Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

Stradivari schrieb:Glaubst du allen Ernstes, dass innerhalb der nächsten 14 Tage, wo in Bayern Geschäfte u Gaststätten etc etc geschlossen sind, und damit existenzen auf der Kippe stehen , die Kurve der Ansteckungen abflacht ?

Wir haben keine anderen Optionen.... man kann nur versuchen die Verbreitung zu verlangsamen. Gestoppt werden wir sie weltweit nicht bekommen.

Seidenraupe schrieb:Wenn ein Medikament gefunden würde binnen kürzester Zeit, was die schweren Lungenentzündungen behandelbar machen würde, dann hätten wir den Sieg gegen das Virus in der Hand

Das muss kein Inpfstoff sein, sondern das könnte auch ein Serum, was aus dem Blutplasma von gesundeten gewonnen werden kann, wenn ich mich auch widerhole, das hat in den 1950er Jahren bei Polio auch funktioniert, müsste nur getestet werden.

Es gibt auch andere Ansätze, die müssten nur parallel verfolgt werden, und was das beste Nutzen/Risiko Verhältnis hat wird gemacht.

Diamond schrieb:@PallasDanke aber den kenne ich.. nur wie gesagt ist alles neu und die ändern ihre Meinung zu allem ja stündlich. Meine Angst geht auch vor allem dahin, wie die Versorgung in der Schwangerschaft weiter geht und dann wie beschrieben macht es mich sehr traurig, dass ich so vieles was man sich als schwangere wünscht, nun nicht mehr tun kann. Klingt erstmal banal, aber man ist ja nicht so oft im Leben schwanger und ich bin schon über 30 und es könnte gut sein, dass es bei dieser einen Schwangerschaft bleibt.

Ich kann dir von der Quelle berichten:

Schwangerenvorsorgen, Hilfe bei Beschwerden etc. werden (allgemein) weiterhin von den Hebammen übernommen. Auch die Wochenbettbesuche. Das Gesundheitsamt befürwortet es, weil sonst alle in der Klinik auflaufen.

Bei den Kursen ist es schwierig. Die Hebamme bekommt pro Teilnehmer und pro Kursstunde 6 - 8 EUR.

Wir arbeiten gerade daran einen Kompromiss mit dem Gesundheitsamt zu finden. Eigentlich wären hier die Krankenkassen, bzw. deren Vereinigung gefragt.

Wurstsaten schrieb:Gap Analyse; Welche Massnahmen bringen wirklich etwas bei vertretbaren Aufwand

also eigentl nur die, die bei Ausbruch der Infektionen bereits gestartet wurden.
man hat jetzt tagelang darauf verwiesen, dass zB "Unsere" Todeszahlen so niedrig sind, weil wir es im Griff haben
Skeptiker haben sich die Kurven von Italien und D angeschaut und bemerkten, wir sind "nur"9 Tage hinterher.

man kann sich also auch Italien vor 9 Tagen anschauen :(
oder Hubei vor ein paar Wochen...

Seidenraupe schrieb:bei einer Verdoppelung aller drei Tage muss man also eher von real 100.000 Infizierten in Deutschland ausgehen.

4 Bundestagsabgeordnete sind jetzt an Corona infiziert, das sind über 0,5% des Bundestags, wäre nicht verwunderlich wenn das auch dem Anteil in der Bevölkerung entspricht

Das Verteidigungsministerium plant wohl wg. Corona den Abzug der deutschen Soldaten aus dem Irak. Jetzt kommt also auch Bewegung in die Auslandseinsätze.

abberline schrieb:Das Verteidigungsministerium plant wohl wg. Corona den Abzug der deutschen Soldaten aus dem Irak. Jetzt kommt also auch Bewegung in die Auslandseinsätze.

aber bitte nur, wenn ALLE für 2 Wochen in Quarantäne gehen.....

parabol schrieb:4 Bundestagsabgeordnete sind jetzt an Corona infiziert, das sind über 0,5% des Bundestags, wäre nicht verwunderlich wenn das auch dem Anteil in der Bevölkerung entspricht

genau diese Diskussion hatte ich gestern auch - der Bundestag als "Modell" ... ob das realistisch sein könnte

denn rein vom Modell her könnte es taugen

allerdings hätten wir dann schon 400 000 Infizierte

man geht aber (noch) von einer Dunkelziffer höchstens Faktor zehn aus, womit es maximal ca. 100 000 wären (und das erscheint vielen noch zu hoch)

mich würden eure Meinungen dazu interessieren :)

AliceT schrieb:man geht aber (noch) von einer Dunkelziffer höchstens Faktor zehn aus, womit es maximal ca. 100 000 wären (und das erscheint vielen noch zu hoch)

wenn man sicher wüsste, wieviele Infizierte tatsächlich hospitalisiert werden müssen (Annahme 20%) dann könnte man an Hand der Bettenbelegung hochrechnen, wieviele Infizierte unter uns leben.

Da dürfte 100.000 tatsächl etwas hoch gegriffen zu sein.
ich vermute so um die 50.000.

@AliceT

AliceT schrieb:mich würden eure Meinungen dazu interessiere

Ich gehe von 50-75'000 Krankheitsfällen in D aus bis in 14 Tagen. Und ich glaube auch nicht dass die Sache bis nach Ostern vorüber ist. Aber was bringt es zu schätzen? Bei einer Ansteckung spielen soviele Faktoren mit ein, die wir nicht überblicken können oder gar nicht kennen. Ich fänds halt nur gut, wenn wir uns jetzt einfach mal n bisserl zusammenreissen und weniger zögerlich auf die Bremse drücken.

AliceT schrieb:mich würden eure Meinungen dazu interessieren :)

Meinung ist nicht hilfreich, nur Fakten, Fakten, Fakten! und fundierte mathematische Modelle mit Angebe des Fehlers.

Deswegen müssen alle mit Symptomen getestet werden, mit einer effizienten und risikoarmen Probenentnahme (Drive In).

Der eigentliche Test ist hoch automatisiert, das Labor braucht dafür nur das entsprechende Programm für den Automaten.

Wenn genug Kapazitäten vorhanden sind, müssen auch die Leute, die sich einem Risioko ausgestzt haben getestet werden.

Wenn alle so positiv getesteten in Quarantaine kommen, wird die Kurve auf das gewünschte Mass abgeflacht.

Seidenraupe schrieb:wenn man sicher wüsste, wieviele Infizierte tatsächlich hospitalisiert werden müssen (Annahme 20%) dann könnte man an Hand der Bettenbelegung hochrechnen, wieviele Infizierte unter uns leben.

Da dürfte 100.000 tatsächl etwas hoch gegriffen zu sein.
ich vermute so um die 50.000.

ja, ist die Frage ... das ist ja genau der Punkt, wenn (!) die Dunkelziffer (sehr) viel höher ist, ist auch die Zahl der Toten und die Zahl der schweren Verläufe niedriger als gedacht
das wären ja äußerst positive Nachrichten

aber:
Dann ist noch unverständlicher, weshalb bestimmte Gebiete so stark betroffen sind (z. B. in bestimmten Regionen Norditaliens), mit einer so hohen Todesrate und so vielen schweren Verläufen

ich warte gespannt auf Ende nächster Woche, dann gibt es sicher neue Indizien

@Seidenraupe

Ich denke diese Aussagen sind unseriös, da die Infektionszahlen über die Ländergrenzen hinweg nicht vergleichbar sind. Ich habe heute mit einem italienischen Kollegen gesprochen, der es auch so sieht.

https://www.worldometers.info/coronavirus/covid-19-testing/

An den unterschiedlichen Positiv-Raten sieht man deutlich die Unterschiede darin, wie getestet wird. Das ist ganz entscheidend um die Infektionszahlen zu interpretieren.

Ein geeigneteres Maß für „x Tage hinter wem auch immer“ sind die Todesfälle. Da sind wir eher 18 Tage hinter Italien. Wenn man bedenkt, dass das social distancing 5-14 Tage braucht, um voll zu wirken, denke ich, dass wir aktuell auf dem Wege sind mit einem blauen Auge davon zu kommen. Anders als Spanien und Frankreich.

AliceT schrieb:Dann ist noch unverständlicher, weshalb bestimmte Gebiete so stark betroffen sind (z. B. in bestimmten Regionen Norditaliens), mit einer so hohen Todesrate und so vielen schweren Verläufen

In Italien war auch Karneval und die Gesellschaft ist noch mehr überaltert als in Deutschland.

Wurstsaten schrieb:In Italien war auch Karneval und die Gesellschaft ist noch mehr überaltert als in Deutschland.

ja, mag sein, wobei eine These ja auch besagt, die schnelle Verbreitung könnte (mit) an der Begrüßungskultur liegen (Küsschen und Umarmen), die in Deutschland ganz anders ist
Außerdem ist es in Italien normal, ein sehr enges Verhältnis zur Familie zu pflegen, Eltern/Großeltern werden regelmäßig besucht, ganz anders als in Deutschland, wo das höchste der Gefühle mal ne Whatsappnachricht ist