Was denkt ihr über Transgender?

nasenstüber schrieb:Gehen sie selbst aber noch weiter, organisieren sich politisch und machen eine Menge Wirbel darum, wobei sie nicht gerade mit Vorwürfen aller Art, die sich nicht mal weiter untermauern können, sparen, macht mich das schon etwas sauer.

Ja, mich nicht, weil ich mich da einfach null angesprochen fühle.
Ich sehe auch den "Wirbel", den Transpersonen machen nicht bzw. erfolgt der schlichtweg einfach von der anderen Seite, bauscht sich hoch und macht das Transthema riesengroß und am Ende wird dann nicht mehr differenziert, wer da eigentlich ursächlich für ist.

Und wie oft sind dir bereits Menschen begegnet, die von dir falsch angesprochen wurden und das dann kritisiert haben?

Kältezeit schrieb:Und wie oft sind dir bereits Menschen begegnet, die von dir falsch angesprochen wurden und das dann kritisiert haben?

Im Netz passiert das ständig. Ich würde sogar meinen, dass gut 3/4 aller Diskussionen zum Thema "Minderheitenrechte" über nichts anderes geht als "wie will die Gruppe richtig angesprochen werden"; .. und wenn du es nicht so siehst, diskriminierst du gleich. Bist gleich Transfeind, Sexist, Rassist, etc pp..

Ist halt aus meiner Sicht völlig überzogener Käse, der nur künstlich am Leben gehalten wird, weil damit eben irgendwelche Gruppen ihre politische Kraft/Anhängerschaft generieren.
Dass das tatsächlich irgendeinen größeren Mehrwert für die Betroffenen hätte, gar für die ganze Gesellschaft, die man bei sowas auch immer im Blick haben muss, sehe ich indes nicht.

nasenstüber schrieb:Dass das tatsächlich irgendeinen größeren Mehrwert für die Betroffenen hätte

also die Betroffenen sagen Dir, wie sie bezeichnet werden wollen aber Du sieht darin keinen größeren Mehrwert für die Betroffenen? Finde den Fehler.....wie kann man so verbissen sein? Wenn jemand zu mir sagt, bitte spreche mich als Klaus an und nutze männliche Pronomen, obwohl die Person gestern noch Gisela hieß und weibliche Pronomen genutzt wurden, dann mache ich das. Es spielt doch für mich gar keine Rolle, wie ich diesen Menschen anspreche oder bezeichne, aber offenbar ist es der Person wichtig.

Tussinelda schrieb:Wenn jemand zu mir sagt, bitte spreche mich als Klaus an und nutze männliche Pronomen, obwohl die Person gestern noch Gisela hieß und weibliche Pronomen genutzt wurden, dann mache ich das. Es spielt doch für mich gar keine Rolle, wie ich diesen Menschen anspreche oder bezeichne, aber offenbar ist es der Person wichtig.

Der König von Deutschland möchte auch, dass du ihn mit "Ihre Majestät" ansprichst. Nur weil er das verlangt, machst du das dann auch? Ich denke, man kann jeden so ansprechen, wie er sich in der Öffentlichkeit gibt. Wenn sich eine Person in der Öffentlichkeit als Frau kleidet und sich auch so lesen lässt, und die von mir verlangen würde, dass sie gerne mit männlichen Pronomen und Günther angesprochen werden möchte, dann läuft da irgendwas schief. Sicher gibt es auch Situationen, wo das Geschlecht nicht sofort eindeutig erkennbar ist. Sowas klärt sich dann aber sicher schnell. Bei eindeutigen äußerlichen Anzeichen vom Gesprächspartner zu verlangen, bitte andere Pronomen zu benutzen, ist doch eine Art Profilneurose. Wenn ich als Mann wahrgenommen werden möchte, dann gebe ich mich auch so, und umgekehrt genauso und dann werde ich in 99,9% der Fälle auch so angesprochen.

@Toxid
Was soll da schief laufen?

Tussinelda schrieb:Was soll da schief laufen?

Lies doch den ganzen Text, ich hab es ja dann weiter unten genau erläutert.

Kältezeit schrieb:Ich bin mal gespannt, wann Männer, die wie Männer denken, checken, dass Transfrauen wie Frauen denken.

Wenn du weißt was alle denken, was denkst du denn, was Frauen denken, die keine Transperson in einer reinen Frauensauna oder in einem Fitnessstudio haben wollen? Sind die alle Dumm oder was denkst du?

Kältezeit schrieb:Es ist mir völlig wumpe, ob jemand im falschen Körper steckt und sich äußerlich seinem empfundenen Geschlecht angleicht, ob jemand irgendwie nichts von all dem sein will oder sich als Amöbe empfindet.
Ich finde eher erschreckend, wie sich Menschen davon bedroht fühlen können, wenn jemand anders ist und dann irgendwelche Szenarien zurechtspinnen, die ihrer Phantasie entspringen.

Ich habe das Gefühl so wumpe ich dir das nur auf einer Seite..... also wumpe passt so dann mal nicht, wenn du klar Stellung beziehst.

Mir ist es auch völlig egal was Menschen tun und wollen, solange kein anderer Schaden davonträgt.

Und die zurechtspinnenden Szenarien gibt es leider ja, weil einzelne sich berufen fühlen keine Rücksicht zu nehmen, zB auf den Wunsch der Frauen in der Frauensauna oder dem Frauenstudio. Ein gewisser Egoismus ist also auch bei einigen Transmenschen vorhanden, also ein Hoch auf die Gleichberechtigung und Gleichbehandlung. Können wohl alle Geschlechter auch egoistisch sein.

Tussinelda schrieb:Es spielt doch für mich gar keine Rolle, wie ich diesen Menschen anspreche oder bezeichne, aber offenbar ist es der Person wichtig.

Das stimmt, aber nicht im jedem Lebensbereich. Bei Ansprache und Pronomen ist man in der kleine Blase der Privatperson. Bei anderen Themen würde es aber durchaus zu Einschränkungen anderer Menschen kommen (können), wo zieht man da die Grenze?

Er, Sie, es usw ist ja nicht das Thema, aber Respekt und Schutz sollten allen gleich gelten, nicht nur dem der grad es am meisten will.

Da ist das Dilemma: Wie werte ich den Willen Vieler gegen den Willen/Wunsch einzelner auf? Geht das? Wenn ja wie?

Tussinelda schrieb:Was soll da schief laufen?

Wie soll man wissen, das Günther der sich als Frau kleidet jetzt nun Günther oder Güntherine heißen will? Ich glaube darum ging es.

Toxid schrieb:Wenn ich als Mann wahrgenommen werden möchte, dann gebe ich mich auch so, und umgekehrt genauso und dann werde ich in 99,9% der Fälle auch so angesprochen.

Ich glaube du hast Recht in Bezug auf die Leute die ihre Transition abgeschlossen haben. Bei Personen die den Prozess offenbar noch durchlaufen oder nie abgeschlossen habe da wäre ich mir auch sehr unsicher. Ich habe jetzt nicht mega den Kontakt, aber manchmal hat man ja Begegnungen im Alltag wo ggf. auch nicht klar ist in welche Richtung das nun geht.

Star-Ocean schrieb:Ich glaube du hast Recht in Bezug auf die Leute die ihre Transition abgeschlossen haben. Bei Personen die den Prozess offenbar noch durchlaufen oder nie abgeschlossen habe da wäre ich mir auch sehr unsicher. Ich habe jetzt nicht mega den Kontakt, aber manchmal hat man ja Begegnungen im Alltag wo ggf. auch nicht klar ist in welche Richtung das nun geht.

Es gibt ja Hinweise, in welche Richtung es mal gehen soll. Von daher liegt man meistens richtig. ;)

Toxid schrieb:Lies doch den ganzen Text, ich hab es ja dann weiter unten genau erläutert.

Toxid schrieb:Wenn sich eine Person in der Öffentlichkeit als Frau kleidet und sich auch so lesen lässt, und die von mir verlangen würde, dass sie gerne mit männlichen Pronomen und Günther angesprochen werden möchte, dann läuft da irgendwas schief. Sicher gibt es auch Situationen, wo das Geschlecht nicht sofort eindeutig erkennbar ist. Sowas klärt sich dann aber sicher schnell. Bei eindeutigen äußerlichen Anzeichen vom Gesprächspartner zu verlangen, bitte andere Pronomen zu benutzen, ist doch eine Art Profilneurose.

hab ich und verstehe nicht, was da schief läuft. Du meinst, es wäre eine Profilneurose, das ist für mich das, was da schief läuft. Du meinst aber es liefe etwas schief, wenn eine Person mit einem bestimmten Namen und Pronomen angesprochen werden will, wenn für Dich das nicht mit dem stereotypen Aussehen übereinstimmt. Warum? Nicht jede Person muss Deinen Ansprüchen genügen und trotzdem kann man diese Person so ansprechen, wie sie es möchte. Vielleicht traut sie sich auch nur noch nicht, sich anders zu kleiden, vielleicht will sie keine Hormone nehmen oder OPs, vielleicht ist es noch ganz am Anfang der Transition, vielleicht will die Person aussehen, wie sie aussieht und hat trotzdem eine Geschlechtsidentität, die nicht mit dem biologischen zugewiesenem Geschlecht übereinstimmt. Der Punkt ist: es kann Dir doch scheissegal sein, denn es kostet Dich nix, es ändert sich nix Dein Leben betreffend aber Du zeigst Respekt den Anliegen anderer gegenüber. Ist doch nix Schlimmes.

gagitsch schrieb:Wie soll man wissen, das Günther der sich als Frau kleidet jetzt nun Günther oder Güntherine heißen will? Ich glaube darum ging es.

weil Günther das einem mitteilt, was Du wissen könntest, hättest Du gelesen. Nur heißt Günther bei mir Klaus.

Tussinelda schrieb:Wenn jemand zu mir sagt, bitte spreche mich als Klaus an und nutze männliche Pronomen, obwohl die Person gestern noch Gisela hieß und weibliche Pronomen genutzt wurden, dann mache ich das.

Tussinelda schrieb:Warum? Nicht jede Person muss Deinen Ansprüchen genügen und trotzdem kann man diese Person so ansprechen, wie sie es möchte.

Ja sicher, und ich kann jede Person ansprechen, wie ich es möchte. Von mir aus kann mich auch einer Susan nennen, das macht mir auch nichts aus. Für andere ist es anscheinend ein großes Problem, wenn sie falsch angesprochen werden, das hat jetzt primär wohl kaum was mit deren Geschlecht zu tun, sondern eher mit deren Geltungsbedürfnis.

Toxid schrieb:Wenn sich eine Person in der Öffentlichkeit als Frau kleidet

Meine Güte, ist das ein Gruß aus den 1950er Jahren?
Wie kleidet man sich denn "als Frau"?

Was ist das Problem, Menschen einfach so anzusprechen, wie sie das wünschen?
Die Situation entsteht doch ohnehin nur wenn man mit einer Person in irgendeinem Kontext etwas mehr zu tun hat.
Wenn das z.b einen Kollege eine Kollegin ist oder jemand mit jemand regelmäßig Sport macht oder ähnliches.
Das kann ja wohl nicht so schwer sein, da mal ein bisschen Respekt walten zu lassen und die Person ihren Wünschen entsprechend anzusprechen.

Hast du überhaupt in irgendeinem Kontext jemals mit trans*Personen zu tun gehabt?

Toxid schrieb:das hat jetzt primär wohl kaum was mit deren Geschlecht zu tun, sondern eher mit deren Geltungsbedürfnis.

Und mit welchem Bedürfnis hat es bei dir zu tun, dass du dich so massiv sträuben musst jemanden seinen Wünschen entsprechend zu adressieren?

Toxid schrieb:Ja sicher, und ich kann jede Person ansprechen, wie ich es möchte.

ja kannst Du, ist aber weder höflich noch nachvollziehbar. Dein Problem verstehe ich nicht. Was ist so schwer, kompliziert, unmöglich daran, jemanden so anzusprechen, wie es die Person möchte? Ist das Trotz? Aus dem Alter müsste man doch raus sein.

Toxid schrieb:Für andere ist es anscheinend ein großes Problem, wenn sie falsch angesprochen werden, das hat jetzt primär wohl kaum was mit deren Geschlecht zu tun, sondern eher mit deren Geltungsbedürfnis.

und das ist bullshit. Wenn Du Karl Meier heißt, Dich als Mann identifizierst, dann möchtest Du sicher auch nicht, dass Dein Chef, Dein Nachbar, wer auch immer Dich so nennt, wie sie Bock haben. Fräulein Rottenmeier oder so, weil sie finden, passt besser, so vom Aussehen und der Attitüde....ist es dann Geltungsbedürfnis, richtig angesprochen werden zu wollen und ist es dann nicht doch eine Sache von Respekt und Höflichkeit, dass die Dich so ansprechen, wie es richtig ist?

Toxid schrieb:Ja sicher, und ich kann jede Person ansprechen, wie ich es möchte. Von mir aus kann mich auch einer Susan nennen, das macht mir auch nichts aus. Für andere ist es anscheinend ein großes Problem, wenn sie falsch angesprochen werden, das hat jetzt primär wohl kaum was mit deren Geschlecht zu tun, sondern eher mit deren Geltungsbedürfnis.

Also aus deinen Zeilen, spricht für mich viel mehr Geltungsbedürfnis (Cooler Typ, der über den Dingen steht), als aus der Bitte mit einem bestimmten Namen/Pronomen angesprochen zu werden. Jedenfalls in meinen Augen.

Außerdem glaube ich dir kein Wort, dass dir das nichts ausmachen würde.
Ich würde jede Wette eingehen, dass es dir eine Menge ausmachen würde, wenn deine sämtlichen Kollegen dich plötzlich als Frau adressieren würden.

Toxid schrieb:Ja sicher, und ich kann jede Person ansprechen, wie ich es möchte.

Kannste, klar. Brauchst dich aber dann auch nicht drüber aufregen, wenn du als empathieloser und unhöflicher Mensch abgestempelt wirst ..

Und wo hat das was mit Geltungsbedürfnis zu tun? Mich würde es auch nerven, wenn ich andauernd falsch angesprochen würde. Wenn jemand zum Beispiel meinen Namen falsch sagt, ich ihn höflich korrigiere und er aber weiterhin falsch ausgesprochen wird, was ist das dann?

Groucho schrieb:Ich würde jede Wette eingehen, dass es dir eine Menge ausmachen würde, wenn deine sämtlichen Kollegen dich plötzlich als Frau adressieren würden.

Warum sollten sie das tun?

Zaunkönigin schrieb:Wie kleidet man sich denn "als Frau"?

Mittlerweile wissen wir nicht mal mehr, was eine Frau ist...

Kältezeit schrieb:Wenn jemand zum Beispiel meinen Namen falsch sagt, ich ihn höflich korrigiere und er aber weiterhin falsch ausgesprochen wird, was ist das dann?

Dann ist das meiner Meinung nach ein schlechter Vergleich. ;)

Aniara schrieb:Mittlerweile wissen wir nicht mal mehr, was eine Frau ist...

Ich kleide mich androgyn. Was bin ich?

sooma schrieb:Ich kleide mich androgyn. Was bin ich?

Keine Ahnung, warum fragst du mich das?

Aniara schrieb:Dann ist das meiner Meinung nach ein schlechter Vergleich. ;)

Finde ich nicht. Mich würde das ärgern und wäre es eine Person, die mir näher steht, sogar verletzen..Und dann würde ich mich fragen, wer da eigentlich tatsächlich ein immenses Geltungsbedürfnis hat und sich kindisch verhält, denn man bricht sich nunmal keinen Zacken aus der Krone, Menschen so anzusprechen, wie sie angesprochen werden möchten.

Zaunkönigin schrieb:Wie kleidet man sich denn "als Frau"?

Jemand, der bewusst sein Geschlecht wechselt, möchte das in aller Regel auch nach außen zeigen.

Zaunkönigin schrieb:Hast du überhaupt in irgendeinem Kontext jemals mit trans*Personen zu tun gehabt?

Durchaus, und ich spreche sie so an, wie es nach außen den Anschein hat. Und ich lag damit immer richtig... Wo ist das Problem? Kein optischer Hugo hat jemals verlangt, mit Stefanie angesprochen zu werden.

Groucho schrieb:Außerdem glaube ich dir kein Wort

Das ist kein Problem, ich glaube dir ja meist auch kein Wort.

Groucho schrieb:Ich würde jede Wette eingehen, dass es dir eine Menge ausmachen würde, wenn deine sämtlichen Kollegen dich plötzlich als Frau adressieren würden.

Das würde wohl definitiv keiner machen, denn es dürfte nicht schwierig sein, mein Geschlecht zu erkennen. Von daher würde es wohl keiner tun.

Tussinelda schrieb:Wenn Du Karl Meier heißt, Dich als Mann identifizierst

Wenn ich auch wie ein Mann aussehe, wird das wohl auch keiner tun.

sooma schrieb:Ich kleide mich androgyn. Was bin ich?

Ich denke, es dürfte trotzdem klare Zeichen geben. ;)

Kältezeit schrieb:Mich würde das ärgern und wäre es eine Person, die mir näher steht, sogar verletzen

Ist sowas denn jemals vorgekommen? Glaube ich wohl eher nicht, dass gerade einer, der dir näher steht nicht weiß welches Geschlecht du hast.

Kältezeit schrieb:Und dann würde ich mich fragen, wer da eigentlich tatsächlich ein immenses Geltungsbedürfnis hat und sich kindisch verhält

Ich würde es wohl eher als kindisch bezeichnen, wenn sich einer kleidet wie eine Frau, sich verhält wie eine Frau und sich schminkt wie eine Frau von mir erwarten würde, dass ich sie Günther nennen soll. Wo soll das hinführen, wenn sich jeder neuerdings seine eigenen Pronomen ausdenkt und sich nennt wie er will? Sollen wir uns alle Schilder anfertigen, damit keiner mehr falsch angesprochen wird?