jetzt auch noch die offizielle Rüge der LMK. "Die Berichterstattung wurde von uns förmlich beanstandet", sagte LMK-Sprecher Joachim Kind dem TV. "Das ist wie eine gelbe Karte. Danach sieht man schnell rot, bekommt ein Bußgeld oder mehr." Laut Kind wurde der Sender aufgefordert, künftig "anerkannte journalistische Grundsätze zu beachten".

Er habe den Brief der LMK überhaupt noch nicht gelesen, "das sind ja 20 Seiten", sagte "Antenne West"-Chef Sven Herzog am Mittwoch unserer Zeitung. "Sich zu wehren, bringt bei der LMK allemal nichts." Er habe Besserung gelobt, so Herzog. "Wir überlegen in Zukunft zwei Mal, ob wir live senden." Aber der Einsatz in Trier-Pallien werde als "11. September in die Geschichte Triers eingehen".

Quelle: Trierischer Volksfreund; 31.10.2007, 21:30:50
Link: http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/rheinlandpfalz/rheinlandpfalz/Heute-im-Trierischen-Volksfreund-Gelbe-Karte-f-252-r-Antenne-West;art806,1538565

@Francesca

Diese "Zufälle" sind sicherlich vorhanden.
Ich stelle mir gerade folgende Fragen:

1. Warum gehen diese Informationen von relativ vielen Personen aus?
2. Warum ging die Polizei dem nicht direkt nach?
3. Warum sahen nicht noch vielmehr Leute (vor allem nach der Radiosendung) eine Frau im Baum hängen?

@eis..bär
schrieb:
"KonradTönz
Verstehe.
Dann wäre der Absturz also exact um 4.13 gewesen Deiner Ansicht nach?
Als Möglichkeit.."


@KonradTönz schrieb
"Ja, warum denn nicht? Klar, hier wird lieber an den abstrusesten Theorien gestrick warum sie nach einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr gesehen wurde und warum das Handy nicht mehr erreichbar war. Anstatt einmal an eine naheliegende Erklärung zu denken, die beide Fragen auf einmal beantwortet: Sie wurde nach 4:30 nicht mehr gesehen weil sie bereits tot im Baum hing - und aus demselben Grund war sie auch nicht mehr auf ihrem Handy erreichbar."

@KonradTönz

das kann eben nicht sein ....

Zitat TV Artikel aus 2011

" Tanja Gräff verschwand in der Nacht zum 8. Juni 2007. Tausende feierten das Sommerfest der Fachhochschule, auch sie war dort. "Wir haben diese Nacht sehr gut rekonstruieren können", sagt Soulier. "Bis um 4.13 Uhr, dem Zeitpunkt ihres letzten Telefongesprächs per Handy." Danach reißt die Informationskette ab. Mit aufwendigen Messverfahren hat die Polizei den ungefähren Standort der jungen Frau während dieses Telefonats ermittelt. "Sie befand sich zu dem Zeitpunkt noch auf dem Gelände der FH", sagt der Hauptkommissar. "

Quelle :

http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/trier/Heute-in-der-Trierer-Zeitung-Fall-Tanja-Graeff-Um-4-13-Uhr-reisst-die-Informationskette-ab;art754,2718698

Francesca schrieb:Nicht ohne weiteres nachvollziehbar und in diesem Sinne auch abstrus, ist für mich die Wahrscheinlichkeit, dass eine junge lebensnahe Frau mit intaktem Umfeld, großem Freundeskreis, und guten Zukunftsperspektiven, ohne erkennbaren Grund, entgegen ihrer letzten bekannten Äußerung, in die Stadt zu wollen, sich quasi auf dem Absatz umdreht. Sie marschiert in einen dunklen Wald, klettert dann über einen Zaun, der sie als letztes Hindernis vor einem Abgrund schützt und verunglückt dabei tödlich. Einfach nur so - aus einem spontanen Entschluss heraus?

Einfach nur so wahrscheinlich nicht aber möglicherweise haben sich Tanjas Pläne in der Stadt noch im letzten Moment zerschlagen.
Dann geht man auch mal irgendwo hin wo man nicht geplannt hat, vor allem wenn man alleine ist bleibt eigentlich nicht viel über alleine auf dem Fest sieht nicht so toll aus außerdem sind viele schon unzurechnungsfähig betrunken und bevor eine Frau dann vielleicht auch noch dauernd angemacht wird von Betrunkenen die sich nicht unter Kontrolle haben geht man doch lieber mal etwas abseits wo man einen schönen Ausblick hat, und wenn man dazuhin noch über den Zaun steigt hat man noch eine besseren Aussicht.
Eventuell hat man hinter dem Zaun im Vergleich zu dieser Ruhebank vor dem Zaun auch etwas Sichtschutz und Ruhe
vor einzelnen Betrunkenen die vielleicht diesen Nachhause Weg richtung Biewer nahmen.

Gibt auch ein Bild wo zeigt wie Tanja mit noch welchen einen steilen Weg geht an einem Felsen wo sie sich an so einem Seil glaub ich nur festhalten.
Demnach ist sie schon mal gefährliche Wege gegangen Andere wiederum bleiben lieber auf sicheren Wegen.

Das sie ein Pullover anhatte spricht auch eher dafür das sie sich etwas am Felsen aufgehalten hat, weil auf dem Weg dorthin müsste es einem wahrscheinlich nicht kalt werden.
Wie die Bekleidung um 4:13 war weiß man glaube ich nicht, aber falls es um 5:20 Tanja war dann hatte sie dort den Pulli noch nicht an weil der BZH sagte diese Person hatte etwas Braunes an.

@Jairo

Warum sollte eine Frau dann ganz alleine in die Dunkelheit gehen, wo ein Mann herumlaufen kann, der die Möglichkeit nutzt und die Frau vergewaltigt?
Sowas bedenkt vermutlich nahezu jede Frau, wenn sie sich nachts alleine irgendwo aufhält.

Wenn Menschen sich immer so verhalten würden, dass nix passieren kann, also weder ein Unfall noch ein Verbrechen
...dann gäbe es viel weniger Tote !!!

Ok, für diesen Satz bedurfte es jetzt keiner großen Intelligenz, wollte ihn aber trotzdem posten,
weil bei einigen scheint dies doch immer mal wieder in Vegessenheit zu geraten.

@bonnie99

Nicht vergessen, dass man nichts verallgemeinern sollte. ;)
Es gibt Menschen, die vorsichtig handeln, ebenso wie Menschen, die das Risiko mögen bzw. nicht gerade Vorsicht walten lassen. Von daher........ .

@@valadon

Dann hat die Antenne West sehr viel Ärger bekommen und ist sicherlich auch sehr unprofessionell mit den Meldungen umgegangen. Die gelbe Karte war sicher berechtigt - aber ich bin trotzdem nicht sicher, dass dieser besagte Anruf, der zu der Zeit dann doch evtl. einen Wahrheitsgehalt gehabt hätte, wirklich nicht eingegangen ist. Natürlich ist das nach der von Dir dargestellten Situation und dem Hintergrundwissen her vielleicht etwas mehr in Frage zu stellen.