Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

HerculePoirot schrieb: Liegt es möglicherweise tatsächlich nur an der Häufigkeit der Nennung im Thread?

Wahrscheinlich. Und der weitsee kam Viel früher ins Gespräch. Während der walchensee zunächst gar nicht in" Verdacht " stand.

Auf jeden Fall sollte man weitsee wieder löschen.

@accattone Man lernt nie aus. Ist hier aber unerheblich, da das Instrument im Womo transportiert WURDE und die L.s keine Orchestermusiker waren. Ich war i.Ü. schon bei einigen Konzertreisen auch in warme Länder dabei. (zugegeben nicht mit den B. Ph. ☺) Stets genügte dem Orchester die unklimatisierte Ladefläche unter den Sitzreihen. Insofern glaube ich nicht, dass ausgerechnet die L.s um diese Frage ein übertriebenes Gewese gemacht hätten.

@fravd Warum ziehen wir uns an der Geige hoch? Weil es ansonsten kein auch nur annähernd erkennbares Motiv gibt. Weil das Instrument für die L.s offenbar Bedeutung hatte und im (letzten?) Telefonat erwähnt wurde.

Ich zitier mal den Eingangspost von S.1: "Der einzig wertvollere Gegenstand an Bord ist eine antike Geige, die sie in Mittenwald schätzen liessen"

Wenn das so stimmt, haben sie das Ding nicht dort gekauft, sondern mitgebracht.

fauchi schrieb:eine geige besteht aus holz.
was so alles schädlich für holz ist,weiss man so im allgemeinen schon - denke ich zumindest.
für ein musikinstrument sind temperaturschwankungen recht unpraktisch.
des weiss ich zufällig,weil sich in meinem bekanntenkreis ein musiker befindet.

Es setzt aber voraus, dass man sich darüber überhaupt Gedanken macht.
Und du bestätigst ja selbst, dass du das nur deshalb weißt weil du einen Bekannten hast der Musiker ist. Es hat aber nicht jeder einen Bekannten der Musiker ist und/oder denkt überhaupt über dieses Thema nach.

selber post,zweiter absatz:

fauchi schrieb:ist sie ein fundstück u. sie dachten,sie hat schon soviel abbekommen - da macht des rumgefahre nun auch nix mehr schlimmer?

oder sie haben sich da gar keine gedanken drüber gemacht.

sie wurde zwar als einer der wenigen wertvollen gegenstände beschrieben,aber es ist nicht bekannt in welchem zustand sie sich vor dem brand befand.

Trimalchio schrieb:Warum ziehen wir uns an der Geige hoch? Weil es ansonsten kein auch nur annähernd erkennbares Motiv gibt.

Raub ist leider nicht das einzige Motiv für ein Verbrechen.

Die (Vor-) Beziehung zwischen dem Täter und den Opfern ist (uns) nicht bekannt.
Bzw. darf hier im Thread ab einem bestimmten Punkt nicht diskutiert werden.

Die Temperaturschwankungen sind für Musiker vor allem deshalb blöd, weil sich die Instrumente schneller verstimmen. Ein warmes Instrument dehnt sich aus, ein kühles zieht sich zusammen... Daher lassen die ihre Geigen und Flöten vor der Aufführung möglichst längere Zeit im Konzertraum. Die können ja nicht mitten im 1. Satz der 9. Symphonie abbrechen und nochmal nachstimmen. Daher wohl auch bei Spitzenprofis klimatisierte Busse.
Um Haltbarkeit geht es dabei in der Praxis wohl weniger. Oder hat Stradivari seine Geigen in klimatisierten Postkutschen transportiert?

@Trimalchio

sehr gute Gedanken - ich finde auch, dass der Geigenraub als Motiv logisch sein könnte.

S o fahrlässig finde ich es auch nicht so ein Instrument im Wohnmobil zu transportieren.
Die L´s werden wahrscheinlich keine ausgesprochenen Aktivurlauber gewesen sein, die stundenlange Wandertouren unternommen haben und das Wohnmobil stundenlang unbeobachtet auf Wald-Parkplätzen herumsteht. Viele Rentner-Camper fahren von bewachtem Campingplatz zu Campingplatz und sitzen meist auf Klappstühlen vor dem eigenen Gefährt, so dass das Womo eigentlich immer im Blick ist ( und ein Diebstahl eher unwahrscheinlich ist).

Wenn die Theorie "wertvolle Geige (gestohlen)" wurde gegen " wertlose Ersatzgeige (die im Womo verbrannte)" stimmt, dann wäre das wirklich ein gut ausgeklügelter Plan. Interessant wäre halt ob die Spurensicherung die verbrannte Geige zweifelsfrei als die Original-Langendonksche-Geige identifizieren konnte (z.B. anhand der aufgezogenen Saiten).. ?

Der Täter könnte die "wertvolle ausgetauschte Geige" im Holz entweder vergraben, versteckt oder z.B. in den Kofferraum seines (dort irgendwo geparkten) Fahrzeuges gepackt haben (deshalb vielleicht die zwei Stunden Aufenthalt im Holz),
das er dort dann dringend am nächsten Früh abholen wollte.

F ü r die Theorie könnte auch sprechen, dass der Täter auf der Taxifahrt von Nürnberg aus diese Musikthematik (Orchester) erwähnt hat.
Es könnte sein, dass er diese Rolle "ich-kenne-mich-mit-klassischer-Musik-Geigen-aus" gegenüber den Langendonks gespielt hat (deshalb vielleicht auch die Tarnung mit dem Anzug) und dass er auf der Taxifahrt wieder in diese gespielte Rolle zurückfällt (Müdigkeit, mangelnde Konzentration, etc).

Erklären könnte die "Geigenraub-Theorie" auch, dass der Täter das geraubte Geld gleich wieder zum Teil durch die extrem teuere Taxifahrt verpulvert hat.

Ganz ausschließen kann man auch nicht, dass der Blonde mit den Langendonks am Hölzl eine Verabredung hatte...
irgendein Instrumenten-Sachverständiger (den sie vielleicht vorher getroffen haben) könnte sie da hin geschickt haben, nach dem Motto: "zufälligerweise habe ich einen Bekannten, der bei irgendeinem Orchester arbeitet und sich sehr gut mit alten Geigen auskennt...er ist gerade auf Durchreise.. wenn ihr wollt kann er sich das Instrument mal anschauen... er kommt irgendwann am Nachmittag aus Richtung xy.. wenn ihr euch mit euerem Fahrzeug auf den Waldparkplatz am Holz stellt, dann kann er euch bei der Durchfahrt von der Straße aus sehen und schaut sich die Geige mal kurz an..." ?

No-mystery schrieb:rgendein Instrumenten-Sachverständiger (den sie vielleicht vorher getroffen haben) könnte sie da hin geschickt haben, nach dem Motto: "zufälligerweise habe ich einen Bekannten, der bei irgendeinem Orchester arbeitet und sich sehr gut mit alten Geigen auskennt...er ist gerade auf Durchreise.. wenn ihr wollt kann er sich das Instrument mal anschauen... er kommt irgendwann am Nachmittag aus Richtung xy.. wenn ihr euch mit euerem Fahrzeug auf den Waldparkplatz am Holz stellt, dann kann er euch bei der Durchfahrt von der Straße aus sehen und schaut sich die Geige mal kurz an..." ?

Finde ich sehr konstruiert. Da kann man sich besser in einem Café treffen.

@No-mystery Danke! Sehr anregende Ergänzungen. Z.B. die Frage nach den Saiten! Da gibt es diverse Hersteller, und wenn die verkohlte Geige z.B. mit österreichischen Saiten bezogen war, dann wäre das zumindest ein Indiz. Leider wissen wir nicht, ob das untersucht wurde. Aber die Polizei liest ja mit ;-)
https://www.stradivarishop.com/Geigensaiten:::1.html

heideblume schrieb:Finde ich sehr konstruiert. Da kann man sich besser in einem Café treffen.

es kommt drauf an: wenn man vorhat jemanden auszurauben oder sogar umzubringen, dann eignet sich ein Waldrand sicher besser als ein Café mMn

@No-mystery

Also, sorry! Wenn ich meine Geige bei Experten in Mittenwald schätzen lassen will und so ein Geigenbauer zu mir sagt: Leider bin ich überfordert, die Geige zu schätzen, aber ein Bekannter von mir kann die Geige am Waldrand schätzen, dann würde ich das, gelinde gesagt, äußerst merkwürdig finden und den nächsten Geigenbauer in Mittenwald aufsuchen und nicht etwa an den besagten Waldrand fahren.

@heideblume

wenn man genau hinschaut auf die menschliche Spezies, dann stellt man fest: es gibt s e h r unterschiedliche Menschen,

die einen sehen in allem was von außen kommt die Bedrohung & die Widersprüche

die anderen (kontaktfreudigen?) vielleicht eher die Chancen, Möglichkeiten...

ein jeder Jeck ist anders sozusagen

@heideblume Guter Einwand. Was aber, wenn es wirklich nur der Treffpunkt hätte werden sollen, um sich von dort in ein Cafe oder eher ein sonst schwer auffindbares Privathaus zu begeben? Oder wenn die L.s wirklich arglos waren?

In meinem Szenario gingen die L.s davon aus, dass die Geige nicht übermäßig wertvoll war, aber vielleicht doch nicht wertlos. Aber wer erwartet denn wegen einer sagen wir 1000-DM- Geige einen bewaffneten Raubüberfall?

und: Die Geige WURDE geschätzt. Leider kennen wir das Ergebnis nicht.

fravd schrieb:warum ziehen wir uns hier eigentlich so an der geige hoch?

Die Erklärung dazu findet sich doch ganz einfach. Eine Geige ist doch eher ein aussergewöhnliches Reiseutensil. Und findet auch in der Eingangspost Erwähnung. Ob sie nun sehr Wertvoll war oder nicht spielt eigentlich keine Rolle. Weiter scheint es naheliegend, dass die Langendonks laut Fahrroute Mittenwald besucht hatten. Beim Telefonat in Siegsdorf soll über eine Geigenausstellung gesprochen worden sein.

Kommen wir zum Blonden. Dieser wird in XY nach meinem Empfinden auch als "halber" Musiker dargestellt. Selbst soll er gegenüber dem Taxifahrer die Berliner Philharmoniker genannt haben.

Folglich scheint die Geige schon eine Bedeutung zu besitzen. Nicht zuletzt deswegen auch, weil die Polizei Raub nicht ausschliesst.

fravd schrieb:über wertgegenstände wird ansonsten auch nur sehr vage spekuliert....

Ja gut. Nur ich denke auf eine Ferienreise nimmt man nicht speziell Schmuck mit. Oder andere Wertgegenstände. Meist werden diese eher im Alltag getragen. Mag ja sein, dass man vielleicht noch ein Lieblingsstück mit nimmt.

Sonderbar scheint mir eher, dass die Langendonks fremd Währung mit dabei hatten. Falls nicht vom Blonden stammend fallen da die France aus dem Rahmen. Aber auch egal. Da es sich offensichtlich nicht um einen grösseren Betrag handelt. Und genau da will ich einhaken. Berichte wird immer wieder von fremd Währung. Der grössere Geldbetrag den die Langendonks dabei gehabt haben sollen geht fast unter. Und da liegt die Vermutung nahe, es könnten DM sein. Was dann ein typisches Raubmotiv wäre.

fravd schrieb: während z.b. ein benzinkanister, der u.u. erst vom täter nachgekauft wurde, unerwähnt bleibt

In der Tat finde ich auch kurios. Da nicht mal die Polizei weiter danach fragt. Genau so wie sie ein Geheimnis macht, ob das Wohnmobil Richtung Norden oder Süden weiter fuhr.

@schluesselbund

Genau so wie sie ein Geheimnis macht, ob das Wohnmobil Richtung Norden oder Süden weiter fuhr.

Das wäre mir neu, dass aus der Reiseroute ein Geheimnis gemacht wird. Die Langendonks fuhren die Deutsche Alpenstrasse von West nach Ost und sind nur gelegentlich wg. diverser Sehenswürdigkeiten davon abgewichen, z.B Schloß Linderhof oder Herrenchiemsee. Das laut letztem Telefonat in Siegsdorf genannte Ziel (Geigenausstellung) lag offensichtlich auch nicht an der Deutschen Alpenstrasse und stellt somit ebenfalls eine Abweichung dar. Diese Ausstellung fand mMn erst am nächsten Tag statt da sie sonst den Nachmittag nicht am Hölzl sondern dort verbracht hätten.

Er meint wahrscheinlich die Abfahrt vom Täter aus dem hölzl -Feldweg.  Richtung Süden oder Norden.

Ich meine- klar ging es nach Norden, aber trotzdem wäre es interessant, wegen eventueller planlosigkeit, oder zwischenstop.

Auch das ist kein Geheimnis, in Aktenzeichen xy ungelöst wurde gesagt, dass ein Zeuge das Wohnmobil aus dem Waldweg auf die B304 in nördlicher Richtung einbiegen sah. Bei Vox war die Rede davon, dass das Wohnmobil am Hölzl gewendet wurde.

Aber doch nirgends wurde gesagt, ob es richtung traunstein oder matzing fuhr?!?

@HerculePoirot Ich glaube nicht an diese "Geigenausstellung" - hab noch nie von soetwas gehört und es gibt auch keinen Hinweis darauf. Wie soll man sich das denn vorstellen? Eine Ausstellung, bei der Sammler aus aller Welt ihre Kloz und Stainer und Amatis in Kühlwagen ankarren und ausstellen? Davon hätte man doch wohl hören müssen. Oder wären irgendwo ausgestellte Billigimporte und Industriegeigen ein lohnendes Reiseziel?

Es kann sich eigentlich nur um eine ständige Ausstellung handeln, und da gibt es im Umkreis m.W. nur das Geigenbaumuseum Mittenwald. Insofern scheint hier etwas falsch verstanden worden zu sein. Oder es handelt sich wirklich um eine Finte, was aber dann die Geigenspur um so heisser erscheinen lässt.

Dann muss ich mir xy nochmal anschauen, das hab ich wohl überhört
@HerculePoirot