@EDGARallanPOEDie Sichtweise ist eben unterschiedlich. So soll das in einem Forum auch sein. Ich meine, dass man nicht jeden unaufgeklärten Frauenmord in Niedersachsen dem Göhrdemorder zuschreiben kann. Da reicht mir das Argument nicht, dass es nicht sein könne dass mehrere Frauenmörder in zeitlichen Abständen Taten begangen haben, die nicht aufgeklärt werden konnten. Die ermordeten Frauen waren oft Zufallsopfer und gerade bei Zufallsopfern ist die Aufklärung schwierig, weil es keine Verbindung zwischen Täter und weiblichem Opfer gab. Da kann es vorkommen, dass ein Mörder ungeschoren davon kommt.
Ich meine, dass man, bevor man einen solchen Schluss zieht, dass ein Serientäter oder gar ein Massenmörder getötet hat, alle Mordfälle sorgfältig untersuchen und miteinander vergleichen müsste und in den Vergleichsfällen auf eine unverwechselbare Handschrift des Täters gestoßen sein muss.
Das ist uns doch gar nicht möglich. Was wissen wir denn schon an Fakten und Einzelheiten an denen wir die charakteristische Vorgehensweise des Täters bei den anderen nicht aufgeklärten Frauenmorde und bei den Göhrdemorden festmachen können? Woran können wir ohne dieses Wissen überhaupt festmachen, dass die Morde immer die gleiche unverwechselbare Handschrift tragen, die darauf hindeutet, dass ein und dieselbe Person am Werk war? Ich meine dass wir dazu nichts in der Hand haben. Als gemeinsames Merkmal reicht mir jedenfalls nicht aus, dass die Morde nicht aufgeklärt werden konnten und dass sie im Raum Niedersachsen stattfanden.
Die Polizei, der solche Vergleichsarbeit aus den Akteninhalten möglich ist, geht jedenfalls nicht davon aus, dass ein Serienmörder sein Unwesen getrieben hat. Da ich davon ausgehe, dass Polizei und Staatsanwaltschaft nicht auf der Brennsuppe daher geschwommen kommen, spricht auch das mE bislang dagegen, dass der Göhrdemörder ein Serienmörder ist.