Der tragische Tod von Tanja Gräff

@Francesca

Francesca schrieb:C.S. hatte doch versucht, Tanja am Morgen des 07.06.2007 auf dem Handy zu erreichen.

C.S. hat erst am Nachmittag des 07.06.2007 (Donnerstag) gegen 15:00 Uhr versucht, Tanja auf ihrem Handy zu erreichen.

Die Vermisstenmeldung wurde am 08.06.2007 (Freitag) nachmittags von den Eltern im Beisein von A.H. bei der Kriminalpolizei erstattet.

@valadon

Hallo, Valadon,

da muss ich noch einmal recherchieren. Ich hatte in Erinnerung, dass CS so gegen 12.00 Uhr (07.06.2007)versucht hat, Tanja auf dem Handy zu erreichen und der Anruf auf dem Festnetz bei der Familie Gräff einige Stunden später stattfand - aber ich kann mich irren. Ich weiß, dass die Vermisstenmeldung am 08.06.2007 erfolgte, da habe ich aber auch nichts anderes geschrieben, nur dass die Vermisstenmeldung etwa zeitgleich oder etwas früher als die der Eltern war.

Francesca schrieb:da muss ich noch einmal recherchieren. Ich hatte in Erinnerung, dass CS so gegen 12.00 Uhr (07.06.2007)versucht hat,

Genau, das hat er auch selbst bei Kerner so gesagt: (01:50)

JBK Tanja Gräff

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@Sector3
@Francesca

Francesca schrieb:
da muss ich noch einmal recherchieren. Ich hatte in Erinnerung, dass CS so gegen 12.00 Uhr (07.06.2007)versucht hat,


Genau, das hat er auch selbst bei Kerner so gesagt: (01:50)

da wird jeweils lediglich von nächsten mittag gesprochen.

@DEFacTo

Wo soll es bei WG denn Ungereimtheiten geben? Sie hat sich laut eigenen Aussagen Sorgen gemacht, wollte aber nicht übertrieben reagieren und hat dann schließlich, nachdem es von Tanja nach einer Nacht immer noch kein Lebenszeichen gab, eine Vermisstenanzeige aufgegeben. Ist doch vollkommen schlüssig. Und selbst wenn es da in deinen Augen Ungereimtheiten gibt, inwiefern führt deren Aufklärung zu irgendeinem Erkenntnisgewinn für uns? Klar kann man sagen, WG hätte direkt am Tag des Verschwindens zur Polizei gehen sollen. Das ist aber letztlich bloß eine Anschuldigung, die keinem hilft in meinen Augen.

WG stellt auch nicht die Ermittler an den Pranger, sie übt Kritik, die in einigen Fällen sogar recht offensichtlich gerechtfertigt ist. Dieses Recht hat sie in meinen Augen auf jeden Fall, wenn ihr etwas an der Ermittlungsarbeit missfällt. Insbesondere sollte man sich hier vor Augen führen, dass sie viel mehr Details aus den Akten kennt als wir hier.

Die Aussagen und das Verhalten von Zeugen kann ja hier gerne kritisch hinterfragt werden, da es hier eben zu einem Erkenntnisfortschritt bzgl. des Falls kommen kann. Das ist bei dem Verhalten von WG aber nicht so. Und selbst bei namentlich bekannten Zeugen gibt es hier strenge Regeln. Sobald es da konkrete Verdächtigungen gibt ist hier auch schnell Schluss mit dem Hinterfragen.

DEFacTo schrieb:da wird jeweils lediglich von nächsten mittag gesprochen.

was per Definiton 12 Uhr ist - Mitte des Tages... :)

@DEFacTo

Ich weiß definitiv, dass CS an dem Fronleichnamtag versucht hat, TG auf dem Handy zu erreichen, da er, so wie ich gehört habe (das ist jetzt nicht absolut gesichert), eine Verabredung mit Tanja gehabt haben soll.

Ich möchte noch einmal etwas zu dem Punkt "Warum war das Handy (irgendwann) nach 4.13 Uhr nicht mehr erreichbar?" schreiben.

Ich fühle mich dazu veranlasst, weil mich ehrlich gesagt die Vehemenz mancher User hier irritiert, die quasi darauf bestehen, dass jemand das Handy aktiv ausgeschaltet haben muss und nicht einfach der Akku leer war.

Theoretisch gibt es drei Möglichkeiten, warum das Handy letztlich aus war.

1. Es wurde von jemandem (Tanja oder jemand anderem) ausgeschaltet.
[Nicht unwahrscheinlich. Wobei ich das Ausschalten durch eine dritte Person doch eher unwahrscheinlich finde. Tanja war auf einem noch recht belebten Festgelände. Wie hätte da jemand unauffällig gewaltsam ihr Handy in die Finger bekommen können? Gut, sie könnte kurz nach dem Telefonat im Wald gelandet sein, da sie ja wohl schon in der Nähe des Nebeneingangs war beim letzten Telefonat. Aber hat ein Täter, der ihr da zum Beispiel auflauert und sie zum Beispiel vergewaltigen will, als erstes im Sinn, das Handy seines Opfers auszuschalten? Das Handy war ja wohl schon relativ schnell nicht mehr erreichbar?]

oder

2. Das Handy ging aus, weil es (beispielsweise durch ein Fallenlassen) mechanisch oder die Elektronik (zum Beispiel durch Darüberschütten eines Getränks, Letzteres ist mir selbst auf einer Party durch einen ungeschickten Mitfeiernden passiert) beschädigt wurde.

oder

3. Der Akku war leer.

[Dies ist für mich eine völlig realistische Möglichkeit. So etwas passiert täglich Tausenden von Menschen, da würde ich drauf wetten]

Da das Handy gefunden wurde und zumindest äußerlich relativ unversehrt (jedenfalls rein oberflächlich) aussah, könnte man die Variante 2 als etwas unwahrscheinlicher empfinden. Mein damals irreparabel beschädigtes Handy (die Flüssigkeit hatte Kurzschlüsse ausgelöst und irgendwelche Schaltkreise zerstört) sah damals jedoch übrigens von außen auch völlig unversehrt aus.

Die Polizei hat sich bisher immer in der Art geäußert, dass nicht bekannt ist, ob das Handy aktiv abgeschaltet wurde oder einfach der Akku leer war.

Ich halte es daher für etwas verbohrt, jetzt einfach nur die Variante für möglich zu halten, dass das Handy aktiv ausgeschaltet wurde (und zudem wird favorisiert, dass jemand Drittes quasi gewaltsam sich des Handys bemächtigt und es ausgeschaltete hat). Ich halte es auch keineswegs für feststehend, dass Tanja in ihrem letzten Telefonat zwingend hätte sagen müssen, dass ihr Akku gleich leer ist, wenn das tatsächlich der Fall war. So etwas kann ihr auch erst nach dem Telefonat aufgefallen sein. Zudem wissen wir überhaupt nicht, ob dieser Satz nicht sogar gefallen ist! Das Einzige, was wir glauben zu wissen über das letzte Telefonat, ist, dass AH gesagt haben soll, dass sie nach wie vor in die Stadt wollte. Nicht mehr und nicht weniger.

@Francesca
@Lärchen

Ich darf in diesem Zusammenhang mal wieder an das Radiointerview mit W.G. von 2010 erinnern, das in hervorragend transkribierter Form hier in dem Strang "Tanja Gräff Fakten und Bilder" vorliegt. Überhaupt könnte man diesen Strang wieder aktivieren, wie ich finde. Ich habe das vor einigen Wochen versucht. Wenn natürlich niemand diesen Strang kennt, macht es keinen Sinn.

Zu den Fakten aus dem Interview:

7.6.2007: - C.S. versucht um 12.00 Tanja anzurufen. Sein Fazit: "Handy ausgeschaltet oder Akku leer"
- Er ruft um 15.00 W.G. an. Diese probiert es auch mit Anrufen zu Tanjas Handy und bekommt
"die gleiche Mitteilung, daß der Teilnehmer nicht erreichbar ist". (also kein Freizeichen!)

8.6.2015: - 15.00: Telefongespräch mit AH (wer ruft wen an?). Er gibt an, daß die Gruppe sich aus den
Augen verloren hat, weil der Handyempfang immer wieder aussetzte auf dem Fest.
Danach gehen Gräffs und A.H. zur Polizei.

http://de.scribd.com/doc/269203723/TG-RprRadioInterview



W.G:" Der Hoffnungsschimmer... wurde mir genommen von dem jungen Mann, wo ich sie vermutet hatte, oder wo ich sie gehofft hatte..." Also war sie von Tanja darüber informiert, daß A.H. derjenige war, wo sie eventuell übernachten würde? Hatte sie seine Telefonnummer oder hat die C.S. recherchiert?

@TheoTiger
Wer wessen Nummer hatte, ist doch nebensächlich. Es gab vielleicht gemeinsame Bekannte, und es gibt ja auch noch Telefonbücher.

@DEFacTo
Zu der Aufklärung des Falles trägt der Ablauf der Sorge/Suche/traurigen Erkenntnis/Suchanzeige überhaupt nichts bei.
Und auch wenn es in irgendwelchen Medien Thema ist: Hier wird auf gar keinen Fall diskutiert, dass sich irgend jemand der Freunde oder Familie "komisch" verhalten hätte.
Wann jemand sich Sorgen macht, und wann er die Polizei einschaltet, das hängt doch sehr vom Einzelfall und der jeweiligen Situation und individuellen Einschätzung ab.

Es gibt immer noch sehr gravierende Ungereimtheiten, die einen selbstverschuldeten Absturz besonders unwahrscheinlich machen:

1. Der Ort von dem TG 2007 angeblich "abgestürzt" ist, befindet sich an einer extrem unwegsamen und gefährlichen Stelle, die sich weder für einen wie auch immer motivierten Aufenthalt, noch für ein bloßes Entlanggehen eignet - hier herrschte sehr deutliche Lebensgefahr!

2. Ein versehentliches Erreichen dieser Stelle ist durch einen 1,20m hohen Schutzzaun (auch 2007 bereits vorhanden) völlig ausgeschlossen! Ausserdem hatte TG Ortskenntnis und wäre sich der Gefahr vor dem Abgrund herumzuwandern sicherlich bewusst gewesen.

3. Tanja Gräff galt weder als suizidal noch impulsiv. Sie war psychisch stabil, sozial integriert und hatte Zukunftspläne.

4. Tanja Gräff wurde von ihren Freunden auch zu später Zeit als nur "leicht angeheitert" bezeichnet, also keinesfalls betrunken und sie stand schon gar nicht unter selbst verschuldetem Drogeneinfluss. Ob TG sich nach dem letzten Telefongespräch mit ihrem Schwarm A. H. allerdings entschloss, sich stärker zu alkoholisieren, vielleicht auch in Begleitung anderer, ist nicht bekannt. Auch die Frage nach möglicher Verabreichung von K.O. Tropfen am Getränkestand ist unbeantwortet.

5. Tanja gab noch vor 4Uhr früh ihren Freunden gegenüber an, zum Nikolaus-Koch-Platz Platz zu wollen. Gegen 5Uhr wollte eine Person, die TG sehr ähnlich sah, nach einer verbalen Auseinandersetzung mit einem dunkelhaarigen jungen Mann angeblich "nur noch nach Hause".

6. Die Absturzstelle lag abseits und in relativ weiter Entfernung von einem denkbaren Heimweg bzw. war absolut kein Weg in die Trierer Innenstadt. Der Weg an der Absturzstelle vorbei führt gewissermaßen nirgendwohin.

7. Die Absturzstelle liegt so, dass man sie mit einem Fahrzeug gut erreichen und schnell wieder verlassen kann. Der dichte Bewuchs am Fuße des roten Felsens wäre einem Ortskundigen Täter sicherlich bekannt. Die Stelle wäre für eine Verdeckungstat quasi prädestiniert.

So. Das sind bislang die letzten Fakten. Welche mögliche Motivation hätte es denn für TG gegeben, sich alleine in einen ferneren, dunklen und vor allem gefährlichen Teil des Waldes am Abgrund zu begeben? Ich selbst sehe keine, bin aber für Vorschläge und Spekulationen offen. Diese würden auch nicht die Gerichtsmediziner bzw. die Ermittler hinterfragen, sondern lediglich die Beweggründe des Opfers spekulativ nachvollziehen.

@d.fense

d.fense schrieb:Also irgendwo "gebunkert" und dann lebend runter ist eines der wenigen szenarien die mir nicht einleuchten außer es war ein anästhesist als Gärtner verkleidet mit Schubkarre.

Warum nicht, das "Bunkern" muss ja nicht in der Absicht geschehen sein, Tanja zu töten. Vielleicht wurden beim Vorgang des "Bunkerns" wo und wie immer dieses vonstatten gegangen sein könnte, Grenzen überschritten, die den Täter später nach Verlassen des "Bunkers" veranlassten seinem Opfer weiter nachzustellen , getrieben von der Angst und der Befürchtung dieses könnte zur Polizei gehen und Anzeige erstatten bzw. die Polizei anrufen.

Kann man dieser Karte trauen http://opensignal.com in meiner Heimatstadt stimmt sie. @y-ray

Es würde genau passen laut Volksfreund.de bewegte sie sich bis 4:13Uhr Richtung Rosengarten und dann ging das Handy vom Netz.
Allzugut kann der Empfang nicht gewesen sein wenn es auf dem Parkdeck schon Empfangsprobleme gab.
Noch dazu wenn man das Handy in der Tasche hat... früher gabe es dann auch noch ziemliche Schwankungen der Eine konnte mit dem Nokia Handy noch telefonieren, der daneben im gleichen Netz und anderem Handy nicht mehr.

northernstudio schrieb:So. Das sind bislang die letzten Fakten. Welche mögliche Motivation hätte es denn für TG gegeben, sich alleine in einen ferneren, dunklen und vor allem gefährlichen Teil des Waldes am Abgrund zu begeben? Ich selbst sehe keine, bin aber für Vorschläge und Spekulationen offen. Diese würden auch nicht die Gerichtsmediziner bzw. die Ermittler hinterfragen, sondern lediglich die Beweggründe des Opfers spekulativ nachvollziehen.

Vielleicht Neugier oder sie war müde und brauchte etwas Ablenkung.
Da geht ein Trampelpfad Rechts vom Zaun weg mal schauen ob da vielleicht sogar ein Weg runter führt.

So etwas zum Beispiel: Beitrag von Silwatscha (Seite 1.589)

@Jairo
Die Karte basiert auf Messungen von opencellid. Du wirst nur da "grüne Flecken" finden, wo sich auch Leute, welche das opencellid-App haben bewegt haben.

Die Heat-Map von OpenCellID dürfte mehr Aufschluss bieten.

@Jairo
Das Bild stammt offenbar nicht aus Trier. "Mal schauen" ist wohl kaum eine Motivation, über einen Absperrzaun zu klettern.
@y-ray OpencellID wurde erst 2008 entwickelt. Was genau hat das mit TGs Schicksal zu tun??

@northernstudio
Ich habe auf Drahoos Frage geantwortet, ob man der Karte trauen kann.

Jairo schrieb:Da geht ein Trampelpfad Rechts vom Zaun weg mal schauen ob da vielleicht sogar ein Weg runter führt.

Der Pfad geht zum Chillplateau.
Hier wäre mal ne wichtige Frage:
Kannte und nutzte Tanja schon mal das Chillplateau?

Es müsste doch jemand geben, mit dem sie früher mal dort war. Wenn sie noch nie da war, glaube ich auch nicht, dass sie am 7. morgens dorthin gegangen ist - oder halt mit jemandem, der/die den Ort gut kannte.

Nachtrag... nee runter kann man da nicht. Man kann sich da auch nur auf wenigen Metern bewegen mit Abstand zur Kante - ausser man ist lebensmüde.

@TheoTiger
Danke für die Ergänzung, so wie von dir geschrieben war es ganz genau.

Mir ging es auf die Schnelle darum richtig zu stellen, dass erst mittags versucht wurde Tanja auf ihrem Handy zu erreichen und nicht schon am Morgen des 07.06.2007. Daher antwortete ich wie ich es im Kopf hatte, ohne explizit in meine Unterlagen zu schauen.

TheoTiger schrieb:Hatte sie seine Telefonnummer oder hat die C.S. recherchiert?

Meines Wissens nach hatte die Mutter die Telefonnr. von A.H. nicht,
C.S. hat diese über andere Bekannte bekommen.