Der tragische Tod von Tanja Gräff

Nachdem der Kasten Bier geklaut war, konnten sich die Diebe ja nicht ohne weiteres vom Acker machen. An den Aus/Eingängen hätte man ihnen sicher dumme Fragen gestellt, mit einer Kiste in der Hand. Also brauchten sie ein Versteck, bis sie den Kasten geleert hatten. Das fanden sie in einem Gebüsch an der Bauzaunabsperrung. Dann wurde der Zaun abgebaut, gleichzeitig kam man in Kontakt (Beobachtung BZH) zu einer gewissen TG, die gerade einen aufdringlichen Begleiter abwimmeln wollte.
Möglich, dass Tanja ein Angebot annahm, bei ihnen zu bleiben und mit dem Kasten in eine ungestörtere Umgebung zu ziehen. Ob Schrebergarten oder Felsen.
Alles unter der Voraussetzung, dass Tanja die Nacht mit dem neuen Freund in Trier geknickt hatte und nur noch auf den regulären Busbetrieb wartete um nach Hause zu kommen.

Jedenfalls erklärt sich so auch ein anderes Rätsel, nämlich dass sich kein Gebüschler je gemeldet hat.

fango schrieb:Jedenfalls erklärt sich so auch ein anderes Rätsel, nämlich dass sich kein Gebüschler je gemeldet hat.

es würde die Theorie abrunden..

@fango
@FadingScreams

fango schrieb:
Jedenfalls erklärt sich so auch ein anderes Rätsel, nämlich dass sich kein Gebüschler je gemeldet hat.


es würde die Theorie abrunden..

das hat @TheoTiger als urheber schon als bild dargestellt. hörte sich auch bei ihm rund an ;-)

Vermuten wie es gewesen sein könnte, können wie klar alle hier. Nur wie es schlußendlich war werden wir wahrscheinlich nicht erfahren.
Dies kann wie gesagt mehrere Gründe haben.....
Es wird sich mit höchster Wahrscheinlichkeit niemals ein Ermittler über diese Theorien in diesem Forum outen.
Das nächste worauf man warten sollte, falls überhaupt noch etwas kommt dazu ist die Auswertung des Handys.
Je nachdem welche Infos daraus noch zu erschließen sind, hat man danach die Chance einige Theorien aufzustellen, oder mit den jetzigen Theorien in Verbindung zu bringen.


Aber wem es entgangen ist und das finde ich für mich die interessanteste Richtung ist die das eine fremde Frau gesehen hat wie eine Frau etwas Panisch vor einem Männlichen Begleiter oder Besucher davon lief. Diese Frau wurde eben Tanja gerufen. Dazu kommt das die Tanja gerufene Frau in Richtung der Felsen lief. Ob genau ist leider nicht zu erfahren.
Ich denke darin liegt der Beweggrund warum sie sich dorthin bewegte!!
Und hinter dem Zaun waagte sie sich in Sicherheit. Und dort kam es leider zum Unglück warum auch immer.....

@Hdan
Nein, sie lief in keiner der Sichtungen in Richtung des Felsen. Sie lief jeweils in die entgegengesetze Richtung, einmal Richtung Stadt/Pallien, und einmal Richtung Bitburger, grob gesagt. Sie sagte beide Male, sie wolle nur noch heim. Wenn das TG war, dann wollte sie nicht zum Felsen.

Doch das war eine Frau (Tanja ähnlich) die in etwa der Richtung der Felsen lief

06.09.2007, 14:45 - Kriminaldirektion Trier

Zum Sachverhalt: Zwei Festbesucher berichteten, dass sie beim Verlassen der FH-Fete kurz nach 5 Uhr, es war schon recht hell, beim Drachenhaus einer rothaarigen jungen Frau begegnet sind, die Tanja gerufen wurde.

Die junge Frau machte auf die Zeugen den Eindruck, als ob sie „Beziehungsstress“ gehabt habe. Sie war in Begleitung eines jungen Mannes, der ihr hinterherlief. Ob die junge Frau die vermisste Studentin Tanja Gräff war, konnten die Zeugen nicht mit Sicherheit sagen. Haarfarbe, Statur und Schmuck zeigen jedoch Parallelen auf. Auch die Beschreibung des jungen Mannes, der ihr nacheilte, weist Ähnlichkeiten zu jenem unbekannten Mann auf, in dessen Begleitung Tanja Gräff kurz vor 4 Uhr zuletzt gesehen wurde.

Also die Zeugen verließen das Fest über den Nebenausgang und passierten das Drachenhaus, (vermutlich) auf dem Weg zu dem Parkplatz im Weißhauswald (oder sie gingen nach Pallien hinunter). Sie "begegneten" der Tanja-ähnlichen Person. Das kann eigentlich nur heißen, daß Tanja in die entgegengesetzte Richtung lief, also zurück zum Nebenausgang und wieder auf das Festgelände.

@TheoTiger nicht wirklich. Die Drachenhaussichtung kann man wohl nicht so interpretieren, dass Tanja in irgendeine Richtung lief. Jedenfalls wurde das so nicht gesagt. Wäre es aber möglich, dass die BZH Sichtung und die Drachenhaussichtung doch in unmittelbarer zeitlicher Nähe zueinander stattfand, so dass man davon ausgehen könnte, es handelte sich damals um eine zusammenhängende Streitsequenz?

@meermin

meermin schrieb:Der mitgehörte Inhalt des Gespräches führte immerhin dazu dass auch von Seiten der Soko zunächst ein möglicher Zusammenhang mit dem Verschwinden Tanjas vermutet wurde.

Diese Vermutung wurde verworfen nachdem die beiden Personen, deren Gespräch von einem Zeugen mitgehört worden war sich bei der Polizei gemeldet hatten.

Ich frage mich nur, ob diese ursprüngliche und bereits abgeschlossene Spur nach dem Auffinden Tanjas am Roten Felsen noch einmal hervorgeholt und neu bewertet und eventuell weiter verfolgt wurde.

Da stimme ich zu.

Am Anfang deuteten die Ermittlungen darauf hin, dass Tanja mit einem Begleiter im Fahrzeug (Peugeot-Spur) das Fest mit unbekanntem Ziel verlassen hat.

Dazu passen Personen, die das Fest in der Kombination fussläufig/Taxi verlassen nicht.

Die Theorie das Tanja in Begleitung mit einem Fahrzeug das Fest verlassen hatte, wurde nachdem sie in den Folgejahren zu einer nur noch spekulativen Möglichkeit herabgestuft wurde, mit dem Leichenfund am Roten Felsen wohl endgültig verworfen.

Nachdem nun aber ein fussläufiges Verlassen des Festgeländes seitens Tanja, die wahrscheinlichste Variante zu sein scheint, muss das von @meermin beschriebene Szenario noch einmal sorgfältig neu bewertet werden.

Das wurde ja auch so in der PK mitgeteilt. Das man erneut eine Soko einsetzt, die alle Ereignisse im Licht der neuen Fakten, die ab dem 11.Mai auf den Tisch kamen, betrachtet.

EDGARallanPOE schrieb:Nachdem nun aber ein fussläufiges Verlassen des Festgeländes seitens Tanja, die wahrscheinlichste Variante zu sein scheint, muss das von @meermin beschriebene Szenario noch einmal sorgfältig neu bewertet werden.

das sehe ich genau so - vielleicht sollten wir hier aufhören "Ausreden" zu generieren? mir ist gerade sehr unwohl bei dem Gedanken..

Gab es zur Zeit des FH Festes in der Nähe der Absturzstelle irgendwo im Wald, am Wegesrand oder sonst wo die Möglichkeit, einigermaßen geschützt ein paar Stunden zu schlafen, also sich hinzulegen, ohne dass vorbeilaufende Personen dies auf den ersten Blick mitbekämen? Ich frage mich, ob Tanja dies vorhatte und dann auf dem Weg dorthin angegriffen oder sonst wie belästigt wurde?

So wie der BZH mit seiner Aussage den Blick Richtung Stuckradweg und somit Richtung Verlassen des Festgeländes gelenkt hat, hat die damalige Aussage von Soko-Leiter Michels in Richtung Gebüschler, die sinngemäss lautete, die Drogen würden nicht interessieren, es ginge nur darum, das Schicksal Tanja Gräffs aufzuklären, den Blick ebenfalls in eine bestimmte Richtung und auf eine bestimmte Zielgruppe gelenkt.

Ich frage mich mittlerweile, ob wirklich gesicherte Erkenntnisse vorlagen, die diesen Satz gerechtfertigt haben.

Was, wenn die Personen im Gebüsch gar nichts mit Drogen im landläufigen Sinn zu tun gehabt hätten? Bei Erwähnung des Wortes Drogen zusammen mit "interessieren die Polizei in diesem Fall nicht" denkt jeder doch zuerst an illegale Drogen.

@northernstudio

northernstudio schrieb:@TheoTiger nicht wirklich. Die Drachenhaussichtung kann man wohl nicht so interpretieren, dass Tanja in irgendeine Richtung lief. Jedenfalls wurde das so nicht gesagt. Wäre es aber möglich, dass die BZH Sichtung und die Drachenhaussichtung doch in unmittelbarer zeitlicher Nähe zueinander stattfand, so dass man davon ausgehen könnte, es handelte sich damals um eine zusammenhängende Streitsequenz?

"Begegnet" klingt zumindest nicht so, als hätten sie mit den Zeugen in der selben Richtung das Fest verlassen. Die Steffi-Sichtung und die BZH-Sichtung passen zeitlich gut zusammen. Das streitende Paar wäre dann zwar nicht schnell, aber vielleicht hin-und hergehend in ca. 15min. (sehr grob geschätzt 5.05 - 5.20) vom Drachenhaus zur Bauzaunstelle gegangen.

Steffi-Begegnung, "kurz nach 5.00":

15.06.2007, 13:45 - Kriminaldirektion Trier

...Die beiden Zeugen berichteten der Polizei, dass sie beim Verlassen der FH-Fete kurz nach 5 Uhr, es war schon recht hell, einer rothaarigen jungen Frau begegnet sind, die Tanja gerufen wurde...

Bauzaun-Begegnung, "5.20 -5.30":

22.06.2007, 20:14 - Kriminaldirektion Trier

DEFacTo schrieb:...Der vom Veranstalter als Helfer eingesetzte Mann war am Donnerstagmorgen, 7. Juni, damit beschäftigt, einen umgeworfenen Bauzaun an der Zufahrtstraße zum Waldstadion zu demontieren, da dieser die Straße blockierte.
Zwischen 5.20 Uhr und 5.30 Uhr hörte er eine Frauenstimme, die etwas wie „Pack mich nicht an“ und etwas später: „...ich will nur noch heim“ rief. Er drehte sich daraufhin um und sah eine sehr schlanke junge Frau mit roten Haaren und einer bunten Tasche. Bei ihr war ein nicht näher zu beschreibender Mann. In unmittelbarer Nähe saßen in einem Gebüsch mehrere Personen. Daran erinnert sich der Helfer noch sehr genau, weil diese beinahe ein Stück von dem demontierten Bauzaun „abbekommen“ hätten.
Zwei junge Männer aus dieser Gruppe wären, so der Zeuge, dann zu der jungen Frau hingegangen. Was dabei gesprochen wurde oder weiter geschah, ist nicht bekannt...

Im übrigen frage ich mich, wieso die beiden Männer von der Gruppe zu der Tanja-ähnlichen Frau gegangen sind. War ein Streit unter Paaren um diese Zeit etwas so ungewöhnliches? Oder kannten sie Tanja?

TheoTiger schrieb:Im übrigen frage ich mich, wieso die beiden Männer von der Gruppe zu der Tanja-ähnlichen Frau gegangen sind. War ein Streit unter Paaren um diese Zeit etwas so ungewöhnliches? Oder kannten sie Tanja?

das habe ich mich auch schon oft gefragt.. die Darstellung bei XY verführte mich aber immer wieder zu der Annahme die Gebüschler würden jenen Peugeot-Fahrer kennen.. ist natürlich Blödsinn, aber das hat sich bei mir festgesetzt..

northernstudio schrieb:Gab es zur Zeit des FH Festes in der Nähe der Absturzstelle irgendwo im Wald, am Wegesrand oder sonst wo die Möglichkeit, einigermaßen geschützt ein paar Stunden zu schlafen, also sich hinzulegen, ohne dass vorbeilaufende Personen dies auf den ersten Blick mitbekämen?

Ja, das Kabinenbahnhaus unmittelbar vor dem Weisshaus wo der Einstieg zum Felsenpfad ist. Da gabs damals sicher auch Bänke.

@meermin

An was denkst Du? Kokain, Heroin? Oder ganz was anderes? Ich habe diese Äußerung der Polizei auch nie verstanden - denn wenn man nur wollte, daß die Zeugen sich melden, hätte man die Drogen gar nicht erst erwähnen dürfen. Entweder war die Polizei recht naiv, oder sie wollte den Gebüschlern irgendetwas mitteilen. Ich tippe allerdings auf ersteres.

@FadingScreams

Das kann natürlich genauso sein. Und da ja irgendwie alle gesuchten jungen Männer in diesem Fall kurze dunkle Haare haben (selbst SB) frage ich mich langsam, ob es sich nicht immer um denselben mit seinen Kumpels handelt... (Brauche wohl auch mal eine Pause...)

@northernstudio
Hier könnte TG durchaus gewesen sein ..

@EDGARallanPOE

EDGARallanPOE schrieb:Nachdem nun aber ein fussläufiges Verlassen des Festgeländes seitens Tanja, die wahrscheinlichste Variante zu sein scheint, muss das von @meermin beschriebene Szenario noch einmal sorgfältig neu bewertet werden.

Jetzt nicht wirklich oder ? Da ist ein Fest mit 10000 (!) Leuten. Zwei klauen einen Kasten Bier. Es wird ein Gespräch mitgehört, bei dem die eine beteiligte Person die andere beteiligte Person für einen mutmaßlich gemeinsam erlebten Vorfall (mit)verantwortlich macht. "Mitgefangen, mitgehangen". Am Ende will/wird eine der Personen ein Taxi nehmen. Diese Personen haben sich bei der Polizei später gemeldet.

Jetzt mal ernsthaft. Wie wahrscheinlich ist es, dass genau diese zwei Personen etwas mit T.G. zu tun haben ? Nachdem sie durch die Polizei befragt wurden. Und nachdem auch ihre Personalien festgestellt und sie mutmaßlich aufgrund des Eigentumdeliktes erkennungsdienstlich behandelt wurden ? Hätten sich heute, also nach dem Fund von T.G., neue Anhaltspunkte ergeben, was würde die Soko mutmaßlich tun ? Sie wären zumindest gut beraten, auf diese Personen zurückzugreifen und sie erneut zu befragen. Würde sich dann aus dieser Befragung ein konkreter Verdacht ergeben, würde die Soko mutmaßlich entsprechend handeln und ggf. einen Haftbefehl beantragen.

Es liegen -meinem Kenntnisstamnd nach- keine Informationen seitens der Soko vor, dass Personen im Fall T.G. verhaftet worden wären. Ich gehe allerdings sehr stark davon aus, diese Info wäre veröffentlicht worden.

Was heißt das also ? Diese Spur ist kalt.

Slaterator schrieb:was würde die Soko mutmaßlich tun ? Sie wären zumindest gut beraten, auf diese Personen zurückzugreifen und sie erneut zu befragen. Würde sich dann aus dieser Befragung ein konkreter Verdacht ergeben, würde die Soko mutmaßlich entsprechend handeln und ggf. einen Haftbefehl beantragen.

mal ensthaft:

Slaterator schrieb:Jetzt nicht wirklich oder ? Da ist ein Fest mit 10000 (!) Leuten.

eine Person verschwindet.. zig gesuchte Zeugen melden sich NICHT, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit sich wegen einer Bagatelle in die Hosen machen zu müssen?

weißt du vielleicht wo der Rest der Bierkiste gelieben ist und welche Personen (mehr als zwei) an dem Gelage beteiligt waren?

Slaterator schrieb: Am Ende will/wird eine der Personen ein Taxi nehmen. Diese Personen haben sich bei der Polizei später gemeldet.

ich weiß nur dass sich eine Person gemeldet hat.. was habe ich verpasst?

@Dan59

Gut, da sieht man mal, wie nah Drachenhaus, Nebenausgang und das Plateau mit Kabinenbahnstation, Weisshaus und Ausgang zum Felsenpfad beieinander liegen. Ob die heruntergekommene Kabinenbahnstation aber ein guter Ort zum Übernachten für eine junge Frau gewesen ist? Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie irgendwo um das Festgelände herum allein übernachtet hätte. Ich denke, gerade als Frau hätte sie das nur in Begleitung gemacht.

@FadingScreams


PM vom 13.07.07:

Bei der Soko meldete sich ein junger Mann, der einräumte, gemeinsam mit Begleitern in der Nacht des FH-Sommerfestes vom Festgelände eine Kiste Desperados entwendet zu haben. ....

Wegen Diebstahls und Hausfriedensbruch wird ein Ermittlungsverfahren gegen die Beteiligten eingeleitet.

Es meldete sich EIN junger Mann. Dieser hatte gemeinsam mit BEGLEITERN das Bier entwendet. Es müssen also MINDESTENS 3 Personen gewesen sein. Möglicherweise mehr. Sonst hätte es heißen müssen: "Gemeinsam mit einem Begleiter".