Rassistische Werbung? Sind wir bald eine sprachlose Gesellschaft?
12.04.2015 um 22:15Anzeige
Schon mal von Weiß-Europa gehört? Oder von einem Täter ohne Migrationshintergrund? Vermutlich nicht. Viel eher dürften die meisten aber schon von Schwarz-Afrika gelesen haben oder prügelnden Jugendlichen mit Migrationshintergrund.Der Artikel ist einfach krank!
Tussinelda schrieb: nur überprüfe ich, was ich denke und sage, ich nehme auch Rücksicht, wenn sich Betroffene durch etwas, dass ich sage zurecht diskriminiert fühlen.Und genau das will ich nicht.
Tussinelda schrieb:wen außer Dir habe ich denn so bezeichnet?Du hast es @Nessi96 indirekt unterstellt, jedenfalls verstehen es dritte, wie ich, so!
Gute_Luise schrieb:Der Artikel ist einfach krank!Finde ich nicht, er sensibilisiert uns für eine so oft gewünschte Willkommenskultur.
7a schrieb:Hier der Link: http://www.huffingtonpost.de/2014/12/18/woerter-rassistisch_n_6346002.html (Archiv-Version vom 08.04.2015)?Dann schauen wir uns die Begriffe mal an:
1. Ausländer: Gegen den Begriff als solchen ist erst einmal nichts einzuwenden. Er gilt als allgemeine Bezeichnung für Menschen, die keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. Ob jedoch auch Einwanderer-Kinder mit deutschem Pass so bezeichnet werden wollen, deren Eltern vor Jahrzehnten nach Deutschland gekommen sind, ist fraglich.Wer die deutsche Staatsangehörigkeit hat, ist kein
2. Gastarbeiter: Der Begriff kam in den 1950er-Jahren auf, als Zehntausende Arbeitskräfte aus dem Ausland dabei halfen, Deutschland wieder aufzubauen. Wer Einwanderer heute noch als "Gastarbeiter" bezeichnet, macht damit klar, dass sie nicht lange bleiben sollen.Das stimmt nicht. Die ersten Gastarbeiter kamen ab 1960 nach Deutschland,
3. Integrationsverweigerer: Was früher Menschen mit "Integrationsbedarf" oder "Integrationsproblemen" waren, sind mittlerweile "Integrationsverweigerer". Darin wird Einwanderern zwischen den Zeilen unterstellt, dass sie deutsche Werte und Gesetze ablehnen. Mehrere Studien führen diese These mittlerweile jedoch ad absurdum.Dies ist ein recht neuer Begriff und wird hier falsch verwendet. Ein Integrationsverweigerer ist jemand, der sich weigert, sich hier zu integrieren.
4. Passdeutsche: Während damit heute noch Deutsche mit Migrationshintergrund bezeichnet werden, wissen viele nicht, dass das Wort aus dem Vokabular der NPD stammt. In Texten der Partei wird häufig zwischen "Deutschen" und "Passdeutschen" unterschieden, um Letztere als "undeutsch" zu diffarmieren.Ich höre, bzw. lese den Begriff jetzt hier zum ersten Mal.
5. Schwarze/Farbige: Die Bezeichnung "Schwarze" ist ein politisch korrekter Begriff - viele Betroffene dürften jedoch zurecht anmerken, dass es keinen Grund gibt, zwischen "schwarz" und "weiß" zu unterscheiden.Gut, wenn die Betroffenen der Meinung sind, daß man nicht zwischen
Kritischer wird es jedoch bei der Bezeichnung "Farbige", die von deutschen Kolonialherren Anfang des 20. Jahrhunderts als abwertender Begriff für die unterworfenen Menschen in den deutschen Kolonien verwendet wurde.
6. Armutsmigration: Die schwelende Angst vor Überfremdung bringt Begriffe wie "Armutsmigration" mit sich. Häufig sind damit Menschen aus Südosteuropa gemeint, die nach Deutschland kommen. Zwischen den Zeilen klingt damit die Furcht vor einer vemeintlichen Überschwemmung deutscher Sozialsysteme an.Das Problem ist, daß es tatsächlich Menschen aus Osteuropa gab und gibt,
Dass ein großer Teil der Menschen aus den EU-Beitrittsländern in Deutschland arbeiten oder studieren, lässt der Begriff außer Acht.
7. Parallelgesellschaft: Nach den Anschlägen auf den niederländischen Islamkritiker Theo van Gogh 2004 wurde der Begriff zuerst in den Niederlanden verwendet, um auf vermeintlich bedrohliche Bevölkerungsgruppen aufmerksam zu machen, die sich konspirativ vom Rest der Gesellschaft abschotten.Es gibt nur leider Bevölkerungsgruppen die sich von anderen abschotten.
8. Dritte Welt: Wer "Dritte Welt" sagt, meint damit afrikanische, asiatische oder lateinamerikanische Länder, deren Entwicklung vermeintlich stagniert - zumindest aus Sicht sogenannter "Entwicklungsländer". Die gleichzeitige Verwendung des Begriffs "erste Welt" soll das globale Machtgefälle verdeutlichen.Nein, mit Stagnation in der Entwicklung hat der Begriff "Dritte Welt" nichts zu tun.
9. mauscheln: Wer "mauschelt", der betrügt und schlägt für sich unter dem Tisch Vorteile heraus. Dass sich hinter dem Begriff ein tiefer Antisemitismus verbirgt, dürfte den wenigsten klar sein, die nicht jüdischen Glaubens sind.Schade, daß uns die Expertin keinen konstruktiven Vorschlag für sprachliche
"Ursprünglich war damit sowohl eine abwertende Bezeichnung für das Jiddische gemeint (eine Bedeutung, die heute weitgehend obsolet ist) als auch – und das schwingt latent in der aktuellen Verwendung noch immer mit – wie ein jüdischer Händler Geschäfte macht", schreibt die Sprachexpertin Susan Arndt in ihrem Buch "Wie Rassismus aus Wörtern spricht".
Ihr Fazit: Das Wort sei "nicht zu benutzen und stattdessen durch sprachliche Präzisierungen zu ersetzen."
Zehn Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs wird in Deutschland wieder Hilfe aus dem Ausland benötigt: Die eigenen Kräfte reichen bei weitem nicht aus, um das eigene Land wieder aufzubauen. Von Firmen werden Arbeiter – vor allem für körperlich schwere Tätigkeiten – ebenso händeringend gesucht wie im Straßen- und Brückenbau. Im Süden Italiens dagegen stehen viele Menschen auf der Straße, arbeitslos und kaum in der Lage, ihre Familien zu ernähren. Aus dieser Not heraus machen Deutschland und Italien eine Tugend: Am 20. Dezember 1955 erfolgt der Abschluss des Anwerbeabkommens, das deutschen Unternehmen erlaubt, sich im Süden Europas die dringend benötigten Arbeitskräfte zu holen. Für die Anwerbung und Vermittlung richtet die Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit in Verona und später in Neapel sogar eine „Deutsche Kommission“ ein.
7a schrieb:Nur weil die Politiker zu feige waren den Bürgern das Offensichtliche zu sagen, dürfen doch die Neubürger (die wir übrigens auch dringend brauchen) nicht das Leben schwer machen und diese ausgrenzen.Das habe ich ja bereits gesagt.
Wir sind schon seit 2 Jahrzehnten Einwandererland, ohne die für Immigrationsländer typischen politischen Instrumentarien zu haben.
7a schrieb:Wenn du die hier geborenen Jugendlichen von ehemaligen Migranten immer noch als Jugendliche mit Migrationshintergrund bezeichnest, wann sollen die denn mal ankommen?Zum einem hast du nicht begriffen, was das Wort Mihigru bedeutet. Es bedeutet nicht Migranten! Zum anderem geht es bei deinem Beispiel wohl um Türken, die sich absichtlich abschotten und auch in 200 Jahren noch ihre eigene Volksgruppe in Deutschland bilden. Bei Polen kann man das in der nächsten Generation ja nicht wissen, das ihre Eltern aus Polen kommen. Mihigru haben sie trotzdem noch.
Tussinelda schrieb:ich habe sie keinesfalls als solchen bezeichnet und es auch ihr nicht unterstellt.Siehst du, dann hast du nicht gründlich genug hinterfragt, was du schreibst.
Tussinelda schrieb:Und was wolltest Du jetzt bezüglich des Ägypters wissen?Meine Frage war, darf man Zigeuner Ägypter nennen, oder ist das heute auch rassistisch?
Gute_Luise schrieb:Hast du mal gelesen, was alles Obsolet sein soll?Wie Du an meinen Kommentaren sehen kannst,
Ausländer, Passdeutsche, Schwarze...
Gute_Luise schrieb:Meine Frage war, darf man Zigeuner Ägypter nennen, oder ist das heute auch rassistisch?Wieso willst Du denn Ägypter jetzt Zigeuner nennen?
Tussinelda schrieb:Die eigenen Kräfte reichen bei weitem nicht aus, um das eigene Land wieder aufzubauen.
Tussinelda schrieb:Die eigenen Kräfte reichen bei weitem nicht aus, um das eigene Land wieder aufzubauen.Werte Tussinelda,
Tussinelda schrieb:Du solltest nur nichts unterstellen, oder warum hast Du von "indirekt" geschrieben?Ich unterstelle nicht, aber wie du dich ausgedrückt hast, kann es so verstanden werden. denn du meintest ja, das eine ukrainische Tante, nicht davor schützt Rassist zu sein.
Gute_Luise schrieb:Ägypter ist eine alte Bezeichnung für Zigeuner. Hier bei uns, ist sogar noch ein Landstrich nach ihnen benannt, weil sie da ihr Winterlager hatten.Davon höre ich zum ersten Mal. Darf man fragen,