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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

17.045 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Feuer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

06.03.2018 um 14:38
Zitat von medardusmedardus schrieb:Ich denke, dass die Kehlenschnitte nicht dazu passen. Die sprechen eine andere Sprache: entweder Psychopath oder Täter aus einem Kulturkreis, in dem das Kehlendurchschneiden häufiger vorkommt als in West- oder Mitteleuropa. Wenn man bei Google "Kehle durchschneiden" eingibt, kommen bei den ersten Einträgen ein Psychopath, ein Pakistani, ein Syrer, ein Tschetschene, ein Türke, ein Bangla Descher und ein Afghane.
Es kommt außerdem eine Studie, die auf besonders grausame Tötungsarten während der Jugoslawien-Kriege der 90er Jahre hinweist. Selbst Patienten in Kliniken drohten "Kehlenschnitte" durch Angehörige anderer Ethnien. Wenn man dann noch an die Tokarev-Pistole denkt, die in Jugoslawien Polizeiwaffe war und ansonsten als in Deutschland "sehr selten" gilt, könnte der Täter vom Balkan kommen, evtl. nach Zwischenstation in Österreich.
Die Kehlenschnitte passen nicht zu welchem Detail meines Gedankenspiels?

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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

06.03.2018 um 15:28
Das Durchschneiden der Kehle ist in der Tat ein irritierendes Moment - eines von so vielen im Fall. Während die Pistole eine Distanzwaffe ist, die ein ebenso distanziertes Tötes ermöglicht, erfordert ein solcher Gebrauch des Messers schon eine gewisse Abgebrühtheit (wenn man nicht ein "Übertöten" aus einer Panikreaktion heraus annimmt).

Für die (Süd-)Osteuropa-Spur (ehm. Jugoslawien) hätte ich durchaus eine Sympathie. Auch wegen der Waffe. Bliebe nur das Problem, dass die Taxifahrer keinen slawischen Akzent wahrgenommen haben.

Leider ist die Psychopathen-These so oder so nicht vom Tisch, da ist alles drin, was unerklärlich erscheint. Selbst unerklärliche Brüche. Und machen wir uns nichts vor: Von hier aus können wir nicht wirklich fundierte Ideen zu Täter und Motiv ausschließen, weil es zu viele Unbekannte gibt. Es gab hier mehrere sehr gute Theorien, die meines Erachtens umso besser waren, je mehr sie die Fragen offen ließen, die nur mit wilden Spekulationen zu füllen gewesen werden.

Das beste Beispiel die von Menedemos, die ich im Folgenden nochmals in Gänze zitiere (Hervorhebungen von mir, alles weitere dazu ab Seite 365 ff.)
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb am 23.02.2018:Für mich ist das Nachtatverhalten des Täters mittlerweile ziemlich einleuchtend und nachvollziehbar und gibt mir keine großen Rätsel mehr auf. Er musste viel improvisieren, hat dabei aber logisch gehandelt und ziemlich viel richtig gemacht.

Hinweis: Ich schreibe im Folgenden der Einfachheit halber immer im Singular. Ich schließe aber keineswegs aus, dass auch mehrere Kriminelle zu bestimmten Zeitpunkten beteiligt gewesen sein können.

Die Ermordung der Langendonks war nicht vorhergeplant (siehe meine Ausführungen dazu oben). Warum, wissen wir immer noch nicht, spielt aber hier keine Rolle, da es hier nur ums Nachtatverhalten gehen soll.

Die Schüsse, die Schrei hörte man meilenweit. Jemand hätte den Mord auch direkt gesehen haben können, von einem der Häuser aus oder von einem Auto aus auf der Bundesstraße. Letzteres war zwar nicht so, konnte der Täter aber nicht wissen. Manche Ohrenzeugen überlegten jedenfalls, die Polizei zu rufen (etwa die Frau aus Litzlwalchen, die bei VOX interviewt wurde). Auch der Täter musste das zu Recht befürchten.

Was tat er also: Er flüchtete schleunigst vom Tatort. Das ist nicht nur ein natürlicher Reflex, sondern in solcher Situation auch objektiv das einzig Sinnvolle.

Aber nach einiger Zeit, wahrscheinlich in einigem Abstand, besann er sich: Wenn herauskommt, dass im Hölzl ein Mord geschehen ist, hat er ganz ein massives Problem. Warum, wissen wir nicht. Ein Beispiel: Auf der Flucht hat ihn jemand gesehen, der ihn kennt: "Servus Ede, was treibst du denn hier im Wald?" "Ich, äh, bisschen frische Luft schnappen..." Versetzen wir uns in die Position von "Ede"! Würden wir nach einer solchen Begegnung nicht auch alles tun, um zu verschleiern, dass im Hölzl an diesem Abend ein Mord geschehen ist?
Es sind weitere Gründe denkbar, den Ort zu verschleiern. Ich halte das Beispiel nicht einmal für den wahrscheinlichsten Grund. Aber es wäre ein durchaus mögliches Szenario.

Einen Grund, den Tatort zu verschleiern, musste es jedenfalls gegeben haben, sonst hätte er sich nicht dem enormen Risiko ausgesetzt, 2 Stunden nach dem Mord zum Tatort zurückzukehren. Dass darin ein hohes Risiko besteht, musste er wissen, so dumm, das nicht zu wissen, ist keiner. Der Täter tat es trotzdem, also musste es einen Grund geben, der das Risiko aufwog.

Es ging ihm auf jeden Fall darum, den Tatort zu verschleiern, erst in zweiter Linie darum, Spuren wie DNA, Fingerabdrücke zu beseitigen (die möglicherweise überhaupt erst durch die Rückkehr und die Autofahrt entstanden sind). Denn wenn es nur darum gegangen wäre, hätte er das Womo auch an Ort und Stelle abfackeln können.

Aber weiter im zeitlichen Ablauf: Er kehrte also zurück (kurz vor 20 Uhr). Höchstwahrscheinlich fuhr er entlang der Bundesstraße erst einmal am Tatort vorbei, schaute, ob die Luft dort rein zu sein schien oder ob sich bereits Polizei an der Stelle tummelte. Letzteres war nicht der Fall. Er versteckte also sein Fahrzeug irgendwo im Wald - und nun musste es ganz schnell gehen.

Er eilte zum Tatort, zerrte die Leichen hastig in den Camper, warf wahrscheinlich die Campingmöbel mit hinein und dann fuhr er eiligst los. Er hat sich zu diesem Zeitpunkt bestimmt nicht länger als 15 Minuten am Tatort aufgehalten, alles andere wäre ja auch der blanke Wahnsinn gewesen. Einige Artefakte blieben bei dieser hastigen Aktion zwangsläufig am Tatort zurück.

Vermutlich erst jetzt fand er Zeit, darüber nachzudenken, wo er mit dem Camper eigentlich hinfahren sollte und wie er sich des Problems entledigte. Manche meinen ja, es hätte gereicht, den Camper nur 10 km weit wegzufahren und dort abzufackeln.

Der Täter war nicht dieser Meinung - und ich bin es auch nicht. Es wäre ja sofort klargeworden, dass der Fundort nicht der Tatort sein konnte. Also hätte man z.B. über die Lokalpresse gefragt, ob jemand in der Umgebung verdächtige Aktionen rund um ein holländisches Wohnmobil wahrgenommen hat. Und dann wäre mit ziemlich großer Sicherheit Litzlwalchen und das Hölzl ins Blickfeld geraten. Wollte der Täter also den Tatort verschleiern, war es ausgesprochen sinnvoll, so weit zu fahren, dass keiner mehr einen Bezug zu Litzlwalchen für möglich hält. Der Täter wählte dafür eine Strecke, über die Holländer meist fahren, wenn sie auf der Rückreise sind. Er nahm später die Kamera mit sich, zerstörte den Film, weil er befürchtete, die Langendonks hätten am Hölzl ein Foto gemacht.

München, Ingolstadt, die ebenfalls einen guten Bahn-Anschluss gehabt hätten, erschienen ihm offenbar nicht weit genug. Erst bei Nürnberg verließ er die Autobahn, wäre er weitergefahren, hätte er auch tanken müssen.

Irgendwo auf der Fahrt hatte er sich einen Kanister mit Benzin besorgt. Ich glaube nämlich nicht, dass die Langendonks einen gefüllten Kanister im Womo hatten. Der Innenraum war so schon sehr klein und sie fuhren ja nicht durchs Outback und brauchten also keinen Reservekanister. Ich glaube auch nicht, dass der Täter ihn zum Tatort mitbrachte. Er hätte ihn ein Stück, von seinem eigenen Fahrzeug aus zum Womo, durch den Wald schleppen müssen. Viel zu umständlich und zeitraubend. Er hat ihn also irgendwie auf der Fahrt besorgt, aber wohl kaum an einer Autobahntankstelle, die dortigen Filmaufnahmen wurden ja alle gesichtet.

Jedenfalls in Altenfurt angekommen arbeitete er geradezu meisterhaft: Es gelang ihm, ALLE Spuren zu vernichten, DNA wie Fingerabdrücke. Das muss man erst mal schaffen! Und dabei nicht penetrant nach Benzin und Rauch zu riechen, denn das wäre den Taxifahrern später aufgefallen.

Er versuchte auch noch eine falsche Fährte zu legen, indem er ein paar Wertgegenstände mitgehen ließ. Aber ich bin überzeugt: Was immer das Motiv war, um Geld und Geldeswert der Langendonks ging es nie. Bei Gelegenheit werde ich das vielleicht mal ausführlicher begründen können.

Auf der Flucht durch den Wald hörte er die Polizeisirenen und er warf alles weg, was ihn mit den Langendonks hätte in Verbindung bringen können, sogar Geld. Und den Film, auf dem Fotos vom Tatort hätten sein können, zerrte er trotz höchster Eile aus der Kamera.

In Altenfurt angekommen vermied er es klugerweise, von der erstbesten Telefonzelle aus ein Taxi zu rufen. Er ging lieber noch 20 Minuten weiter, um seinen Bezug zum brennenden Wohnmobil zu verschleiern.

Er war in höchster Eile, musste schnell zum Tatort zurück. Auch der Grund dafür ist kein großes Wunder noch ein großes Rätsel: Der Tatort war keineswegs sauber aufgeräumt, dazu hatte er gar keine Zeit gehabt. Noch immer lag da einiges herum, das zumindest auf ein sehr ungewöhnliches Geschehen hindeuten musste. Z.B. die Einstiegshilfe. Und weitere Gegenstände, die wir nicht kennen, weil der Täter sie später zu beseitigen Gelegenheit bekam. Und vor allem stand sein Fahrzeug noch in unmittelbarer Tatortnähe! Natürlich stand sein Fahrzeug dort, wie hätte er denn in diese Pampa kommen sollen? Eigenes Fahrzeug am Tatort - ganz schlecht. Es ist völlig logisch, dass er am liebsten nach Litzlwalchen GEFLOGEN wäre.

Nun verfügt Litzlwalchen aber über keinen Flugplatz (von einem GANZ kleinen abgesehen ;) ). Und Züge fuhren auch keine mehr. Also war der Plan, mit wechselnden Taxis zurückzufahren. Ursprünglich wollte er wohl zwei Mal das Taxi wechseln, später entschioed er sich (vielleicht aus Zeit-, vielleicht aus Geldgründen, vielleicht aus Übermüdung oder allem zusammen), das Taxi kein weiteres Mal zu wechseln. Möglicherweise war das ein kleiner Fehler, aber der einmalige Taxiwechsel hätte normalerweise auch ausgereicht, seine Spur hinreichend zu verschleiern. Dass sich BEIDE Taxifahrer brav bei der Polizei meldeten, war aus Tätersicht pures Pech.

Aber es hat ja trotzdem gereicht. Bis die Polizei die Spur nach Litzlwalchen nachverfolgen konnte, den eigentlichen Tatort finden konnte, vergingen fast zwei Wochen. In dieser Zeitraum hatte der Täter genügend Zeit gehabt, den Tatort noch weiter zu säubern.

Ich weiß aber gar nicht, ob er nach diesem Sonntagmorgen überhaupt noch einmal hingegangen ist. An diesem Morgen jedenfalls stieg er am Waldrand aus dem Taxi aus, besichtigte noch einmal den Tatort. Er sah die Einstiegshilfe, er trug sie in den Wald. Das Blut war schon versickert und nicht mehr sichtbar. Die Hülsen, erst recht die Projektile waren im hohen Gras versteckt, auch der Täter fand sie nicht mehr und dachte, wenn er sie nicht sieht, sieht sie auch kein anderer. Nach einigen Aufräumarbeiten erschien der Waldrand des Hölzls an diesem frühen Sonntagmorgen als ein stiller, friedlicher Ort, an dem dem Augenschein nach nichts mehr auf ein Verbrechen hindeutete.

Mit einiger Genugtuung kehrte der Täter nun zu seinem Fahrzeug zurück, fuhr der aufgehenden Sonne entgegen heimwärts und sank erschöpft angekommen in einen viele Stunden dauernden, traumlosen Schlaf...



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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

06.03.2018 um 16:08
Zitat von monstramonstra schrieb:Das Durchschneiden der Kehle ist in der Tat ein irritierendes Moment - eines von so vielen im Fall. Während die Pistole eine Distanzwaffe ist, die ein ebenso distanziertes Tötes ermöglicht, erfordert ein solcher Gebrauch des Messers schon eine gewisse Abgebrühtheit (wenn man nicht ein "Übertöten" aus einer Panikreaktion heraus annimmt).

Für die (Süd-)Osteuropa-Spur (ehm. Jugoslawien) hätte ich durchaus eine Sympathie. Auch wegen der Waffe. Bliebe nur das Problem, dass die Taxifahrer keinen slawischen Akzent wahrgenommen haben.
Ein erfahrener Krimineller mit Wurzeln aus sonstwoher mit seiner illegalen Waffe aus den "dunkelsten Balkan-Kanälen" von sonstwoher , hat scheinbar nicht besonders gut mit der Schusswaffe getroffen und wollte ganz sicher sein, das keiner ein sterbenswörtchen mehr berichten kann...., er hat wahrscheinlich die Leichen und das Campingzubehör in den Camper verfrachtet, die Vorhänge zugezogen und ggf. zwei Stunden seine "Kernarbeit" weiter verrichtet (oder pausiert), und immer aus seinem Versteck auch darauf geachtet ob Gefahr im Verzug ist.

Nach den zwei Stunden Wartezeit war er sich ganz sicher, das scheinbar keiner etwas von dem Geschehen mitbkommen hatte , daraufhin hat er einfach den Camper dann einfach still und heimlich sehr weit weggefahren, das suggeriert die L. haben zu dem Zeitpunkt im Hölzl noch gelebt, erst in Nürnberg gab es dann ggf. ein "technisches Problem" und der Wagen ist daraufhin vollständig abgebrannt.
Ebenso soll der Anzug ggf. einen Businessmann suggerieren, und das Hölzl suggerierte den L. ggf. eine geeignete Ruhezone.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

06.03.2018 um 19:27
@medardus

ok - die kleidung,der schweissgestank u. die verdreckten fingernägel passen nich so ganz in meine theorie.

aber es könnte durchaus sein des der nürnb. helfer von irgendwo weggeholt wurde,wo er die kleidung brauchte.
casino,private feier o.ä.
nun eilt er zu hilfe u. agiert - könnte eine schweisstreibende aktion gewesen sein.
benzinkanister holen,des zeuch ausschütten u. alles in doppelter geschwindigkeit.....
dabei kann er sich,rein theoretisch,auch die hände beschmutzt haben.


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06.03.2018 um 19:59
@Drosselpart
Deine Überlegungen von heute morgen haben Hand und Fuß. Gut finde ich auch, dass du die "Arbeit" nicht näher konkretisiert hast, so gibt es erstmal keine Angriffspunkte und wir können darüber diskutieren, welche Tätigkeit das hätte sein können.
Sicherlich hat es früher schon ähnliche Überlegungen gegeben, die für mich aber keineswegs vom Tisch sind. Jedes neue Nachdenken in diese Richtung kann weitere interessante Ideen bringen.

@medardus @monstra
Die Kehlschnitte sehe ich nicht als das Werk eines Psychopathen, sondern als das eines schlechten Schützen. Der Täter hat das komplette Magazin leergeballert, er wollte die Urlauber also offensichtlich mit der Pistole töten, hat es aber mit all den Schüssen nicht ganz geschafft. Dann blieb eben nur noch das Messer.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

06.03.2018 um 20:06
Wer schon einmal mit einer Pistole geschossen hat, versteht übrigens das "Problem" des Täters viel besser: Wenn man nicht sehr geübt ist, kann man sogar froh sein, wenn man einen dicken Baumstamm trifft. Grund: Enormer Rückstoß, der einem die Waffe verzieht. Bei Zielen, die sich bewegen, ist es noch schwerer.
Wenn der Täter die Langendonks also unbedingt töten wollte, kann ich mir gut vorstellen, dass er mit dem Messer "nacharbeiten" musste.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

06.03.2018 um 20:09
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:@Drosselpart
Deine Überlegungen von heute morgen haben Hand und Fuß. Gut finde ich auch, dass du die "Arbeit" nicht näher konkretisiert hast, so gibt es erstmal keine Angriffspunkte und wir können darüber diskutieren, welche Tätigkeit das hätte sein können.
Sicherlich hat es früher schon ähnliche Überlegungen gegeben, die für mich aber keineswegs vom Tisch sind. Jedes neue Nachdenken in diese Richtung kann weitere interessante Ideen bringen.
ja @Drosselpart hat das sehr gut aufs "papier" gebracht. allerdings sind halt wichtige punkte nicht näher behandelt worden . Da kommen wir halt wieder in Richtung Depot Diskussion


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

06.03.2018 um 20:14
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Die Kehlschnitte sehe ich nicht als das Werk eines Psychopathen, sondern als das eines schlechten Schützen. Der Täter hat das komplette Magazin leergeballert, er wollte die Urlauber also offensichtlich mit der Pistole töten, hat es aber mit all den Schüssen nicht ganz geschafft. Dann blieb eben nur noch das Messer.
Das mag das Motiv gewesen sein, ja. Dennoch frage ich mich, von welcher Beschaffenheit ein Krimineller sein muss, um diese Tötungsart zu wählen. Man muss einfach ganz schön abgebrüht sein und ggf. auch wissen, wie man mit dem Messer umgeht. Als "newbee" hätte ich eher versucht, den Opfern in die Brust zu stechen, Kehle ist einfach sehr archaisch, schon wegen des vielen Blutes.

Das er zugleich "newbee" als Schütze war, mutet da fast merkwürdig an. Ich würde sagen, nach ein paar Probeschüssen weiß man ungefähr, wie sich die Waffe verhält (so jedenfalls meine Erfahrung aus einigen Schießversuchen mit Revolver und Pistole). Das würde bedeuten, dass er nie geschossen hat, aber weiß, wie man mit dem Messer umgeht.

Aber ausgeschlossen ist das nicht. Genauso, wie die Fehlschüsse am Verhalten der Opfer gelegen haben könnten und nicht an den Schießkünsten. Aber wer weiß. :-(


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06.03.2018 um 20:28
Also die letzte Diskussion zu den Kehlenschnitten ist 150 Seiten alt.

Ich persönlich denke, das einzige Motiv an dem Kehlenschnitten ist die Tat auf eine persönliche Ebene zu lenken, die nicht da war (Stichwort Brille, die nicht vom Tatort entfernt wurde).

In der geringeren Wahrscheinlichkeit Psyhopath oder töten aus Mordlust, um diese Methode auch durchgeführt zu haben.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

06.03.2018 um 22:42
Wie hier auch schon ausgeführt wurde, vertrete ich die Ansicht, dass der T. hier erstaunlich unprofessionell und impulsiv handelt. Schiessen klappt nicht so recht und wird gehört. Dann das Messer. Der Tatort wird schon fast chaotisch zurückgelassen. In Nürnberg dann wieder Hektik. Zahlung mit auffälligen Fremdwährungen. Dann ein seltsames umschwenken der Ziele. Zurück zum Tatort um aufzuräumen gelingt nicht wirklich. Der ganze Aufzug wirkt grotesk ja fast schon lächerlich. Hätte sich der T. Zuerst nach zb München fahren lassen und hätte von dort ein Taxi ins Hölzl genommen, wäre der Tatort zu niemals entdeckt worden. Wobei mir immer noch unklar ist, wie dieser gefunden wurde. Letztlich meine ich, dass der T. unfassbares Glück hätte. Trotz seines irrwitzigen Handens wurde er nicht ausfindig gemacht.


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07.03.2018 um 00:38
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Wer schon einmal mit einer Pistole geschossen hat, versteht übrigens das "Problem" des Täters viel besser: Wenn man nicht sehr geübt ist, kann man sogar froh sein, wenn man einen dicken Baumstamm trifft. Grund: Enormer Rückstoß, der einem die Waffe verzieht. Bei Zielen, die sich bewegen, ist es noch schwerer.
Da muss ich leider widersprechen, allerdings mit Vorbehalt, da man mir beim Bund damals erklärte, die Waffe mit beiden Händen zu führen und das sie einen "enormen" Rückstoß haben würde. Darum hielt ich die Waffe so steif, das es kaum noch spürbar wurde und ich das Ziel in 10 Metern und weniger als 10 Sekunden mit mehreren Schüssen nahezu auf den Punkt traf, obwohl ich nie vorher eine Waffe abgefeurt habe.

Beim G3 war der Rückstoß dann wirklich "enorm" und im Feuerstoß kaum noch zu halten. Ich stelle mir das ähnlich schwer vor wie Pfeil und Bogen auf dem Rücken eines Pferdes im vollen Gallop.


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07.03.2018 um 00:51
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Jedoch für Hobby Zeugs eher nicht.
Ich kann dir sagen das ich nur wenige in meinem Umfeld kannte, die zu dieser Zeit überhaupt Modellbau betrieben, sei es auch nur Eisenbahn gewesen, aber das betreiben zu können bewies eine Art "Wohlstand", denn der Kram war echt teuer. Flugzeuge, Fahrzeuge oder Hubschrauber die mit Benzin fahren/fliegen ganz zu schweigen. Daher halte ich gerade solch spezielle Gruppen für relevant, ähnlich wie Spieler von "Das Schwarze Auge", die sich eben für solche Veranstaltungen treffen mussten, sonst wüsste keiner was man da im Keller geleistet hat. Da hatte man dann bestimmt auch noch einige Zeit mehr übrig, als schnell hin und wieder weg zu fahren. Natürlich kann man das nicht belegen, aber ist meine Erfahrung des Zeitgeists damals.


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07.03.2018 um 01:10
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Der Taxifahrer könnte doch von sich aus nicht wissen und melden, dass im Chiemgau ein Mord begangen wurde. Er kann doch erst nach der Meldung, dass dort ein Mord passiert ist, kombiniert haben, dass er den Täter gefahren hat. Aber wie kam man überhaupt auf diesen Tatort?
Da hast du vollkommen Recht. Als der Mord in den Zeitungen genannt wurde, kam der Taxifahrer auf die Idee, das er den eigentlichen Täter gefahren hat und meldete sich später... weit später bei der Polizei. Die ermittelte dann den eigentlichen Tatort und fand viele Spuren. Daraus resultierte die Auswertung des Profiler und mehr oder weniger die ganze Diskussion in diesem Forum.


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07.03.2018 um 05:15
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Wie hier auch schon ausgeführt wurde, vertrete ich die Ansicht, dass der T. hier erstaunlich unprofessionell und impulsiv handelt. Schiessen klappt nicht so recht und wird gehört. Dann das Messer. Der Tatort wird schon fast chaotisch zurückgelassen. In Nürnberg dann wieder Hektik. Zahlung mit auffälligen Fremdwährungen. Dann ein seltsames umschwenken der Ziele. Zurück zum Tatort um aufzuräumen gelingt nicht wirklich. Der ganze Aufzug wirkt grotesk ja fast schon lächerlich. Hätte sich der T. Zuerst nach zb München fahren lassen und hätte von dort ein Taxi ins Hölzl genommen, wäre der Tatort zu niemals entdeckt worden. Wobei mir immer noch unklar ist, wie dieser gefunden wurde. Letztlich meine ich, dass der T. unfassbares Glück hätte. Trotz seines irrwitzigen Handens wurde er nicht ausfindig gemacht.
Sehr wahrscheinliche Variante. Am Tag nach der Tat setzte er sich evtl. nach Österreich oder den Balkan ab, lange bevor sein Bild kursierte.


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07.03.2018 um 07:57
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Die Kehlschnitte sehe ich nicht als das Werk eines Psychopathen, sondern als das eines schlechten Schützen. Der Täter hat das komplette Magazin leergeballert, er wollte die Urlauber also offensichtlich mit der Pistole töten, hat es aber mit all den Schüssen nicht ganz geschafft. Dann blieb eben nur noch das Messer.
Je nach Quelle unterscheiden sich scheinbar auch die mutmaßlichen Tatabläufe, hier ist z.B. erst von einem Messer die Rede, da kann ich mir nicht vorstellen, das der Täter es aus dem Campingwagen (zumal er die Schusswaffe scheinbar auch mitbrachte) hatte, es hört sich hier nach einem überraschendem Angriff auf die L. an:

1. greift mit Messer an (woher kommt das Messer ?)
2. sechs tödliche Schüsse (warum noch der Lärm?)
3. Kehlschnitte??? (wann und warum ?)

Leider nur sehr kurzes Video dazu:
http://m.spiegel.de/video/mord-an-ehepaar-langendonk-spiegel-tv-ueber-profiler-video-1732705.html
[Kurz darauf geschieht ein unfassbares Verbrechen: Ein Unbekannter greift das Ehepaar erst mit einem Messer an und tötet es dann mit sechs Schüssen. Später zündet der Täter das Wohnmobil samt den Leichnamen seiner Opfer an. /quote]Quelle1
Quelle2



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07.03.2018 um 09:25
Zitat von DrosselpartDrosselpart schrieb:Ein Unbekannter greift das Ehepaar erst mit einem Messer an und tötet es dann mit sechs Schüssen.
Ich kann mir nicht ernsthaft vorstellen, dass zuerst das Messer zum Einsatz kam. Dann wäre der spätere Einsatz der Pistole mit der diesbezüglichen Lärmentwicklung nicht nur völlig überflüssig, sondern schlichtweg dumm. Es ließe sich möglicherweise (was aber aufgrund der schweren Verbrennungen auch erschwert sein dürfte) gerichtsmedizinisch klären, welche Verletzung (Schuss oder Schnitt) zum Tod geführt hat. Die zeitliche Reihenfolge dürfte sich aber eher nicht ermitteln lassen.

Der T. handelt in jedem Fall kaltblütig und empfindet während der Ausführung keine Emotionen für die Opfer. Es handelt sich aber offenbar auch um keinen Gewaltrausch, der dann abebbt und sicher dazu geführt hätte, sich möglichst schnell von dem Tatort (der "Tat") zu entfernen. Über Stunden mit zwei blutigen und von ihm selbst getöteten Leichen durch die Gegend zu fahren, erfordert m.E. entweder eine extreme Abgebrühtheit oder aber eine Abstumpfung (z.B. durch Drogen oder Alkohol) bzw. eine verminderte (emotionale) Intelligenz.


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07.03.2018 um 12:58
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Zitat von HerculePoirotHerculePoirot schrieb am 17.01.2017:Auch mir stellt sich die Frage was denn die Langendonks gesehen oder gehört haben könnten. Es kann eigentlich fast nicht unmittelbar am Waldrand gewesen sein denn das wäre dann doch zu riskant für den Täter. Wir haben aber auf der anderen Seite überhaupt keine Anhaltspunkte dafür, dass sich die Langendonks tiefer in das Hölzl gewagt hätten.
Eine gewisse Waldrandnähe kann auch einige Vorteile aus Tätersicht haben. Der Wald ist dunkel, niemand kann dich vom hellen Waldrand aus sehen, aber du kannst im dunklen Wald stehend diejenigen gut sehen, die sich am Waldrand bewegen und hast so einen zeitlichen Vorteil.
Als Täter kannst Du die Waldrandnähe (mit Weg) und einem Fahrzeug z.B. für Lieferungen (jeglicher Art) nutzen, und kannst schnell mal was verschwinden lassen oder hervorzaubern.

Wenn Camper alternative Möglichkeiten zur möglicherweise vorhandenen Campingtoilette haben, so werden sie diese auch sehr wahrscheinlich bevorzugt nutzen, insbesondere nach einem Mittagessen und einem Kaffeetisch. Die L. haben bestimmt nicht nur die ganzen 3h hinter ihrem Camper in Waldrichtung am Kaffeetisch gesessen.


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07.03.2018 um 13:26
@Drosselpart
bei dem bild stellt sich mir mal wieder die frage, ob wirklich die l.s mit dem doch nicht gerade wenig sperrigen camper in einen solchen weg eingefahren wären, ohne sich sicher sein zu können, dort auch wieder wenden zu können, falls es nicht weiter geht...
außerdem sollte auch dem abgebrühtesten holländischen touristenehepaar angesichts der wegbeschaffenheit klar sein, dass das hier weder eine öffentliche straße noch ein parkplatz ist. wäre alleine schon interessant geworden, wenn da landwirtschaftliches gerät entgegenkäme, wohin und wie schnell man dann ausgewichen wäre bei seiner mehrstündigen rast...

umsoweniger mag ich daran glauben, dass die l.s selbstständig auf die idee gekommen sind, hierher zu kommen und dort gemütlich zu rasten, zumal ja kaum genug platz ist, überhaupt tisch und stühle sinnvoll neben dem camper aufzubauen, oder haben die damit schon in den büschen gehockt?!


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

07.03.2018 um 13:52
Zitat von fravdfravd schrieb:umsoweniger mag ich daran glauben, dass die l.s selbstständig auf die idee gekommen sind, hierher zu kommen und dort gemütlich zu rasten, zumal ja kaum genug platz ist, überhaupt tisch und stühle sinnvoll neben dem camper aufzubauen, oder haben die damit schon in den büschen gehockt?!
Tisch, Stühle....im Video hier zu sehen:
http://m.spiegel.de/video/mord-an-ehepaar-langendonk-spiegel-tv-ueber-profiler-video-1732705.html


Aber genau das ist doch wahrscheinlich der springende Punkt, aus meiner Sicht hat der Täter das auch gedacht was Du denkst, also ein idealer Platz aus der Tätersichtweise. Aus der Tätersicht ist auch die Nähe zur Landstraße sicherlich auch kein Zufall.


Welchen monetären Wert hatte denn die Geige in etwa?


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

07.03.2018 um 15:10
Zitat von DrosselpartDrosselpart schrieb:Tisch, Stühle....im Video hier zu sehen:
Kein Mensch würde doch auf die Idee kommen, mit dem Camper den Weg zu blockieren und die Campingmöbel dann noch daneben auf zu bauen. Wenn da ein anderes Fahrzeug kommt oder der Bauer mit seinem Traktor, ist es vorbei mit der gemütlichen Nachmittagsrast.
Das kann ich mir nicht vorstellen, vor allem weil die L's ja geübte Camper waren.


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