Der tragische Tod von Tanja Gräff

@Locard
aber john, du musst schon zugeben, dass man so einen vorfall, der in ganz enger zeitlicher UND örtlicher nähe mit trier und tanjas verschwinden steht, nicht damit abtuen kann, dass das gleiche ja auch in thailand hätte passieren können. ich will mir auch nicht anmaßen über die polizei zu urteilen. aber ich denke zumindest, dass man das ganze ernst nehmen sollte.

Wenn es von Anfang an Hinweise auf ein Verbrechen gegeben hätte wäre sicher auch überregional ermittelt worden.Nach Aussage eines Kripobeamten mir gegenüber gehen sie bei einem erwachsenen Vermissten erstmal davon aus, daß er sein Lebensumfeld freiwillig verlassen hat. " Die jungen Leute liegen in irgendeinem fremden Bett und amüsieren sich, wenn man da jedesmal den Polizeiapparat in Gang setzen wollte........ "

@senia

Wenn es so wäre, dass Tanja nach Homburg verbracht oder verschleppt wurde, dann sollte man aber diese Spur weiter verfolgen oder zu Ende denken. Es stellt sich dann erstmal diese Frage: Warum sollte ein Täter so etwas tun? Handelte es sich um eine Geiselnahme oder um eine Entführung?

@seli
aber dafür spricht nun mal einfach nichts.
tanja war im familiären umfeld geborgen, hatte freunde.
an ein freiwilliges verschwinden glaube ich nicht.

@seli

Man ging schnell davon aus das Tanja was schlimmes passiert ist!
Spätestens schon als sie sich nicht gemeldet hat bis zum Abend!
Gegen Mittag war die Muter schon unruhig weil sie das nicht kannte von Tanja , das sie sich nicht wenigstens meldet das sie nicht kommen würde!
Also bei einer jungen Frau die immer zuverlässig ist denke ich auch das was nicht stimmt!
Schau dir nochmal die Aussagen der Freund an in youtube bei Kerner

@seli

seli schrieb:Wenn es von Anfang an Hinweise auf ein Verbrechen gegeben hätte wäre sicher auch überregional ermittelt worden.Nach Aussage eines Kripobeamten mir gegenüber gehen sie bei einem erwachsenen Vermissten erstmal davon aus, daß er sein Lebensumfeld freiwillig verlassen hat. " Die jungen Leute liegen in irgendeinem fremden Bett und amüsieren sich, wenn man da jedesmal den Polizeiapparat in Gang setzen wollte........ "

Das mag sein. Aber im Fall Tanja ging die Polizei sofort am Anfang von einem Kapitalverbrechen aus. Und aus dem Grund wurde am Samstag (9. Juni 2007) eine SOKO gebildet. Trier ist nicht Berlin, wo man vielleicht erst 3 Tage abwartet, ob sich die vermissten Personen wieder von selbst einfinden.

Was ich damit sagen wollte war, daß in einem solchen Fall nicht sofort überregional ermittelt wird, dabei geht es ja " von innen nach außen " , das heißt es wird erst im nächsten Umfeld ( Familie), dann bei Freunden und Bekannten und dann erst nach Unbekannten gesucht.

@seli

Berlin war nur als Beispiel gedacht: Ich weiß nicht, wie man das in Berlin handhabt, also ob man dort erstmal ein paar Tage abwartet oder ob man sofort alles in Gang setzt, um eine Vermisste zu finden. Ich habe im Internet gelesen, dass man in der Regel nur bei kleinen Kindern und hilflosen Personen sowie alten Menschen sofort mit massiven Einsatzkräften mit der Vermisstensuche beginnt. Bei einem Erwachsenen, der gesund ist, geht man erstmal langsam an die Sache heran, weil man nicht vorher wissen kann, ob er nur eine Reise unternahm oder sich aus freien Stücken von zu Hause entfernte. Im Fall Tanja, das steht fest, wurde einen Tag nach der Vermisstenanzeige eine SOKO gebildet. Das ist also der Beweis, dass man sofort von einem Verbrechen ausging. Weil Tanja als zuverlässig galt. Daher ist anzunehmen, dass die SOKO die Suchmeldungen an alle umliegenden Polizeistationen gegeben hat, also nicht nur an die Polizeien in Rheinland-Pfalz, sondern auch im Saarland und in Luxemburg.

Scipper schrieb: Im Fall Tanja, das steht fest, wurde einen Tag nach der Vermisstenanzeige eine SOKO gebildet. Das ist also der Beweis, dass man sofort von einem Verbrechen ausging. Weil Tanja als zuverlässig galt.

Zwar bin ich von der korrekten Vorgehensweise bzgl. der Homburg-Spur alles andere als überzeugt - aber die Tatsache, dass hier so schnell gehandelt wurde, spricht wiederum für die Polizei.

die Trierer Polizei konnte ja nichts dafür das die Meldung aus Homburg recht spät angekommen ist!
Bei 1000enden Hinweisen habe sogar ich Verständnis

Es waren die Homburger Polizisten die wie ich finde einfach gleich hätte reagieren müssen. Egal welche Frau das verschleppt wurde ! Jede Frau die um Hilfe bittet sollte geholfen werden und zwar umgehend!

So war es schon zu spät!

@Scipper
Wir dürfen uns keine falschen Vorstellungen über die Datenübermittlung überregional machen. So fortschrittlich wie das im TV dargestellt wird, ist das nämlich wirklich nicht.

@RickDeckard

Die Polizei hat im Fall Tanja mit enormem Eifer sofort ab dem Samstag nach Tanja gesucht, wobei man sich das nicht nur als ein Umherlaufen im Wald, sondern auch als Fahndung vorstellen muss. Es war damit einerseits die Suche im Gelände verbunden, aber auch eine erhebliche Ermittlungsarbeit. Der Aufwand an Personal und Zeit war enorm. So etwas hatte es in Trier vorher noch nie gegegeben.

@seli

seli schrieb:@Scipper
Wir dürfen uns keine falschen Vorstellungen über die Datenübermittlung überregional machen. So fortschrittlich wie das im TV dargestellt wird, ist das nämlich wirklich nicht.

Das kann sein, dass die Datenübermittlung im Jahre 2007 noch nicht so gut war. Man kann aber auch nicht sagen, dass keine Datenübermittlung stattfand. Berichte in Luxemburg beweisen, dass ab dem ersten Tag die Datenübermittlung an das Saarland und an die Luxemburger Polizei funktioniert hat.

Scipper schrieb:Die Polizei hat im Fall Tanja mit enormem Eifer sofort ab dem Samstag nach Tanja gesucht

Das will ich auch keinesfalls in Abrede stellen. Allerdings bedeutet eifriges Handeln nicht automatisch fehlerfreies Handeln. Und ich hätte mir halt einfach gewünscht, dass dieser Homburg-Spur mehr Beachtung geschenkt worden wäre.

Zwar weiß ich genausowenig wie alle anderen hier, was genau aus dieser Spur tatsächlich wurde - viel scheint man aber ja wohl nicht rausbekommen zu haben, was eben einfach dafür spricht, dass man dieser Möglichkeit zu wenig Beachtung schenkte. Dabei schließe ich ja auch nicht aus, dass die Polizei nicht vielleicht auch tatsächlich gute Argumente hatte, hier nicht weiter zu prüfen - allerdings kann auch hierüber wieder nur spekuliert werden.

@RickDeckard

EDV-Technik ist was anderes wie Denken. Ein gedanklicher Zusammenhang wurde nicht erkannt. Das hat ja nichts mit der Datenübermittlung zu tun oder mit den Computern oder den Telefonleitungen.

Selbst wenn am Samstag in der Wachstube in Homburg ein Tanja-Plakat ausgehangen haben würde, wäre damit auch nicht sichergestellt gewesen, dass man den Vorfall mit der Frau in der Kanalstraße sofort in einem gedanklichen Zusammenhang mit dem Vermisstenfall in Trier gebracht haben müsste.

Ein Zusammenhang wäre nur dann erkennbar gewesen, wenn der Zeuge gesagt hätte, dass er Tanja sah. Aber das hat er ja nicht gesagt, weil er ja erstmal gar nichts von der Vermisstenmeldung wusste. Als der Zeuge dann schlussendlich etwas von der Vermisstenmeldung wusste und darauf meinte Tanja gesehen zu haben, war das Geschehen vorbei und das Auto mit der Frau schon lange verschwunden.

@Scipper
Da hast du wohl recht.

Aber ist die Polizei in Homburg dieser Meldung weiter nachgegangen? Denn wie @senia schon sagte, ist es ja erstmal vollkommen egal, ob dieser Fall in einem Zusammenhang mit Tanja Gräff steht oder nicht. Wenn da eine Frau auf der Schulter getragen wird, und mit letzten Kräften um Hilfe wimmert, dann sollte man da schon in jedem Fall tätig werden...

@RickDeckard

Zuerst hat sich die Homburger Polizei mit der Sache befasst und dann die SOKO. Und wie man aus den Berichten herauslesen kann, wurde kein Zusammenhang zwischen dem Vorfall in Homburg und dem Vermisstenfall Tanja Gräff erkannt oder festgestellt oder für theoretisch denkbar gehalten.

Das hat also rein gar nichts damit zu tun, ob die Datenübertragung gut war, sondern das hat nur damit etwas zu tun, dass dieser Vorfall in Homburg nicht ins Puzzle-Bilder der SOKO passte. In dieses Bild passte vor allem eins nicht: Das Tanja wimmend in Homburg sein sollte, weil man sie tot wähnte.

Wenn die SOKO nicht von einer Geiselnahme oder einer Entführung oder Verschleppung ausging, passte es nichts ins Bild, dass Tanja zwei Tage nach ihrem Verschwinden in Homburg lebend über eine Straße getragen worden sein könnte. Mit der verkehrten Autofarbe hatte das sicherlich nichts zu tun.

@Scipper
aber genau das würde doch bedeuten, dass sich die polizei schon ganz früh darauf festgelegt hat, was passiert sein soll. das heißt, die polizei muss hinweise darauf gehabt haben, dass ein szenario wie eine entführung/verschleppung nicht infrage kommt?

Eigentlich wird in einem Fall, bei dem man von einem Verbrechen ausgeht, eine Mordkommission eingerichtet, bzw. übernimmt sie den Fall von der Soko

@Merricat

Die Suchaktionen in den Wäldern und Seen und in der Mosel beweisen, dass die SOKO annahm, dass Tanja entweder tödlich verunglückt oder einem Tötungsdelikt zum Opfer gefallen sein könnte. Und aus dem Grund passte die wimmernde Frau in Homburg nicht ins Bild, egal welche Farbe das Auto hatte.

Es wurde kein Zusammenhang mit dem nächtlichen Vorfall in Homburg gesehen, weil man nicht damit rechnete, dass Tanja nach Homburg entführt oder verschleppt oder verbracht worden sei könnte. Das hatte gewiss nichts damit zu tun, dass man nur nach einem dunkelblauen Peugeot 307 suchte.