Der tragische Tod von Tanja Gräff

nein das denke ich nicht , nur der Zeitraum liegt nah beieinander und der Fundort.
ich wollte damit nur sagen das nicht alle ungeklärten fälle in Verbindung zu TG gebracht werden sollten .Eigendlich wollte ich damit diesen fall etwas ausschließen , weil andere Begebenheiten besser dazu passen würden.

ok. ich finde auch, dass passt nicht ganz.

Weiß jemand der auf dem Fest war,wies um Taxis stand,waren da viele und standen die an einem bestimmten Punkt?

@Zfaktor
auch wenn ich die taxifahrertheorie bei se für als eine weitere möglichkeit nicht ausschließe, denke ich das tg kein taxi genommen hat. se hatte zwar auch nur ernig geld bei sich, aber tg wollte nicht nach hause sondern zu ihren freunden. ich denke nicht, dass die noch alle zusammengelegt und die fahrt bezahlt hätten, da tg nicht sicher sein konnte, ob das geld bei denen reicht. bei se war es was anderes, da sie nachhause wollte und sie sich von dem dortigen geld den betrag für den taxifahrer nehmen konnte.

Nochmal zu gestern und der Frage, weshalb bei TG direkt so reagiert wurde.


Was veranlasst die Polizei in Vermisstenangelegenheiten?
Die Aufgabe der örtlichen Polizeidienststelle
Die unmittelbare Personensuche
Die Schilderungen des Anzeigenerstatters dienen der Polizei als Grundlage für die Einschätzung der Gesamtsituation.

Quelle:http://www.bka.de/nn_206014/DE/ThemenABisZ/Vermisstensachbearbeitung/vermisstensachbearbeitung__node.html?__nnn=true#doc227018bodyText3 (Archiv-Version vom 18.02.2013)

Es kommt als offensichtlich wirklich darauf an, wie die Angehörigen die Situation schildern. In den Fällen gestern war oftmals von privaten Problemen die Rede, weshalb die Polizei ein Verschwinden aus eigenem Willen für möglich hielt. Dies war bei TG nicht der Fall, deshalb diese Reaktion. Es kann also nicht davon ausgegangen werden, dass die Polizei bei TG zu Beginn direkt von einem Kapitalverbrechen ausgegangen ist.

Morgen ist der sechste Jahrestag des Verschwindens von Tanja Gräff. Leider habe ich dazu bisher nur einen dpa-Bericht gefunden, der so dürftig ist, dass man sich darüber nur noch wundern kann:

Vor sechs Jahren verschwand Tanja Gräff - Bericht vom 5. Juni 2013

Tanja Gräff bleibt auch nach sechs Jahren wie vom Erdboden verschwunden. Es vergehe keine Woche, in der die Ermittler nicht in irgendeiner Form mit dem Fall der Trierer Studentin beschäftigt seien, sagt der Kripo-Sprecher.

Am Freitag (7. Juni) vor sechs Jahren ist die Trierer Studentin Tanja Gräff bei einer Uni-Fete spurlos verschwunden. Bislang ist das Schicksal der 21-Jährigen ungeklärt. "Der Fall ist aber nach wie vor präsent bei uns", sagte der Leiter des Kommissariats für Kapitaldelikte der Kriminaldirektion Trier, Christian Soulier, der Nachrichtenagentur dpa. Es vergehe keine Woche, in der die Ermittler nicht in irgendeiner Form mit "Tanja" beschäftigt seien. Dennoch: trotz gut 3000 bearbeiteten Hinweisen und Spuren - eine heiße Spur fehlt nach wie vor.

Von der jungen Frau fehlt bisher noch jede Spur. (dpa) Derzeit liefen etwa zehn Überprüfungen aufgrund von Vorfällen in Deutschland oder im europäischen Ausland. "Ein Fall anderswo könnte einen Bezug zu Trier haben", sagte Soulier. Es kämen auch nach wie vor noch Hinweise rein, die allerdings meist "wenig brauchbar" seien. Das Kernproblem bei dem Fall sei, "dass wir keine Handlung haben, die wir zuordnen können, und somit keinen Tatort haben."

Gräff aus Korlingen (Kreis Trier-Saarburg) war am 7. Juni 2007 bei einem Fest an der Fachhochschule Trier verschwunden. Die Polizei geht davon aus, dass sie Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Neben diesem Fall hat die Trierer Polizei noch etwa zehn weitere ungeklärte Mordfälle aus den vergangenen 30 Jahren, die sie immer wieder neu bearbeitet.

(dpa/lrs/Tageblatt.lu)

http://www.tageblatt.lu/nachrichten/grossregion/story/Vor-sechs-Jahren-verschwand-Tanja-Gr--ff-10451184 (Archiv-Version vom 11.06.2013)

Der Bericht enthält außerdem einen Fehler, denn das FH-Sommerfest 2007 war keine kleine Uni-Fete, sondern eine Großveranstaltung mit weit über 10.000 Festbesuchern auf dem FH-Gelände Trier.

PS: Nicht nur das Wort "Fete" ist falsch, sondern die Bezeichnung "Uni-Fete" - denn das Sommerfest hatte nichts mit der Uni zu tun, sondern mit der FH und diese befindet sich nicht neben der Uni !!!

@Scipper

Scipper schrieb:Ich muss mal etwas klarstellen, denn hier werden gewisse Faktoren leider außer Acht gelassen:

1. Auf einem Aktenordner der SOKO im Fernsehen (ZDF) stand: "Verdacht des Mordes zum Nachteil von GRÄFF Tanja." Daher kann der Fall nicht nach 20 oder 30 Jahren verjähren. Einfacher Totschlag verjährt nach 20 Jahren und schwerer Totschlag verjährt nach 30 Jahren. Mord verjährt nie.

den gedanken finde ich relativ einleuchtend. mir fehlt da leider einfach hintergrundwissen, wie die polizei so etwas wie die vorläufige bezeichnung eines verbrechens handhaben darf bzw. soll.

ich bin davon ausgegangen, dass man zunächst erst einmal "nur" von totschlag ausgeht, solange wie eindeutige mord-hinweise fehlen. natürlich hält man sich aber mit einer mord-ermittlung die hintertür mit fehlender verjährung definitiv offen.

Der sehr dürftige Bericht anläßlich des 6. Jahrestages enthält zwei Sätze, die Fragen aufwerfen:

"Derzeit liefen etwa zehn Überprüfungen aufgrund von Vorfällen in Deutschland oder im europäischen Ausland. "Ein Fall anderswo könnte einen Bezug zu Trier haben", sagte Soulier."

http://www.tageblatt.lu/nachrichten/grossregion/story/Vor-sechs-Jahren-verschwand-Tanja-Gr--ff-10451184 (Archiv-Version vom 11.06.2013)

Was sind das für Vorfälle, die sich in Deutschland oder im europäischen Ausland ereigneten? Und wieso sollten diese Vorfälle etwas mit dem Fall Tanja zu tun haben? Glaubt man etwa, dass der Täter im Fall Tanja aus dem Ausland kommt und falls ja, aus welchem Land, denn Europa ist ziemlich groß?

Scipper schrieb:Was sind das für Vorfälle, die sich in Deutschland oder im europäischen Ausland ereigneten?

Ich gehe davon aus das das unbekannte Tote sind die irgendwo in Europa gefunden wurden und
sie eventuell DNA Abgleiche machen.

@itfc
abe runbekannte tote? ich denke, sie suchen eher nach anhaltspunkten, die sich mit dem fall tg decken. auch wenn man nicht viel weiß, einiges weiß man. nämlich das ein mensch einfach so verschwunden ist, ohne eine spur zu hinterlassen.

Hier mal ein ganz interessanter Artikel wie schwe es ist unbekannte leichen zu identifizieren wenn es über grenzen geht.
http://europa.deutschlandfunk.de/2013/02/06/den-toten-einen-namen-geben/

@Merricat

In Trier geht die Polizei zunächst von Mord aus im Fall Tanja, wegen den Verjährungsfristen bei allen anderen Delikten, denn nur bei Mordverdacht ist sichergestellt, dass der Fall nicht verjähren kann.

Ich denke, man hat aus dem Fall Lolita Brieger dazu gelernt, denn dieser Fall ist verjährt, weil man in dem Fall anfangs - in den 80er Jahren - nur von Totschlag ausging und die Verjährungsfrist begann. Der Täter wurde freigesprochen, weil der Totschlag um 1 Jahr und ein paar Monate verjährt war.

@Scipper

nochmal danke an dich! ich denke, das ist wirklich die schlüssigste erklärung ohne gleich vermuten zu müssen, die polizei habe bereits eindeutige hinweise auf einen mord.

Nachtrag: Im Fall Lolita bestand - nach der Neuaufrollung des Falles - zwar auch Mordverdacht, aber dem Täter war der Mord nicht exakt nachzuweisen und der etwaige Totschlag war bereits verjährt.

Ob diese Verjährung auch dann eingetreten wäre, wenn man sofort von Anfang an von einem Mord ausgangen wäre, weiß ich nicht, aber ich nehme das an, denn wenn das Gericht am Ende nur einen Totschlag nachweisen konnte und wenn dieser bereits verjährt war, war die Straftat verjährt.

Das Problem war aber ein anderes: Die Ermittlungen im Fall Lolita Brieger wurden 1987 eingestellt, weil man anscheinend meinte, dass Lolita nur von zu Hause weggelaufen sein könnte. Es war also insoweit ein Fehler, dass man den Fall auf Eis legte und ihn erst nach Jahren wieder neu aufrollte.

Die Frist begann in dem Moment zu laufen, als der Fall eingestellt wurde und erst als er wieder neu aufgerollt wurde, wurde die Verjährungsfrist unterbrochen. Schlussendlich war aber der Fall dann verjährt, weil Mord nicht nachweisbar war, sondern nur der Totschlag, der bereits verjährt war.

Der Totschlag war bereits kurz vorher verjährt, also nicht erst als es zum Prozess kam, wobei man einem Filmbericht entnehmen konnte, dass er nur um ein Jahr und ein paar Monate verjährt war.

Es ist ja hier schon einmal angeklungen, dass die Fälle Frauke Liebs und Tanja Gräff in gewisser Weise Parallelen aufweisen. Ich habe mir beide Fälle noch einmal angeschaut und muss sagen, dass da etwas dran sein könnte:

1. Sowohl Frauke als auch Tanja sind im Jahr 1985 geboren worden, also etwa gleich alt.
2. Beide ähneln sich vom Typ her.
3. Beide werden mehr oder weniger an belebter Stelle aus ihrem Alltag geholt und verschleppt.
4. In beiden Fällen kommen für mich eher jüngere Täter in Betracht, die über eine hohe Risikoaversion verfügen und auch über gewisse technische Kenntnisse verfügen müssen.
5. In beiden Fällen scheinen Tätertypen vorzuliegen, die ein extremes Minderwertigkeitsgefühl gegenüber einen bestimmten Frauentyp zu haben scheinen, den sie durch absolute Machtausübung kompensieren wollen. Daher kann das Spiel der Verschleppung für sie zunächst der eigentliche Reiz sein.
6. Sowohl Paderborn als auch Trier sind alte Bischofssitze. (Gibt es hier Priesterseminare, die in der Ausbildungsphase erst Paderborn und dann Trier als Ausbildungsort vorsehen?)
7. Die beiden Fälle geschahen sehr zeitnah aufeinander, beide im Monat Juni (Frauke Liebs, 20.Juni 2006, Tanja 7. Juni 2007)
8. Beide Städte sind zudem beliebte Universitätsstädte.
9. In beiden Fällen scheinen die Handys der Opfer eine wichtige Rolle zu spielen, scheint der Täter sie in sein Spiel einzubinden bzw. scheint ihn der Kontakt der Opfer vor seinen Taten zumindest nicht abzuschrecken.
10. In beiden Fällen sticht heraus, dass der Zufall der Ereignisse eine herausragende Rolle spielt. Es lassen sich in beiden Fällen bis heute keine Beziehungstaten bzw. Beziehungshintergründe herauslesen.


@all

Natürlich sind auch die von mir vorgebrachten zehn Punkt Spekulationen geschuldet. Aber für überprüfenswert halte ich diese möglichen Verbindungen für die Polizei.

Sozusagen vorbeugend von einem Mord auszugehen,da bin ich etwas zwiegespalten,auf der einen Seite finde ich es gar nicht schlecht,sollte vieleicht bei jedem Fall der ähnlich ist so sein,auf der anderren Seite kann nach längerrer Zeit jemand wegen Mordes verurteilt werden in wirklichkeit wars aber Todschlag.
Ich weiß über Juristerei jetzt nicht so gewaltig Bescheid,keine Ahnung was für einen Sonderweg die Trierer Polizei dort geht.

@porcupinetree
aber lies dir doch bitte mal den fall tanja mühlinghaus durch. du wirst merken, dass dort eher verbindungen liegen als zu tanja gräff.

Wenn also in einem ungeklärten Fall vorrausschauend wegen Mordes ermittelt wird und sich dann später herausstellt, dass es doch nur ein Toschlag oder gar fahrlässige Tötung war, dann laufen die Verjährungsfristen aber dennoch wie bei einer Anklage wegen Mordes?

Die Verjährung richtet sich nach dem ersten Anfangsverdacht und nicht nach dem später ermittelten konkreten Straftatbestand?

Habe ich das jetzt richtig verstanden?

Und aus genau diesem Grund wird in Trier wegen des Verdachtes auf Mord im Fall Tanja Gräff ermittelt obwohl man keine konkreten Hinweise auf einen Straftatbestand Mord hat?

Wenn man sich aber wünscht und hofft, dass Täter, Mittäter oder Mitwisser sich freiwillig melden, dann verbaut man ihnen durch eine derartiges Konstrukt so müsste man es wohl nennen, von vornherein den Weg dieses zu tun!!

Im Prinzip sollte es am besten immer so laufen zunächst von Mord auszugehen,dann sind Verjährungsfristen vom Tisch.
Bei Lolita Brieger wurde der Täter freigesprochen weil man ihm den Mord nicht nachweisen konnte,die Todschlagsfrist aber verjährt war,aber das wär sie nach 30.Jahren sowieso,allso im Moment blick ich jetzt nicht durch.