Coronavirus (Sars-CoV-2)

Vinsmoke schrieb:Deswegen kann es nicht verstehen, warum es weiterhin erlaubt ist, Heimbewohner in Privaträume zu holen

Ein Verbot wäre nichts anderes als ein Einsperren der Heimbewohner. Nicht zielführend.

Abahatschi schrieb:richtig - aber dazu wird nicht erzählt dass jeder Heimbewohner 20 Schnelltest für sich und Besucher haben pro Monat kostenlos haben aber aus Kapazitätsgründen (MA stehen lieber vor dem Fax) nicht getestet wird.

Die hat nicht der Bewohner "für sich" sondern die Einrichtung, die sie nach einem eigenen Konzept verwendet. Eine Testung dauert ungefähr 15 Minuten und soll durch eine Fachkraft durchgeführt werden. Und genau da hapert es, Stichwort Fachkräftemangel in der Pflege, besonders in Heimen.
Das die MA lieber vor dem Fax stehen, ist dümmlich Diffamierung.

paxito schrieb:Ein Verbot wäre nichts anderes als ein Einsperren der Heimbewohner. Nicht zielführend.

Und auch direkt mit medizinischen Folgen und Todesfällen verbunden. Wer zur Dialyse, Limphdrainage oder zur medizinischen Fußbehandlung muss, der MUSS da auch hin, sonst kannst du bald mit Amputationen, Sepsis usw. rechnen.

bgeoweh schrieb:Und auch direkt mit medizinischen Folgen und Todesfällen verbunden. Wer zur Dialyse, Limphdrainage oder zur medizinischen Fußbehandlung muss, der MUSS da auch hin, sonst kannst du bald mit Amputationen, Sepsis usw. rechnen.

Das wird auch gerne vergessen: wir haben den Luxus, Kontakte zu reduzieren und uns somit aus der Schusslinie der Pandemie zu nehmen. Diesen Luxus haben ältere Leute oft nicht mehr.

@bgeoweh
Für viele geistig fitte Bewohner ist der soziale Kontakt außerhalb der Einrichtungen genauso wichtig wie medizinische Termine. Nur der Vollständigkeit halber.

paxito schrieb:Ein Verbot wäre nichts anderes als ein Einsperren der Heimbewohner. Nicht zielführend.

Von "einsperren" kann doch nicht die Rede sein, wenn man das Pflegepersonal und Externe engmaschig testet und durchimpft. Und Kontakte weitmöglichst einschränkt. Es wird in die Pflegeheime und Kliniken eingeschleppt, nicht das Virus entsteht in den Bewohnern und Patienten.

paxito schrieb:Für viele geistig fitte Bewohner ist der soziale Kontakt außerhalb der Einrichtungen genauso wichtig wie medizinische Termine.

Für die meisten Menschen ist das wohl so...

paxito schrieb:Ein Verbot wäre nichts anderes als ein Einsperren der Heimbewohner. Nicht zielführend.

Zeitlich begrenzte Ausgangssperren sind auch ein Einsperren.

Ist aber auch nicht zielführend die Risikogruppen fröhlich in der Welt rumlaufen zu lassen und dann dumm gucken, wenn in mehreren Heimen Corona ausbricht und die Sterberate hoch ist.

Als die Zahlen noch niedriger waren, durfte man Zeitweise (jedenfalls bei uns), die Heimbewohner nur noch draußen im Heim mit Abstand empfangen. Jetzt wo die Zahlen und Sterbrate hoch ist, ist das plötzlich nicht mehr notwendig und man darf sie problemlos mit nach Hause nehmen oder mit auf's Zimmer gehen.


Ich möchte ja auch gar nicht, das man die Heimbewohner einsperrt aber ich kann dann nicht verstehen, warum man sich über Folgen wundert.

paxito schrieb:Für viele geistig fitte Bewohner ist der soziale Kontakt außerhalb der Einrichtungen genauso wichtig wie medizinische Termine. Nur der Vollständigkeit halber.

Ich denke so wichtig wie für andere Menschen in jedem Alter auch - auch nur Vollständigkeit halber.
Mit Testen wäre alles entspannter möglich...aber bitte, bitte lass uns nicht testen. Kostet Zeit.

bgeoweh schrieb:Und auch direkt mit medizinischen Folgen und Todesfällen verbunden. Wer zur Dialyse, Limphdrainage oder zur medizinischen Fußbehandlung muss, der MUSS da auch hin, sonst kannst du bald mit Amputationen, Sepsis usw. rechnen.

Bei den Ärzten muss aber auch Maske getragen werden.

Das in privaten Räumen auf Abstand und Maske tragen geachtet wird ist mit Sicherheit eine Wunschvorstellung

Vinsmoke schrieb:Das in privaten Räumen auf Abstand und Maske tragen geachtet wird ist mit Sicherheit eine Wunschvorstellung

Dass in einem Arzt-Wartezimmer (oder auch Behandlungszimmer) in denen sich die Leute teils stundenlang aufhalten Masken noch irgendwas bringen auch.

bgeoweh schrieb:Dass in einem Arzt-Wartezimmer (oder auch Behandlungszimmer) in denen sich die Leute teils stundenlang aufhalten Masken noch irgendwas bringen auch.

Ist das nachgewiesen oder nur eine Vermutung?

@Vinsmoke

Bei den Masken ist so gut wie garnichts nachgewiesen außer dass sie filtern. Was meinst du, warum "Lüften" überall auf den Empfehlungslisten steht?

bgeoweh schrieb:Bei den Masken ist so gut wie garnichts nachgewiesen außer dass sie filtern. Was meinst du, warum "Lüften" überall auf den Empfehlungslisten steht?

Es hat ja auch keiner behauptet, dass die Maske das Allheilmittel ist. Sie mindert aber das Riskio der Aufnahme von Viren.

Und da im Warte- und Behandlungszimmer auf Abstand, Maske tragen und Lüften geachtet wird (jedenfalls ist das meine Erfahrung), ist das Risiko meiner Meinung nach geringer, als wenn Opa oder Oma bei der Familie mit Kindern am Tisch, ohne Abstand, ohne Maske und zu der Jahreszeit wahrscheinlich auch ohne lüften sitzt.

Aber ich bin nicht allwissend. Also korrigier mich gerne, falls ich mich irre.

Vinsmoke schrieb:Aber ich bin nicht allwissend. Also korrigier mich gerne, falls ich mich irre.

Die ehrliche Antwort ist: Niemand weiß es.

Es ist (in verschiedenen Nachverfolgungsstudien) bei gut 80% der Infektionen nicht mehr ermittelbar, wo diese stattfanden.
Man kennt (ungefähr) die Filterwirkung von Masken bei perfekter Anwendung:

Unbekannt hingegen ist:
- der Anteil an Personen, die tatsächlich vorschriftsmäßig Masken tragen (oder darüber hinaus)
- der Anteil an Personen, die Masken korrekt verwenden (d.h. korrekt anlegen, Einwegmasken tatsächlich nur einmal usw.)
- der Anteil an fehlerhaften oder gefälschten Masken
- die Viruslast, die für eine Ansteckung mindestens nötig ist
- die Viruslast, die eine Ansteckung wahrscheinlich macht
- die Halbwertszeit von Viren unter realen Bedingungen usw.

und noch vieles mehr.

Wir haben nur ganz grobe Modelle, alles was über generelle Tendenzaussagen (trocken + heiß gut, Sonnenlicht gut, kalt + feucht schlecht usw.) hinausgeht ist schon eher unseriös.

Auf dieser Basis kannst du einfach nichts aussagen.

"Daheim am Esstisch" kannst du tausend Jahre sitzen, wenn sonst keiner der Anwesenden Corona hat wird es nicht gefährlich.

Umgekehrt kann ein kurzer Kontakt auch mit Sicherheitsmaßnahmen ansteckend sein.

Im Wartezimmer sind tendenziell deutlich mehr Leute als bei dir am Esstisch...

@Vinsmoke
Ich kann es nur von meiner Omi berichten ( sie ist in einem Heim im Harz u bereits geimpft ) .

Sie könnte theoretisch jeden Tag oder jedes Weekend ihre Kinder besuchen bzw sich abholen lassen . An Weihnachten stand sie vor der Entscheidung zur Familie wie immer ( allerdings mit der Konsequenz der Quarantäne danach im Heim ) also sie hätte 5 Tage allein in ihrem Zimmer sein müssen incl Mahlzeiten .
Davor hatte sie Angst , daher verzichtet sie auf Ausgang .
So bleibt sie jetzt auf eigenen Wunsch dauerhaft im Heim Areal . Und empfängt auf Anmeldung ihren 1 h Besuch 2x die Woche . Getestet werden die Gäste am Eingang von einer ehemaligen Mitarbeiterin , die extra dafür aus dem Ruhestand akquiriert wurde .
Zumindest in dem Heim bisher keine Toten an oder mit Corona .

calligraphie schrieb:Sie könnte theoretisch jeden Tag oder jedes Weekend ihre Kinder besuchen bzw sich abholen lassen . An Weihnachten stand sie vor der Entscheidung zur Familie wie immer ( allerdings mit der Konsequenz der Quarantäne danach im Heim ) also sie hätte 5 Tage allein in ihrem Zimmer sein müssen incl Mahlzeiten .
Davor hatte sie Angst , daher verzichtet sie auf Ausgang .

Mysteriös. Fast so, als hätte man es mit erwachsenen, vernünftigen Menschen zu tun, die selbst entscheiden können.

Abahatschi schrieb:Mit Testen wäre alles entspannter möglich...aber bitte, bitte lass uns nicht testen. Kostet Zeit.

Wir testen doch. Aber um mal klar zu machen was das heißt: In unserem Heim sind 36 Bewohner, eine Fachkraft pro Schicht.
Diese Fachkraft soll dann alle Bewohner testen. Sind wir mal sportlich und nehmen 5 Minuten pro Test an, Vorbereitung, Durchführung, Dokumentation. Das sind 180 Minuten, also 3 Stunden (!) die diese Fachkraft nur mit Testen verbringt. Da ist noch kein einziger Besucher oder Mitarbeiter getestet. Und alle anderen Aufgaben die so eine Fachkraft hat (die langweilen sich ja gewöhnlich nicht in der Pflege) soll nebenher auch noch erledigt werden.
Hat schon einen Grund, warum Soldaten beim Testen helfen sollen und verrät viel über die Situation in unseren Altenheimen.

sooma schrieb:Von "einsperren" kann doch nicht die Rede sein, wenn man das Pflegepersonal und Externe engmaschig testet und durchimpft. Und Kontakte weitmöglichst einschränkt.

Das geschieht doch. @Vinsmoke sprach aber von etwas ganz anderem.

Vinsmoke schrieb:Als die Zahlen noch niedriger waren, durfte man Zeitweise (jedenfalls bei uns), die Heimbewohner nur noch draußen im Heim mit Abstand empfangen. Jetzt wo die Zahlen und Sterbrate hoch ist, ist das plötzlich nicht mehr notwendig und man darf sie problemlos mit nach Hause nehmen oder mit auf's Zimmer gehen.

Ist bei uns genauso. Und warum? Weil wir jetzt testen können und ausreichend Schutzmaterial haben. Ist doch gut, wo ist da dein Problem?

@bgeoweh
Ich telefoniere regelmäßig mit ihr und auch meiner Familie. Ist alles in der Nähe von Halberstadt ( wo die ersten noch vor impfstart geimpft wurden ) meine Familie sagt, dass die dort so einen aktiven und sehr engagierten Landrat haben , der das alles gut im Griff hat und sehr gut organisiert .
Und auch in dem Heim ist keinerlei panische athmosphäre . Alle ( Bis auf zwei Bewohner ) geimpft .

Es wurde auch niemand genötigt zur Impfung . Also es wurde niemandem Druck gemacht ( was andernorts ja wohl so passierte ) zB mit der Maßgabe , keine Impfung , suchen sie sich nen neuen Job oder einen neuen Heimplatz .
Vieles hängt auch am Betreiber der Einrichtung . Gute Arbeitsatmosphäre , gute Kommunikation mit Angehörigen . . Und vor allem Achtung vor den Bewohnern und dem Personal .

paxito schrieb:Ist bei uns genauso. Und warum? Weil wir jetzt testen können und ausreichend Schutzmaterial haben.

"Jetzt" scheint zu spät... oder warum sind das "Hotspots"? Weil das "jetzt" so toll klappt mit dem "Schutz"?

Den Rest der Bevölkerung "einzusperren", scheint dagegen kein Problem zu sein.

sooma schrieb:Den Rest der Bevölkerung "einzusperren", scheint dagegen kein Problem zu sein.

Redest du von Deutschland oder Nordkorea? Ich frage nur, denn in Deutschland wird grundlos niemand eingesperrt.

paxito schrieb:wo ist da dein Problem?

Kann ich dir sagen. Es scheint mir so, dass die Regeln bezogen auf Besuche und Abholung der Heimbesucher strenger waren als die Zahlen und die Sterberate niedriger war, als sie es jetzt bei höheren Zahlen und einer höheren Sterberate sind.


Folgendes Szenario:

Als die Zahlen niedrig waren und Altenheime noch keine bzw. geringfügig Hotspots waren, durfte man die Heimbewohner nur mit Maske und Abstand besuchen. Abholen war zu der Zeit kein Thema sowie gemeinsam auf's Zimmer gehen war nicht erlaubt.
Und du hast recht, zu der Zeit wurde noch nicht bzw. noch nicht so viel getestet.


Jetzt wo die Zahlen höher sind und Altenheime stellenweise als Hotspots gelten sieht die Sache anders aus.

Person X darf nur einzelnd mit Maske zum Heim kommen. Sie wird einem Schnelltest unterzogen und kann bei negativen Ergebniss entweder mit auf's Zimmer oder aber die Person Y mitnehmen.

Kommt Person Y dann in einen Haushalt, wo eventuell mehrere Personen leben, die vorher nicht getestet worden sind und eventuell infektiös sind, kann sich Person Y in diesem Haushalt möglicherweise anstecken (da es ja bekanntlich ja auch symptomlose Verläufe gibt und in privaten Räumen wohl weniger auf Abstand, lüften und Maske geachtet wird).

Irgendwann wird Person Y dann wieder zum Heim gebracht und getestet:

Denn insbesondere zu einem frühen Zeitpunkt der Infektion, kurz nach Ansteckung, wenn eine niedrige Viruslast vorliegt kann der Test trotz bestehnder Infektion ein negatives Ergebnis bringen. Gleiches gilt für die Zeit ab der zweiten Woche nach Symptombeginn.

Quelle: https://www.apotheken-umschau.de/Coronavirus/Corona-Nachweis-Die-Testverfahren-im-Ueberblick-558071.html


Und bringt somit das Virus mit ins Heim.

Das hat auch so vor den Impfnugen stattgefunden.