Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

Atrox schrieb:Und eine gesetzlich verordnete Quote hätte jetzt das Thema vorangebracht, weil sie Männer diskriminiert oder wie darf ich das verstehen?

Nein. Es hätte das Thema wenigstens nicht noch mehr of-topic werden lassen, wenn man nicht irgendwelche unsinnigen Scheinargumente eingeworfen hätte.

sacredheart schrieb:Wenn wir schon wieder über die Idee von Quotenregelungen sprechen, müssten die dann auch ubiquitär gelten und nicht nur bei den paar

ja und 50% Erzieher/Kindergärtner
50% Grundschullehrer
50% Krankenpfleger
50% Sekretäre
50% Arzthelfer/medizinischer Fachangestellter
50% Näher
50% Altenpfleger
50% Verkäufer
50% Hotelfachmann
etc etc etc......

50 % Putzmänner im Minijob....

FF schrieb:Es hätte das Thema wenigstens nicht noch mehr of-topic werden lassen, wenn man nicht irgendwelche unsinnigen Scheinargumente eingeworfen hätte.

Wieso wäre es dadurch nicht mehr offtopic geworden? Quoten können eben als Diskriminierung ausgelegt werden. Das Konzept besteht ja zweifelsohne und das kann man auch kritisieren, ohne dass es im Gesetz steht.

Das würde mich nun wirklich ausführlicher interessieren.

FF schrieb:Und was hat das mit Benachteiligung oder nicht zu tun?
Außerdem:
Frage nicht, wie viele Frauen verlassen wurden, nur weil sie nicht mehr taufrisch waren oder weil sie gar Brustkrebs bekamen.
Eine Cousine meiner Mutter wurde vom Mann, der sie öfter mal verprügelte, verlassen als sie Brustkrebs hatte. Sie ließen sich nicht scheiden, weil (in den 70ern) hässliche Sorgerechtsverfahren drohten so weiter, jedenfalls hat sie notgedrungen trotz zweier Kinder nach der Genesung einen Job gesucht und nicht schlecht verdient. Als er dann aber Krebs bekam und arbeitsunfähig war, musste sie für ihn Unterhalt zahlen und ihn letztendlich auch pflegen, weil sie sich das Pflegeheim nicht hätte leisten können.
Genauso kann es Kindern, denen die Eltern Unterhaltszahlungen verweigern, ergehen.

Wenn mich ein Mann schlägt, bin ich weg. Egal ob Kinder oder nicht. Wenn er mich dann auch noch verlässt, wenn ich eine schwere Krankheit hätte, wüßte ich, was ich zu tun hätte. Ich wäre schon als gesunder Mensch mit Kindern ausgezogen. Sorgerechtsstreit hin oder her.
Ich kann nur Deinen Ausführungen nicht ganz folgen, denn Pflegeheime gab es in den 1970er und 1980er kaum. Dann muss sie ja mehr als 30 Jahre ausgehalten haben? Oder hat er die Krankheit noch sehr viel später bekommen?

Tussinelda schrieb:ja und 50% Erzieher/Kindergärtner
50% Grundschullehrer
50% Krankenpfleger
50% Sekretäre
50% Arzthelfer/medizinischer Fachangestellter
50% Näher
50% Altenpfleger
50% Verkäufer
50% Hotelfachmann
etc etc etc....

Männer machen überwiegend unansehliche Jobs, wie

Rohrreiniger, Abflussdienste
Sanitäre Anlagen,
Hausmeister,
Straßenkehrer
Gleisarbeiter
Räumdienste (Winterdienst)
Bademeister
Schrott-Recyling, Wertstoffhof, Autohof
Kanalarbeiter
Kläranlagenarbeiter etc. etc.

Atrox schrieb:Wieso wäre es dadurch nicht mehr offtopic geworden? Quoten können eben als Diskriminierung ausgelegt werden. Das Konzept besteht ja zweifelsohne und das kann man auch kritisieren, ohne dass es im Gesetz steht.

Das würde mich nun wirklich ausführlicher interessieren.

Wo gibt es denn das Konzept einer 50%-Quote (abgesehen von den Grünen, wo es um politische Repräsentanz geht)? Diskriminierung würde stattfinden, wenn Männer durch die Quote diskriminiert würden. Da Männern aber nach wie vor die Mehrheit der Jobs offen stehen, werden sie nicht diskriminiert.

Bauli schrieb:Wenn mich ein Mann schlägt, bin ich weg. Egal ob Kinder oder nicht. Wenn er mich dann auch noch verlässt, wenn ich eine schwere Krankheit hätte, wüßte ich, was ich zu tun hätte. Ich wäre schon als gesunder Mensch mit Kindern ausgezogen. Sorgerechtsstreit hin oder her.
Ich kann nur Deinen Ausführungen nicht ganz folgen, denn Pflegeheime gab es in den 1970er und 1980er kaum. Dann muss sie ja mehr als 30 Jahre ausgehalten haben? Oder hat er die Krankheit noch sehr viel später bekommen?

Nein, es war in den 70ern und das Problemwar ja gerade, dass Pflegeheime nicht bezahlbar waren.
Da der Mann drohte, bei einer Scheidung das Sorgerecht für die Kinder einzuklagen, keinen Pfennig zu zahlen u.s.w. und die (vollkommen zermürbte) Frau ihm das glaubte, ließ sie sich nicht scheiden.
Ihm ging es darum, weiter irgend eine Macht über sie auszuüben und die Fassade aufrecht zu erhalten.

Bauli schrieb:Männer machen überwiegend unansehliche Jobs, wie
(...)

Ja, und Frauen machen die einfachen, glamourösen Jobs wie Krankenschwester, Altenpflege, Putzfrau, ...
Männer bauen Toiletten ein, Frauen putzen sie.

FF schrieb:Da Männern aber nach wie vor die Mehrheit der Jobs offen stehen, werden sie nicht diskriminiert

Gibt es allgemein irgendwelche gesetzlich verordneten geschlechtsbezogene Berufsverbote?

Wenn nicht ist doch alles super und niemand wird diskriminiert?

Atrox schrieb:Gibt es allgemein irgendwelche gesetzlich verordneten geschlechtsbezogene Berufsverbote?

Wenn nicht ist doch alles super und niemand wird diskriminiert?

ach, Diskriminierung existiert nur, wenn sie gesetzlich wäre (was übrigens gegen die Verfassung verstossen würde, aber sei's drum)? Ja, so kann man sich die Erde flach reden

Tussinelda schrieb:ich fragte nach verordneten Quoten. Damit meine ich Quoten, die nicht freiwillig vom jeweiligen Unternehmen, einer Partei, einem Stuhlkreis demokratisch selbst beschlossen wurden. Du hast geantwortet. Ich habe zu dieser Antwort etwas gesagt. Und kannst Du es einfach unterlassen immer mit dem Trollscheiss zu kommen? Ich habe Dich nicht angegriffen, ich habe Dich nicht angefeindet, nicht beleidigt und ich war beim Thema, das gerade vorherrschte. Also bitte, unterlasse das. Und auch wenn Du und shionoro sich "unterhalten" dann darf ich mich einmischen. Wenn Du etwas dagegen hast, dann schreib bitte mit ihm pn oder starte eine Gruppe.

Ich verweise auf deine eigene Argumentation, liebe @Tussinelda

@Atrox
Quoten sind keine Diskriminierung, ich habe es Dir schon mehrfach verlinkt. Das Gesetz lässt es zu, dass es eine Ungleichbehandlung geben darf, wenn dadurch ein Nachteil ausgeräumt wird. Wie oft eigentlich noch?

§ 5
Positive Maßnahmen
Ungeachtet der in den §§ 8 bis 10 sowie in § 20 benannten Gründe ist eine unterschiedliche Behandlung auch zulässig, wenn durch geeignete und angemessene Maßnahmen bestehende Nachteile wegen eines in § 1 genannten Grundes verhindert oder ausgeglichen werden sollen.

https://dejure.org/gesetze/AGG/5.html
zudem es in dem von Dir Zitierten um 50% Quoten ging, die gibt es nicht, keine verordneten. Sollen wir das jetzt noch mal durchkauen oder endlich dieses Thema sein lassen?

Tussinelda schrieb:Quoten sind keine Diskriminierung, ich habe es Dir schon mehrfach verlinkt. Das Gesetz lässt es zu, dass es eine Ungleichbehandlung geben darf, wenn dadurch ein Nachteil ausgeräumt wird. Wie oft eigentlich noch?

Und trotz bestehender Gesetzeslage darf ich eine Quote bewerten, wie ich will. Das nennt sich Meinungsfreiheit.

Aber mich würde brennend interessieren, warum der Stuhlkreis Grüne sich auf eine 50% Quote einigen darf, der Stuhlkreis private Wirtschaft aber diskriminiert, wenn er dies nicht tut? Ist doch deren Sache und dementsprechend keine Diskriminierung?

Deswegen meine Frage nach gesetzlichen geschlechtsabhängigen Berufsverboten...

@Atrox
es haben sich doch einige Unternehmen eine Quote selbst auferlegt. Natürlich darf man das. Und was Du gerade versuchst ist, zu behaupten, man dürfe sich nicht NICHT auf eine Quote einigen, so privat. Das hat wieder was mit dem AGG und dem GG zu tun. Musst es eben mal lesen. Man muss keine Quote haben, darf aber niemanden diskriminieren.
https://dejure.org/gesetze/AGG/1.html

§ 1
Ziel des Gesetzes
Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen.

https://dejure.org/gesetze/AGG/2.html

§ 2
Anwendungsbereich
(1) Benachteiligungen aus einem in § 1 genannten Grund sind nach Maßgabe dieses Gesetzes unzulässig in Bezug auf:

1. die Bedingungen, einschließlich Auswahlkriterien und Einstellungsbedingungen, für den Zugang zu unselbstständiger und selbstständiger Erwerbstätigkeit, unabhängig von Tätigkeitsfeld und beruflicher Position, sowie für den beruflichen Aufstieg,
2. die Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen einschließlich Arbeitsentgelt und Entlassungsbedingungen, insbesondere in individual- und kollektivrechtlichen Vereinbarungen und Maßnahmen bei der Durchführung und Beendigung eines Beschäftigungsverhältnisses sowie beim beruflichen Aufstieg,
3. den Zugang zu allen Formen und allen Ebenen der Berufsberatung, der Berufsbildung einschließlich der Berufsausbildung, der beruflichen Weiterbildung und der Umschulung sowie der praktischen Berufserfahrung,
4. die Mitgliedschaft und Mitwirkung in einer Beschäftigten- oder Arbeitgebervereinigung oder einer Vereinigung, deren Mitglieder einer bestimmten Berufsgruppe angehören, einschließlich der Inanspruchnahme der Leistungen solcher Vereinigungen,
5. den Sozialschutz, einschließlich der sozialen Sicherheit und der Gesundheitsdienste,
6. die sozialen Vergünstigungen,
7. die Bildung,
8. den Zugang zu und die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen, die der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, einschließlich von Wohnraum.

vielleicht solltest Du Dich dann doch mal mit dem Thema Gleichbehandlung auseinandersetzen ;)

Tussinelda schrieb:Und was Du gerade versuchst ist, zu behaupten, man dürfe sich nicht NICHT auf eine Quote einigen, so privat.

Was? :D Das habe ich doch überhaupt nicht gesagt?

Atrox schrieb:Aber mich würde brennend interessieren, warum der Stuhlkreis Grüne sich auf eine 50% Quote einigen darf, der Stuhlkreis private Wirtschaft aber diskriminiert, wenn er dies nicht tut?

Das soll dann was genau aussagen?

Tussinelda schrieb:Das soll dann was genau aussagen?

Ziemlich genau das, was da steht. Da steht nichts darüber, ob jemand was darf oder nicht

@Atrox
wenn es diskriminierend wäre - und das schreibst Du ja - dann dürfte man das nicht. Außerdem schreibst DU, dass der Stuhlkreis Grüne etwas "darf", willst Du echt auf dieser langweiligen, billigen Schiene hier etwas Unterhaltung für Dich raushauen?

@Tussinelda

Die Grünen dürfen, Unternehmen dürfen, alle dürfen Quoten beschließen, wie sie lustig sind. Ist daran irgendwas falsch? Ich denke nicht.

Muss ich Quoten gut finden, weil man sie je nach rechtlicher Auslegung als positive Maßnahme bewertet? Ich denke nicht. Ich bin halt für echte Gleichbehandlung.

Tussinelda schrieb:willst Du echt auf dieser langweiligen, billigen Schiene hier etwas Unterhaltung für Dich raushauen?

Wenn es mal unterhaltsam wäre...

Atrox schrieb:Muss ich Quoten gut finden, weil man sie je nach rechtlicher Auslegung als positive Maßnahme bewertet?

Du kannst sie finden, wie Du möchtest. Deshalb sind sie aber nicht diskriminierend. Und "echte" Gleichbehandlung kann es nur geben, wenn man Benachteiligungen aufzeigt und versucht sie auszuräumen/auszugleichen.

Tussinelda schrieb:Du kannst sie finden, wie Du möchtest. Deshalb sind sie aber nicht diskriminierend.

Und genau da beißt sich die Maus doch in den Schwanz. Ich finde eine starre Quote, wie sie bei den Grünen vorhanden ist, eben doch diskriminierend, wenn sie die Verteilung an der Basis nicht abbildet. Das hat dann nichts mehr mit der gesetzlichen Legitimierung einer Ungleichbehandlung zu tun.

Tussinelda schrieb:Und "echte" Gleichbehandlung kann es nur geben, wenn man Benachteiligungen aufzeigt und versucht sie auszuräumen/auszugleichen.

Ganz genau so ist es. Und da ist Ursachenbekämpfung sinnvoller als Symptombekämpfung. Ist eigentlich eine ganz einfache Geschichte.